Liebe Mitbürgerin, Lieber Mitbürger, . gestatten Sie, daß ich Sie anspreche

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger. [] gestatten Sie, daß ich Sie anspreche. [] Sie sind wieder einmal zur Wahl aufgerufen. Das Wahlamt unserer Stadt Überreichte Ihnen eine Wahleinladung. Ich bitte Sie, machen Sie von dieser Wahleinladung auf...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Druckhaus Deutz
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0276766F-9CE6-4320-AE1A-54003A71577B
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger. [] gestatten Sie, daß ich Sie anspreche. [] Sie sind wieder einmal zur Wahl aufgerufen. Das Wahlamt unserer Stadt Überreichte Ihnen eine Wahleinladung. Ich bitte Sie, machen Sie von dieser Wahleinladung auf jeden Fall Gebrauch; Sie beweisen damit, daß Sie sich Ihrer Rechte als Staatsbürger voll bewußt sind. [] Parteien präsentieren Ihnen ihre Kandidaten. [] Und wem sollen Sie da Ihre Stimme geben? Haben Sie noch Zweifel? [] Sicher, bei Kommunalwahlen geht es zunächst um das Wohl und Wehe unserer Stadt und unserer Bürger. [] Erinnern Sie sich an 1945 und die Trümmerhaufen, die uns ein überspitzter Nationalismus und Militarismus hinterließ? Aber wir wollten nicht untergehen, wir haben uns aufgerappelt, und Köln kann sich heute im Kreis der Städte und Gemeinden unserer Bundesrepublik wieder sehen lassen. Köln ist wieder das Ziel hunderttausender Besucher des In- und Auslandes geworden. [] Auch unsere Orte Höhenhaus und Dünnwald wurden größer und schöner. Trotzdem, unser Aufbau ist noch lange nicht beendet, und viele Aufgaben harren noch der endgültigen Lösung. [] Es geht immer noch um gesunde Wohnungen für alle, die beste Schule für Kinder, die soziale Sicherheit durch planvolle Wirtschaft, damit wir alle, auch unsere Alten und Kranken, frei von Not und Furcht leben können. [] Es geht um weitere Krankenhäuser und Altersheime, Sportplätze, Schwimmbäder, Jugendheime, Kindergärten und Horte. [] Es geht immer noch um gute Straßen, bessere Verkehrsmittel und bessere Verkehrsmöglichkeiten, ausgebaute Kanalisation, noch bessere Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. Es geht um unseren Schutz und unsere Sicherheit. [] Es geht um die angenehme Seite des Lebens, das gute Theater und die gute Musik, Volksbibliotheken und Volksbildungsstätten, es geht um Freiheit von Kunst und Wissenschaften, um Stätten der Erholung für uns alle. [] Um vieles noch geht es, das zu den Aufgaben einer Stadt gehört, es geht um Köln und das Wohl unserer Bürger. Am Aufbau unserer Stadt waren meine Freunde und ich hervorragend beteiligt, zum Fortschritt dieser Stadt geschah nichts ohne uns. [] Seit 1945 wird Ihr Wahlbezirk durch Sozialdemokraten im Stadtparlament vertreten. Sie wählten uns immer wieder, weil Sie zu uns, der Partei des Fortschritts, besonderes Vertrauen hatten. Sie bekannten sich zu uns und unserem Wollen. [] Sie haben richtig gehandelt in der Erkenntnis, daß unser Tun und Handeln dem Bürger dienen und neue Katastrophen, und neues Chaos verhindern will. [] Doch diesmal geht's um mehr als unsere Stadt. [] Schon wieder haben wir einen neuen Barras, einen neuen Kommiß, den wir 1945 alle endgültig überwunden glaubten. [] Über zehn Milliarden jährlich kostet uns dieser "Spaß", eine Summe, mit der alle sozialen Probleme unserer Tage gelöst werden könnten. Rüsten heißt Einschränkung und Verteuerung unseres Lebens, Rüstung gefährdet den Frieden, Rüstung in Deutschland verhindert die Wiedervereinigung. [] Unser Parteitag in München beschloß die Abschaffung der Wehrpflicht nach Auftrag durch das Volk. Er beschloß ferner einen erneuten Vorstoß in den Fragen der Sozial-, Renten- und Steuerreform; noch stärkere Aktivierung des sozialen Wohnungsbaues und vieler anderer, dringlicherer Aufgaben als Barras und Kommiß. [] Am Wahltag geht es darum nicht nur um unsere Stadt und deren Vertretung, es geht um die Anerkennung unserer Politik. [] Geben Sie uns eine Chance und schenken Sie uns auch diesmal Ihr Vertrauen. Mit mir wählen Sie über unsere Reserveliste viele andere in das Stadtparlament, Arbeiter, Angestellte, Beamte, Handwerksmeister, selbständige Kaufleute, Ärzte, Juristen, Wissenschaftler, Frauen, Vertriebene und Flüchtlinge, Sie wählen eine echte Partei des Volkes. [] Wenn Sie Nummer 2 wählen, dann wählen Sie richtig, dann wählen Sie Sozialdemokraten und Ihren, Sie freundlich grüßenden [] Hein Hamacher [] Dank an den Dünnwalder Bürgerverein [] und den Bürgerausschuß von Höhenhaus [] Die Wahlperiode der Kölner Stadtvertretung geht mit dein 28. Oktober zu Ende. Diese Tatsache nehme ich gern zum Anlaß, dem Dünnwalder Bürgerverein und dem Biirgerausschuß von Höhenhaus recht herzlich zu danken für die gute Unterstützung, die Sie mir in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als in Dünnwald und Höhenhaus gewählter Stadtverordneter zuteil werden ließen. Viele wertvolle Hinweise und Fingerzeige durch die Vorstände der beiden genannten Korporationen dienten der Bürgerschaft und erleichterten meine eigene Tätigkeit, so daß ich mich zu diesem Dank verpflichtet fühle. [] Dabei gebe ich dem Wunsche Ausdruck, daß mir diese dankbare Unterstützung auch in Zukunft erhalten bleiben möge. [] Ihr Hein Hamacher [] Liebe Frauen! [] Ich finde es, gelinde gesagt, nicht in Ordnung, wenn Bundeskanzler und Bundesminister unsere Frauen für die hohen Preis verantwortlich machen wollen. [] Was wurde denn nicht alles versprochen? [] Die Aufforderung zum Maßhalten sollten Kanzler und Minister lieber an jene kleine Schicht richten, die im Luxus lebt und sich keinen Lebensgenuß zu versagen braucht. [] Euer Hein [] Eine Partei, die nicht durch ihre Idee zu überzeugen vermag, ist zum Tode verurteilt. Eine Partei, von Geldgebern aus eigennützigem Interesse künstlich am Leben erhalten, ist ein Interessentenhaufen. [] Die deutsche Wirtschaft finanzierte die faschistische Partei und führte Folk undd Land in den Abgrund. Namhafte Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft finanzieren heute die CDU. [] Sind es dieselben? [] Nachdenken - handeln! [] SPD wählen! [] DRUCKHAUS DEUTZ
Published:28.10.1956