Hier spricht Ihr Kandidat Nikolaus Jürgensen

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Hier spricht Ihr Kandidat [] Nikolaus Jürgensen [] Nikolaus Jürgensen ist seit 1957 Ihr Abgeordneter im Deutschen Bundestag [] Voran mit WILLY BRANDT [] gut für Hamburg - gut für Deutschland [] Max Brauer, Hamburgs langjähriger Bürgermeister...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Auerdruck GmbH, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 17.09.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/6AB8F437-B3AC-41AA-918C-CC2E7F87F5EA
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Hier spricht Ihr Kandidat [] Nikolaus Jürgensen [] Nikolaus Jürgensen ist seit 1957 Ihr Abgeordneter im Deutschen Bundestag [] Voran mit WILLY BRANDT [] gut für Hamburg - gut für Deutschland [] Max Brauer, Hamburgs langjähriger Bürgermeister, ist der Spitzenkandidat der SPD, er führt die Hamburger Landesliste. Er gehört zu den Männern der Regierungsmannschaft, die das Regierungsprogramm für die neue Bundesregierung erarbeitet haben. So wie er unvergeßlich für Hamburg wirkte, wird er jetzt seine Kraft und Erfahrung für die deutsche Bundespolitik einsetzen. [] Willy Brandt, der Kanzlerkandidat der SPD, hat für jedermann durch seine mutige und kluge Initiative in der Berlinkrise bewiesen, daß er der beste Mann für das hohe und verantwortliche Amt des Bundeskanzlers ist. Er hat gezeigt, daß er das Vertrauen unserer amerikanischen Freunde und der ganzen westlichen Welt besitzt, daß man auf sein Wort hört und seinem Rat folgt. [] Wenn die Zeiten, die uns bevorstehen, auch nicht einfach sein werden, es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, daß ein bewährter Mann da ist, der mit unverbrauchter Kraft, Besonnenheit und Umsicht die Regierungsgeschäfte übernehmen kann, zusammen mit einer Mannschaft erfahrener Praktiker, wie Professor Carlo Schmid, dem hessischen Ministerpräsidenten Dr. August Zinn und unserem Max Brauer. [] gut für Berlin - gut für Deutschland [] Nikolaus Jürgensen [] Mitglied das Deutschen Bundestages [] Hamburg 22, im August [] Hufnerstraße 4a [] Sehr verehrte Wählerin, sehr geehrter Wähler! [] Im Jahre 1957 habe ich mich mit dem Leitsatz "Alle sollen besser leben!" um ein Mandat im Deutschen Bundestag beworben. Die Wählerinnen und Wähler haben mich mit einer Mehrheit von etwa 16000 Stimmen direkt in den Bundestag gewählt. Ich habe also die Ehre, unseren Wahlkreis seit 4 Jahren im Deutschen Bundestag zu vertreten. [] Heute bewerbe ich mich um eine Wiederwahl mit dem Leitwort: "Wohlstand für alle!" An meiner Zielsetzung hat sich also kaum etwas geändert. Natürlich weiß ich, daß es uns allen besser geht als vor 15 Jahren. Wir alle - ohne Ausnahme - haben ja auch dazu beigetragen. [] Aber: Ist wirklich ein Mindestmaß an Gerechtigkeit in unserem Lande erreicht worden? [] Leben nicht noch viele Menschen, auch viele Rentner, auf der Schattenseite unseres Wohlstandes? Sind nicht viele Gemeinschaftsaufgaben vernachlässigt worden? [] Müssen nicht noch viele verheiratete Frauen mit kleinen Kindern arbeiten, weil bei den hohen Kosten der Lebenshaltung der Verdienst des Mannes nicht ausreicht? [] Haben nicht viele Kleinbauern es trotz harter Arbeit nur zu einer bescheidenen Lebenshaltung gebracht? Ich möchte aber den "Wohlstand für alle". [] Wie das erreicht werden soll, darüber hat das große Gespräch längst begonnen. Mein Freund Willy Brandt, Regierender Bürgermeister von Berlin und sozialdemokratischer Kanzlerkandidat, ist mitten im Gespräch, das er mit der ganzen Bevölkerung führt. [] Es geht um sein Regierungsprogramm, das ich voll und ganz unterstütze. Ich stehe in diesem Wahlkreis für Willy Brandt. [] Wenn Sie mich wählen, geben Sie Ihre Stimme auch Willy Brandt. Ich kenne ihn und weiß, er hat Ihr Vertrauen verdient. [] Auch in der Wahlzeit wird das deutsche Volk nicht aus der Weltpolitik entlassen. Das zeigen die neuen Vorstöße der Sowjets gegen Berlin und gegen Deutschland. In dieser Lage können wir nicht so tun, als gäbe es für uns nichts anderes mehr als unsere Wahlen. Der Wahlkampf wird zu seinem Recht kommen, der Wähler muß sich entscheiden können. [] Aber der Wahlkampf ist kein Selbstzweck, er hat sich dem Gesamtwohl unterzuordnen. Den Streit um des Streites willen lehne ich ab. [] Trotz aller sonst bestehenden Meinungsverschiedenheiten werde ich mich mit allem Nachdruck für eine Gemeinsamkeit in den Lebensfragen des deutschen Volkes einsetzen. [] Was soll ich Ihnen im einzelnen über meine Arbeit und meine Entscheidungen im Bundestag berichten? Vielleicht einige Beispiele für viele: Ich habe gegen die Einführung der Heizölsteuer gestimmt; ich habe für eine Senkung der Kaffee- und Teesteuer gestimmt, ebenso für eine Verbesserung der Altersversorgung der Landwirte und Handwerker; ich habe mich eingesetzt für