Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [Serie]

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Christa Harrer Kohlstattstr. 52, 8170 Bad Tölz, Te...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Bayern, Schmude, Heinz, Druckhaus Neue Presse, Coburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 15.10.1978
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/7B426FD3-6855-445D-955F-2CFB46156410
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Illustrationen (Photos) stammen aus dem AdsD der FES Sozial und demokratisch - die bayerische SPD. [] Unsere Landtagskandidaten stellen sich vor. [] Die bayerische SPD [] Ihre Erststimme Christa Harrer Kohlstattstr. 52, 8170 Bad Tölz, Tel. (08041) 9640 ist 38 Jahre alt und verheiratet. Zusammen mit ihrem Mann führt sie den Familienbetrieb, der Einbauküchen, Heizöl und Ofen verkauft. Zur Familie gehören drei Kinder: Martin, 19, besucht die Fachoberschule; Heiner, 17, geht aufs Gymnasium; Evi, 12, geht noch in die Hauptschule. Christa Harrer ist aktive Ski- und Wassersportlerin. Seit 1972 ist sie Mitglied des Stadtrats von Bad Tölz, seit der letzten Gemeindewahl gehört sie auch dem Kreistag von Bad Tölz-Wolfratshausen an. [] Liebe Wähler! [] Mit" Küche, Kirche, Kinder" wird immer noch der Aufgabenbereich einer Frau umrissen. [] Tatsächlich tragen die Frauen die Verantwortung für Kindererziehung und das Wohlergehen unserer Familien. Von der politischen Verantwortung werden sie weitgehend ferngehalten. 52 Prozent unserer Bevölkerung sind Frauen, die im Deutschen Bundestag nur durch 7 Prozent weibliche Abgeordnete vertreten werden. In den Kreistagen unseres Stimmkreises sitzen insgesamt 170 Kreisräte, davon sind 10 Frauen. [] Dabei gibt es eine Fülle von Problemen, die besonders uns Frauen betreffen, an deren Lösung wir interessiert sind und entscheidend mitarbeiten können. [] So kümmere ich selbst mich besonders um die Probleme der Kinder und Jugendlichen in Schule, Beruf und Freizeit. Als aktive Ski- und Wassersportlerin möchte ich, daß der Breitensport stärker gefördert wird. Daß dabei die älteren Mitbürger nicht ins Abseits geraten, ist mir ein ernstes Anliegen. [] Ich koche gern. Ich arbeite im Kirchenvorstand mit an der Gestaltung unserer Gemeinde. Ich zittere, wenn meine Kinder verspätet heimkommen. Ich möchte, daß sie gute Zeugnisse bekommen. Aber ich setze mich dafür ein, daß sich Frauen nicht länger auf "Küche, Kirche und Kinder" beschränken. [] Und ich bin überzeugt, daß Frauen nicht nur an den Herd, sondern auch in den Landtag gehören. [] Geben Sie mir Ihre Stimme, wenn Sie diese Überzeugung teilen. [] Ihre [] Christa Harrer [] Christa Harrer möchte nicht gewählt werden, nur weil sie eine Frau ist. [] Sie möchte nur nicht, daß Sie einen Mann wählen, nur weil er ein Mann ist. [] Ihre Zweitstimme ist genauso wichtig! [] Ihre Zweitstimme Martin Erhard Liste SPD, Platz 16 Alpenblickstr. 17, 8150 Holzkirchen, Tel. (08024) 7419 Geboren am 1.3.18 in Peiting/Obb., verheiratet, 2 Kinder. Erlernter Beruf: Schlosser. 8 Jahre Soldat, 5 x verwundet, russische Kriegsgefangenschaft. 1951/52 Studium der Sozialwissenschaften an der Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt/M. Seit 1953 hauptberuflich DGB Kreisvorsitzender beim DGB Kreis Oberland, Holzkirchen. Im Gemeinderat Holzkirchen und Kreistag in Miesbach von 1956 an. Mitglied des Bezirkstags von Obb. 1962-1970. Vorsitzender der AOK Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach. Verschiedene Parteifunktionen und Mitglied einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen, wie Arbeiterwohlfahrt, VdK, Naturfreunde, Liedertafel, Sportverein, Fischereiverein und Feuerwehr. [] Die Erststimmen (kleiner Stimmzettel) und die Zweitstimmen (großer Stimmzettel) werden zusammengezählt. Von diesem Gesamtergebnis hängt es ab, wie viele und welche SPD-Abgeordneten gewählt sind. Deshalb geben Sie bitte beide Stimmen den Kandidaten der bayerischen SPD! [] Herausgeber: SPD-Landesverband Bayern - Verantwortlich: Heinz Schmude, Über der Klause 12, 8000 München 90 - Gestaltung: image-factory, München - Illustrationen: AdsD/FES - Druck: Druckhaus Neue Presse, Coburg [] Von Freiheit verstehen wir mehr! [] Die Geschichte der bayerischen SPD [] Die materielle Not der Arbeiter (80-Stunden-Woche und karger Lohn) führt vor über hundert Jahren auch in Bayern zur Gründung der ersten Arbeitervereine. Ihre Ziele sind bessere Bildung und Bezahlung, Einschränkung der Kinderarbeit und das allgemeine Wahlrecht. Diese "sozialdemokratischen Umtriebe" werden von den bayerischen Regierungen jahrzehntelang erbittert bekämpft. [] 1871 fordert der "Sozialdemokratische Landeswahlausschuß" zur Reichstagswahl u.a. die allgemeine Schulpflicht, Unabhängigkeit der Gerichte, Verbot der Kinderarbeit und das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht. [] 