Arbeit und Freiheit für München

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Arbeit und Freiheit für München Unser München von morgen soll noch schöner werden. Dr. Vogel [] Meine lieben Münchnerinnen und Münchner! [] Zum fünften Male seit dem Untergang des Dritten Reiches ist die Bevölkerung der bayerischen Landesha...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Bayern, Meßthaler, Eduard, Presse-Druck GmbH, Graphische Betriebe, Bielefeld
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 27.03.1960
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/69CEE9AD-23E3-455C-BCD6-EC90B1FEE005
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Arbeit und Freiheit für München Unser München von morgen soll noch schöner werden. Dr. Vogel [] Meine lieben Münchnerinnen und Münchner! [] Zum fünften Male seit dem Untergang des Dritten Reiches ist die Bevölkerung der bayerischen Landeshauptstadt gleich allen übrigen bayerischen Gemeinden aufgerufen, ihre Vertreter in die Gemeindeparlamente und zum größten Teil auch ihre ersten Bürgermeister zu wählen. [] Wenn ich nun als bisheriger, seit 1945 amtierender Bürgermeister und Oberbürgermeister mir erlauben darf, einige Ausführungen an Sie als Wählerinnen und Wähler zu richten, so sollen dieselben dazu dienen, Ihnen Ihre Entscheidung bei der Stimmabgabe zu erleichtern. [] Nach zwei Weltkriegen waren es vor allem die Sozialdemokraten, die durch ihren persönlichen Einsatz, hauptsächlich in den Gemeinden, zunächst das Elend und die Trümmerhaufen beiseite schafften und die Grundlagen für den beginnenden Wiederaufbau schufen. [] In München hatte die 40%ige Totalzerstörung über 300000 Menschen ihres Obdaches durch den Bombenkrieg beraubt und gezwungen, die Stadt zu verlassen. Nach dem 1. Mai 1945 strömten zunächst monatlich 10000 Menschen in ihre zerbombte Vaterstadt zurück, und seit 1947 bis heute mußte München jedes Jahr durchschnittlich 27000 Menschen, darunter viele Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Ausgewiesene, aufnehmen. Die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Wohnungsbeschaffung und die in den ersten Jahren auftretenden Ernährungsschwierigkeiten wurden in erster Linie durch die zielbewußte Arbeit der Sozialdemokraten überwunden. Neben dem Wohnungsbau, der Beseitigung der Schulraumnot, wozu sich in letzter Zeit auch noch der Mangel an Krankenbetten gesellte, wurde eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse erreicht. Die gesamten Aufbauleistungen der letzten zehn Jahre konnten unter einem sozialdemokratischen Oberbürgermeister und starker sozialdemokratischer Bürgerschaftsvertretung vollbracht werden. [] Sollen das noch nicht vollendete Aufbauwerk und neuauftretende Probleme dieser jüngsten Millionenstadt im gleichen Sinne wie bisher zugunsten der Weiterentwicklung Münchens durchgeführt werden, so kann ich den Wählerinnen und Wählern nur raten: [] "Wählt am 27. März die Liste der Sozialdemokraten und als Oberbürgermeister ihren Kandidaten Dr. Vogel!" Mit diesen Worten darf ich allen meinen bisherigen Wählerinnen und Wählern, vor allem aus der Arbeitnehmerschaft, für das wiederholte Vertrauen, das mir durch die Wahl meiner Person bewiesen wurde, von ganzem Herzen danken. Ich scheide angesichts meines vorgerückten