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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals NR. 4 - FEBRUAR 1956 [] AUSGABE "VULKAN" [] NACHRICHTENBLATT FÜR DIE MITGLIEDER DER IG METALL AUF DEN WESER-WERFTEN [] Der Ausgang der Betriebsrats-Wahlen auf der AG "Weser" fand in der Öffentlichkeit größtes Interesse. Die Presse des In- und Auslandes, Zeitungen aller Richtungen brachten Berichte und kommentierten ausführlich, oft in Form von Leitartikeln. [] Unserer Gewerkschaft legt das Wahlergebnis die Verpflichtung auf, gemeinsam mit den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten und den Betriebsräten die offensive Durchsetzung des Aktionsprogramms voranzutreiben und die vor der Wahl geschaffene und durch die Wahl bestätigte Gemeinschaft zwischen Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft zu vertiefen. [] Auch für unsere Manteltarif-Verhandlungen ist die AG "Weser" - Wahl ein guter Start. [] Die dadurch geschaffene Position, betriebliche und gewerkschaftliche Forderungen mit Nachdruck zu vertreten, wird sich für alle Werften positiv auswirken. [] Weil das Wahlergebnis einzig und allein das Verdienst einer aktiven Zusammenarbeit der Arbeitnehmervertreter ist, verbitten wir uns energisch die Mißtöne des Deutschen Industrie-Instituts. Bestimmte Interessenverbände und politische Gruppen versuchten das Wahlergebnis als einen Erfolg der sozialen Leistungen der Unternehmensleitung hinzustellen. Wer hier etwas zurechtbiegen will, sei an die schlechten Erfahrungen gemahnt, die das Industrie-Institut machte. [] Am 6. 1. 1956 schrieb es in seinem "Schnelldienst" (und der neugebildete Westdeutsche Rundfunk in Köln griff das begierig auf), die IG Metall habe mit der "Sirene" die kommunistische Agitation gegen die Unternehmensleitung noch zu überbieten versucht. [] "Erfolge gegen die kommunistische Infiltration, die von der Gewerkschaft mit einer Verschlechterung der Beziehung zwischen den Sozialpartnern erreicht werden, sind sehr fragwürdiger Natur." [] Dazu der SPD-Pressedienst v. 7. 1. 56: [] "Hier wurde also unterstellt, der Sieg der IG Metall über die KP sei nur daraus zu erklären, daß man dieser in Ton und Taktik noch den Rang streitig zu machen gesucht habe." "Es gehört schon ein gewisses Maß an Überempfindlichkeit dazu, vier kritische Hinweise auf betriebs-hygienische und organisatorische Mißstände, die sachlich und ohne jeden polemischen oder beleidigenden Unterton gehalten sind, als Angriffe zu werten." "Es besteht also ein ziemlicher Gegensatz zwischen dem öffentlich geäußerten Wunsch nach Zusammenarbeit der Unternehmer mit den Gewerkschaften und der vorsätzlichen Verleumdung der Gewerkschaften." "Die Angebote der Zusammenarbeit - deren die Gewerkschaften im Kampf gegen die KP gar nicht benötigen - sind also bloßer Schein." [] "Hamburger Echo" v. 7. 1. 56: [] "So bewußtseinsgespalten sind die Herren: nach der Wahl in der Westfalenhütte meinten sie, die Gewerkschaft habe versagt, die kommunistische Gefahr sei groß. Jetzt freuen sich die Unternehmer nicht etwa, weil die Gewerkschaft die Kommunisten vernichtend schlug, sondern mäkeln weiter an ihr herum. Merken sie nicht, wie verkrampft das ist und wie sehr sie sich blamieren?" [] Bereits am 13. 1. 