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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Jakob Deffner Löherweg 16a, 8000 München 50, Tel. (0 89) 1410925 Sohn eines Bergarbeiters aus Penzberg/Obb., 48 Jahre, verheiratet, eine Tochter. Volksschule, Berufsschule, 3jährige Verwaltungslehre, seit 1946 Mitglied der Gewerkschaft und seit 1951 der SPD. 1947-1956 Angestellter bei der Stadt Penzberg, 1955/56 Studium an der Akademie der Arbeit in Frankfurt/M. Seit 1957 hauptberuflich beim Deutschen Gewerkschaftsbund, 1974 Wahl in den Bayerischen Landtag, seit 1977 Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in Bayern, seit 1978 Vorsitzender des DGB-Landesbezirks Bayern, Mitglied des Rundfunkrates des Bayerischen Rundfunks. [] Liebe Wählerin, lieber Wähler, [] seit über 20 Jahren arbeite ich als Sozialdemokrat und Gewerkschafter in Bayern für die sozialen Belange der Bürger. Ich weiß daher, wo den Arbeitnehmer der Schuh drückt. Ich weiß aber auch, daß man in der Politik wie in der Arbeit Schwerpunkte setzen muß, wenn man etwas erreichen will. [] Meine Schwerpunkte sind: [] ARBEITSPLÄTZE Grundlage einer sicheren Existenz der Arbeitnehmer ist ein angemessener Arbeitsplatz. Daraus folgt: [] - Die Wirtschaftspolitik der Bayerischen Staatsregierung muß zuerst dem Erhalt und der Schaff ung neuer Arbeitsplätze dienen; finanzielle Förderung der Wirtschaft nur dann, wenn diese Ziele garantiert sind. Daneben muß der Staat in seinem Bereich für mehr Beschäftigung sorgen. [] - Mehr Teilzeitarbeitsplätze, insbesondere für Frauen. [] - Mehr Arbeitsplätze für Schwerbeschädigte und Behinderte auch im staatlichen Bereich. [] JUGENDLICHE Wer jungen Menschen heute den Arbeitsplatz und eine qualifizierte Berufsausbildung versagt, verbaut ihnen die Zukunft. Daraus folgt: [] - Schwerpunktprogramm zur Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit. [] - Schaffung von ausreichenden und qualifizierten Ausbildungsplätzen. [] - Einführung des 10. Schuljahres und des Berufsgrundschuljahres. [] KINDER UND FAMILIE - Kostenloser Kindergartenbesuch [] - Chancengleichheit der Arbeitnehmerkinder durch mehr Gesamtschulen. [] - Hausaufgabenbetreuung durch Fachpädagogen. [] - Preisgünstige und familiengerechte Wohnungen durch verstärkte staatliche Förderung. [] UMWELT - Erhaltung einer natürlichen, lebensfreundlichen Umwelt. [] - Ständige Überwachung der Umweltfreundlichkeit von Betrieben in Wohngebieten. [] - Verhinderung des Rangierbahnhofs München-Nord. [] Ihr [] Jakob Deffner [] Ihre Zweitstimme ist genauso wichtig! [] Ihre Zweitstimme Hedda Jungfer Liste SPD, Platz 15 Elvirastr. 8/IV, 8000 München 19, Tel. (089) 187240 Ich bin - 1940 in Berlin geboren, doch noch im gleichen Jahr nach Bayern gekommen (Fischbachau). - mit 13 aus der Schule, um meiner Mutter im Fremdenheim zu helfen; mit 16 wieder zur Schule - nachmittags und abends habe ich gearbeitet. Dann: Abitur, Handelsschule und zwei Jahre Arbeit im Büro. - zur Universität gegangen, habe Psychologie studiert und arbeite seit neun Jahren im Bereich Schule - gerne mit Klaus verheiratet und mag unseren Sohn Kim - seit 14 Jahren politisch tätig, z. B. als Betriebsrätin, Schöffin beim Jugendgericht, Vorsitzende der SPD Neuhausen/ Nymph./ Maxvorst. - für Ihre Probleme da - soweit ich es vermag. [] Die Erststimmen (kleiner Stimmzettel) und die Zweitstimmen (großer Stimmzettel) werden zusammengezählt. Von diesem Gesamtergebnis hängt es ab, wie viele und welche SPD-Abgeordneten gewählt sind. Deshalb geben Sie bitte beide Stimmen den Kandidaten der bayerischen SPD! [] Herausgeber: SPD-Landesverband Bayern - Verantwortlich: Heinz Schmude, Über der Klause 12, 8000 München 90 - Gestaltung: image-factory, München - Illustrationen: AdsD/FES - Druck: Druckhaus Neue Presse, Coburg [] Von Freiheit verstehen wir mehr! [] Die Geschichte der bayerischen SPD [] Die materielle Not der Arbeiter (80-Stunden-Woche und karger Lohn) führt vor über hundert Jahren auch in Bayern zur Gründung der ersten Arbeitervereine. Ihre Ziele sind bessere Bildung und Bezahlung, Einschränkung der Kinderarbeit und das allgemeine Wahlrecht. Diese "sozialdemokratischen Umtriebe" werden von den bayerischen Regierungen jahrzehntelang erbittert bekämpft. [] 1871 fordert der "Sozialdemokratische Landeswahlausschuß" zur Reichstagswahl u.a. die allgemeine Schulpflicht, Unabhängigkeit der Gerichte, Verbot der Kinderarbeit und das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht. [] 1878 wird auch in Bayern den sozialdemokratischen Vereinen und Gewerkschaften jede Betätigung durch das "Sozialistengesetz" verboten. Das Verbot dauert bis 1890. [] 1881 Trotz der