Alters auf eigenen Entschluß aus dem verantwortungsvollen Amt des Oberbürgermeisters der Stadt München der letzten zwölf Jahre, der meine ganze Kraft in den letzten vier Jahrzehnten gewidmet war. Die Liebe zu dieser Stadt und seiner Bevölkerung gaben mir auch die Kraft, im Wiederaufbau mein Wissen und meine Lebenserfahrung voll und ganz einzusetzen und, wie ich glaube, doch nicht ganz ohne Erfolg. [] Thomas Wimmer Oberbürgermeister [] Ein Sozialdemokrat muß es sein [] Von Ludwig Koch, Vorsitzender des DGB-Kreisausschusses München [] Sage ich zuviel mit der Behauptung: Der Wiederaufbau unserer Stadt und die Rückgewinnung ihres Ansehens im In- und Ausland ist ohne den Gewerkschafter und Sozialdemokraten Thomas Wimmer als Oberbürgermeister kaum denkbar. Durch seine allseits anerkannte Tatkraft und seinen eminenten Arbeitsfleiß war er den Münchnern stets ein leuchtendes Vorbild in dem Glauben an eine neue Zukunft ihrer Stadt. Die Münchner Arbeitnehmer dankten aber auch mit einem von Wahl zu Wahl stärkeren Bekenntnis zur Sozialdemokratischen Partei und deren Rathauspolitik. [] Am 27. März 1960 wird nun wieder eine Antwort gefordert. Der Stolz über das große Ansehen des sozialdemokratischen Oberbürgermeisters von München enthält für uns - so scheint es mir - eine Verpflichtung, alles zu tun, daß nach unserem Thomas Wimmer der Gewerkschafter und Sozialdemokrat Hans-Jochen Vogel an die Spitze der Stadt gewählt wird. Damit sichern wir eine von sozialer Verantwortung getragene Kommunalpolitik und die Weiterführung des modernen Aufbaus Münchens. [] Meine persönliche und politische Zusammenarbeit mit Dr. Vogel, die nun ins zehnte Jahr geht, und die sich daraus gebildete Freundschaft gibt mir wohl das Recht, volles Vertrauen für seine künftige Arbeit zu erbitten. Die im Tempo für den einzelnen fast nicht mehr faßbare Entwicklung Münchens, ihre Wandlung von einer Bürger- zur Industriestadt, unter Beibehaltung ihres Rufes als Stadt der Kunst und Wissenschaft, verlangen eine vorausschauende Städteplanung in einer bleibenden Verbindung zur Gebietsplanung. Es geht um der Bau moderner Wohngebiete und eine vernünftige Planung der Industrieanlagen, den weiteren Bau von Schulen, Kindergärten sowie Spiel- und Sportanlagen, von Krankenanstalten ebenso wie von schönen Heimen für die alten Rentner. Dem Verkehr wird die Stadt aber erst einmal Herr, wenn es ihr gelingt, das Massenverkehrsmittel Straßenbahn unter die Erde zu verlegen. Nur Sozialdemokraten mit einem Oberbürgermeister, der Hans-Jochen Vogel heißt, unter ihnen viele bewährte Gewerkschafter, bringen die geistigen und menschlichen Voraussetzungen mit, daß sich die Erwartungen der Münchener Arbeitnehmerschaft über die Fortführung der von Thomas Wimmer 1945 begonnenen fortschrittlichen und sozialen Kommunalpolitik erfüllen. [] Mit den Sozialdemokraten für Münchens Zukunft Von Dr. Hans-Jochen Vogel [] München lebt von dem Fleiß seiner über 500000 Berufstätigen, die einen wesentlichen Beitrag für unsere deutsche Wirtschaft leisten. Für die Entwicklung unserer Stadt aber und das Wohlergehen aller dieser Arbeiter und Angestellten und ihrer Familien ist die Politik, die im Rathaus gemacht wird, von größter Bedeutung. Die Welt endet nicht am Tor des Betriebes oder am Eingang zum Büro. Denn ob