Der DGB fragt die Kandidaten zur Bundestagsnachwahl

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der DGB fragt die Kandidaten zur Bundestagsnachwahl [] 1 Treten Sie für eine Revision des Betriebsverfassungsgesetzes im Sinne der gewerkschaftlichen Forderungen ein? [] 2 Sind Sie für eine Fortsetzung der Erhardschen Wirtschaftspolitik, oder...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Kreisausschuss Hannover, Vesely, Konrad, Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 18.05.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/01BF1163-2AD9-4AE2-8C8F-EA3AE935C4A3
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der DGB fragt die Kandidaten zur Bundestagsnachwahl [] 1 Treten Sie für eine Revision des Betriebsverfassungsgesetzes im Sinne der gewerkschaftlichen Forderungen ein? [] 2 Sind Sie für eine Fortsetzung der Erhardschen Wirtschaftspolitik, oder wünschen Sie eine Neuordnung der Wirtschaft nach den Vorschlägen des Deutschen Gewerkschaftsbundes? [] 3 Unterstützen Sie die gewerkschaftliche Forderung, daß an Stelle der paritätischen Besetzung die 2/3 Mehrheit der Versicherten in den Organen der Sozialversicherung hergestellt wird ? [] 4 Was halten Sie von dem gewerkschaftsfeindlichen Kurs rechtsgerichteter Kräfte in der Regierungskoalition, insbesondere von der beabsichtigten Einengung gewerkschaftlicher Aktionsfreiheit und der Unterdrückung der Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften in der Sowjetzone? [] Die Arbeitnehmerschaft hat ein berechtigtes Interesse, zu erfahren, welcher Bundestagskandidat bereit ist, im Parlament voll und ganz für die Forderungen des schaffenden Menschen einzutreten. [] Die Regierungskoalition in Bonn hat den Wünschen der Arbeiter, Angestellten und Beamten auf gleichberechtigte Mitbestimmung im Betrieb und in der Wirtschaft nicht Rechnung getragen. [] Das erlassene Betriebsverfassungsgesetz muß revidiert werden und die echte gleichberechtigte Mitbestimmung der Arbeitskraft bringen. [] Durch die Neuordnung der Wirtschaft nach den Vorschlägen des DGB soll nicht nur die Vollbeschäftigung erreicht, sondern auch die gerechte Verteilung des Sozialproduktes geschaffen werden. Der Mensch ist grundsätzlich in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens zu stellen, denn die Wirtschaft ist nicht um des Profits Willen da, sondern zur Deckung des Bedarfs im Rahmen eines erträglichen Lebensstandards. [] Der Kandidat der schaffenden Menschen muß der unsozialen Marktwirtschaft eine klare Absage erteilen. [] Das jetzige Selbstverwaltungsgesetz für die Sozialversicherung mißachtet die Interessen der Versicherten. Echte Selbstverwaltung in der Sozialversicherung bedeutet Wiederherstellung zumindest der jahrzehntelangen alten Rechte und die Zweidrittelmehrheit der Versicherten in den Organen der Sozialversicherung. Die Feinde der Demokratie sind auch die Feinde der Gewerkschaften! Wer die Aktionsfreiheit der Gewerkschaften beschränkt, untergräbt die stärkste Stütze unserer jungen Demokratie. [] Die Aufstellung eines Technischen Hilfswerkes als Mittel zum Streikbruch und die Versuche einer Spaltung der Gewerkschaften sind das Handwerkszeug der Totengräber unserer Demokratie. [] Die Diktatur des Sowjet-Regimes versklavt die schaffenden Menschen in Ostberlin und der Sowjetischen Zone. Wer für die Handlanger Stalins ist, verhindert das Wiedererstehen einer freien Gewerkschaftsbewegung in Ostdeutschland. [] Kandidaten der Bundestagsnachwahl! [] Die Wähler und Wählerinnen warten auf Ihre Stellungnahme! [] Bürger! Prüft die Antwort der Kandidaten! [] Deutscher Gewerkschaftsbund Kreisausschuß Hannover [] Verantwortlich: Konrad Vesely, Hannover - Druck: Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH.
Published:18.05.1953