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$o oder So? [] [] PREISE [] Wohlstand oder Elend? [] [] Mit dem 1. Oktober 1951 begann in Westdeutschland und Westberlin die 4. Preiserhöhungswelle des Jahres 1951. [] Der Oktober 1951 brachte auf der anderen Seite der Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik die 10. Preissenkung in der Staatlichen Handelsorganisation (HO). [] Die Menschen haben aus der Erfahrung gelernt: Steigt der Zuckerpreis im Westen um 20 Prozent, dann fällt er meistens jenseits der Zonengrenze um weitere 20 Prozent. Steigen die Preise für Industriewaren in Westdeutschland, dann sinken sie sicherlich in der Deutschen Demokratischen Republik. Diese Aufwärtsentwicklung bringt die fieberhafte Hetze der Bonner Regierung gegen die Deutsche Demokratische Republik natürlich in Gefahr, ins Gegenteil umzuschlagen. [] Deshalb will Herr Adenauer nicht, daß die Hausfrauen in der Bundesrepublik erfahren, wie es in der Einkaufstasche der Hausfrauen in der Deutschen Demokratischen Republik aussieht. [] [] Zu unseren Titelbildern: [] Oben: Alltägliches Bild, das sich in jeder beliebigen Stadt Westdeutschlands bittet. Warum hält die Frau entsetzt die Hand vor ihr Gesicht? Warum blickt der Arbeiter so ergrimmt in das volle Schaufenster? Kein Zweifel - die Lebensmittelpreise sind wieder gestiegen. [] Unten: Alltägliches Bild, das sich in jeder beliebigen Stadt der Deutschen Demokratischen Republik bittet. Warenangebot und Zahl der Käufer erhöhen sich ständig. Das Einkommen der Werktätigen steigt, während die Preise sinken. [] Woran liegt das? Lesen Sie bitte! [] [] Wie sieht es denn wirklich aus? [] Fragen wir zuerst die Hausfrau, Margarete Behrendt aus der Deutschen Demokratischen Republik. Ihr Mann ist Arbeiter. Sie hat drei schulpflichtige Kinder. 1951 ist das monatliche Bareinkommen ihres Mannes durch direkte Lohnerhöhungen und Steuersenkungen auf rund 300 DM gestiegen, was dem Durchschnittsverdienst eines Arbeiters in der Deutschen Demokratischen Republik entspricht, der nicht im Leistungslohn steht. [] Und die andere Seite: Frau Maria Wacker aus Westdeutschland hat ebenfalls drei Kinder. Auch ihr Mann ist Arbeiter. Nur gehört ihre Familie zu jener großen Kategorie von westdeutschen Familien, die im Monat kaum 200 DM für den Lebensunterhalt haben. Nach ernsthaften Statistiken sind das weit über 50 Prozent aller westdeutschen Werktätigen - wenn sie überhaupt Arbeit und damit ein sicheres Einkommen haben. [] [] Wie steht es mit dem Lebensunterhalt? [] Es ist bekannt, daß in der Deutschen Demokratischen Republik einige hochwertige Nahrungsmittel, wie Fett, Fleisch und Zucker noch der Rationierung unterliegen. Alle anderen Lebensmittel, einschließlich Brot und Backwaren, sind zu normalen Preisen frei käuflich. Diese Tatsache wird von der im Auftrag der Kriegshetzer arbeitenden Presse zur absichtlich falschen Darstellung der Lebensbedingungen in der Deutschen Demokratischen Republik ausgenutzt. In Wahrheit sind die rationierten Lebensmittel eine ausreichende Grundlage der Ernährung. Diese hochwertigsten Lebensmittel sind in der Deutschen Demokratischen Republik billig. Die Preise, die Frau Wacker in Westdeutschland dafür bezahlen muß, sind bedeutend höher. - Vergleichen Sie bitte! [] [] Frau Behrendt bezahlt dafür: Frau Wacker bezahlt dafür: [] 500g Zucker 0,56 DM 500g Zucker 0,66 DM [] 500g Schweinefleisch 1,20 DM 500g Schweinefleisch 2,20 DM [] 500g Rindfleisch 1,30 DM 500g Rindfleisch 2,-DM [] 500g Leberwurst 