der Hausfrau in der Küche Wasser, Gas und Strom preiswert zur Verfügung stehen, wie unsere Berufstätigen den Weg zwischen Arbeitsstätte und Wohnung zurücklegen, welche Schulen unsere Kinder besuchen können, ob unsere Alten ihren Lebensabend in Geborgenheit verbringen können und ob eine gutausgerüstete Polizei alle Bürger wirksam schützt, hängt von der Leistungsfähigkeit der Gemeinden und dem Geist derer ab, in deren Händen die Geschicke der Gemeinden liegen. [] Seit 1948 hat der Sozialdemokrat Thomas Wimmer als Oberbürgermeister an der Spitze unserer Stadt gestanden. Unter seiner Leitung hat sich München aus einem Trümmerhaufen wieder in ein blühendes Gemeinwesen verwandelt, in dem heute über 1 Million Menschen wohnen Menschen, die um keinen Preis in einer anderen Stadt leben möchten. [] Die Entwicklung unserer Stadt geht unaufhörlich weiter. Auf den neuen Oberbürgermeister und den neuen Stadtrat warten viele Aufgaben. Zwei davon sind für die Werktätigen in unserer Stadt besonders wichtig: die Beseitigung der Wohnungsnot und die Behebung der Verkehrsmisere in unserer Innenstadt. [] Trotz aller Anstrengungen fehlen in München noch immer 50000 Wohnungen, der jährliche Neubedarf beträgt wegen des starken Zuzugs zusätzlich 11000 Wohnungen. Um diese Wohnungen zu bauen, brauchen wir Siedlungsgelände und billiges Geld. In unserer Stadt wird erschwingliches Bauland immer knapper. Wir müssen deshalb gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden neues Siedlungsgelände erschließen. Eine erste Großsiedlung dieser Art wollen die Münchener Sozialdemokraten auf dem Gelände des Flughafens Oberschleißheim und des Staatsgutes Hochmutling in Angriff nehmen. Dort könnten für mehr als 40000 Menschen moderne Wohnungen geschaffen werden. Zum Bau von Wohnungen braucht München billiges Geld, weil nur so erträgliche Mieten gewährleistet werden können. Der neue Münchner Oberbürgermeister muß deshalb gegen die Kürzung der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau und für eine gerechtere Verteilung dieser Mittel kämpfen. Er muß sich auch energisch gegen den Lücke-Plan wenden, denn die Freigabe der Mieten, die Aufhebung des Mieterschutzes würden für München eine soziale Katastrophe bedeuten. [] Ebenso wichtig wie die Wohnung ist für die Berufstätigen der tägliche Weg zur Arbeitsstätte und zurück. Für die meisten Münchner führt dieser Weg durch die Innenstadt. Die dort herrschenden Verkehrsverhältnisse fordern dringend Abhilfe. Da wir nicht durch Abreißen ganzer Straßenfronten die Innenstadt dem Verkehr opfern können, bleibt nur eine Lösung: Die Straßenbahn muß zunächst einmal im Bereich Hauptbahnhof - Stachus - Neuhauser Straße als Tiefbahn in Tunnels unter die Erde verlegt werden. Das hat drei Vorteile: Unser Straßennetz bleibt erhalten, die Reisegeschwindigkeit der Straßenbahnzüge nimmt zu und der Kraftfahrzeugverkehr gewinnt durch das Verschwinden der Straßenbahn Raum. Die S-Bahn kann nach Meinung der Experten das innerstädtische Verkehrsproblem nicht lösen. Sie kann aber den Vorortverkehr wesentlich verbessern, und deshalb soll ihr die Strecke über die Maximilianstraße freigehalten werden. Bei gutem Willen aller Beteiligten könnte bis zum Jahre 1965, dem Jahr der Weltverkehrsausstellung in München, der erste Abschnitt