Heinrich Hüffmeyer

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Heinrich Hüffmeyer [] Lübbecke, Bohlenstraße 47 [] Liebe Wählerinnen, liebe Wähler! [] Wenige Wochen nach der Bundestagewahl werden Sie wieder eine politische Entscheidung fällen müssen: Am 9. November 1969 finden in Nordrhein-Westfalen Kommu...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Hüffmeier, Heinrich
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 09.11.1969
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/60689480-26CE-4097-8FFA-B6EC5DA76F3B
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Heinrich Hüffmeyer [] Lübbecke, Bohlenstraße 47 [] Liebe Wählerinnen, liebe Wähler! [] Wenige Wochen nach der Bundestagewahl werden Sie wieder eine politische Entscheidung fällen müssen: Am 9. November 1969 finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt Es sind sehr wichtige Wahlen. Die Neuordnung unseres Staatswesens nach 1945 erfolgte zunächst in den Gemeinden, Städten und Landkreisen. Hier wurden die ersten Schritte für die demokratische Entwicklung unserer Bundesrepublik eingeleitet. Hier wird auch künftig darüber entschieden, ob und wie die wichtigen örtlichen Versorgungseinrichtungen geschaffen werden. Diese Gedanken bewegen mich, Sie liebe Wählerinnen und Wähler der Gemeinden Oberbauerschaft, Büttendorf und Huchzen, zu bitten, auch am 9. November von Ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. [] Mit diesem Brief möchte ich Ihnen aber zunächst für das Vertrauen danken, das Sie mir bei allen früheren Wahlen entgegengebracht haben. Dieses Vertrauen war für mich immer Verpflichtung und Ansporn, für das Wohl unseres Landkreises Lübbecke mitzuarbeiten, insbesondere für die berechtigten Interessen der Gemeinden Oberbauerschaft, Büttendorf und Huchzen. [] Viele Bürger sind mit ihren Anliegen zu mir gekommen. Sie werden bestätigen können, daß meine Arbeit, die allen Berufs- und Bevölkerungskreisen gleichermaßen gilt, vor allem den Hilfsbedürftigen, auch für sie und ihre Heimatgemeinde nicht umsonst war. Da ich diese Arbeit für eine selbstverständliche Pflicht halte, möchte ich darüber aber keine weiteren Worte verlieren. [] Das Vertrauen, das Sie mir immer wieder erwiesen haben, hat mich veranlaßt, auch in diesem Jahr bei der Kreistagswahl auf eine Kandidatur in der Stadt Lübbecke zu verzichten. Ich werde mich also wiederum in Ihrem landschaftlich so schönen, auch mir liebgewordenen engeren Heimatraum südlich des Wiehen zur Wahl stellen. Viele werden mich aus meiner langjährigen, kommunalpolitischen Tätigkeit kennen. Für alle anderen ein paar Worte zu meiner Person: 1909 in Lübbecke geboren, verheiratet, eine Tochter. Evangelisch. 25 Jahre bis 1949 im Malerhandwerk beschäftigt. 1940 bis 1945 Wehrdienst. Seit 1949 hauptberuflich Geschäftsführer der SPD im Kreise Lübbecke. Seit 1946 Mitglied des Kreistages, des Kreisausschusses und weiterer Fachausschüsse. Seit 1949 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Seit 1956 Mitglied der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe. Weil ich mit unserem schönen Heimatkreis tief verbunden bin, freue ich mich darüber und bin dankbar, daß ich all die Jahre für seine Weiterentwicklung und das Wohl seiner Bürger mitarbeiten konnte. Seine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung berechtigt die Forderung, die Selbständigkeit des Landkreises Lübbecke bei der bevorstehenden Gebietsneuordnung zu erhalten. Das ist aber nur möglich, wenn die Gemeinden des Amtes Hüllhorst mit dem übrigen Kreisgebiet verbunden bleiben. Auch der neugewählte Kreistag wird sich dieser Aufgabe stellen müssen. Die SPD-Kreistagsfraktion wird dabei alles tun, unseren Landkreis als selbständige Einheit [] zu erhalten. Sie wird weiterhin für die Verwirklichung ihrer langjährigen Forderungen eintreten. [] Diese Forderungen sind: [] Der auch für unser Kreisgebiet notwendigen Raumordnung ist die größte Beachtung zu schenken. Ohne die Lösung dieser Frage kann es keine gesunde Weiterentwicklung geben. Alle hierfür notwendigen Maßnahmen sind vordringlich zu behandeln. Ein Strukturentwicklungs-, Verkehrs- und Schulentwicklungsplan sind beschleunigt zu erstellen. [] Verstärkte Förderung des Fremdenverkehrs. Unser landschaftlich so schöner Kreis bietet die Möglichkeit, erholungsuchenden Menschen Ruhe und Entspannung, zugleich aber vielen Bürgern unseres Kreisgebietes eine Verbesserung ihrer Existenzgrundlage zu geben. [] Fortsetzung und Ausbau der sozialen Hilfsmaßnahmen für die Mitbürger unseres Kreises, die trotz des Wirtschaftswunders nur ein bescheidenes Leben führen können und Sorgen um ihren Unterhalt haben. [] Verkehrserschließung des Kreises Lübbecke durch den Ausbau der geplanten Fernverkehrsstraßen. Gießen - Bremen (Süd-Nord-Verbindung), Bohmte - Espelkamp - Petershagen (West-Ost-Verbindung), Ausbau der Bundesstraße 65, Bau der Nord-Süd-Autobahn. Bessere Ortsdurchfahrten, Schaffung von Fuß- und Radfahrwegen. Weiterer Ausbau des Kreisstraßennetzes. [] Förderung der heimischen Landwirtschaft durch Schaffung von Versorgungsanlagen, Förderung der notwendigen Flurbereinigung und des Baues von Wirtschaftswegen. [] Beschleunigter Bau von dringend notwendigen öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Turnhallen, Jugendheimen, Altersheimen, Spielplätzen, Sportanlagen, Badeanstalten, Erholungsanlagen für jung und alt und Förderung der kulturellen Belange. [] Erhaltung der vorhandenen und Schaffung weiterer Arbeitsplätze durch gezielte Neuansiedlung von Industriebetrieben. Die bisherigen Erfolge berechtigen zu der Hoffnung, daß es gelingen wird, allen Bürgern gute Arbeitsplätze zu sichern. [] Weiterhin Förderung des sozialen Wohnungsbaues. Die Wohnungsnot ist erst dann beseitigt, wenn alle Familien menschenwürdig untergebracht sind. Auch Jungvermählten muß mit einer familiengerechten Wohnung geholfen werden. [] Bau eines Krankenhauses in Lübbecke. Die Grundsatzbeschlüsse sind schon gefaßt. Eine sorgfältige Planung und schnelle Verwirklichung liegt im Interesse unserer kranken Mitbürger. [] Förderung der zentralen Wasserversorgung und der auch in den ländlichen Gemeinden dringend notwendigen Kanalisation. [] Die großen Zukunftsaufgaben können nur gemeistert werden, wenn Kreise und Gemeinden an dem allgemeinen Steueraufkommen angemessen beteiligt werden. Ein gerechter Finanzausgleich zwischen Bund/ Ländern und Gemeinden ist deshalb zu fordern. [] Helfen Sie uns bitte, die für unseren Landkreis Lübbecke und damit auch für Ihre Heimatgemeinde wichtigen Aufgaben zu lösen! [] Ich danke für Ihr Vertrauen und hoffe, daß Sie es mir auch künftig bewahren werden. [] Mit freundlichen Grüßen Ihr [] Heinrich Hüffmeyer
Published:09.11.1969