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WUSSTEN SIE DAS? [] Nr. 17 [] "Ich bin für Willy Brandt" [] Ein Wort an die Kriegsgeneration [] Von Helmut Bazille, [] Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kriegsopfer- und Heimkehrerfragen, Bonn/ Heilbronn [] Helmut Bazille, Jahrgang 1920, 100prozentig schwerkriegsbeschädigter Panzeroffizier des zweiten Weltkrieges, seit Jahren Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kriegsopfer- und Heimkehrerfragen und seit 20 Jahren einer der anerkannten Sprecher der letzten Kriegsgeneration. 1949 wurde Bazille mit 29 Jahren eines der jüngsten Mitglieder des ersten Bundestages. Im Jahre 1945 hatten Besatzungsoffiziere ihm mit Verhaftung gedroht, als er sich mit dem ihm eigenen Temperament für die Rechte der Kriegsbeschädigten und der Hinterbliebenen einsetzte. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] damit endlich die Solidarhaftung des ganzen Volkes für seine Kriegsopfer nicht mehr gegen den Willen der Bundesregierung erkämpft werden muß. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] damit nicht wieder ein gegen andere Gruppen durchaus gebefreudiger Kanzler erklären kann: "In Deutschland ist es so, daß fast jeder zwei Berufe hat. Einmal den, in dem er arbeitet, und dann gehört er noch irgendeiner anderen Gruppe an: vom Kriegsopfer bis zum Heimkehrer oder Vertriebenen. Und das ist sozusagen noch ein Nebenberuf geworden!" [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] damit jene fortschrittlichen Verbesserungen des deutschen Kriegsopferrechts verwirklicht werden können, die unter seiner Leitung vom Karlsruher Parteitag der SPD beschlossen wurden. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] weil er wie kein anderer deutscher Politiker auch im Ausland für uns Deutsche sprechen kann. Das haben Staatsmänner von Kennedy bis Johnson, von Wilson bis de Gaulle anerkannt. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] weil aus seinem Munde das Verlangen "20 Jahre sind genug" nicht an eine hohle Phrase, sondern an das Umdenken einer ganzen Generation und eines Volkes erinnert. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] weil wir wissen, wie sehr auch die 17 Millionen Deutschen jenseits von Mauer und Stacheldraht auf den ersten Mann des freien Teils der deutschen Hauptstadt blicken. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] weil er eine gesamtdeutsche Politik der kleinen Schritte einer Politik großer Worte vorzieht, weil er seit Jahren beharrlich für eine Gemeinsamkeit in den Fragen der Nation eintritt und dabei die Probleme der Kriegsgeneration einschließt. [] Willy Brandt muß Bundeskanzler werden, [] damit in Bonn endlich wieder regiert wird. [] Ich könnte noch viele Gründe nennen, die für Willy Brandt und seine erfahrene Regierungsmannschaft sprechen. Aber das Gesagte mag genügen. Nur eines darf ich noch sagen: Bundespräsident Theodor Heuss, dessen Wiege in meinem Heilbronner Wahlkreis stand und den ich oft genug in freundschaftlichem Gespräch getroffen habe, war Willy Brandt schon zugetan, als er noch Deutschlands jüngster Parlamentspräsident war. Und als der gerade 44jährige Willy Brandt dann 1957 zum Nachfolger der großen Berliner Bürgermeister, der Sozialdemokraten Louise Schröder, Ernst Reuter und Otto Suhr gewählt wurde, da schrieb Theodor Heuss unserem Mann im Rathaus Schöneberg unter anderem: "Ihre prüfende Gelassenheit und Ihre furchtlose Energie werden die Aufgaben meistern." [] Willy Brandt hat die Aufgaben gemeistert, die ihm Berlin stellte. [] Willy Brandt wird mit "prüfender Gelassenheit und furchtloser Energie", aber auch mit Mut und Tatkraft die nächste, die größere Aufgabe, die Berlin mit einschließt, für uns und mit uns meistern. [] Die Aufgabe, die Deutschland heißt. [] weitersagen ... weitergeben ...weitersagen ... weitergeben ... [] Herausgeber: Vorstand der SPD, SOPADE-Rednerdienst
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