56 mußte das Industrie-Institut seine Zweckmeldung widerrufen. [] Und wie steht es mit der Behauptung, das Wahlergebnis sei ein Erfolg der sozialen Leistungen der Unternehmensleitung? [] (Fortsetzung auf Seite 4) [] Bei uns wird am längsten gearbeitet! [] Australien 40 Stunden [] Neuseeland 40 Stunden [] Finnland 45 Stunden [] Irland 45 Stunden [] Bundesrepublik 48 Stunden [] AKTUELLES [] Von dieser Nummer an erscheint die "Sirene" auch in einer zweiten Ausgabe für die Vulkan-Werft. [] AG "Weser" [] In der ersten Arbeitssitzung des neuen Betriebsrates am 17. 1. 1956 befaßte sich der Betriebsrat mit der Verteilung der Urlaubsgelder auf die einzelnen Branchen und mit den Fragen der Unterstützungs-(Pensions-)kasse. [] Um eine gute Zusammenarbeit mit den Vertrauensleuten zu gewährleisten, wird künftig der Obmann der Vertrauensleute mit beratender Stimme zu den Betriebsratssitzungen zugezogen. [] Nach der Betriebsratswahl muß nunmehr auch die Wahl der Betriebsjugendvertreter gemäß Betriebsverfassungs-Gesetz erfolgen. Zu wählen sind 5 Jugendvertreter, welche die Interessen der Kollegen im Alter von 14 bis 18 Jahren in Verbindung mit dem Betriebsrat zu vertreten haben. [] Junge Kollegen! [] Es ist Eure gewerkschaftliche Pflicht, dieses Euch gegebene Recht zu wahren! [] Wählt junge Gewerkschafter, die in der Lage sind, wirkungsvoll für Euch einzutreten und die auf eine enge und bessere Arbeit mit den Vertrauensleuten hinarbeiten. [] Der Betriebsrat wird in seiner nächsten Sitzung den Wahlvorstand für die Jugendvertreter-Wahl bestellen. [] Bereitet Euch ebenfalls für diese Wahl vor. [] Vulkan-Werft [] Die Belegschaft der Vulkan-Werft ist im Durchschnitt zu ca. 90 Prozent gewerkschaftlich organisiert. Die Schweißer und Brenner sind es allerdings nur zu 64 Prozent. Dieses Mißverhältnis gibt zu denken, denn es waren Schweißer und Brenner, die sich von der KP gegen den Betriebsrat und die Gewerkschaft ausspielen ließen. [] Kollegen [] Eure Gewerkschaft bereitet sich zur Zeit auf weitgehende Manteltarif-Verhandlungen vor. Stärkt die Position Eurer Gewerkschaft für diese kommenden Tarifverhandlungen: [] Sorgt dafür, dass die noch abseitsstehenden Kollegen Mitglieder der IG Metall werden. [] Unser Ziel: [] Jeder Werft 100 prozentig gewerkschaftlich organisiert. [] NACH DER BETRIEBSRATSWAHL DER AG "WESER" [] Der neue Betriebsrat vor neuen Aufgaben [] Schon in der ersten Arbeitssitzung des neuen Betriebsrates wurde offenbar, welche personelle Veränderung erfolgt ist. Die Fragen der Unterstützungskasse wurden in aller Ausführlichkeit behandelt. Dabei ermöglichte vor allem die Unterstützung durch die neu hinzugewählten Betriebsräte eine viel intensivere Durcharbeitung aller Fragen. Schon das unterscheidet wesentlich den neuen von dem alten Betriebsrat. Richtschnur für die vor dem neuen Betriebsrat stehende Arbeit werden in der Hauptsache die in Nr. 1 der "Sirene" aufgestellten 10 Punkte sein. [] Es ist für jeden Ressortbetriebsrat eine Selbstverständlicheit, mit den Vertrauensleuten seiner Branche engsten Kontakt zu halten. Jeder Kollege soll das Gefühl haben, daß das, was er seinem Vertrauensmann sagt, dem Betriebsrat bzw. dem Ressortbetriebsrat zur Kenntnis kommt und entsprechend bearbeitet wird. Weil aber kein Ressortbetriebsrat überall sein kann, wird er nur durch die enge Verbindung mit den Vertrauensleuten in der Lage sein, seine Branche wirkungsvoll zu vertreten. [] Der Betriebsrat ist sicher, daß er bei aktiver Mitarbeit der gewerkschaftlichen Vertrauensleute und mit der Unterstützung aller gutwilligen