Die Aufstellung einer westdeutschen Armee dulden wir nicht!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der am 26.5.1952 unterzeichnete Deutschlandvertrag (Generalvertrag) sollte das Besatzungsstatut der Bundesrepublik ablösen und war nur in Verbindung mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (unterzeichnet am 27.5.1952)...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Westdeutsches Friedenskomitee der Hafenarbeiter - Seeleute - Binnenschiffer
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/F57E114A-FAF0-4FD6-8ED4-2B35176B46D0
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der am 26.5.1952 unterzeichnete Deutschlandvertrag (Generalvertrag) sollte das Besatzungsstatut der Bundesrepublik ablösen und war nur in Verbindung mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (unterzeichnet am 27.5.1952) gültig. Die EVG scheiterte jedoch am 30. August 1954 in der französischen Nationalversammlung, da es Frankreich ablehnte, seine Armee einem europäischen Oberkommando zu unterstellen. WIR ALS HAFENARBEITER UND SEELEUTE FORDERN GESAMTDEUTSCHE BERATUNGEN ZUR WAHL EINER NATIONALVERSAMMLUNG [] Die Aufstellung einer westdeutschen Armee dulden wir nicht! [] Friedensfreunde in allen Häfen und Kontoren, auf allen Schiffen und Kähnen! [] Die Bevölkerung Westdeutschlands steht in ihrer Entscheidung am Kreuzweg zwischen Wiederaufrüstung, die Krieg bedeutet und der Wiedervereinigung Deutschlands, die den Frieden sichert. [] Zur gleichen Zeit, da das deutsche Volk Maßnahmen zur Wiedervereinigung Deutschlands erwartet, verhandelt Adenauer mit den drei Hohen Kommissaren, fährt nach Paris, Rom und London und lehnt es ab, sich mit Deutschen an einen Tisch zu setzen, um über die Probleme der Deutschen Nation zu beraten. Adenauer verhandelt lieber mit den Kolonialherren um Westdeutschland in das System des kriegerischen Atlantikpaktes einzugliedern, um damit die Spaltung Deutschlands zu vertiefen und Westdeutschland zum Aufmarschgebiet gegen die Völker der Volksdemokratien und der Sowjetunion zu machen. [] Der Generalverfrag ein Schandvertrag [] 360 000 deutsche Jungen ist die erste Rate, die Dr. Adenauer noch dem Generalvertrag für die ATLANTIKPAKTARMEE stellen will. [] Mit dem Generalvertrag soll uns die Selbstbestimmung als Deutsche und das Recht auf die Wiedervereinigung Deutschlands genommen werden. Der Vertrag will uns die allgemeine Wehrpflicht aufzwingen und unsere im Grundgesetz verankerten demokratischen Rechte beschneiden. [] Der Generalvertrag ist eine Schande für die Deutsche Nation, schlimmer als der Vertrag von Versailles. [] 97 % gegen die Remilitarisierung [] Trotz Verbot und Terror der LEHR-POLIZEI haben sich in Westdeutschland 4 Millionen an der Volksbefragung über die Remilitarisierung beteiligt. 97 % haben gegen die Remilitarisierung gestimmt und den Kriegskurs Adenauers abgelehnt. Darüber hinaus haben 16 Millionen, das sind 99 % der Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik ihre Stimme gegen die Remilitarisierung abgegeben. In einem offenen Brief an die Bremer Bürgerschaft und den Bremer Senat schreiben sechs Bremer Pastoren zu der deutschen Protestbewegung gegen die Remilitarisierung. [] "Wir bitten, es mit allen Mitteln zu verhindern, daß weiterhin geistige Konzentrationslager dadurch errichtet werden, das alle, die die offizielle Politik, insbesondere die Fragen um die Remilitarisierung, die Gründung von politisch ausgerichteten Soldatenbünden und die Bemühungen um Orden und Ehrenzeichen nicht billigen, zu Dummköpfen, Verrätern oder Kommunisten erklärt werden, um sie so zum Schweigen zu bringen." [] Protest gegen Dr. Lehrs Drohung [] Dr. Lehr verlangt das Verbot der KPD! [] Erst wird jeder als Kommunist bezeichnet, der gegen den Kriegskurs Dr. Adenauers auftritt und dann will man die Kommunistische Partei Deutschlands verbieten, um die Volksbewegung gegen Remilitarisierung und für die Wiedervereinigung Deutschlands abzuwürgen. Schon einmal beseitigte man die Mahner für den Frieden, um ungestört einen Krieg vorbereiten zu können, dessen Wunden noch nicht geheilt sind. [] Wir protestieren mit Nachdruck gegen das geplante Verbot der kommunistischen Partei Deutschlands als einen feindlichen Akt gegen die demokratischen Rechte des Volkes und als eine Maßnahme der Kriegsvorbereitung und damit einer feindlichen Handlung gegen das deutsche Volk. [] Einheit Deutschlands [] Innenminister Dr. Lehr bezeichnete als einen der Hauptgründe für seinen Verbotsantrag gegen die KPD, das Nahziel dieser Partei sei die Einheit Deutschlands herbeizuführen. [] Wir alle wollen die Einheit Deutschlands. Sie ist das Nahziel eines jeden Deutschen, der sein Land und den Frieden liebt. Wir alle wollen gesamtdeutsche Beratungen zur Erfüllung folgender Aufgabe: [] Für ganz Deutschland freie, gleiche und geheime demokratische Wahlen für eine Nationalversammlung zur Schaffung eines einheitlichen, demokratischen und friedliebenden Deutschlands; den beschleunigten Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und den darauffolgenden Abzug aller Besatzungstruppen aus Deutschland. [] Gebt der Regierung Adenauer, Lehr und Dehler Eure Antwort auf ihr volksfeindliches Treiben! [] Schickt Proteste an Eure Bundestags-, Land- und Gemeindeabgeordneten sowie zum Bundesverfassungsgerichtshof in Karlsruhe! [] Faßt Protestentschliessungen in den Betrieben, auf den Schiffen und in Eurem Freundeskreis! [] Weg mit Adenauer und Lehr [] wir dulden ihre volksfeindliche Politik nicht mehr [] Westdeutsches Friedenskomitee er [!] [der] Hafenarbeiter - Seelaufe - Binnenschiffer [] Bremen: [] Fritz Hallmann [] Rudolf Hartung [] Willi Müller [] Willi Runkel [] Robert Mailand [] August Raschen [] Emden: [] Alfred Pfeiffer [] Johann Steffens [] Hamburg: [] Erich Kuschel [] Julius Christiansen [] Rudolf Paulsen [] Bremerhaven: [] Heinz Cordes [] Egon Peppel [] Erwin Schmidt [] Lübeck: [] Friedr. Schlichting [] Ph. Eikel [] Duisburg: [] Peter Sauter [] Verantwortlich für Druck und Inhalt: Karl-Heinz Schröder [] Bremen Am Wandrahm 5.
Published:05.1952