1878 wird auch in Bayern den sozialdemokratischen Vereinen und Gewerkschaften jede Betätigung durch das "Sozialistengesetz" verboten. Das Verbot dauert bis 1890. [] 1881 Trotz der Sozialistengesetze wird der erste bayerische Sozialdemokrat in den Reichstag gewählt: der Nürnberger Karl Grillenberger [] 1892 Gründung des Landesverbandes der bayerischen SPD. Im Wahlprogramm fordert die SPD u.a. freie Lernmittel, die Bekämpfung der Bürokratie und die Freiheit von Wissenschaft und Kunst. [] 1893 Erstmals werden fünf Sozialdemokraten in den Bayerischen Landtag gewählt. Im Bild: Grillenberger, Löwenstein, Ehrhart, Scherm, von Vollmar. [] 1898 erreicht die bayerische SPD, daß Frauen politischen Vereinen angehören und politische Versammlungen besuchen dürfen. [] 1906 Bayerische Sozialdemokraten und das Zentrum erreichen gegen den Widerstand der Konservativen die Einführung des direkten Wahlrechtes [] Georg von Vollmar (1850-1922), der erste Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokraten. [] 1912 Die bayerische SPD hat 1912 90.000 Mitglieder und erzielt bei der Reichstagswahl 27 Prozent der Stimmen. [] 1919 Eine jahrzehntealte Forderung der SPD ist endlich erfüllt: Erstmals dürfen auch Frauen zur Landtagswahl gehen. Die bayerische SPD erhält 33 Prozent der Stimmen. Der Sozialdemokrat Johannes Hoffmann wird für ein Jahr Ministerpräsident einer Koalitionsregierung. [] 1928 deckt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Hoegner einen Justizskandal auf: Entgegen den klaren Gesetzesvorschriften wurde Hitler nach seinem gescheiterten Putsch nicht ausgewiesen. [] Mit den Reichsbannerformationen versuchen Sozialdemokraten, die Weimarer Republik gegen die Nazis zu verteidigen. Im Bild: die Münchner "Auer-Garde". [] 1930 gehen SA und SS mit Mord und Terror gegen ihre politischen Gegner vor. SPD und Gewerkschaften gründen die "Eiserne Front". Ihr Wahlspruch: "Wir werden kämpfen für die Freiheit der Nation". [] 1933 bis 1945. Hitler wird Reichskanzler. Im Bayerischen Landtag stimmen nur die Abgeordneten der bayerischen SPD gegen die Abschaffung der freiheitlichen Demokratie. Die Münchner SPD-Stadträte lehnen die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Adolf Hitler ab. Sie werden von SA-Männern aus dem Saal geprügelt. Die SPD wird als erste Partei von den Nazis verboten. In vielen bayerischen Städten werden sozialdemokratische Widerstandsgruppen gebildet. Fast alle werden im Lauf der Jahre von den Nazis zerschlagen. Tausende SPD-Mitglieder fliehen ins Ausland oder werden verhaftet und in Zuchthäuser oder Konzentrationslager gesteckt. [] 1945 Nach Kriegsende flüchten über eine Million heimatvertriebene Sudetendeutsche nach Bayern, darunter viele Sozialdemokraten. Sie bilden neben Bayern, Franken und Schwaben den "vierten Stamm" der bayerischen SPD. Der bayerische Sozialdemokrat Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird Ministerpräsident einer Allparteienregierung. Man nennt ihn heute den "Vater der Bayerischen Verfassung". [] Wilhelm Hoegner und Waldemar von Knoeringen [] 1947 wird Waldemar von Knoeringen Landesvorsitzender der bayerischen SPD. Er entwickelt die Grundzüge einer modernen Bildungs- und Kulturpolitik für Bayern. [] 1954 Professor Dr. Wilhelm Hoegner wird wieder bayerischer Ministerpräsident (bis 1957). [] 1968 Der jahrzehntelange Kampf gegen die Bekenntnisschule hat unter dem SPD-Landesvorsitzenden Volkmar Gabert endlich Erfolg: Ein Volksbegehren zwingt die CSU, die christliche Gemeinschaftsschule als Regelschule einzuführen. [] 1972 Nachdem er zwölf Jahre 1972 lang Oberbürgermeister von München war, wird Dr. Hans-Jochen Vogel zum Landesvorsitzenden der bayerischen SPD gewählt. [] 1977 Der Franke Dr. Helmut Rothemund wird Landesvorsitzender. [] Liebe bayerische Bürgerinnen und Bürger, [] am 15. Oktober finden Landtags- und Bezirkstagswahlen statt. Die CSU hat 1974 bei der Landtagswahl 62 Prozent erreicht. Eine solche Übermacht führt zu Arroganz und Machtmißbrauch. Die CSU bildet sich ein, sie könne tun und lassen, was ihr gerade paßt. Sie hat die Fähigkeit zum Kompromiß längst verloren. Deshalb kämpfen wir dafür, daß auch für die Politik in Bayern wieder gilt, was dieses Land ansonsten so liebenswert macht: der Grundsatz "Leben und leben lassen". [] Wir brauchen eine stärkere SPD im neuen Landtag! [] Die bayerische SPD macht seit bald hundert Jahren anständige Politik. Freiheit und Gerechtigkeit haben in der SPD eine lange Tradition. Auch künftig werden wir das bleiben, was wir sind: sozial und demokratisch! Ich bitte Sie deshalb um Ihre Stimme für die Kandidaten der bayerischen SPD. Gehen Sie bitte zur Wahl - Sie dürfen nicht zu Hause bleiben! [] Ihr [] Dr. Helmut Rothemund [] Landesvorsitzender der bayerischen SPD [] Die bayerische SPD [] Seit 1892
Published:15.10.1978