Moderne Menschen wählen

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals moderne menschen wählen ... [] SPD [] Heinz Martin [] Erstbewerber [] ,Wie alt muß man eigentlich sein, um ein politisches Mandat erfüllen zu können?" Diese Frage habe ich mir oft vorgelegt, denn ich stehe sehr unter dem Eindruck, daß i...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), [Baden-Württemberg]
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 15.05.1960
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3B97374E-FB79-4950-9BB0-ABA38ADDB278
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals moderne menschen wählen ... [] SPD [] Heinz Martin [] Erstbewerber [] ,Wie alt muß man eigentlich sein, um ein politisches Mandat erfüllen zu können?" Diese Frage habe ich mir oft vorgelegt, denn ich stehe sehr unter dem Eindruck, daß in Deutschland die Politik eine Sache der alten Männer ist. Ich bin aber erst 34 Jahre alt. Doch lassen Sie mich vorne beginnen. [] Im Oktober 1925 geboren, besuchte ich von 1932 bis 1940 die Volksschule in Heidenheim. Anschließend erlernte ich als Angehöriger einer Fliegertechnischen Vorschule den Beruf eines Flugmotorenbauers bei den Bayrischen Motorenwerken in München. 1943 wurde ich zur Luftwaffe eingezogen und kehrte 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft heim. Schon im selben Jahr kam ich zur Firma Carl Zeiss in Oberkochen. Dort habe ich verschiedene Abteilungen durchlaufen und bin technischer Angestellter. Seit 1946 gehöre ich dem Betriebsrat dieses Unternehmens an. 1955 wurde ich Betriebsratsvorsitzender und seit 1958 bin ich Vorsitzer des Gesamtbetriebsrat aller Firmen in der Bundesrepublik, die den Namen Carl Zeiss tragen. Ich bin verheiratet, meine Frau ist Lehrerin an der Volksschule in Schnaitheim. [] Bald nach meiner Heimkehr aus dem Kriege fing ich an, in Heidenheim die Jugendarbeit mitzubegründen. Zwar stand ich immer bei der politischen Jugend - teilweise in führender Stellung - doch konnte ich dank meiner Mitarbeit im Kreisjugendring, dem ich noch heute angehöre, viele Freunde aus allen Lagern der Jugendarbeit finden. Die Heidenheimer Sozialdemokratie hat mich Anfang 1959 an ihre Spitze berufen, obwohl ich - oder weil ich - als "junger Mann" gelte und zu den "Reformern" zähle. [] Seit den bayrischen Wahlen im März dieses Jahres bin ich überzeugt, daß es die alte, traditionsbeladene Sozialdemokratische Partei nach Auffassung der Bürger verstanden hat, aus ihrer scheinbaren Erstarrung herauszukommen und jungen, modernen Menschen den Weg in eine moderne Politik zu ebnen. [] Karl Zimmermann [] Zweitbewerber [] Wenn es stimmt, daß die Politik beim Kochtopf anfangt, dann habe ich schon sehr früh ihre Auswirkungen zu spüren bekommen. Der Vater mußte mit seinem Arbeitereinkommen eine sechsköpfige Familie ernähren und das war in den Krisenjahren am Ende der Weimarer Republik, als Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit herrschten, gewiß nicht einfach. [] Ich wurde am 1.12.1915 in Bolheim geboren, besuchte bis zur 4. Klasse die Volksschule und konnte dank einer Freistelle im Jahre 1926 in die Realschule in Giengen eintreten. Nach Erlangung der "Mittleren Reife" trat ich im Jahre 1932 in eine zweijährige kaufmännische Lehre in Ulm ein. Meine beruflichen Pläne von damals haben sich nicht erfüllt. Die Einberufung zum Wehrdienst endete schließlich in der russischen Kriegsgefangenschaft, aus welcher ich nach 4 1/2 Jahren 1949 entlassen wurde. Nachdem es mir unmöglich war, wieder in meinem Beruf unterzukommen (mein Arbeitsplatz in Ulm war im Krieg zerstört worden), fing ich bei den VFG in Giengen als Hilfsarbeiter an und war zuletzt als Untermeister tätig. Schon im Jahre 1950 wurde ich in den Betriebsrat gewählt und ein Jahr später durch das Vertrauen meiner Kollegen zum Vorsitzenden berufen. Als Arbeitnehmervertreter habe ich auch dem Aufsichtsrat dieser Firma angehört. Meine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender der Ortsverwaltung Heidenheim der Gew. Textil-Bekleidung veranlaßte meine Kolleginnen und Kollegen mich am 1.12.1958 zum Geschäftsführer dieser Gewerkschaft nach Heidenheim zu berufen. [] Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. [] Meine persönlichen, bitteren Erfahrungen mit der Politik und ihren oftmals schrecklichen Auswirkungen, haben mich dazu bewogen schon bald nach meiner Heimkehr der Sozialdemokratischen Partei beizutreten. Als ihr Kandidat wurde ich erstmals im Jahre 1953 von der Bevölkerung in den Gemeinderat der Stadt Giengen gewählt und im November 1959 mit der zweit-höchsten Stimmenzahl wiedergewählt. Seit diesem Zeitpunkt gehöre ich auch dem Kreistag an. [] Zwei Sozialdemokraten der jüngeren Generation werben um Ihr Vertrauen. Beide sind sie durch ihre Tätigkeit mit den Sorgen und Anliegen ihrer Mitmenschen vertraut. Beiden wird in ihrem Wirkungskreis Vertrauen entgegengebracht. Undogmatisch und weltoffen, elastisch und zeitnahe: so stellen sie sich der Bürgerschaft von Stadt und Kreis Heidenheim. [] Die SPD bejaht den öffentlich rechtlichen Schutz der Kirche und deren besonderen Auftrag der Verkündigung; sie wendet sich gegen den Mißbrauch christlicher Parolen durch die CDU, zum Zwecke des Stimmenfangs. [] Die SPD tritt für eine moderne, zeitnahe Kulturpolitik ein. Die Bildung soll allen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Anlagen und Fähigkeiten unbehindert zu entfalten. Die Meinung eines CDU-Ministers, jeden vierten Studenten aus den Universitäten hinauszuprüfen, beweist, daß die Forderung dieser Zeit nicht begriffen wird. [] Die SPD wehrt sich gegen die Unterstellung der CDU, ein sozialdemokratischer Wahlsieg bringe die Gefahr der Bolschewisierung mit sich. Sozialdemokratisch regierte Länder sind Hochburgen der Demokratie. Berlin, mit Willy Brandt an der Spitze, beweist dies. Dagegen gibt es in dem von Christdemokraten schlecht regierten Italien 35 % kommunistische Wähler. [] darum: geh' mit der zeit - wähl' SPD - liste 2
Published:15.05.1960