die Auflösung der Familienausgleichskassen bei den Berufsgenossenschaften, weil ich meine, daß das Kindergeld nicht von den selbständigen Gewerbetreibenden, sondern aus Steuermitteln aufgebracht werden sollte. Beim Kindergeld für das zweite Kind wird das ja auch geschehen. [] Ich habe alles getan und werde auch künftig alles tun für die Erhaltung und die Erweiterung der Naturschutzparks, die in unserem Industrieland zu wertvollen nationalen Gütern geworden sind. Zusammen mit meinen Freunden habe ich mich für eine Verbesserung des Tierschutzes eingesetzt. Dazu hat mich vor allem meine Frau angeregt. Sie nimmt an meiner politischen Tätigkeit lebhaften Anteil und ist auch im Bundeshaus in Bonn meine ständige Mitarbeiterin. [] Die persönliche Betreuung der Einwohner meines Wahlkreises hat mir immer besonders am Herzen gelegen. [] Ich bin sehr glücklich darüber, daß es mir in vielen Fällen gelungen ist, Mitbürgern unseres Wahlkreises, die im Gestrüpp der Instanzen und Paragraphen nicht weiterkonnten, wirksam zu helfen. [] Für heute danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Ich bitte Sie sehr herzlich, mir auch für die nächsten 4 Jahre Ihr Vertrauen zu bewahren. [] Mit freundlichen Grüßen! [] Nikolaus Jürgensen [] Nikolaus Jürgensen: Als Geschäftsführer eines Bauunternehmens ist der 55jährige Kaufmann Experte in Finanzfragen. Elf Jahre - von 1946 bis 1957 - war er Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Durch seine Besonnenheit und durch seine sachlichen Ausführungen gelang es ihm immer wieder, seine politischen Gegner zu überzeugen. Er gehört seit 1957 dem Bundestag an und ist Mitglied des Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschusses. [] Die Sicherheit, mit der er an die Realitäten der Politik herangeht, hat Nikolaus Jürgensen in Bonn schnell Freunde gewinnen lassen. Oben eine Grußkarte seiner dankbaren Hamburger Wähler, mit denen er einen sehr engen Kontakt pflegt, an den "Nikolaus". Links Jürgensen mit seiner Frau bei einer Urlaubsfahrt auf der Elbe. [] Ziele der Regierung Brandt [] Gesundes Volk in einem gesunden Staat [] Jährlicher Mindesturlaub von drei Wochen ab 1962, vier Wochen ab 1965. [] Verwirklichung des Goldenen Planes der Deutschen Olympischen Gesellschaft. [] Eine kostenlose medizinische Untersuchung für jeden Bürger einmal im Jahr; keine Kostenbeteiligung der Versicherten, keine sachfremden Ausgaben der Krankenkassen, freie Arztwahl. [] Verbesserung und Vollendung der Rentenreform, 75 Prozent des Arbeitsverdienstes als Altersrente, für Frauen auf Antrag schon mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Erhöhung des Mindestbetrages der Altersrenten auf 225 DM bis 1962. [] Schneller und besserer Lastenausgleich; Härten für die Zonenflüchtlinge werden beseitigt. [] Verbilligte Darlehen für junge Ehepaare, Erziehungs- und Ausbildungsbeihilfen, Kindergeld für das 2. Kind von 1962 an. [] Eine Wohnung für jede Familie, Kampf gegen die Bodenspekulation. [] Reine Luft, reines Wasser, weniger Lärm. [] Schnellerer Straßenbau, Abschaffung der Kraftverkehrssteuer für Pkw und Motorräder. [] Gesunde Wirtschaft - verdoppelter Wohlstand [] Verdoppelung des Lebensstandards in weniger als einer Generation. [] Sicherung der Währung und der Stabilität der D-Mark, Kampf gegen jeden Preiswucher. [] Verbesserung des Einkommens jener Gruppen, die kein Vermögen bilden konnten. [] Die neue Regierung wird den "Jahres-Wirtschaftsbericht" vorlegen und darin vorausschauende Wirtschaftsmaßnahmen darlegen; Kampf gegen den Mißbrauch wirtschaftlicher Macht. [] Neuordnung der Energiewirtschaft. [] Verbesserung der Kartellgesetzgebung. Reform des Aktienrechts. [] Maßnahmen, um die Leistungsfähigkeit der Selbständigen zu stärken. [] Reform des Steuerrechts, keine Begünstigung der Großvermögen mehr; höhere Freibeträge bei kleinen und mittleren Vermögen, keine Umsatzsteuer für freiberufliche Tätigkeit. Steuern für Zucker und Salz werden abgeschafft, für Kaffee und Tee schrittweise abgebaut. [] Finanzreform, die zu einem gerechten Ausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden führen soll. [] Treue zum Westen [] Unverrückbar an der Seite des Westens; Treue zum Atlantischen Verteidigungsbündnis. [] Bemühungen um eine bessere politische Koordination und eine Arbeitsteilung innerhalb der Atlantischen Gemeinschaft. Kein Verzicht auf die Wehrpflicht; eigene Vorschläge zur Abrüstung. Die neue Bundesregierung wird sich innerhalb des Bündnisses gegen die Gewährung der Verfügungsgewalt über atomare Waffen an weitere Staaten aussprechen. [] Verstärkte Bemühungen um die europäische Integration. [] Friedliche Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Völkern, ohne dadurch einem Friedensvertrag vorzugreifen. [] Intensive und koordinierte Entwicklungshilfe. [] Ziele der Regierung Brandt
Published:17.09.1961