der Tiefbahn gebaut werden. Dann wäre am Stachus endlich Luft. [] Die Münchner Sozialdemokraten haben unter Thomas Wimmer den Wiederaufbau unserer Stadt gemeistert. Sie werden auch mit der Wohnungsnot, dem Verkehrsproblem und den vielen anderen Sorgen einer Millionenstadt fertig werden. Sie haben klare Vorstellungen darüber, was in den nächsten 6 Jahren für ein größeres und schöneres München geschehen muß, und sie wissen vor allem, wo unsere Arbeiter und Angestellten der Schuh drückt. Deshalb werden sich Münchens Berufstätige am 27. März 1960 für die Münchner Sozialdemokraten und damit für einen sicheren Weg in Münchens Zukunft entscheiden. [] Wir sind für Dr. Vogel "Ich wähle als berufstätige Frau, Hausfrau und Betriebsrätin der Firma Siemens & Halske am 27. 3. 1960 Dr. Hans-Jochen Vogel zum Oberbürgermeister. Dr. Hans-Jochen Vogel ist selbst Familienvater und wird daher für die Nöte und Sorgen der arbeitenden Menschen in unserer Stadt ein offenes Ohr haben. Außerdem hat er schon bewiesen, daß er ein fähiger Verwaltungsfachmann und ein guter Kommunalpolitiker ist. Auch ist für mich ausschlaggebend, daß ihn der Sozialdemokrat Thomas Wimmer als seinen Nachfolger vorgeschlagen hat. Unsere Zeit braucht junge, tatkräftige Menschen." Ruth Adam, Betriebsrätin der Firma Siemens & Halske [] "Ich weiß aus meiner Praxis und Erfahrung als langjähriger Betriebsratsvorsitzender und als alter Gewerkschafter, daß die Interessen der arbeitenden Menschen und die eines Werkes eng verknüpft sind mit den Interessen der Stadt, in der sie leben. Für den Arbeiter und Angestellten kommt es entscheidend darauf an, wer die Zügel der Stadtverwaltung in der Hand hat und in welchem Geiste sie gelenkt wird. Wir haben in München das Glück, in dem Sozialdemokraten und Kollegen Thomas Wimmer einen Oberbürgermeister zu haben, der der Arbeitnehmerschaft aufs engste verbunden ist. Der Wiederaufbau unserer Stadt ist ein Beweis von seiner Energie und Kraft, die er dabei entfaltet hat. Der von ihm als Nachfolger empfohlene Oberbürgermeisterkandidat Hans-Jochen Vogel bietet durchaus die Gewähr dafür, daß die guten Beziehunen [!] [Beziehungen] der Stadtverwaltung zur Arbeitnehmerschaft in seinem Sinne weitergeführt werden, und deshalb wähle ich Dr. Hans-Jochen Vogel zum Oberbürgermeister, und ich empfehle den Arbeitern und Angestellten, auch ihre Stimme dem Kandidaten der SPD zu geben." Hans Bieringer, Betriebsratsvorsitzender der Firma Krauß Maffei [] Warum ich bei der Oberbürgermeisterwahl am 27. März 1960 meine Stimme Dr. Hans-Jochen Vogel gebe, ist ganz einfach zu erklären. Dr. Hans-Jochen Vogel ist von unserem bisherigen Oberbürgermeister Thomas Wimmer als sein Nachfolger empfohlen und gleich ihm nicht nur Sozialdemokrat, sondern auch Gewerkschafter. Beides zusammen und sein bisheriges Verhalten und seine soziale Einstellung für die Belange der städt. Bediensteten - ganz gleich, ob Arbeiter, Angestellter oder Beamter - sind für mich Grund genug, ihm meine Stimme zu geben. Josef Häsch, Personalratsvorsitzender der Städt. Verkehrsbetriebe München [] Auch und gerade im überschaubaren Bereich der Kommunen, vor allem aber in den großen Gemeinden, müssen täglich Entscheidungen getroffen werden, die von der Gemeindevertretung, im besonderen aber vom Oberbürgermeister, Tatkraft, Fachkenntnis und politische Überzeugung verlangen. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß Dr. Hans-Jochen Vogel als der Kandidat des fortschrittlichen Münchens all diese Eigenschaften in sich vereinigt, und des halb fällt es mir nicht schwer, ihm am 27. März meine Stimme zu geben. Gregor Lingg, Personalrat in der staatl. Finanzverwaltung [] "Die Belegschaft der Bayerischen Motorenwerke und ich als Betriebsratsvorsitzender des Werkes haben bei dem Oberbürgermeister unserer Stadt, dem Sozialdemokraten und Gewerkschafter Thomas Wimmer, stets mit den nun seit Jahren drückenden Sorgen und Nöten um die Sicherheit der 6000 Arbeitsplätze Verständnis und Unterstützung gefunden. Aus dem Grund bin ich im Hinblick auf die Situation des Werkes und besonders seiner Belegschaft daran interessiert, daß die Führung der Stadtverwaltung wieder ein Mann übernimmt, der sich auch der Arbeitnehmerschaft und den Gewerkschaften verbunden fühlt, und ich wähle deshalb am 27. März Dr. Hans-Jochen Vogel zum Oberbürgermeister." Kurt Golda, Betriebsratsvorsitzender der Bayerischen Motorenwerke [] MÜNCHEN gestern ... 1945 81500 Wohnungen total zerstört 18000 Wohnungen schwer beschädigt 360000 Einwohner ohne Obdach in München [] und heute ... 1960 139000 Wohnungen seit Kriegsende neu gebaut 1000 Schulräume und 50 Turnhallen neu errichtet 50 Mill. DM für Altersheime und Kinderhorte Münchner Kurzquiz für Einheimische und Zug'roaste [] Frage 1: Von 60626 Gebäuden, die es vor dem Krieg in München gab, blieben zwischen 1939 und 1945 völlig unbeschädigt: a) 24396, b) 12871, c) 1270. Frage 2: Unsere Stadt nahm sehr viele Heimatvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge als Neubürger auf. Es waren bis Ende 1959: a) 90000, b) 140000, c) 164000 Frage 3: Durch Zuzug aus allen Teilen des Bundesgebietes nimmt München jährlich zu um: a) 9500, b) 30000, c) 60000 Einwohner. Frage 4: Welches war die bisher erfolgreichste Veranstaltung in München in diesem Jahr: a) Maria-Callas-Abend, b) Münchener Brautschau c) Konzert Louis Armstrongs. Frege 5: Die beiden Münchener Oberligavereine TSV 1860 München und 1. FC Bayern München haben einen guten Klang im deutschen Fußball. Welcher von beiden war schon einmal deutscher Fußballmeister und deutscher Pokalsieger: a) Bayern München, b) 1860 München. Frage 6: Glauben Sie, daß Sie innerhalb der ersten Amtsperiode (Dauer 6 Jahre) des neuen Oberbürgermeisters Dr. Hans-Jochen Vogel mit einem öffentlichen Verkehrsmittel unter dem Stachus fahren werden: Ja - nein. [] Richtige Antworten: [] 1c) Von 60626 Gebäuden wurden 10600 vollkommen vernichtet, 48756 mehr oder minder schwer beschädigt. Nur 1270 blieben unbeschädigt. München war mit 39 Prozent Totalzerstörung eine der am schwersten angeschlagenen Städte Bayerns. 2c) Rund 164000 Heimatvertriebene und Zonenflüchtlinge fanden in München eine neue Heimat. 3b) Gibt es einen besseren Beweis für die Anziehungskraft und Beliebheit unserer Stadt? 4b) Mit einem Bauernschwank "Münchener Brautschau" hatte die SPD am 14. 1. 1960 ihren Kommunalwahlkampf eröffnet und gezeigt, daß man wichtige Dinge auch auf auf Münchenerisch und mit Humor sagen kann. Viele tausend Menschen fanden im Kongreßsaal des Deutschen Museums keinen Einlaß mehr, so daß die "Brautschau" wiederholt werden mußte. 