Wählerinnen und Wähler der Stadt Neunkirchen

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Wählerinnen und Wähler der Stadt Neunkirchen [] Am 13. Mai 1956 wählen Sie für unsere Hüttenstadt einen neuen Stadtrat. Sie entscheiden damit über die weitere Aufbauarbeit Ihrer Stadt. Diese Entscheidung wollen wir Ihnen dadurch erleichtern, i...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 13.05.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/1ABEA6E0-933C-444F-935E-28B04727364F
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Wählerinnen und Wähler der Stadt Neunkirchen [] Am 13. Mai 1956 wählen Sie für unsere Hüttenstadt einen neuen Stadtrat. Sie entscheiden damit über die weitere Aufbauarbeit Ihrer Stadt. Diese Entscheidung wollen wir Ihnen dadurch erleichtern, indem wir Ihnen hiermit unser Programm für die Stadtgemeinde zur Kenntnis bringen. Unsere Kandidaten haben sich für die kommenden Jahre folgendes Arbeitsprogramm gegeben: [] 1. Um die immer noch vorhandene Wohnungsnot in Neunkirchen zu beseitigen, soll der Wohnungsbau weitgehendst gefördert und neues Baugelände erschlossen werden. [] 2. Eine gesunde Bodenvorratswirtschaft ist die Voraussetzung zur Schaffung von Eigenheimen mit Kleingärten. Ferner zur Ansiedlung von Industrie, Handwerk und Gewerbe; nur dadurch kann die Steuerkraft unserer Stadt erhöht werden. [] 3. Um eine saubere und preisgerechte Grundstückspolitik werden wir stets besorgt sein. [] 4. Durch die baldige Fertigstellung des Hallenschwimmbades Heusnersweiher sollen die Wünsche der vielen Freunde des Wassersports erfüllt werden. [] 5. Der Stadtkern am Stummdenkmal muß neu geordnet werden; eine neue Bliesbrücke ist in der Bahnhofstraße zu errichten. [] 6. Die Ehrfurcht von unseren Toten gebietet uns den Neubau einer würdigen Leichenhalle auf dem Hauptfriedhof Hermannstraße. [] 7. Den Hausfrauen und Händlern soll mit der Errichtung einer Markthalle in der oberen Max-Braun-Straße Rechnung getragen werden; damit kann sich der Wochenmarkt auch in der Winterperiode störungsfrei abwickeln. [] 8. Dem Mangel an Bedürfnisanstalten muß abgeholfen werden, insbesondere in der Bahnhofstraße und auf der Scheib. [] 9. Kampf der Schulraumnot; bessere Ausbildung unserer Kinder durch Verringerung der Schülerzahl auf 30 bis 35 je Klasse; deshalb Neubau von modernen Schulhäusern in der Steinwaldsiedlung, Hermannstraße-Schaumbergring, Schloßstraße, im Bezirk Waldwiesen-Schützenhaus und in Wellesweiler. [] 10. Die wirtschaftliche Struktur unseres Gebietes gebietet die Errichtung einer Mittelschule in Neunkirchen für das östliche Saargebiet; dadurch gute Berufsaussichten für junge Menschen und Vorteile für die Wirtschaft. [] 11. Die gründliche Ausbildung unserer Jugend darf in Zukunft nicht mehr vom Geldbeutel, sondern nur noch von ihrer Begabung und Fähigkeiten abhängig sein; deshalb werden wir im Zusammenwirken mit Kreis und Regierung die kostenlose Bereitstellung der Lehr- und Lernmittel anstreben. [] 12. Zur Entlastung der Mütter und zur Freude unserer Kinder werden wir die Errichtung von Kindergärten und Kinderhorten weitgehendst fördern. [] 13. Unsere Kinder müssen vor den steigenden Gefahren der Straße geschützt werden; darum ist die Errichtung von geeigneten Kinderspielplätzen in den verschiedenen Stadtbezirken eine vordringliche Aufgabe; in diesem Sinne soll der öffentliche Platz Bachstraße in eine Rollschuh- und Eisbahn ausgebaut werden. [] 14. Für junge Menschen, die der Gefahr der Verwahrlosung ausgesetzt sind oder keinen Familienanschluß haben, soll durch den Umbau des Gutsgebäudes Haus Furpach ein modernes Jugendwohnheim geschaffen werden; die Parkanlagen und der Weiher sind auszubauen. [] 15. Für die wandernde Jugend sind an der Lakaienschäferei eine Jugendherberge und ein Zeltplatz zu errichten. [] 16. Auch der Neubau eines Rathauses mit Festhalle ist notwendig; die Zersplitterung der städtischen Dienststellen im ganzen Stadtgebiet ist für die Bürgerschaft auf die Dauer unerträglich; überdies wird die Zusammenarbeit der Dienststellen dadurch sehr gestört. [] 17. Der Anlegung von Grünflächen und der Verschönerung des Stadtbildes wird unsere besondere Aufmerksamkeit zugewendet. [] 18. Die Förderung der Volkshochschule und anderer Volksbildungseinrichtungen ist uns eine vornehme Aufgabe; auch die Pflege des Heimatgedankens liegt uns sehr am Herzen. [] 19. Die Förderung der Jugend, des Sports und des Schulsports ist uns ein besonderes Anliegen. [] 20. Unser menschliches Empfinden gebietet uns die Errichtung eines städtischen Siechenheimes für diejenigen pflegebedürftigen Mitmenschen, die weder in einem Krankenhaus noch in einem Altersheim aufgenommen werden. [] 21. Der Straßenbau wird von uns stark gefördert werden. [] 22. Die Kanal- und Kläranlagen sind weiter auszubauen. [] 23. Die Personalpolitik unserer Stadtverwaltung darf nicht nach dem Parteibuch oder der konfessionellen Einstellung der Bewerber ausgerichtet sein; jeder darf nur nach seinem Charakter, Fleiß und seinen Fähigkeiten bewertet werden; unser Ziel ist eine klare und saubere Personalpolitik, ausschließlich nach dem Leistungsprinzip, unter Vermeidung personeller Ueberbesetzung. [] Dieses klare und langfristige Arbeitsprogramm kann durch die freudige Mitarbeit aller in unserer Hüttenstadt verwirklicht werden. Es entspricht sowohl den Erfordernissen unserer Zeit, als auch den berechtigten Wünschen der Bürgerschaft. [] Sind Sie damit einverstanden? [] Wenn ja, dann schenken Sie am 13. Mal 1956 den Kandidaten der SPD, Liste 4, Ihr Vertrauen. [] Wählen Sie die SPD Liste 4 [] die Partei des sozialen Fortschritts und der Wiedervereinigung Deutschlands [] Die SPD verspricht keine Wunder aber sie hält ihr Wort!
Published:13.05.1956