Kollegen einen großen Schritt auf ein Wege zu besseren sozialen Leistungen vorwärtskommen wird. Das Wahlergebnis verpflichtet Betriebsrat und Gewerkschaft, den in den letzten zwei Jahren eingeschlagenen Weg weiterzugehen und es zeigt auch der Direktion, daß Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft eine Einheit sind. [] Nachdem die Spalter und Schreier die Front der Arbeitnehmer nicht mehr unsicher machen können, haben wir den Rücken frei, um mit der IG Metall im Sinne des gewerkschaftlichen Aktionsprogramms offensiv arbeiten zu können. [] DAS SOZIALWERK DER AG "WESER" VERZEICHNET TÄGLICH NEUANMELDUNGEN. DER MITGLIEDERSTAND HAT LÄNGST 3000 ÜBERSCHRITTEN. [] Kein Vulkan-Arbeiter soll aus Unkenntnis vor Zusammenhängen erneut auf Lokusparolen hereinfallen. [] Die Sirene nimmt deshalb zu einem brennenden Problem in aller Ausführlichkeit Stellung: [] Auf der letzten Vertrauensmänner-Versammlung im Festhaus stellten der Kollege Niesner und der Kollege Bubat den Antrag, im Manteltarifvertrag eine Verbrennungszulage in Höhe von 15 Pf (wie die Gießerzulage) zu verankern. Die Vertrauensmänner billigten diesen Antrag einstimmig. Trotz dieses einstimmigen Beschlusses haben in der Schweißerbranche während des Urlaubs des Kollegen Niesner einige ferngesteuerte Kommunisten versucht, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Nach altem und schlechtem Rezept versuchten sie mit Unterstützung des "08/15-Echos" die Kollegen untereinander auszuspielen und zu verwirren. [] Sie gaben die Lokusparole aus, daß nur durch einen Streik die Forderung nach Verbrennungszulage durchzusetzen sei. [] Die IG Metall und der Betriebsrat nahmen sofort Stellung: Beide lehnten einen Streik zur Erhöhung der Verbrennungszulage als unnötig ab, weil die Verhandlungen durch einen wilden Streik nur negativ beeinflußt werden könnten. Der gesamte Betriebsrat hatte einstimmig, d.h. auch mit Stimmen der KP-Betriebsratsmitglieder, ausdrücklich den Streik abgelehnt. Er stimmte mit der IG Metall darin überein, daß ein Streik die Störung der Verhandlungen bedeuten würde und keinesfalls in der Lage wäre, die Forderungen durchzusetzen. Obwohl sie wußten, daß ein wilder Streik der gesamten Belegschaft schaden würde, wurde er von einigen Elementen im KP-Auftrag inszeniert. Wie üblich, nach dem KP-Schema F, bemächtigte sich der Parteiapparat der Forderungen der gewerkschaftlichen Vertrauensleute als Basis des Streikes. Der FDGB schickte einen Instrukteur, Pakete und Unterstützungen aus der Sowjetzone rollten an. Wieder einmal wollte die KP am falschen Ort und mit falschen Mitteln den Anschein erwecken, sie vertrete Arbeiterinteressen. Und was erreichte sie? Die Direktion lehnte rundweg Verhandlungen mit der KP-Streikleitung ab. 86 Schweißer kündigten im Laufe des Streikes. Sie glaubten, mit ihrer Kündigung ein Druckmittel gefunden zu haben. [] Inzwischen hatte der Betriebsratsvorsitzende und der Obmann der Schweißer über die bereits vor dem Streik aufgestellten Forderungen in Verbindung mit der IG Metall den Arbeitgebern eine Verbrennungszulage von 8 Pf abgerungen. Diese Regelung gilt nun bis zu einer tariflichen Regelung. Das Ziel sind 15 Pf entsprechend der gefaßten Beschlüsse. [] Nach den Verhandlungen wurde eine Schweißer-Versammlung veranstaltet, in welcher der Betriebsratsvorsitzende den Abschluß der Verhandlungen bekanntgab. Daraufhin waren die Drahtzieher des wilden