%0 IMAGE %A Jaksch, Wenzel %G German %T Am 14. Mai 1950 wählen alle Frauen und Männer Wenzel Jaksch %U http://hdl.handle.net/11088/FA39E802-1123-4D3F-B3DF-D8F015CC09B8 %X Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Am 14. Mai 1950 wählen alle Frauen und Männer [] [] WENZEL JAKSCH [] [] den Kandidaten für FREIHEIT, HEIMAT UND RECHT in den Bundestag [] [] Ein persönliches Wort [] an die Wähler des Wahlkreises Kulmbach, Lichtenfels, Stadtsteinach, Naila [] [] Wahlen sind eine Sache des Vertrauens; nichts liegt mir ferner, als mit Versprechungen Stimmen fangen zu wollen. Die Frage aber, ob ich das Vertrauen schaffender Menschen verdiene, glaube ich durch mein Lebenswerk beantwortet zu haben. Als 15jähriger Maurerlehrling begann ich den Kampf für soziale Gerechtigkeit in den Reihen der Sozialdemokratie und für das gleiche Ideal kämpfe ich heute noch. [] Mein Einstehen für Heimat und Freiheit hat mich heimatlos gemacht, doch ich fühle mich in Oberfranken den Einheimischen und Heimatvertriebenen gleich zugetan. Mir sind Grenzlandsorgen nicht fremd. Ich kenne die wirtschaftlichen Nöte dieses Gebietes, insbesondere der Gebirgslandwirte, der Heimarbeiter und der ländlichen Arbeitslosen. Es wird nicht leicht sein, die Heimatliebe eines Fritz Schönauer zu übertreffen. Ich stelle mir die Aufgabe eines Grenzlandabgeordneten in Bonn nicht einfach vor, denn große Schicksalsfragen sowohl der Einheimischen wie der Heimatvertriebenen harren noch ihrer Lösung. [] Falls ich zu diesen Aufgaben durch das Vertrauen der Wähler und Wählerinnen berufen werde, will ich mich ihnen widmen nach bestem Können und ganzer Kraft. [] [] Kulmbach, im Mai 1950. [] W. Jaksch