5a) Bayern München war 1932 deutscher Fußballmeister und 1957 deutscher Pokalsieger. 6) Ja, 15 Punkte - nein, 0 Punkte. [] Für jede richtige Antwort auf die ersten fünf Fragen dürfen Sie sich 3 Punkte anrechnen, im besten Fall also 15 Punkte. - Wenn Sie auch die letzte Frage richtig beantwortet haben, erhalten Sie noch einmal 15 Punkte, zusammen also 30 Punkte. [] Sind sie ein guter Münchner? 30 Punkte: Wir gratulieren! Sie sind mit Münchener Isarwasser getauft oder Münchener aus Passion. 27 Punkte: Sie gehören zum sympathischen Münchener Typ, den jeder gern zu seinen Freunden zählt. 24 Punkte: Auch Sie glauben, daß es sich in keiner anderen Stadt besser leben läßt als in München. 21 Punkte: Das Berufsleben und ihre eigenen Probleme nehmen Sie stark in Anspruch. Trotzdem sind Sie aufgeschlossen für die Probleme Münchens. Unter 15 Punkten: Sie waren heute nicht gut disponiert. In Wirklichkeit wissen Sie ja viel mehr über München. [] Der Tip für Sie [] Trockene Haut Nehmen Sie reines Olivenöl, massieren Sie es sanft ein und wischen Sie es nach ein paar Minuten ab. Verwenden Sie möglichst keine Seife, denn es gibt flüssige, alkalifreie Waschpräparate, die Ihre Haut nicht angreifen. Dampfbäder sind strikt verboten, selbst mit heißem Wasser und alkoholhaltigem Gesichtswasser müssen Sie vorsichtig sein. Es ist wichtig, nach der Reinigung eine gute Nährkrem aufzutragen und sie einige Minuten einwirken zu lassen. [] Rauhe Hände stets mit einer guten Handkrem oder mit Glyzerin einreiben. Bei sehr verarbeiteten Händen nehmen Sie ein warmes Olivenölbad. 5 bis 10 Minuten sollten Sie Ihre Hände unter ständigem Massieren darin baden. [] Über fettige Haut klagen meistens die jungen Mädchen, denn sie neigt zu Bildung von Mitessern, Pusteln und Pickeln, Waschen Sie Ihr Gesicht täglich mit Seesand-Mandelkleie. - Gründlich massieren! Dem Waschwasser (erst warm, dann kalt!) etwas Glyzerin, Zitrone oder Borax zusetzen. Ein Kamille-Dampfbad von Zeit zu Zeit ist zu empfehlen. [] Schmuck Modeschmuck aus goldglänzendem Metall muß nach jedem Tragen mit einem weichen Wollappen abgerieben werden. Fett und Staub setzen sich als trübende Schicht darauf ab und können allmählich die Oberfläche des Metalls angreifen. Niemals den Schmuck mit Metallputzmitteln behandeln! [] Parfümflecke bei Weißwaren, gefärbter Baumwolle und Wolle mit Seifenspiritus auswaschen; bei Seide, Atlas, Samt konzentriertes warmes Glyzerin benutzen, nachspülen mit Wasser. [] Bierflecke mit lauwarmem Wasser, Seifenspiritus (kein Brennspiritus) auswaschen, nassen Stoff mit gleichfarbigem Stoff bedecken und aufbügeln. [] Tintenflecken mit heißem Wasser, dem ein Teelöffel Salz beigefügt wurde, oder heißem Glyzerin auswaschen oder in Zitronensaft oder saurer Milch einweichen, dann ausspülen; bei Seide und Samt in Milch legen, die öfters erneuert werden muß. [] Leichte Schrammen an Möbeln entfernt man mit einem in Leinöl getauchten Korken. Vorsichtig in Richtung der Holzfaser über die Schramme streichen. [] Weiße Gemüse die besonders hell und zart zu Tisch gebracht werden sollen, behalten ihr helles Äußeres, wenn man sie nach dem Schälen in Milchwasser legt und auch den Mehlauflauf mit einem Schuß Milch versieht. [] Bratwürste werden besonders