1,90 DM 500g Leberwurst 3,-DM [] 500g Butter 2,10 DM 500g Butter 3,25 DM [] 500g Schweineschmalz 1,80 DM 500g Schweineschmalz 2,10 DM [] [] Allein auf die Karte ihres Mannes erhält Frau Behrendt monatlich 1650g Fett, 2700g Fleisch und 1800g Zucker. Nicht sonderlich unterschiedliche Mengen erhält sie für ihre Kinder und für sich selbst. Im Monat verbraucht sie an rationierten hochwertigen Lebensmitteln rund 7,5 kg Fett, 10 kg Fleisch und 7,5 kg Zucker. Bei einigen nichtrationierten Lebensmitteln, wie zum Beispiel bei Konsumbrot (3 Pfund) und Kartoffeln betragen die Preisunterschiede: bei Brot 0,15 DM, bei Kartoffeln bis zu 4 DM und mehr je Zentner. [] Alles in allem genommen braucht Frau B. rund 200 DM monatlich für den Lebensunterhalt ihrer Familie, einschließlich der Kosten für Wohnung, Licht und auch des Straßenbahngeldes für ihren Mann zu seiner Arbeitsstelle. Frau B. hatte also monatlich rund 100 DM für andere Anschaffungen und für kulturelle Bedürfnisse übrig. [] [] Wie sieht es bei Frau Wacker aus? [] Zur Befriedigung der etwa gleichen Bedürfnisse braucht Frau Wacker rund 225 DM. Der Verdienst ihres Mannes beträgt aber nur rund 200 DM. Frau Wacker hat also Sorgen. Sie muß auf wichtige Dinge verzichten. ja, noch schlimmer, sie hat Schulden beim Kaufmann. Sie ist gezwungen, den größten Teil ihrer Lebensmittel und Textilien "auf Anschreiben" zu kaufen. Dadurch gerät ihre Familie Woche für Woche mehr in Bedrängnis. Die Schulden mehren sich, weil der Lohn ihres Mannes aufgebraucht ist, noch ehe er ihn erhalten hat. [] Solche Sorgen kennt die Hausfrau in der Deutschen Demokratischen Republik nicht. Sie ist in der Lage, alle Lebensmittel und sonstigen Güter des täglichen Bedarfs gegen Barzahlung zu kaufen. Was auf den Tisch kommt, ist bezahlt und kann mit ruhigem Gewissen verzehrt werden. [] [] Ein Leben in Verzweiflung. Nicht nur die Einkaufstasche der Frau Wecker wird ständig leichter, auch ihre sonstigen Lebensbedingungen sind ein Hohn auf die von Adenauer mit vollem Munde gepriesene, in der Tat aber mit Füßen getretene Würde des Menschen. Sie zweifeln? Bitte, in Hamburg-Altona, in der Paul-Rosen-Straße, aber auch in Köln, Frankfurt, Stuttgart, Essen und in vielen anderen Städten Westdeutschlands können sie sich davon überzeugen, daß Frau Wacker Hunderttausende westdeutscher Hausfrauen verkörpert, die ein Leben in Verzweiflung führen müssen. [] [] Ohne Schulden ist das Leben leichter [] Die Sorge um das Geld für das tägliche Leben ist eine Last, die das Leben der Hausfrau in Westdeutschland und in Westberlin vergiftet Die täglich besser werdenden Lebensbedingungen in der Deutschen Demokratischen Republik sind die reale Frucht der antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Dort wurde Schluß gemacht mit den Junkern, Militaristen und mit den Kriegsverbrechern, die nur ihre Profite kannten und den Reichtum, der vom Volke erarbeitet wurde, für die Anzettelung zweier Weltkriege verwendeten. [] Die stetige Aufwärtsentwicklung verdanken die Bewohner diesseits der Zonengrenze der Bodenreform, der Schulreform, der geplanten Wirtschaft, die sich nach den Bedürfnissen des Volkes und nicht nach den Profiten solcher Herren wie Krupp, Stinnes, Pferdmenges, Thyssen, Haniel u. a. richtet. Durch die Entmachtung dieser Herren in der Deutschen Demokratischen Republik wurden die Voraussetzungen für den friedlichen Aufbau geschaffen. Die Werktätigen erhielten die Möglichkeit, ihre Kraft voll zu entfalten und sich solche gewaltigen Aufgaben