Aufruf zu einer Konferenz für deutsche Einigung und nationale Unabhängigkeit

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der am 26.5.1952 unterzeichnete Deutschlandvertrag (Generalvertrag) sollte das Besatzungsstatut der Bundesrepublik ablösen und war nur in Verbindung mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (unterzeichnet am 27.5.1952)...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutsche Sammlung für Einheit, Frieden und Freiheit, Faberdruck, Köln
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1951
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0E8E8153-A379-4952-9983-20E5CB8D400F
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Der am 26.5.1952 unterzeichnete Deutschlandvertrag (Generalvertrag) sollte das Besatzungsstatut der Bundesrepublik ablösen und war nur in Verbindung mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (unterzeichnet am 27.5.1952) gültig. Die EVG scheiterte jedoch am 30. August 1954 in der französischen Nationalversammlung, da es Frankreich ablehnte, seine Armee einem europäischen Oberkommando zu unterstellen. AUFRUF zu einer Konferenz für deutsche Einigung und nationale Unabhängigkeit [] In eineim Augenblick, da das deutsche Volk von Hoffnung erfüllt ist, dass eindlich eine Aussprache und eine Verständigung zwischen den Vertretern der beiden Teile Deutschlands über die friedliche Wiedervereinigung unseres Vaterlandes zustande kommt, drängt Dr. Adenauer auf die Ratifizierung des Generalvertrages und des EVG-Abkommens. Durch die damit vollzogene Eingliederung der Bundesrepublik aber würde der jetzt noch offene Weg zur friedlichen Zusammenführung unseres Vaterlandes verschüttet, der Ausbruch bewaffneter Konflikte auf deutschem Boden zu einer unmittelbaren Gefahr werden. [] Immer mehr Abgeordnete des Bundestages bringen ernste Bedenken gegen die Ratifizierung der Verträge vor. Das Zustandekommen einer Konferenz der vier Großmächte und die Verständigung der Deutschen untereinander zur Erzielung eines gemeinsamen Standpunktes werden immer mehr als der Weg zur friedlichen Lösung der Deutschen Frage bejaht. [] Mit Irreführung und Fraktionszwang wird versucht, verantwortungsbewußte Abgeordnete des Bundestages zu einer Entscheidung gegen ihr Gewissen und gegen die deutschen Lebensinteressen zu veranlassen. [] Darum muß das deutsche Volk noch eindringlicher und überzeugender seine Stimme erheben. [] Im Gefühl hoher Verantwortung für das Schicksal der Nation mahnen wir die westdeutsche Bevölkerung, nun gemeinsam zu handeln, damit die einseitige Bindung an das militärische Bündnissystem des Westens nicht vollzogen und statt dessen der Weg der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands beschritten wird. [] Wir wenden uns an die Bevölkerung der Bundesrepublik, ihren Willen auf einer [] Konferenz für deutsche Einigung und nationale Unabhängigkeit [] rechtzeitig - vor den für Ende November vorgesehenen Lesungen des Generalvertrages und des EVG-Abkommens - den Abgeordneten des Bundestages und der Weltöffentlichkeit in unmißverständlicher Weise kundzutun. [] Wir wenden uns an alle Parteien, Organisationen, Vereinigungen und Persönlichkeiten des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens, ihre Vertreter zu beauftragen, mit uns in gemeinsamer Beratung Wege zu einer Politik der deutschen Einigung und nationaler Unabhängigkeit zu suchen. [] (Im Auftrage des Tagespräsidiums der "Deutschen Sammlung") [] Wilhelm Elfes [] Oberbürgermeister a. D., [] Polizeipräs. i. R., M.Gladbach [] Frfr. K. v. Kardorff-Oheimb [] Düsseldorf [] Helmuth v. Mücke [] Kapitänleutnant a. D., [] Ahrensburg in Holstein [] Dr. Josef Wirth [] Altreichskanzler, Freiburg [] Charlotte Fleischmann [] Graphikerin, ehem. 2. Bezirksvorsitzende d. CSU, München [] Dr. Friedrich Maase [] Düsseldorf [] und nachstehende Persönlichkeiten: [] Richard Wöhrle [] Regierungsamtmann a. D., Oberurbach [] Dr. Karl/Heinz Brill [] Bauer- und Naturwissenschaftler, Landesgeschäftsführer des 1. Westdeutschen Flüchtlingskongresses Hessen [] Peter Busch [] Obermeister der Schuhmacher-Innung [] Düsseldorf [] Rektor Diemer [] Wuppertal/Dönberg [] Prof. Dr. phil. et rer pol. Gg. Herrmann [] Freudenstadt [] Josef Jösch [] Assessor. Pressereferent im VDK, Frankfurt [] Frau Cläre Kickhefel [] Pädagogin, Frankfurt [] Willi Korth [] Betriebsleiter, Ratzeburg [] Dr. Klös [] Chemiker, Wuppertal-Barmen [] Pfarrer Hans Meyer [] Düsseldorf/Oberkassel [] Baron Christian Nicol de Merx [] Markgröningen [] Markwardt Notz [] Betriebsratsvorsitzender, Frankfurt [] Otto Schönfeldt [] Intendant [] Willi Schild [] Organisationsleiter der Interessenvereinigung ausgebombter Hamburger [] Karl Schuhmacher [] Betriebsratsvorsitzender, Tübingen [] Hugo Sooth [] Betriebsratsvorsitzender der Wurag, Hohenlimburg [] Emil Stiebing [] Reichsbund der Kriegs- und Zivilgeschädigten, Castrop-Rauxel [] G. U. Taraks [] Ing. Distriktsvorsitzende, der SPD, Köln-Dellbrück [] Wir bitten Sie, uns Ihre Vertreter baldmöglichst anzugeben und Ihre Zustimmung zu richten an die Adresse: [] Intendant Otto Schönfeldt, Düsseldorf, Lichtstraße 19 [] Faberdruck Köln.3 Verantwortlich siehe oben
Published:1951