DGB . Unsere Forderungen Unser Wille Unsere Bereitschaft

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; DGB [] Unsere Forderungen [] Unser Wille [] Unsere Bereitschaft [] Die Zukunft unseres Volkes [] soll eine demokratische und gerechte Ordnung sichern. Sie soll innerlich und äußerlich freie und aufrechte Menschen schaffen, die gemeinsam ein...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 12.1947
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FBC34AF4-ADE4-440F-811F-2B60283D333C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; DGB [] Unsere Forderungen [] Unser Wille [] Unsere Bereitschaft [] Die Zukunft unseres Volkes [] soll eine demokratische und gerechte Ordnung sichern. Sie soll innerlich und äußerlich freie und aufrechte Menschen schaffen, die gemeinsam ein neues, anderes und besseres Deutschland aufbauen helfen. Diesem Ziel soll die neue Verfassung dienen. [] Wer Gerechtigkeit von anderen verlangt - muß selbst Gerechtigkeit üben. Wer sich zur Demokratie bekennt - muß demokratisch handeln. Das gilt nicht nur für die Politik - das gilt auch für die Wirtschaft. [] Eine politische Demokratie ohne Demokratie in der Wirtschaft [] ist eine Halbheit - an dieser Halbheit ging die Weimarer Republik zugrunde. [] Der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Millionen arbeitender Mitglieder aus allen Parteien und allen religiösen Bekenntnissen fordern die [] Demokratisierung der Wirtschaft [] Sie fordern: [] Koalitionsfreiheit, [] Sozialisierung der Schlüsselindustrien, [] Mitbestimmungsrecht in der Wirtschaft, [] Wirtschaftliche Selbstverwaltung, [] Wirtschaftskammern, [] Mitbestimmung im Betriebe, [] Gleichen Lohn für gleiche Arbeit. [] Diese wesentlichen Forderungen der Gewerkschaften müssen in der Verfassung verankert sein, wenn der Weg zu einer wirklichen Demokratisierung der Wirtschaft frei werden soll. Ohne die Erfüllung dieser Forderungen ist auch die politische Demokratie, nicht gesichert. Die Gewerkschaften erheben diese Forderungen im Namen von Millionen Arbeitnehmern aus allen Schichten, Berufen und politischen Lagern. Sie sind kein parteipolitisches Programm - sie sind das Programm der arbeitenden Menschen in Deutschland! [] Gewerkschafter, sorgt dafür, daß sie Wirklichkeit werden! [] Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert: [] Koalitionsfreiheit: [] weil sie eine der selbstverständlichsten Voraussetzungen für eine Demokratie ist. [] Sozialisierung der Schlüsselindustrien: [] weil nur so die Gewähr besteht, daß sie dem Frieden und dem Wohlstand des Volkes dienstbar sein werden. Wir haben zweimal das Vertrauen in die "Wirtschaftsführung der Konzernherren" teuer bezahlt - wir verzichten auf ein drittesmal. [] Mitbestimmungsrecht in der Wirtschaft: [] weil die "Wirtschaft" nicht durch den Unternehmer und seine Organisationen allein vertreten werden kann, - weil die "Wirtschaft" alle einschließt, die in ihr wirken: Arbeitnehmer und Unternehmer. [] Wirtschaftliche Selbstverwaltung: [] weil wir die Wirtschaft von denen gelenkt und verwaltet wissen wollen, die in der Wirtschaft tätig sind. Wir wollen keine Staatswirtschaft und keine übergroße Bürokratie - wir wollen die wirtschaftspolitische Entscheidung des Parlaments, die wirtschaftspolitische Kontrolle der Regierungen und Parteien aber die wirtschaftliche, Beratung und Durchführung durch die Wirtschaft selbst. [] Wirtschaftskammern: [] weil wir es nicht dulden können, daß sich noch heute die alten Industrie- und Handelskammern als "die Wirtschaft" gebärden, halbstaatliche Aufgabenübernehmen und unter irreführendem Titel die Interessen des Unternehmertums einseitig vertreten. [] Mitbestimmung im Betriebe: [] weil in einer Demokratie der Mensch nicht außerhalb seines Berufes frei und in seinem Arbeitsverhältnis unfrei sein kann; weil der Betrieb nicht mehr die Privatangelegenheit des Unternehmers, sondern ein Teil der Volkswirtschaft sein muß. [] Gleichen Lohn für gleiche Arbeit: [] weil die Ware denselben Preis kostet, ob sie Frau, Mann oder Jugendlicher hergestellt haben. Weil gleiche Leistung ungleichen Lohn nicht rechtfertigt. [] Die im Deutschen Gewerkschaftsbund organisierten Millionen von Arbeitnehmern aus allen politischen und religiösen Gruppen haben diese Forderungen erhoben, weil sie wollen, daß in der neuen deutschen Wirtschaft für den Menschen gewirtschaftet wird und nicht - wie bisher - mit Menschen herumgewirtschaftet wird. [] Wir verlangen, daß in der Wirtschaft die erste Voraussetzung der Demokratie praktische Anwendung findet: [] Gleiches Recht für alle! [] Wir verlangen unser Recht als Wirtschaftsbürger! [] Deutscher Gewerkschaftsbund [] (Britische Besatzungszone) [] Der Bundesvorstand [] Zeitungsverlag für Westfalen GmbH., Bielefeld 3704-12000
Published:12.1947