zu stellen wie den Fünfjahrplan, der den Lebensstandard bis 1955 weit über das Vorkriegsniveau heben wird. Dort kann die Friedenswirtschaft aufgebaut werden. Das bedeutet ständig mehr und besseres Brot für das Volk. [] [] Ein Leben voll schöner Perspektiven. Frau Behrendt verläßt mit ihrem Töchterchen zufrieden das grobe Konsumkaufhaus. Was sie eben eingekauft hat, beweist ihr, daß es aufwärts geht. Frau Behrendt, die alte Hausfrauen in der Deutschen Demokratischen Republik verkörpert, weiß, daß es im nächsten Jahr und in den kommenden Jahren, den Jahren der Erfüllung des großen Fünfjahrplanes, noch schöner, leichter und besser wird. [] [] Das Volk soll das bezahlen, weil es in Westdeutschland eine Handvoll Menschen gibt, die den Frieden hassen und auf Wunsch der amerikanischen Kriegstreiber einen neuen Krieg vorbereiten. Söldnerformationen kosten viel Geld, also müssen die Lebensmittel teurer werden! [] [] Im Westen wieder "Kanonen statt Butter"! [] Müssen die Hausfrauen in Westdeutschland nicht ständig fürchten, daß ihre Männer Arbeit und Brot verlieren? Müssen sie sich nicht Sorgen machen, wenn sie an ihre Kinder denken? Es ist kein Geheimnis, daß Hunderttausende von Erwachsenen und Jugendlichen in der Bundesrepublik ohne Arbeit dahinleben. Die Bonner Regierung hat ihnen nichts anderes als die Perspektive eines Daseins in Kommißstiefeln unter der Fuchtel alter Rückzugsstrategen, ein Söldnerdasein von USA-Gnaden mit Aussicht auf einen Platz im Massengrab zu bieten. [] Das liegt daran, daß in Westdeutschland Adenauer im Auftrag der Krupp, Thyssen und Stinnes unter amerikanischem Schutz die Remilitarisierung durchführt. Man schreit schon wieder: "Kanonen statt Butter". Das bedeutet aber, daß das Volk auf schmale Ration gesetzt wird! [] [] Was nützt das volle Fenster? [] Die Gesichter dieser Westberliner sagen es: Höhere Preise bedeuten Verzicht, bedeuten Hunger! Sie klagen Adenauer und seine Politik der Spaltung und Remilitarisierung Westdeutschlands an. [] [] Das ist die raffinierteste Art der Rationierung [] Haben Herr Adenauer und Herr Lehr nicht die raffinierteste Art der Rationierung eingeführt? Haben sie es nicht so eingerichtet, daß die Schaufenster zwar voll sind, die Massen der Arbeiter und Angestellten - ganz zu schweigen von den Millionen Kriegsopfern, Rentnern, Umsiedlern und Arbeitslosen - aber kein Geld haben, um sich und ihre Familien zu erhalten? [] Ihnen wird Fülle und Überfluß vorgetäuscht! Millionen Familien werden durch wirtschaftliche Not und durch Arbeitslosigkeit vom freien Einkauf ausgeschlossen und auf so schmale Kost gesetzt, daß das Stückchen Fleisch am Sonntag zum Luxus wird! [] Es gibt zwar keine sichtbare Rationierung in Westdeutschland, aber es gibt eine unsichtbare mit allen versteckten Gemeinheiten, mit dem Hunger, der immer mehr Menschen an die Abfalleimer und Mülltonnen führt! In Westberlin, Frankfurt, Hamburg und München kann sich jeder leicht davon überzeugen. Und wenn nicht schnell Schluß gemacht wird mit der Remilitarisierung, dann gibt es bald wieder Karten für alle Lebensmittel und noch magrere [!][magerere] Portionen! Ohne Marshall-Plan gab es in Westdeutschland billigere Kartoffeln, ohne Schuman-Plan genug Kohlen. Seit Adenauer diese Pläne angenommen hat, seitdem kosten die Kartoffeln bis zu 10 DM. Kohlen gibt es nur für die fremden Okkupanten und sonstigen Freunde, Nutznießer und Drahtzieher der Herren aus Übersee. Gewöhnliche Sterbliche haben die Aussicht, im Winter 1951/52 frieren