Streikes mit ihrem Latein am Ende. [] Daß alle Schweißer ohne Maßregelungen (auch diejenigen, welche selbst gekündigt hatten) wieder eingestellt wurden, verdanken sie dem Betriebsratsvorsitzenden Carl Cordes. [] Um die erlittene Schlappe vergessen zu machen, versuchen neuerdings gewisse Leute mit den üblichen Lokusparolen die Kollegen aufzuwiegeln. Sie stecken sich hinter die Schweißer und fordern sie auf, die Leistung von überstunden abzulehnen, wenn nicht eine sofortige Erhöhung der Verbrennungszulage um 7 Pf erfolgt. [] Sie wissen ganz genau, daß diese Erhöhung unter anderem Gegenstand der kommenden Tarifverhandlungen sein soll. Weil sie damit rechneten, daß die gewerkschaftlichen Vertrauensleute ihre Kollegen darauf aufmerksam machen würden, daß diese Verhandlungen vor der Tür stehen, forderten sie eine Branchenversammlung, ohne den Obmann und die Vertrauensleute in Kenntnis zu setzen. Auf dieser Branchenversammlung wollten sie die Ablehnung der überstunden beschließen. Aber wiederum war es ein großer Reinfall. Ihre mangelhafte Verbindung zum Betriebsrat und zur Gewerkschaft war offenbar schuld, daß sie nicht wußten, daß die Überstundenfrage bereits nicht mehr aktuell war. Die Drahtzieher machten sehr lange Gesichter, als sie erfuhren, daß generell im Betrieb keine Überstunden mehr zu leisten sind. Einige kamen sogar zum Betriebsrat und fragten, warum sie denn keine Überstunden mehr machen könnten. [] Na ja! [] Dieses alles ist ein typisches Beispiel der KP-Taktik, ganz bewußt Unfrieden in den Betrieb hineinzutragen, frech zu behaupten: Betriebsrat und Gewerkschaft setzten sich nicht für die Forderungen der Arbeiter ein. [] Dabei ist es, wie das Beispiel auch zeigt, nur der verantwortungsbewußten und klaren Haltung der gewählten Arbeitervertreter und der IG Metall zu verdanken, daß es einigen Ferngelenkten nicht gelang, den gesamten Betrieb zu terrorisieren. [] Daraus sollten alle, vor allem die Schweißer und Brenner, eine Lehre für die Zukunft ziehen. [] Verantwortl.: IG Metall, Ortsverwltg. Bremen, F. Düßmann. - Druck: Buchdruckwerkst. Hannover GmbH [] Gewerkschaftlich getarnte Lautsprecher - und immer die gleichen Platten. [] AUS DEM DGB-AKTIONS-PROGRAMM [] Hebung des Lebensstandards durch Erhöhung der Löhne und Gehälter für Arbeiter, Angestellte und Beamte [] Arbeiter, Angestellte und Beamte haben seit dem Zusammenbruch durch ihre Leistung einen großen Anteil zum Wiederaufbau der Wirtschaftsbetriebe und zur heutigen Produktionshöhe beigetragen. Trotzdem sind ihr Lebensstandard und ihre Kaufkraft noch ungenügend und unzureichend. Die öffentlichen und privaten Arbeitgeber haben entgegen den Forderungen der Gewerkschaften den Arbeitnehmern in den zurückliegenden Jahren ihren gerechten Anteil am Sozialprodukt verweigert. [] Der Gewinnanteil der Unternehmungen und die private Vermögensbildung der Unternehmer sind dagegen ständig gestiegen. Der Gewinnanteil am volkswirtschaftlichen Ertrag hat eine Höhe erreicht, wie er in diesem Ausmaß noch nicht dagewesen ist. [] Die notwendige Stärkung der Kaufkraft ist, da die amtliche Wirtschaftspolitik auf wirksame preispolitische Maßnahmen verzichtet hat und weiter verzichten wird, über Preissenkungen nicht zu erreichen. Schon aus diesem Grunde sind die Gewerkschaften zu einer aktiven Lohn- und Gehaltspolitik gezwungen. [] Neben höheren Löhnen und Gehältern fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund: [] 1. Gleiche Entlohnung für Männer und Frauen [] Die Arbeit der Männer und Frauen wird immer noch unterschiedlich bewertet - das ist ungerecht. Deshalb ist überall die gleiche Bewertung und gleiche Bezahlung durch Tarifvertrag zu gewährleisten. [] 2. Zahlung eines Urlaubsgeldes [] Die Fortzahlung nur des Lohnes oder des Gehalts während der Urlaubszeit gestattet es den Arbeitern, Angestellten und Beamten nicht, ihren Urlaub so zu verbringen, wie es zur Erholung notwendig ist. Die Gewährung eines Urlaubsgeldes über den Lohn oder das Gehalt hinaus ist dringend erforderlich entweder durch Tarifvertrag oder durch Gesetz. [] 3. Sicherung der Weihnachtszuwendungen [] Es ist ein unerträglicher und unwürdiger Zustand, daß in jedem Jahr der Streit zwischen den Arbeitgebern einerseits und den Arbeitern, Angestellten und Beamten andererseits um die Zahlung von Weihnachtszuwendungen und deren Höhe entbrennt. Deshalb ist die Zahlung der Weihnachtszuwendungen durch Tarifvertrag oder Gesetz zu regeln. [] 4. Lohnfortzahlung in Krankheitsfällen auch für Arbeiter [] Es ist unbillig und ungerecht zugleich, daß Arbeitern bei Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit in den ersten sechs Wochen kein Lohn gezahlt wird. Um dieses seit Jahren und Jahrzehnten bestehende Unrecht zu beseitigen, ist die Lohnweiterzahlung durch Tarifvertrag oder Gesetz einzuführen. [] Höhere Löhne und Gehälter [] Höhere Löhne und Gehälter sollen der Hebung des Lebensstandards dienen. Die Erfüllung der gewerkschaftlichen Forderungen ist bei dem heutigen Stand der Wirtschaft und der öffentlichen Finanzen möglich. [] Die Erhöhung des Lohn- und Gehaltsanteils am Sozialprodukt dient der Stärkung des inneren Marktes und der Sicherung einer gleichmäßigen Beschäftigung. [] Allen Arbeitnehmern und ihren Familien soll dadurch ein besseres Leben ermöglicht werden. [] Die IG Metall nimmt Stellung [] (Fortsetzung von Seite 1) [] Dazu die "Neue Ruhrzeitung", Essen, 7. 1. 56: [] "Trotzdem wäre dieser Erfolg kaum möglich gewesen, hätten sich die Gewerkschaften nur auf den Kampf gegen die Kommunisten beschränkt. In Bremen wurde vielmehr für die Arbeiter gekämpft. Alle Argumente gegen die Kommunisten hätten wahrscheinlich nicht viel gefruchtet, hätte man nicht auf eine eigene Aktivität, auf eigene Erfolge im Betrieb verweisen können." [] Selbst Direktor Raffelsieper erklärte: [] "Wir tun auf sozialem Gebiet nicht mehr als andere Bremer Betriebe." [] (Frankfurter Rundschau, 14./15. 1. 56) [] Somit dürfte wohl klargestellt sein, daß das Wahlergebnis beweist: [] 1. Die gewerkschaftliche Geschlossenheit und die Arbeit der wiedergewählten Betriebsräte haben in der Vergangenheit Erfolge gebracht - das anerkannte die Belegschaft. [] 2. Die Gewerkschaft kann mit Spaltern und Feinden in ihren Reihen durchaus allein fertigwerden. [] 3. Die Belegschaft wünscht keine ferngesteuerten parteipolitischen Betriebsräte. Sie will Gewerkschafter als Betriebsräte, die sich mit ihrer Organisation für bessere soziale Leistungen, höhere Löhne und die 40-StundenWoche mit vollem Lohnausgleich einsetzen. [] Und deswegen hat keiner, möge er von der KP kommen oder von einem Unternehmer-Institut, das Recht, sich in unsere Dinge einzumischen. [] Wir wollen alle auf den zahlreichen Presse-Lorbeeren nicht ausruhen, sondern noch aktiver den eingeschlagenen Weg weiter vorangehen.
Published:02.1956