Philipp Scheidemann; Ausrufung der Republik am 9.11.1918

Rede von Philipp Scheidemann auf dem Balkon des Berliner Reichstagsgebäudes am 9.11.1918 (Ausrufung der Republik).<NZ><NZ>Philipp Scheidemann hat die Rede erst Anfang der 1920er Jahre (genaues Datum nicht mehr rekonstruierbar, wahrscheinlich zwischen 1922 und 1924) in einem Tonstudio (ve...

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Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: TEXT
Published: 2007
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/57BD92AC-B249-4724-8F8A-F7ECBBFDAA13
Description
Summary:Rede von Philipp Scheidemann auf dem Balkon des Berliner Reichstagsgebäudes am 9.11.1918 (Ausrufung der Republik).<NZ><NZ>Philipp Scheidemann hat die Rede erst Anfang der 1920er Jahre (genaues Datum nicht mehr rekonstruierbar, wahrscheinlich zwischen 1922 und 1924) in einem Tonstudio (vermutlich im Schloss Bellevue) nachgesprochen. Diese Aufnahme ist dann auf (Schellack-) Schallplatte gesichert worden.<NZ><NZ>Redetext:<NZ><NZ>"Arbeiter und Soldaten, furchtbar waren die vier Kriegsjahre, grauenhaft waren die Opfer, die das Volk an Gut und Blut hat bringen müssen. Der unglückselige Krieg ist zu Ende, das Morden ist vorbei, die Folgen des Kriegs, Not und Elend werden noch viele Jahre lang auf uns lasten. Die Niederlage, die wir unter allen Umständen verhüten wollten, ist uns nicht erspart geblieben. Unsere Verständigungsvorschläge wurden sabotiert, wir selbst wurden verhöhnt und verleumdet, die Feinde des werktätigen Volkes, die wirklichen inneren Feinde, die Deutschlands Zusammenbruch verschuldet haben, sind still und unsichtbar geworden. Das waren die Daheimkrieger (?), die Eroberungsforderungen bis zum gestrigen Tage ebenso aufrecht erhielten wie sie den sadistischen Kampf (?) gegen jede Form der Verfassung und besonders der schändlichen Form des preußischen Wahlsystems geführt haben. (?) Diese Volksfeinde sind hoffentlich für immer erledigt. Der Kaiser hat abgedankt, er und seine Freunde sind verschwunden. Über sie alle hat das Volk auf der ganzen Linie gesiegt. Prinz Max von Baden hat sein Reichskanzleramt dem Abgeordneten Ebert übergeben. Unser Freund wird eine Arbeiterregierung bilden, der alle sozialistischen Parteien angehören werden. Die neue Regierung darf nicht gestört werden in ihrer Arbeit für den Frieden in der Sorge um Arbeit und Brot. <NZ>Arbeiter und Soldaten: Seid Euch der geschichtlichen Bedeutung dieses Tages bewußt. Unerhörtes ist geschehen, große und unübersehbare Arbeit steht uns bevor. Alles für das Volk, alles durch das Volk. Nichts darf geschehen, was der Arbeiterbewegung zur Unehre gereicht. Seid einig, treu und pflichtbewußt. Das Alte und Morsche, die Monarchie ist zusammengebrochen, es lebe das Neue, es lebe die deutsche Republik." <NZ><NZ>(?) = nicht eindeutig zu verstehen;
Published:2007