Sozialistengesetze wird der erste bayerische Sozialdemokrat in den Reichstag gewählt: der Nürnberger Karl Grillenberger [] 1892 Gründung des Landesverbandes der bayerischen SPD. Im Wahlprogramm fordert die SPD u.a. freie Lernmittel, die Bekämpfung der Bürokratie und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst. [] 1893 Erstmals werden fünf Sozialdemokraten in den Bayerischen Landtag gewählt. Im Bild: Grillenberger, Löwenstein, Ehrhart, Scherm, von Vollmar. [] 1898 erreicht die bayerische SPD, daß Frauen politischen Vereinen angehören und politische Versammlungen besuchen dürfen. [] 1906 Bayerische Sozialdemokraten und das Zentrum erreichen gegen den Widerstand der Konservativen die Einführung des direkten Wahlrechtes [] Georg von Vollmar (1850-1922), der erste Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokraten. [] 1912 Die bayerische SPD hat 1912 90.000 Mitglieder und erzielt bei der Reichstagswahl 27 Prozent der Stimmen. [] 1919 Eine jahrzehntealte Forderung der SPD ist endlich erfüllt: Erstmals dürfen auch Frauen zur Landtagswahl gehen. Die bayerische SPD erhält 33 Prozent der Stimmen. Der Sozialdemokrat Johannes Hoffmann wird für ein Jahr Ministerpräsident einer Koalitionsregierung. [] 1928 deckt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Hoegner einen Justizskandal auf: Entgegen den klaren Gesetzesvorschriften wurde Hitler nach seinem gescheiterten Putsch nicht ausgewiesen. [] Mit den Reichsbannerformationen versuchen Sozialdemokraten, die Weimarer Republik gegen die Nazis zu verteidigen. Im Bild: die Münchner "Auer-Garde". [] 1930 gehen SA und SS mit Mord und Terror gegen ihre politischen Gegner vor. SPD und Gewerkschaften gründen die "Eiserne Front". Ihr Wahlspruch: "Wir werden kämpfen für die Freiheit der Nation". [] 1933 bis 1945. Hitler wird Reichskanzler. Im Bayerischen Landtag stimmen nur die Abgeordneten der bayerischen SPD gegen die Abschaffung der freiheitlichen Demokratie. Die Münchner SPD-Stadträte lehnen die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Adolf Hitler ab. Sie werden von SA-Männern aus dem Saal geprügelt. Die SPD wird als erste Partei von den Nazis verboten. In vielen bayerischen Städten werden sozialdemokratische Widerstandsgruppen gebildet. Fast alle werden im Lauf der Jahre von den Nazis zerschlagen. Tausende SPD-Mitglieder fliehen ins Ausland oder werden verhaftet und in Zuchthäuser oder Konzentrationslager gesteckt. [] 1945 Nach Kriegsende flüchten über eine Million heimatvertriebene Sudetendeutsche nach Bayern, darunter viele Sozialdemokraten. Sie bilden neben Bayern, Franken und Schwaben den "vierten Stamm" der bayerischen SPD. Der bayerische Sozialdemokrat Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird Ministerpräsident einer Allparteienregierung. Man nennt ihn heute den "Vater der Bayerischen Verfassung". [] Wilhelm Hoegner und Waldemar von Knoeringen [] 1947 wird Waldemar von Knoeringen Landesvorsitzender der bayerischen SPD. Er entwickelt die Grundzüge einer modernen Bildungs- und Kulturpolitik für Bayern. [] 1954 Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird wieder bayerischer Ministerpräsident (bis 1957). [] 1968 Der jahrzehntelange Kampf gegen die Bekenntnisschule hat unter dem SPD-Landesvorsitzenden Volkmar Gabert endlich Erfolg: Ein Volksbegehren zwingt die CSU, die christliche Gemeinschaftsschule als Regelschule einzuführen. [] 1972 Nachdem er zwölf Jahre 1972 lang Oberbürgermeister von München war, wird Dr. Hans-Jochen Vogel zum Landesvorsitzenden der bayerischen SPD gewählt. [] 1977 Der Franke Dr. Helmut Rothemund wird Landesvorsitzender. [] Liebe bayerische Bürgerinnen und Bürger, [] am 15. Oktober finden Landtags- und Bezirkstagswahlen statt. Die CSU hat 1974 bei der Landtagswahl 62 Prozent erreicht. Eine solche Übermacht führt zu Arroganz und Machtmißbrauch. Die CSU bildet sich ein, sie könne tun und lassen, was ihr gerade paßt. Sie hat die Fähigkeit zum Kompromiß längst verloren. Deshalb kämpfen wir dafür, daß auch für die Politik in Bayern wieder gilt, was dieses Land ansonsten so liebenswert macht: der Grundsatz "Leben und leben lassen". [] Wir brauchen eine stärkere SPD im neuen Landtag! [] Die bayerische SPD macht seit bald hundert Jahren anständige Politik. Freiheit und Gerechtigkeit haben in der SPD eine lange Tradition. Auch künftig werden wir das bleiben, was wir sind: sozial und demokratisch! Ich bitte Sie deshalb um Ihre Stimme für die Kandidaten der bayerischen SPD. Gehen Sie bitte zur Wahl - Sie dürfen nicht zu Hause bleiben! [] Ihr [] Dr. Helmut Rothemund [] Landesvorsitzender der bayerischen SPD [] Die bayerische SPD [] Seit 1892
Published:15.10.1978