Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [Serie]

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Wolfgang List Goethestr. 4, 8800 Ansbach, 43 Jahr...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Bayern, Schmude, Heinz, Druckhaus Neue Presse, Coburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 15.10.1978
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/623D357A-141D-41A7-87E5-F6F8D1E81E32
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Wolfgang List Goethestr. 4, 8800 Ansbach, 43 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder. 1964-73 Rechtsanwalt in Ansbach, 1973 Mitarbeiter des Bundesfinanzministeriums, 1975 der SPD-Bundestagsfraktion, 1977 Regierungsdirektor. Humanistisches Gymnasium in Ansbach, Studium an der Universität Erlangen. 1958 Eintritt in die SPD, seit 1974 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ansbach, SPD-Vorstandsmitglied im Unterbezirk. 1966-73 Stadtrat Ansbach, 1967-72 Verwaltungsrat der Sparkasse Ansbach. Mitglied des TSV Ansbach, der Gewerkschaft ÖTV und der Arbeiterwohlfahrt. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Zwanzig Jahre Mitarbeit in der SPD Westmittelfrankens haben mich gelehrt, daß Franken eine starke Vertretung in München braucht. Nicht nur um finanziellen Benachteiligungen Frankens durch die Staatsregierung entgegenzuwirken. Bedrückend sind vor allem ein von der Staatsregierung in München ausgehender bürokratischer Zentralismus und kulturelle Benachteiligungen Frankens durch München. Der Bayerische Rundfunk ist auf Südbayern fixiert und vernachlässigt Städte und Regionen Frankens. Die SPD ist besonders geeignet, Frankens Eigenständigkeit und seine regionalen Interessen zu vertreten. Wenn der CSU-Vorsitzende noch mehr Machtkonzentration in München anstrebt und an die unselige Tradition des bayerischen Separatismus anknüpft (Stichwort "Wildbad Kreuth"), muß er auf entschiedenen Widerstand treffen. Die bundestreue Bevölkerung Frankens will sich nicht für Abenteuer mißbrauchen lassen. In Westmittelfranken ist die wirtschaftliche Entwicklung in Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft ein Schwerpunkt sozialdemokratischer Politik. Im Arbeitsmarktatlas der Staatsregierung heißt es: "Westmittelfranken ist um etwa 15 Jahre hinter dem volkswirtschaftlichen Wachstum zurückgeblieben". Die SPD verlangt, daß München das westliche Mittelfranken so fördert, wie das Grenzland gefördert wird. Der Bund investiert seit 1970 in den Bau zweier neuer Autobahnen und den Ausbau der Bundesstraßen Hunderte von Millionen DM im bayerischen und württembergischen Franken. Nun muß auch Bayern seine [] Verpflichtungen stärker als bisher erfüllen. Als Beispiele nenne ich die Verbindungen Ansbach-Neustadt/Aisch und Leutershausen-Schillingsfürst. Es fehlt in Mittelfranken nicht an Straßen, sondern an genügend guten Straßen. Deshalb bin ich für den bestmöglichen Ausbau des bestehenden Straßennetzes und gegen neue vermeidbare Straßentrassen. Der Schutz unserer reizvollen fränkischen Landschaft hindert die wirtschaftliche Entwicklung nicht. Im Interesse der Arbeitnehmer, Landwirte und Gewerbetreibenden liegt es, den Güterverkehr auf der Schiene zu erhalten. Der öffentliche Personennahverkehr muß im Zusammenwirken aller Beteiligten verbessert werden. Deshalb trete ich dafür ein, daß Westmittelfranken sich an Überlegungen für S-Bahn-Verbindungen mit dem Großraum Nürnberg aktiv beteiligt und die spätere Entscheidung offenhält. [] Westmittelfranken hat zur Zeit keinen sozialdemokratischen Abgeordneten in München. Die jetzige Einseitigkeit ist für unsere Region nicht günstig. Wir sollten das ändern. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Stimme. [] Ihr [] Wolfgang List [] Ihre Zweitstimme [] Hans Spitzer Liste SPD, Platz 14 Markgrafenstr. 6, 8822 Wassertrüdingen Geboren am 19. März 1949 in Regensburg, kath., verheiratet, eine siebenjährige Tochter. Realschulabschluß 1966 in Feuchtwangen, seit 1968 beim Finanzamt in Dinkelsbühl als Steuerobersekretär in der LSt.-Stelle, Revisor bei der Arbeiterwohlfahrt, stellvertretender Vorsitzender der Reservistenkameradschaft, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins seit 1972, stellvertretender SPD-Unterbezirksvorsitzender und Stadtrat in Wassertrüdingen. [] Ihre Zweitstimme ist genauso wichtig! [] Die Erststimmen (kleiner Stimmzettel) und die Zweitstimmen (großer Stimmzettel) werden zusammengezählt. Von diesem Gesamtergebnis hängt es ab, wie viele und welche SPD-Abgeordneten gewählt sind. Deshalb geben Sie bitte beide Stimmen den Kandidaten der bayerischen SPD! [] Herausgeber: SPD-Landesverband Bayern - Verantwortlich: Heinz Schmude, Über der Klause 12, 8000 München 90 - Gestaltung: image-factory, München - Illustrationen: AdsD/FES - Druck: Druckhaus Neue Presse, Coburg [] Von Freiheit verstehen wir mehr! [] Die Geschichte der bayerischen SPD [] Die materielle Not der Arbeiter (80-Stunden-Woche und karger Lohn) führt vor über hundert Jahren auch in Bayern zur Gründung der ersten Arbeitervereine. Ihre Ziele sind bessere Bildung und Bezahlung, Einschränkung der Kinderarbeit und das allgemeine Wahlrecht. Diese "sozialdemokratischen Umtriebe" werden von den bayerischen Regierungen jahrzehntelang erbittert bekämpft. [] 1871 fordert der "Sozialdemokratische Landeswahlausschuß" zur Reichstagswahl u.a. die allgemeine Schulpflicht, Unabhängigkeit der Gerichte, Verbot der Kinderarbeit und das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht. [] 1878 wird auch in Bayern den sozialdemokratischen Vereinen und Gewerkschaften jede Betätigung durch das "Sozialistengesetz" verboten. Das Verbot dauert bis 1890. [] 1881 Trotz der Sozialistengesetze wird der erste bayerische Sozialdemokrat in den Reichstag gewählt: der Nürnberger Karl Grillenberger [] 1892 Gründung des Landesverbandes der bayerischen SPD. Im Wahlprogramm fordert die SPD u.a. freie Lernmittel, die Bekämpfung der Bürokratie und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst. [] 1893 Erstmals werden fünf Sozialdemokraten in den Bayerischen Landtag gewählt. Im Bild: Grillenberger, Löwenstein, Ehrhart, Scherm, von Vollmar. [] 1898 erreicht die bayerische SPD, daß Frauen politischen Vereinen angehören und politische Versammlungen besuchen dürfen. [] 1906 Bayerische Sozialdemokraten und das Zentrum erreichen gegen den Widerstand der Konservativen die Einführung des direkten Wahlrechtes [] Georg von Vollmar (1850-1922), der erste Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokraten. [] 1912 Die bayerische SPD hat 1912 90.000 Mitglieder und erzielt bei der Reichstagswahl 27 Prozent der Stimmen. [] 1919 Eine jahrzehntealte Forderung der SPD ist endlich erfüllt: Erstmals dürfen auch Frauen zur Landtagswahl gehen. Die bayerische SPD erhält 33 Prozent der Stimmen. Der Sozialdemokrat Johannes Hoffmann wird für ein Jahr Ministerpräsident einer