Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Aber diesmal FDP Freie Demokratische Partei Wählerinnen und Wähler in Schleswig-Holstein! [] Am 12. September wird der neue Landtag gewählt. Wieder einmal liegt es in Eurer Hand, über vier Jahre künftiger Landespolitik zu entscheiden. Wägt gut, ehe Ihr wählt! Nicht wieder darf eine Partei eine derartige Fülle an Macht erhalten wie die CDU nach der letzten Bundestagswahl. Ihr wißt, daß sie diese Macht in erschreckendem Maße zu mißbrauchen versucht. Wählt aber auch keine Splitterparteien wie BHE oder SHB, hinter denen nur politische Glücksspieler stehen, die heute auftauchen und morgen wieder verschwunden sind. Stärkt aber auch nicht durch Eure Stimme die SPD, die jeden politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Erfolg der Bundesregierung seit 5 Jahren ablehnt, nur weil sie selbst hierzu niemals fähig gewesen wäre. Wollt Ihr freie Bürger sein in einem freien Lande? Dann macht die Partei stark, die als einzige diese Freiheit verbürgt - die FDP! Dann wählt die Partei, aus der unser Bundespräsident Theodor Heuss hervorgegangen ist - die FDP! Dann gebt Eure Stimme der Partei, die heute von Thomas Dehler geführt wird - der FDP! Dann bekennt Euch am 12. September zu der Partei, die in Wahrheit die einzige unabhängige politische Kraft in Deutschland ist - zu der Freien Demokratischen Partei! Wir Freien Demokraten haben am 27. Juni in Nordrhein-Westfalen unter der Führung von Thomas Dehler den Bann des unverdienten Wahlsieges der CDU/ CSU vom 6. September 1953 gebrochen! Der Wähler in Nordrhein-Westfalen vertraute Thomas Dehler und der von ihm geführten Partei, ais er der CDU weit über 1 Mill. Stimmen weniger gab als bei der letzten Bundestagswahl. Der Wähler vertraute den Freien Demokraten, als er sie stark werden ließ in ihrem Widerstand gegen den Mißbrauch der Macht. Auch in Schleswig-Holstein will die CDU die ganze Macht. Offen fordert sie das Zwei-Parteien-System und die Alleinregierung im Landet Fünf Jahre Nein-sage-Politik haben die SPD jeder echten Wahlchance beraubt. Nur die Partei Thomas Dehlers ist in der Lage eine Alleinherrschaft der CDU zu verhindern. Vom ersten Tage an hat sich die FDP-Fraktion im zweiten Bundestag unter Führung von Thomas Dehler jedem Versuch der CDU/CSU-Mehrheit widersetzt, eine die nationalen Interessen unseres Volkes und seine Freiheit beeinträchtigende Politik zu führen. Die Freien Demokraten zwangen die CDU/CSU Bundestagsfraktion dazu, ihrem Standpunkt zuzustimmen, wonach die Saar kein Verhandlungsobjekt für eine Teilnahme Frankreichs am europäischen Zusammenschluß sein darf. Die Freien Demokraten folgen dem Bundeskanzler nicht, wenn er vor die deutsche Wiedervereinigung in jedem Fall erst den Zusammenschluß des westlichen Europas setzen will. Für die FDP steht das in Freiheit g e e i n t c Deutschland in jedem Fall vor dem vereinigten Europa, dessen Bestandteil es allerdings sein soll und muß. Die Freien Demokraten lehnten den Etat des Bundesministers für Familienfragen, Dr. Würmeling, ab, da sie es nicht zulassen werden, daß der Staat in die Familien hineinregiert. Die Freien Demokraten hinderten den Bundeskanzler daran, durch Einsetzung des sogenannten Lenz-Ausschusses eine Regierungszensur über die öffentliche Meinungsbildung auszuüben. Die Freien Demokraten klagten als erste und einzige Partei öffentlich die Personalpolitik des Bundeskanzlers an, die mit dem Fall John den größten Skandal seit Kriegsende heraufbeschworen hat. Nur einer nannte, die Dinge um John in Bonn beim richtigen Namen, als er von einem "Verräter", sprach - Thomas Dehler. Wir Freien Demokraten sind weder überlebten Dogmen wie die Sozialisten noch überstaatlichen Einflüssen wie die sich als allein-christlich bezeichnenden Parteien hörig. Wir sind frei wie unser ganzes Volk frei sein soll in einem wiedervereinigten Deutschen Reich. [] Und wer die Freiheit liebt vertraut auf Thomas Dehler Darum wählt am 12. September, die Freie Demokratische Partei [] Herausgeber und verantwortlich: Landesverband Schleswig-Holstein der Freien Demokratischen Partei, Kiel, Holstenstraße 88-90, Dr. Wilhelm Jentsch MdB Druck: Buchdruckerei Hugo Hamann, Kiel
Published:12.09.1954