Aufruf! Einwohner Hamburgs!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; AUFRUF! [] Einwohner Hamburgs! [] In wenigen Tagen wird der Bundestag in Bonn in Sondersitzungen über den deutschen Wehrbeitrag und damit über ein neues Wehrgesetz verhandeln. [] Obwohl die offiziellen Stellen über ihre Pläne bisher nur Angab...

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Bibliographic Details
Main Authors: Hamburger Ausschuss gegen Remilitarisierung und für den Friedensvertrag, Neutrales Deutschland e.V:, Freie Soziale Union (FSU), Arbeitsgemeinschaft der Mütter und Frauen für den Frieden, Arbeitsgruppe der Jugend gegen Rekrutierung, Chr. Prager, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.02.1952
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D560D265-A71D-4CE0-B4F6-6C4330271AD8
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; AUFRUF! [] Einwohner Hamburgs! [] In wenigen Tagen wird der Bundestag in Bonn in Sondersitzungen über den deutschen Wehrbeitrag und damit über ein neues Wehrgesetz verhandeln. [] Obwohl die offiziellen Stellen über ihre Pläne bisher nur Angaben geringsten Umfanges machten, genügten doch bereits diese wenigen Verlautbarungen, um einen Sturm der Entrüstung und des Unwillens in der Bevölkerung auszulösen! [] Denn klar ist zu erkennen: [] Wiederum soll eine Lebensfrage des deutschen Volkes ohne dessen Anhören entschieden werden! Bereits die Ratifizierung des Schuman-Planes erfolgte unter Mißachtung des Grundgesetzes und der Auftrage, die das deutsche Volk seinen Abgeordneten gab! [] Proteste und Resolutionen, Erklärungen und Stellungnahmen Einzelner und ganzer Organisationen beweisen den Willen der Bevölkerung zum Frieden und gegen die geplanten Regierungsmaßnahmen, die über Generalvertrag, Schumanplan und Wehrpflichtgesetz zur endgültigen Spaltung, unzeitlich-unbegrenzten Besetzung Deutschlands, zu Krieg und Untergang führen. [] Aber bisher fanden diese Stimmen des Volkes in Bonn keine Beachtung! Selbst hochgeachtete Persönlichkeiten wurden mit allen Mitteln der Kriegshetze angegriffen, um sie mundtot zu machen! [] So geht es nicht weiter! Das ist keine Demokratie! [] Dem Willen des Volkes muß Gehör verschafft werden! Dies kann aber nur geschehen, wenn alle Deutschen in dieser Schicksalsfrage unseres Volkes über alle sonst trennende Grenzen hinweg zusammenstehen! [] Hamburger! [] Die Zeit drängt! Werdet nicht durch noch längeres Schweigen und Dulden mitschuldig an einem neuen Krieg! [] Macht Gebrauch von Euren im Grundgesetz verankerten Rechten! Äußert Eure Meinung und bekundet Euren Friedenswillen durch die Teilnahme an einer [] Protest - Kundgebung [] in der Ernst-Merck-Halle, Jungiusstraße um Dienstag, 5. Februar 1952 um 20 Uhr [] Fordert: Wahlgesetz statt Wehrgesetz - Deutschlands Weg zur Einheit - Frieden und Freiheit! [] Einlaß um 19 Uhr Eintritt frei [] Hamburg, den 1. Februar 1952 [] Hamburger Ausschuß gegen Remilitarisierung und für Friedensvertrag gez. Dr. Günther Rau [] Neutrales Deutschland e.V. gez. Claudia Kuhr [] Freie Soziale Union (FSU) gez. Willi Eberlein, MdB [] Arbeitsgemeinschaft der Mütter und Frauen für den Frieden gez. Martha Schulz [] Arbeitsgruppe der Jugend gegen Rekrutierung gez. Ing. Karl Kranz [] [] BRIEF an Einzelpersonen und Organisationen. [] Mit der Einberufung des Bundestages zu Beratungenüber Wehrbeitrag und Wehrpfichtgesetz hat der Kampf gegen die Remilitarisierung jetzt die entscheidende Phase erreicht. Obwohl seit Beginn der Wiederaufrüstung immer mehr Gegner dieser Entwicklung mahnend und fordernd ihre Stimme erhoben, haben die einzelnen Aktionen der Freunde des Friedens in Bonn keinen Widerhall gefunden. Dagegen ist weitesten Kreisen der Bevölkerung klar geworden, wohin es führt, wenn den kriegstreibenden Kräften nicht endlich Einhalt geboten wird. Kann dies heute - in wahrhaft letzter Minute - noch geschehen? Ja! Denn Möglichkei- [!][Möglichkeiten] zur Verhinderung eines neuen Krieges sind vorhanden! [] Auf dem Wege über gesamtdeutsche Wahlen ist die Einheit Deutschlands wiederherzustellen und damit der Abschluß eines Friedensvertrages gesichert. Der Entwurf eines Wahlgestzes [!][Wahlgesetzes] liegt bereits vor. [] Während allerdings die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik diesen Entwurf als Vorschlag für gesamtdeutsche Wahlen bereits am 9. Januar 1952 billigte, wurde ein Entwurf der Bundesregierung in Bonn zurückgezogen, ohne daß sein Wortlaut dem Bundestag oder gar dem Volke bekannt wurde. [] Die damit eröffnete reale Möglichkeit der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands wird das deutsche Volk nicht ungenutzt lassen. Es duldet nicht, daß sie zerstört wird durch die Verwirklichung des Kriegsplanes, deren Etappen Schumanplan, Generalvertrag und Wehrgesetz heißen. [] Die friedliebenden Menschen aller Parteien und Weltanschauungen sowie ihre Organisationen, alle guten Kräfte unseres Volkes müssen sich jetzt sammeln - dann ist der Frieden gerettet! In der Frage des Friedens zusammenhalten - das ist das Gebot der Stunde! [] Um diesem Gebot zu entsprechen, rufen wir Sie hiermit zu einer [] Protestkundgebung gegen das Wehrgesetz am Dienstag, den 5. Februar 1952 um 20 Uhr in der Ernst-Merk-Halle [!] [Ernst-Merck-Halle] auf. Wir sind überzeugt, das Sie sich an dieser Großkundgebung beteiligen wollen. Wir bitten Sie daher, uns Ihren Redner zu benennen und Ihre Mitglieder zu benachrichtigen. [] Im Auftrage der Unterzeichneten Gruppen und Organisationen [] CLAUDIA KUHR [] Hamburg, Wahrburgstr. 31 - Ruf 44 26 39 [] Druck Chr. Prager, Hbg, Altona.
Published:05.02.1952