zart und trotzdem goldbraun, wenn sie vor dem Braten und nach dem Erhitzen in Heißwasser in ein kurzes Milchbad kommen. [] An Reis wird stets kalte Milch nachgefüllt, weil sonst die einzelnen Körner aufplatzen und einen häßlichen Brei bilden. [] Hallo, beinahe hätte ich doch den wichtigsten Tip für Sie vergessen, am 27. März Dr. Hans-Jochen Vogel wählen! Ihre Monica [] Aus dem "Vogelnest" geplaudert [] In der Arena der deutschen Politik heute einen Mann zu finden, der sich trotz jahrelangen politischen Wirkens in der Öffentlichkeit alle jene vertrauenerweckenden Eigenschaften erhalten hat, die man sich bei einem wirklich guten Freund wünscht, ist sehr selten geworden. Dr. Hans-Jochen Vogel ist einer dieser seltenen und schätzenswerten Männer. Man trifft zwar unter den Bürgermeistern öfters als anderswo Persönlichkeiten, die jedem Schwulst abhold sind - aber um des politischen Effekts willen ein bißchen schwindeln, nun, das gilt bei ihnen als Kavaliersdelikt. [] Die seine ganze Karriere durchziehende Weigerung des durchaus redegewandten Mannes, solche Kavaliersdelikte zu begehen, nur um menschlich anzurühren, ist für Münchens sozialdemokratischen OB-Kandidaten typisch. In dieser Hinsicht ist er auf seine Weise genauso dickschädelig wie Thomas Wimmer. Der Mann, dem es so schwerfällt, seinen Mitbürgern mit ein paar sentimentalen Schnulzen um den Bart zu gehen, besitzt eine andere Art von Herzlichkeit. Seine Freunde kennen sie und all die, die in den jungen, hinter den Brillengläsern glitzernden Augen zu lesen verstehen. Sie offenbart sich in einer sehr ernsthaften und lautlosen Anteilnahme, die allen Gesprächspartnern zuteil wird, die wirklich etwas zu sagen haben. [] Sie offenbart sich in der warmen Herzlichkeit des Familienlebens, das sich zwischen den "vier Vögeln" abspielt, zu denen neben dem Haushaltungsvorstand Dr. Vogels scharmante [!] Frau Illo, Tochter Sabine (6 Jahre) und Sohn Berndt (9 Jahre) zählen. Daß die beiden Sprößlinge überdies eine gewisse Hartnäckigkeit vom Vater ererbt haben, läßt sich nicht übersehen oder zumindest nicht überhören, denn seit Beginn des Wahlkampfes pflegt Tochter Sabine, wenn der Vater ihr nicht das ihrer Meinung notwendige Gehör schenkt, die elterliche Wohnung mit dem Schlachtruf "Wählt Müller, wählt Müller!" zu erfüllen. [] Hier im Kreise der Familie und der häufigen Gäste kann man den hausväterlichen Zug Vogels, über dessen starke Ausprägung auch im politischen Wirken das zuweilen sehr jung wirkende Bild des Mannes hinwegtäuscht, genau studieren. Ebenso seinen Humor, der Freunde und Gegner mit unerwarteter Schlagfertigkeit jeweils dann überfällt, wenn sie eine gelehrte Sentenz erwarten. [] Natürlich schleppt er auch Akten nach Hause. Aber wer tut das heute nicht, und sie werden in der Vogelschen Wohnung mit nicht weniger mißtrauischer Abneigung von der Hausfrau betrachtet wie anderswo. Immerhin ist es gut, zu wissen, daß sich hinter dem freundlichen Scharm [!] der Gattin Dr. Vogels auch eine gewisse Portion Resolution verbirgt. Von der SPD im letzten Sommer in den Urlaubsort nachgesandte Aktenpakete retournierte sie ohne Federlesens mit dem Zusatz: "Vogelschutzwochen!" [] Verantwortlich und Redaktion: Eduard Meßthaler - Herausgeber: SPD-Landesverband Bayern
Published:27.03.1960