Flüchtlinge

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Gedicht<NZ>Lochung FLÜCHTLINGE [] Die folgenden Zeilen des Flüchtlings Richard Stache, aus einem Flüchtlingslager gehen Euch besonders an: [] WÄHLT DEUTSCH! [] Auf, geht zur Wahl, ihr Schwestern und ihr Brüder! [] Schicksalsgeno...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Babbel, Fritz, Sander, Willi, Gebh. & Co. Flensburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 24.10.1948
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/CA92DEDD-17EA-4BB8-BC84-4A93DF9D993D
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Gedicht<NZ>Lochung FLÜCHTLINGE [] Die folgenden Zeilen des Flüchtlings Richard Stache, aus einem Flüchtlingslager gehen Euch besonders an: [] WÄHLT DEUTSCH! [] Auf, geht zur Wahl, ihr Schwestern und ihr Brüder! [] Schicksalsgenossen, denkt an Eure Pflicht! [] Das Deutschtum in Gefahr! Es mahnt uns wieder: [] Heran zur Urne! Leiste nicht Verzicht! [] Als Flüchtlinge wir hier im Grenzland leben, [] in Schleswig, diesem alten deutschen Land. [] Dem Deutschtum wir nur unsre Stimme geben, [] steh' Deinen Mann, bereit uns keine Schand'! [] Was wir auch alle einst verloren haben, [] uns bleibt ein Kleinod doch, ein Unterpfand, [] das konnte keine Not uns untergraben: [] das treue Opfer für das deutsche Land. [] Lasst uns zur Wahl mit gleicher Treue zahlen! [] Zollt Eurem Gastland dadurch Euren Dank! [] Und nicht nur jetzt, bei allen deutschen Wahlen [] verschafft dem Deutschtum seinen alten Klang. [] Drum geht zur Wahl, sie muß Euch leicht erscheinen: [] Des Deutschtums Sieg ist hier die erste Pflicht. [] Du kannst mit Deiner Stimme nicht verneinen, [] wofür Dein Blut und Dein Gewissen spricht. [] Und unsre Enkel sollen dereinst sagen: [] "Mein Ahn blieb deutsch in Not und in Gefahr, [] blieb treu in Deutschlands allerschwersten Tagen, [] obgleich sein ärmster Sohn er war." [] Lieber Landsmann! Lieber Schicksalsgenosse! [] Finden diese Worte nicht auch in Deinem Herzen Widerhall? Oder willst Du etwa Deinem Volk und nicht zuletzt Dir selbst untreu werden, indem Du tatenlos beiseitestehst wenn es um Dein eigenes, wenn es um deutsches Schicksal geht? Wer abseits steht, gibt sich selbst auf und überläßt Anderen die Gestaltung seines Schicksals. [] Die Zeit ist da, wo wir vom Kriege am härtesten Betroffenen entscheidenden Anteil zu nehmen haben an allen öffentlichen Fragen. In erster Linie geht es aber bei dieser Gemeindewahl nicht allein um eine unseren Interessen gerechtwerdende Vertretung, am allerwenigsten aber um irgendwelche parteipolitischen Interessen der CDU oder SPD, sondern einzig und allein um die Behauptung des Deutschtums in der Stadt Flensburg. Und von dieser Behauptung des Deutschtums haben wir nun einmal - ganz nüchtern betrachtet - auf die Dauer mehr zu erwarten als vom zwiegesichtigen Neudänentum, das wir mit der echten dänischen Minderheit nicht gleichsetzen. [] Allen einsichtigen, deutsch fühlenden Einheimischen, auch wenn sie aus materieller Not bisher dem neudänischen Lager angehörten, rufen wir mit weiteren Zeilen des obigen Verfassers zu: [] "Doch Ihr, die Euch vom Krieg gewährt ein glücklich Schonen, [] und ließ die Heimat Euch und Haus und Hof bewahrt, [] laßt uns doch friedlich beieinanderwohnen, [] denn Brüder sind wir von der gleichen Art. [] Laßt schaffend alle uns zusammenleben, [] helft lindern unsre Not und unser Leid! [] Dazu braucht Ihr uns nur die Hilfe geben, [] die man als Christ dem ärmsten Bruder leiht." [] Wir Flüchtlinge waren und werden stets bereit sein, in der uns durch den Krieg aufgezwungenen neuen Gemeinschaft mit den Einheimischen alle uns gemeinsam berührenden Fragen auch gemeinsam zu lösen. Wir haben dieses Wollen bisher bewiesen und werden es bei dieser Wahl wiederum dadurch beweisen, daß wir alle zur Urne gehen und dem deutschen Kandidaten unsre Stimme geben. [] Wir lassen uns durch keinerlei andere Parolen irremachen! [] Die Vorsitzenden der Flüchtlings-Betreuungsgruppen: [] BALTEN: i.V. Dr. Harry Bark [] BERLIN-BRANDENBURG: Karl Leder [] DANZIG: Erich Burde [] GOLLNOW: Otto Reinharet [] MEMELLAND: Rudolf Finsterwalter [] OSTPOMMERN: Dr. Richard Quade [] OSTPREUSSEN: Fritz Babbel [] SCHLESIEN-SUDETENLAND: Willi Sander [] STETTIN und VORPOMMERN: Otto Schreckenberger [] WARTHELAND: Fritz Strauch [] WESTPREUSSEN: Kurt Fröhlich [] Verantwortlich für den Inhalt: Fritz Babbel - Willi Sander [] Druck: Gebh & Co., Flensburg DC 19 2966 10 48 60000 Kl C
Published:24.10.1948