An das deutsche Volk

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; [?] = vermutete Leseart; Signatur der Graphik: Anton Hoffmann / Muenchen An das deutsche Volk! [] Die englische Zeitung "DAILY CHRONICLE" schreibt: [] "Die arbeitenden Klassen Deutschlands werden in" [?] [] "Zukunft f...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: N.N., Graphische Kunstanstalt Jos. C. Huber, Diessen vor München
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 08.09.1917
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/8BBDFBC2-3F05-45AF-A4E5-1039C15E582F
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; [?] = vermutete Leseart; Signatur der Graphik: Anton Hoffmann / Muenchen An das deutsche Volk! [] Die englische Zeitung "DAILY CHRONICLE" schreibt: [] "Die arbeitenden Klassen Deutschlands werden in" [?] [] "Zukunft für fremde Regierungen zu arbeiten haben." [?] [] "Verschiedene Gruppen des deutschen Volkes müssen" [?] [] "zur Strafe ohne Entgelt Sklavenarbeit leisten." [?] [] Der Senator CHARLES HUMBERT schreibt im Pariser [?] "Journal": [] "Deutschlands Bergwerke, seine Fabriken, seine " [?] [] "Werften werden uns umsonst Kohlen, Stahl, Schie-" [?] [] "nen, Lokomotiven, Waggons, Maschinen, Schiffe" [?] [] "liefern müssen. Als Sklaven werden wir die Deutsch-" [?] [] "schen behandeln, die davon träumen, die Welt" [?] [] "tyrannisch zu beherrschen." [] Jetzt im 4. Kriegsjahr gibt der Weltbrandstifter England öffentlich in seinen Zeitungen den Grund bekannt, weshalb er uns im Jahre 1914 den Krieg erklärte. Durch deutsche Gründlichkeit und Tüchtigkeit überflügelten wir England in Handel und Wandel. Aus Eifersucht und Ärger darüber suchte England schon lange eine Gelegenheit, uns als unliebsamen Konkurrenten niederzuringen und zu vernichten. Verfolgen wir die Weltgeschichte von der Mitte des 16. Jahrhunderts an, so werden wir inne, wie England eine blühende Macht nach der andern überfallen, niedergerungen und ausgeplündert hat. Eines der traurigsten und himmelschreiendsten Kapitel bildet die Leidensgeschichte Irlands bis auf den heutigen Tag. Dieses einst so blühende Land wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Hungerstaate gemacht und um die Hälfte seiner Einwohner durch Mord, Hunger und zwangsweise Ausweisung gebracht. Als Irland wieder einmal versuchte, dieses grauenhafte Joch der englischen Gewaltherrschaft abzuschütteln, beruhigte der Engländer Spenser seine Landsleute: [] "Man würde die Unruhen bald unterdrückt haben. Es wäre nicht einmal nötig, daß auch nur ein einziger Ire durch das Schwert fiele. Man brauche sie nur vom Feldbaue abzuhalten und ihnen ihr Vieh wegzunehmen, so würden sie in ihrer Not einander auffressen." [] Dieser scheußliche Plan, ein ganzes Volk auszuhungern, wurde ausgeführt. Derselbe Engländer schreibt nach vollbrachter Tatsache höhnisch mit folgenden Worten: [] "Das einst so fruchtbare und reiche Land voll Korn und Vieh ist jetzt in furchtbares Elend versunken. Aus jedem Winkel der Wälder und Gebirgsschluchten kommen die Unglücklichen auf allen Vieren hervorgekrochen; [] Nr. 3. Druck und Verlag der Graph. Kunstanstalt Jos. C. Huber, Diessen vor München. (Gesetzl, geschützt.) [] ihre Beine tragen sie nicht mehr, sie sind bloße Skelette. Sie nähren sich von Aas und sind glücklich, wenn sie nur solches finden können. [] Ferner berichten englische Geschichtsschreiber über das unsagbare Leid des irischen Volkes unter anderem folgendes: [] "In den Gassen der Städte und in den verheerten Landstrichen lagen ganze Haufen Volkes tot umher, den Mund noch grün gefärbt von den Nesseln, Ampfern und all dem, was sie immer aus dem Boden herausreißen konnten. Es ist bezeugt, daß Kinder die Eingeweide ihrer gestorbenen Mutter aßen, nachdem sie mehrere Tage von ihrem Fleisch gelebt hatten." [] "Gatten wurden von ihren Ehefrauen, Kinder von den Eltern gerissen; Söhne vornehmer Familien wurden mit Peitschenhieben, Töchter halb nackt auf Transportschiffe gebracht, kaum ein sechstel der irischen Bevölkerung blieb im Lande." [] "Tausende liegen vor den Türen ihrer Hütten ohne Arbeit, ohne Nahrung, ohne Hoffnung." [] In der Tat verhungerten, starben an der Ruhr oder dem Hungertyphus in den Jahren 1846 bis 1849 u. 1879/81 mehr als eine Million Menschen. Ohne Priester und ohne Geleit wurden die Menschen verscharrt; Mütter haben mit ihren Händen ihren Kindern das Grab gegraben. Eine weitere Million Irländer wanderte aus. Das furchtbare Elend dieser Auswanderer, von denen 200 000 während des Transportes starben, gehört gleichfalls zu den schrecklichsten Kapiteln der Geschichte des Menschenelends. [] "Hungrig und halb nackt, ohne Kleider und Kredit lagen die armen Menschen in dem strengen Winter in ihren schlechten Hütten zusammengekauert. Sie schämten sich! Nur des Nachts wagten sie sich auf die Gasse, wenn die Dunkelheit ihr Elend verhüllte." [] Das sind geschichtliche Tatsachen aus dem Jahre 1880, [] nicht etwa die Schilderung aus dem angeblich düsteren Mittelalter! [] Deutsches Volk! [] Begreifst du jetzt, was dir blüht bei einem Siege Englands? [] Der frühere englische Staatssekretär Edmund Burke sagte einmal unter anderem: [] "Von England ist Gerechtigkeit nur zu haben, wenn man sie mit dem Schwerte fordert." [] Diesen Ausspruch wollen wir als Evangelium betrachten und darnach handeln. Deshalb wollen wir dem Vaterlande alles entbehrliche Geld zur Verfügung stellen, damit es unsere Tapferen zu Wasser, zu Lande und in er Luft ohne Aufenthalt mit Pulver und Blei versorgen kann, um dem elenden Schurken den Garaus zu machen. [] Wollt ihr als Sklaven den Feinden fronen, [] Die euch mit Kolbenstößen entlohnen? [] Die als Arbeitsvögte euch Schwarze setzen? [] Die euch mit Knüppeln und peitschen betzen? [] Die eure Töchter mit Spotten und Lachen [] Sich zu gefügigen Huren machen? [] Fragt die gefangen in Frankreich waren [] Was sie an Knechtung und Schande erfahren! [] Werbt um den Sieg! Ihr bewahrt euer Los! [] Der Haß unserer Feinde ist bodenlos! [] Es bedarf keiner Worte mehr. Unsere Tapferen an der Front tun das ihrige voll und ganz. [] Gehe hin und zeichne ungesäumt die 7. Kriegsanleihe!
Published:08.09.1917