Koalitionsregierung. [] 1928 deckt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Hoegner einen Justizskandal auf: Entgegen den klaren Gesetzesvorschriften wurde Hitler nach seinem gescheiterten Putsch nicht ausgewiesen. [] Mit den Reichsbannerformationen versuchen Sozialdemokraten, die Weimarer Republik gegen die Nazis zu verteidigen. Im Bild: die Münchner "Auer-Garde". [] 1930 gehen SA und SS mit Mord und Terror gegen ihre politischen Gegner vor. SPD und Gewerkschaften gründen die "Eiserne Front". Ihr Wahlspruch: "Wir werden kämpfen für die Freiheit der Nation". [] 1933 bis 1945. Hitler wird Reichskanzler. Im Bayerischen Landtag stimmen nur die Abgeordneten der bayerischen SPD gegen die Abschaffung der freiheitlichen Demokratie. Die Münchner SPD-Stadträte lehnen die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Adolf Hitler ab. Sie werden von SA-Männern aus dem Saal geprügelt. Die SPD wird als erste Partei von den Nazis verboten. In vielen bayerischen Städten werden sozialdemokratische Widerstandsgruppen gebildet. Fast alle werden im Lauf der Jahre von den Nazis zerschlagen. Tausende SPD-Mitglieder fliehen ins Ausland oder werden verhaftet und in Zuchthäuser oder Konzentrationslager gesteckt. [] 1945 Nach Kriegsende flüchten über eine Million heimatvertriebene Sudetendeutsche nach Bayern, darunter viele Sozialdemokraten. Sie bilden neben Bayern, Franken und Schwaben den "vierten Stamm" der bayerischen SPD. Der bayerische Sozialdemokrat Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird Ministerpräsident einer Allparteienregierung. Man nennt ihn heute den "Vater der Bayerischen Verfassung". [] Wilhelm Hoegner und Waldemar von Knoeringen [] 1947 wird Waldemar von Knoeringen Landesvorsitzender der bayerischen SPD. Er entwickelt die Grundzüge einer modernen Bildungs- und Kulturpolitik für Bayern. [] 1954 Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird wieder bayerischer Ministerpräsident (bis 1957). [] 1968 Der jahrzehntelange Kampf gegen die Bekenntnisschule hat unter dem SPD-Landesvorsitzenden Volkmar Gabert endlich Erfolg: Ein Volksbegehren zwingt die CSU, die christliche Gemeinschaftsschule als Regelschule einzuführen. [] 1972 Nachdem er zwölf Jahre 1972 lang Oberbürgermeister von München war, wird Dr. Hans-Jochen Vogel zum Landesvorsitzenden der bayerischen SPD gewählt. [] 1977 Der Franke Dr. Helmut Rothemund wird Landesvorsitzender. [] Liebe bayerische Bürgerinnen und Bürger, [] am 15. Oktober finden Landtags- und Bezirkstagswahlen statt. Die CSU hat 1974 bei der Landtagswahl 62 Prozent erreicht. Eine solche Übermacht führt zu Arroganz und Machtmißbrauch. Die CSU bildet sich ein, sie könne tun und lassen, was ihr gerade paßt. Sie hat die Fähigkeit zum Kompromiß längst verloren. Deshalb kämpfen wir dafür, daß auch für die Politik in Bayern wieder gilt, was dieses Land ansonsten so liebenswert macht: der Grundsatz "Leben und leben lassen". [] Wir brauchen eine stärkere SPD im neuen Landtag! [] Die bayerische SPD macht seit bald hundert Jahren anständige Politik. Freiheit und Gerechtigkeit haben in der SPD eine lange Tradition. Auch künftig werden wir das bleiben, was wir sind: sozial und demokratisch! Ich bitte Sie deshalb um Ihre Stimme für die Kandidaten der bayerischen SPD. Gehen Sie bitte zur Wahl - Sie dürfen nicht zu Hause bleiben! [] Ihr [] Dr. Helmut Rothemund [] Landesvorsitzender der bayerischen SPD [] Die bayerische SPD [] Seit 1892
Published:15.10.1978