Ihr Abgeordneter: . Dieter Lattmann

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Dieter Lattmann [] SPD [] Sozialdemokraten [] Das Allgäu ist viel zu schön, als daß man es der CSU allein überlassen sollte [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, [] am 3. Oktober treffen Sie Ihre Entscheidung als kritisc...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Werbeagentur ARE (Harry Walter), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Müller, Willi, Bavaria-Druck GmbH, München
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 03.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/A7E2D272-8BAD-49CF-AFF1-45BC1DA15F81
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Dieter Lattmann [] SPD [] Sozialdemokraten [] Das Allgäu ist viel zu schön, als daß man es der CSU allein überlassen sollte [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, [] am 3. Oktober treffen Sie Ihre Entscheidung als kritische Wähler, die sich Nüchternheit und einen liberalen Sinn bewahren und sich weder durch Verlockungen noch durch Schwarzmalereien des Wahlkampfs beeinträchtigen lassen. Sie geben Ihre Stimme für ein vernünftiges Zusammenleben und eine gesicherte Zukunft in unserem Land. Natürlich wählen Sie auch für sich und Ihre Angehörigen das Nächstliegende. Als Bundestagskandidat, der nun seit vier Jahren als Abgeordneter für das Allgäu in Bonn und in unserem Wahlkreis Aufgaben wahrnimmt und sich um soziale und demokratische Politik bemüht, bitte ich Sie um Ihr weiteres - oder erstmaliges - Vertrauen. [] Von Freiheit verstehen wir mehr [] Sozial wollen alle sein. Aber wir Sozialdemokraten können beweisen, daß wir mehr davon verstehen als andere. Die SPD ist die älteste und stärkste Partei in der Bundesrepublik. Seit 113 Jahren haben wir mehr als irgendeine andere politische Kraft in Deutschland für das Erreichen und Sichern der freiheitlich sozialen Demokratie geleistet. Viele Sozialdemokraten haben das in den bitteren Jahren der Diktatur mit ihrer Freiheit oder sogar mit ihrem Leben bezahlt. [] SPD schützt vor Kommunismus [] überall wo Sozialdemokraten stark sind, haben Kommunisten keine Chance. Unter Willy Brandt, 1972, haben nur 0,3 Prozent aller Wahlbeteiligten DKP gewählt. Die rechtsextreme NPD erhielt mit 0,6 Prozent doppelt so viele Stimmen - nur wird darüber weniger gesprochen und geschrieben. Auch diesmal will man den Bürgern einreden, die historische Wahrheit ließe sich verdrehen. Das ist natürlich nicht so. Die SPD war und ist eine Garantie gegen Kommunismus. Die Freiheit, auf die es uns in erster Linie ankommt, ist die der wirtschaftlich Schwächeren, während die CSU es - meinen wir - immer eher mit der Freiheit der oberen Zehntausend hält. Nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten im Bundesrat und im Bundestag kann man das erkennen. [] Unsere Bilanz 1969-1976 [] In Zusammenarbeit mit unserem Koalitionspartner FDP haben wir in sieben Jahren Bundespolitik zunächst den bisher höchsten Stand der Konjunktur, der Steigerung der Realeinkommen aller Berufstätigen - Arbeitnehmer wie Selbständige - und eine noch größere Steigerung der Renten erreicht. Ab 1974, in einer Zeit weltweiter wirtschaftlicher Schwierigkeiten, haben wir dennoch mehr Stabilität des Geldwerts und mehr soziale Sicherheit als in irgendeinem, vergleichbaren Land verwirklicht. Seit Frühjahr 1976 geht es für alle spürbar wieder aufwärts. Volbeschäftigung [!] und sichere Arbeitsplätze sind unsere wichtigsten Ziele. Die Konservativen besitzen keine wirkliche Alternative zu dieser Politik. Sonst würden sie es sagen. [] Im Allgäu ein Wahlkampf der Vernunft [] Manche, die sich christlich nennen, drohen im Wahlkampf zurückzufallen ins Alte Testament. Dann wird der Gegner zum Feind, und es heißt nur noch: Aug' um Auge, Wort um Wort. Als Sozialdemokrat und Individualist mache ich Verteufelungen nicht mit. Ich bin davon überzeugt, daß die große Mehrzahl der Allgäuer das Entgleiten des Wahlkampfs in Gehässigkeit und schrille Kraftakte ablehnt. Danach richte ich mich. Wenn aber die CSU so tut, als habe sie - wie einst die Pharisäer - die Gerechtigkeit und den Himmel auf Erden gepachtet, dann sage ich: Es muß sich um besonders schwarze Schafe handeln. [] Ihr Bundestagskandidat [] (Dieter Lattmann) [] Politik soll auch Spaß machen - im Ernst [] Zur Person: [] DIETER LATTMANN, Schriftsteller, Mitglied des Deutschen Bundestags seit 1972, 50 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne. Werdegang: Ausbildung in der Landwirtschaft, Lehre im Verlagsbuchhandel, 1946-1959 Arbeit in der Druck- und Verlagsindustrie. Ab 1960 selbständig. Münchner Literaturpreisträger 1968. Gründungsvorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS), Mitglied der IG Druck und Papier. [] Anschrift: 8963 Waltenhofen 2 bei Kempten, Kapellenweg 8, Tel. (0 83 79) 2 87 oder (08 31) 2 70 11 (SPD Allgäu). [] Verantwortlich: Willi Müller, Immenstädter Straße 32, 8960 Kempten - Druck: Bavaria-Druck GmbH, Fritz-Berne-Straße 40, 8000 München 60. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
Published:03.10.1976