zu müssen. [] [] Voller werden die Läden, weil die Landwirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik die Viehaufzuchtpläne der Regierung von Jahr zu Jahr überbietet. Der Handel mit den befreundeten Nachbarvölkern nimmt immer größeren Umfang an. - Die Einkaufstasche der Frau Behrendt wird für weniger Geld immer voller und schwerer. Wie könnte es anders sein, wo alle Menschen für den Frieden loben und arbeiten! [] [] Was bedeutet die Hetze gegen die HO? [] Angesichts dieser traurigen Perspektiven wird natürlich die Hetze gegen die Deutsche Demokratische Republik verstärkt. Die mit amerikanischen Schmiergeldern bezahlte Asphaltpresse hat es besonders auf die HO-Läden in der Deutschen Demokratischen Republik abgesehen. Sie belügt die westdeutsche Bevölkerung absichtlich, wenn sie die Verhältnisse so darstellt, als seien die HO-Preise Maßstab für die Lebenshaltungskosten der werktätigen Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik. [] Das ist nicht so! Die Staatliche Handelsorganisation (HO) bietet der Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten. Entscheidend ist, daß die HO in ständiger Anpassung an das Wachsen der Friedensproduktion und den Ausbau der Handelsbeziehungen mit den friedliebenden Ländern, besonders mit der großen Sowjetunion und der Volksrepublik China ihre Preise senkt und immer vorteilhaftere Möglichkeiten des zusätzlichen Einkaufs bietet. [] Es spricht für sich, wenn die HO seit ihrem Bestehen die Preise zehnmal senken und dadurch den Umsatz bei Lebens- und Genußmitteln auf 141 Prozent und bei Industriewaren auf 154 Prozent allein gegenüber dem Jahre 1950 erhöhen konnte. [] Gegenüber 1946 erhöhte sich der allgemeine Verbrauch der Bevölkerung so, daß an Mehl um 60 Prozent, an Nährmitteln um 100 Prozent, an Zucker um 143 Prozent, an Fett um 350 Prozent und an Fleisch um 383 Prozent mehr verbraucht wurde! Diese Aufwärtsentwicklung setzt sich ununterbrochen fort. Dabei werden die Preise der HO Schritt für Schritt gesenkt, bis sie sich dem Niveau der Preise der wenigen, jetzt noch rationierten Waren angleichen. [] [] Herr Adenauer fürchtet die Wahrheit [] Es ist nicht schwer, zu verstehen, daß eine solche günstige Entwicklung die Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik mit Zuversicht erfüllt. Deshalb verdoppelt und verdreifacht sie ihre Anstrengungen zur Erhaltung des Friedens und zur Wiederherstellung der demokratischen Einheit Deutschlands. [] Die Bonner Regierung des Herrn Adenauer will davon nichts wissen. Ihre Ziele sind Krieg, neue Trümmer, noch größere Leiden. und Gräberfelder. An der Spitze ihrer Sorgen stehen die Profite der Kanonenfabrikanten, die es gewohnt sind, das Blut des Volkes in reines Gold für sich umzumünzen. [] Deshalb will Herr Adenauer die von der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik vorgeschlagene gesamtdeutsche Beratung verhindern. Er lehnt die gesamtdeutsche Beratung ab, weil sie das Rezept der Kriegsbrandstifter verdirbt. Gespräche von Deutschen mit Deutschen haßt er. Das Volk denkt aber anders als Herr Adenauer und Herr Lehr! Es fordert mehr Lohn, mehr Brot und eine Zukunft in Einheit und Frieden. Es fordert die gesamtdeutsche Beratung zur Vorbereitung freier gesamtdeutscher Wahlen, den Friedensvertrag mit Deutschland und den Abzug aller Besatzungstruppen. Das Volk weiß, daß ein geeintes demokratisches Deutschland ein Hort des Friedens sein und gutes Brot für alle haben wird.
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