Wussten Sie das? [Serie] Nr. 43 . Lohnfortzahlung - jetzt!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; handschriftlicher Vermerk: 28.3.69 WUSSTEN SIE DAS? [] Nr. 43 [] Lohnfortzahlung - jetzt! [] Seit vielen Jahren wehren sich die Arbeiter gegen ihre Benachteiligung im Krankheitsfall. Immer wieder erheben sie die Forderung nach einer gerech...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, SOPADE-Rednerdienst, Vorwärts-Druck, Bad Godesberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 18.03.1969
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/4F77DCF5-99AD-4B3C-9717-CD841B2B2B7C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; handschriftlicher Vermerk: 28.3.69 WUSSTEN SIE DAS? [] Nr. 43 [] Lohnfortzahlung - jetzt! [] Seit vielen Jahren wehren sich die Arbeiter gegen ihre Benachteiligung im Krankheitsfall. Immer wieder erheben sie die Forderung nach einer gerechten Lösung, die sie nicht gegenüber anderen Gruppen der Gesellschaft zurückstellt. Die Sozialdemokraten haben diese Forderung immer unterstützt. Mehr noch: [] Die SPD hat am 18. März 1969 einen Gesetzentwurf zur Lohnfortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfall und zur Verringerung der Versicherungkosten für Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung eingebracht. Die SPD will beides noch in dieser Legislaturperiode verwirklichen. [] Vorteile für Arbeiter [] Es wird immer wieder gefragt, was haben die Arbeiter eigentlich von der Lohnfortzahlung? [] Hier sind die wichtigsten Vorteile: [] - Der Beitrag der Arbeiter zur Krankenversicherung sinkt um durchschnittlich 1,25 Prozent. Die Kosten der Einkommenssicherung trägt in den ersten 6 Wochen der Krankheit der Arbeitgeber allein. [] - Die bisherigen Karenztage für Arbeiter fallen fort. Lohnfortzahlung gibt es schon vom Tage der Krankschreibung an. [] - Auch bei Krankenhausaufenthalt erhält der Arbeiter volle Lohnfortzahlung. Das niedrigere Hausgeld fällt in den ersten 6 Wochen weg. [] - Krankheitszeiten mindern nicht mehr die spätere Rente. In Zukunft werden auch während der Krankheit Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt. Das ist gut für die Finanzen der Rentenversicherung der Arbeiter. [] - Auch Arbeiter mit einer Betriebszugehörigkeit unter 4 Wochen erhalten Lohnfortzahlung. Heute ist das nicht der Fall. [] - Die Massenvorladungen von Arbeitern zum Vertrauensarzt hören auf. Der Vertrauensarzt untersucht nur noch "zur Beseitigung von begründeten Zweifeln". [] Vorteile für Angestellte [] Die heutige Versicherungspflichtgrenze von 900 DM monatlich ist zu niedrig. [] Die SPD will sie stufenweise erhöhen: [] am 1.7.1969 auf 1200 DM [] am 1.7.1970 auf 1400 DM [] am 1.7.1971 auf 1700 DM [] am 1.7.1972 auf 2000 DM [] Wird der SPD-Entwurf Gesetz, so halbiert sich der Krankenversicherungsbeitrag von Millionen Angestellten. [] Auch Selbständige haben Nutzen [] Aber auch Selbständige haben Vorteile durch den SPD-Gesetzentwurf: [] Alle Selbständigen, deren Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze für Angestellte liegt - und die SPD will diese Grenze erhöhen -, können freiwillig der sozialen Krankenversicherung beitreten. Die bisherige Einschränkung, daß dann nur zwei Arbeitnehmer beschäftigt werden dürfen, fällt weg. [] Im Interesse des Handwerks und der Kleinbetriebe, aber auch der kranken Arbeiter versichern sich die Arbeitgeber bei den einzelnen Kassen gegen die Kosten der Lohnfortzahlung. Die SPD will, daß dabei die Kleinbetriebe begünstigt werden. [] Die CDU/CSU will Kostenbeteiligung [] Die CDU/CSU will die Lohnfortzahlung mit folgenden Belastungen für die versicherten Arbeiter und Angestellten verbinden: [] - Die CDU/CSU will, daß jeder Lohn- und Gehaltsempfänger, der ins Krankenhaus muß, 3 DM pro Tag zuzahlt. [] - Die CDU/CSU will, daß die Rezeptgebühr von 1 DM auf 2 DM erhöht wird. [] - Die CDU/CSU will die Versicherungspflichtgrenze für Angestellte erst ab 1. Juli 1970 und dann nur um 90 DM erhöhen. [] Die Belastungen der Rezeptgebühr und der Kostenbeteiligung im Krankenhaus aber sollen nach den Vorstellungen der CDU/CSU von den Versicherten sofort getragen werden. [] Jeder soll selbst vergleichen [] Die Vorschläge der SPD und der CDU/CSU sind dargelegt. Mag jeder selbst vergleichen, was den Menschen am meisten hilft, was den Menschen am meisten nutzt. Die Sozialdemokraten können einem solchen kritischen Vergleich in Ruhe entgegensehen. [] Für sie galt und gilt nur ein Leitsatz: [] Soziale Gerechtigkeit - SPD [] [Kopf- bzw. Fußzeile der Seiten 2-4:] [] ... weitersagen ... weitergeben ... weitersagen [] Herausgeber: Vorstand der SPD, SOPADE-Rednerdienst
Published:18.03.1969