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Dein Kandidat [] Paul Hoebener [] Im Wahlbezirk 2 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Am 9. November sind in Nordrhein-Westfalen Gemeinderatswahlen. Auch die Dortmunder Ratsversammlung wird an diesem Tage neugewählt. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger als die Entscheidung der Bürgerschaft über das Schicksal der Stadt in den nächsten vier Jahren. Die SPD-Fraktion der Dortmunder Ratsversammlung tritt mit großen Leistungen vor ihre Wählerschaft. Jeder, der nicht bösen Willens ist, muß anerkennen, daß diese Fraktion das Vertrauen vollauf gerechtfertigt hat, das ihr bei der Wahl 1948 entgegengebracht wurde. Sie kann mit außerordentlichen Leistungen aufwarten, denn wenn seit 1945 in Dortmund 81500 Wohnungen wiederhergestellt oder neu gebaut worden sind, der größte Teil mit Hilfe öffentlicher Gelder, wenn die Bettenzahl in den Städtischen Krankenanstalten von kaum 600 im Jahre 1945 auf 2600 im Jahre 1952 angestiegen ist, um nur einiges zu nennen, sind das Erfolge, die größte Anerkennung verdienen. Es läßt sich hier auf knappem Raum natürlich nicht der ganze große Erfolg der sozialdemokratischen Initiative aufzeigen. Hier geht es mir nur darum, Sie, meine verehrten Wählerinnen und Wähler, zu bitten, am 9. November so zu wählen, daß der im Jahre 1945 begonnene Wiederaufbau in Dortmund auch nach der Wahl mit der gleichen Energie fortgesetzt werden kann. Ich sage Ihnen das als Kandidat der SPD für den Wahlbezirk 2 und gestatte mir, mich Ihnen bei der Gelegenheit mit einigen Daten aus meinem Leben vorzustellen. [] Ich bin am 2. Februar 1900 in Hattingen geboren, besuchte die Volksschule in Bochum-Weitmar, wo ich auch die Lehre als Dreher durchmachte. Später wandte ich mich der Heizungsbranche zu und baute mir nach 1945 einen Heizungs-, Lüftungs- und Rohrleitungsbetrieb auf. Als Soldat im ersten Weltkrieg habe ich mich schon der sozialistischen Bewegung angeschlossen. Der Gewerkschaft gehöre ich seit meiner Lehrzeit an. Meine gewerkschaftliche und politische Tätigkeit führte zu längeren Inhaftierungen durch die Gestapo. Das hat mich nicht abgehalten, weiter für die sozialistische Idee zu wirken. Auch als selbständig Schaffender setze ich mich für ihre Verwirklichung ein. [] Alle selbständig Schaffenden, Handwerker, Handel- und Gewerbetreibende, sowie die frei schaffenden Menschen sollten erkennen, daß es auch ihnen auf die Dauer nur in einer planvoll gelenkten Wirtschaft und bei Vollbeschäftigung gutgehen wird, d. h. wenn es der Allgemeinheit gutgeht. Die nach kapitalistischen Grundsätzen betriebene Wirtschaft kann aber niemals der Allgemeinheit dienen. Sie ist eine Krisen- und Katastrophenwirtschaft. So rücksichtslos der Kapitalismus im allgemeinen gegen die Arbeiterschaft auftritt, so brutal und rücksichtslos ist er auch gegen die kleinen Handwerker, Handel- und Gewerbetreibenden. Er treibt Raubbau am Volkskörper, wenn es um seine Profite geht. Ich habe das erkannt und kämpfe deshalb für eine Politik, die allen gleicherweise dient und die nicht die große Masse verkommen läßt, um einigen wenigen ein Parasitendasein zu gestatten. Ich kämpfe für eine Politik der Sicherung des Lebens in Frieden, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit für alle. Wer sich diesen Gedanken anschließen kann, den bitte ich, mir am 9. November seine Stimme zu geben und SPD zu wählen, um so den Weg freizuhalten für eine weitere Aufwärtsentwicklung Dortmunds zum Wohl der gesamten Bürgerschaft. [] Paul Höbener [] Dortmund, den 30. Oktober 1952 [] Dortmund, Brinkstr. 18 [] Druck: Westfalendruck
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