Einladung

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Einladung [] Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer [] ORTSVEREIN HANNOVER [] Hannover, 15. August 1953 [] Sehr geehrte Frau Kollegin! [] Sehr geehrter Herr Kollege! [] Wenn eine Gruppe von Lehrern, wie die unsere, sich öffentlich an...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Lehrer, Ortsverein Hannover, Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 26.08.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/A87D457F-428B-4BB7-BCCE-4226DDC045A9
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Einladung [] Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer [] ORTSVEREIN HANNOVER [] Hannover, 15. August 1953 [] Sehr geehrte Frau Kollegin! [] Sehr geehrter Herr Kollege! [] Wenn eine Gruppe von Lehrern, wie die unsere, sich öffentlich an Sie wendet, so mögen Sie vielleicht meinen, daß dieses dem Gebot der politischen Neutralität zuwiderliefe. Sie halten die Pflicht des Beamten, sich in politischen Fragen der größten Objektivität zu befleißigen, für unbedingt notwendig und wichtig. [] Dieses Gebot hat jedoch eine ganz natürliche Grenze, nämlich in der eigenen Urteils- und Willensbildung. Politische Neutralität und Objektivität kann nicht bedeuten, daß der Lehrer auf das bedeutendste Recht der Demokratie, sich eine eigene politische Meinung zu bilden, verzichten soll. [] Wenn dieser Standpunkt absolut richtig ist, so heißt die nächste Frage: Nach welchen Gesichtspunkten sollen wir uns bei dem Überangebot der politischen Parteien entscheiden? [] Was läge uns Lehrern näher, als unser politisches Urteil von kulturpolitischen Maßstäben bestimmen zu lassen. Begreifen wir doch endlich, daß Schule und Erziehung nicht nur von den Grundsätzen abhängig sind, die wir ihnen selbst geben wollen, sondern auch von der Geltung, die sie bei den politischen Parteien, welche die Träger der politischen Willensbildung sind, besitzen! [] Die Sozialdemokratische Partei muß ihrer Tradition und ihrem Wesen nach in ihren kulturpolitischen Forderungen ein Kernstück ihres Programms sehen, das von solcher Bedeutung für sie ist, daß sie sich selbst aufgeben würde, wollte sie es hintenan setzen. Sie erwartet von Schule und Erziehung eine stetige Hebung ihres Niveaus, eine Festigung des Kulturwillens des gesamten Volkes, eine Vertiefung des Strebens für das Allgemeinwohl, eine Stärkung der freien Persönlichkeitsentfaltung unserer Jugend. [] Sie sieht in dem Lehrer den Träger und Übermittler dieses kulturpolitischen Willens. Also muß sie folgerichtig auch dafür eintreten, daß der Lehrerstand - wie es in einer Rede des Finanzministers Kubel vor dem Niedersächsischen Parlament heißt - entsprechend seinen Aufgaben im Rahmen unseres Volkes beachtet und herausgehoben wird. [] Wir möchten in diesem Zusammenhang auch auf die erfolgreiche Arbeit des Niedersächsischen Kultusministers Voigt hinweisen, die dieser in seiner Eigenschaft als Präsident der Kultusministerkonferenz für die Verbesserung der Lehrerbesoldung geleistet hat. [] Mit diesen Ausführungen wollen wir nicht Ihr Urteil vorwegnehmen, sondern wir suchen die Gelegenheit, uns mit Ihnen über die gegenwärtige Kulturpolitik in freier Rede und Gegenrede auszusprechen, damit völlige Klarheit eintritt, ohne die eine demokratische Willensbildung, wie sie uns in den Bundestagswahlen bevorsteht, eine Farce wäre. [] Wir laden Sie ein zu einer [] VERSAMMLUNG [] am Mittwoch, dem 26. August 1953, um 17 Uhr, [] im Europasaal des Hauses der Jugend, [] Hannover, in der Maschstraße [] Es spricht [] Frau Schulrätin LUDWIG [] Kandidatin für den Bundestag, über das Thema: [] "Schulforderungen der Sozialdemokratischen Partei" [] Hochachtungsvoll [] Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer [] Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH.
Published:26.08.1953