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Unser Lied [] SPD [] Preis 10 Pf [] 1. Auf, Sozialisten, schließt die Reihen! [] Auf, Sozialisten, schließt die Reihen! Die Trommel ruft, die Banner wehn, es gilt, die Arbeit zu befreien, es gilt der Freiheit Auferstehn! Der Erde Glück, der Sonne Pracht, des Geistes Licht, des Wissens Macht, dem ganzen Volke sei's gegeben, das ist das Ziel, das wir erstreben! :,: :,: Das ist der Arbeit heil'ger Krieg! Mit uns das Volk, mit uns der Sieg! [] Ihr ungezählten Millionen in Schacht und Feld, in Stadt und Land, die ihr um kargen Lohn müßt fronen und schaffen treu mit fleiß'ger Hand. Noch seufzt ihr in des Elends Bann, vernehmt den Weckruf: Schließt euch an! Aus Qual und Leid uns zu erheben, das ist das Ziel, das wir erstreben! :,: Das ist der Arbeit usw. :,: [] Nicht mit dem Rüstzeug der Barbaren, mit Flint' und Speer nicht kämpfen wir. Es führt zum Sieg der Freiheit Scharen des Geistes Schwert, des Rechts Panier. Daß Friede walte, Wohlstand blüht, daß Freud und Hoffnung hell durchglüht der Arbeit Heim, der Arbeit Leben, das ist das Ziel, das wir erstreben! :,: Das ist der Arbeit usw. :,: [] Max Kegel [] 2. Brüder, zur Sonne, zur Freiheit! [] Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder zum Lichte empor! Hell aus dem dunklen Vergangenen, leuchtet nun Zukunft hervor! Hell aus dem dunklen Vergangenen, leuchtet nun Zukunft hervor! [] Seht, wie der Zug von Millionen endlos aus Nächtigem quillt, :,: bis eurer Sehnsucht Verlangen Himmel und Nacht überschwillt! :,: [] Brüder, in eins nun die Hände; Brüder, das Sterben verlacht: :,: Ewig der Sklaverei ein Ende, heilig die letzte Schlacht! :,: [] 3. Dem Morgenrot entgegen! [] Dem Morgenrot entgegen, ihr Kampfgenossen all! Bald siegt ihr allerwegen, bald weicht der Feinde Wall! Mit Macht heran und haltet Schritt! Arbeiterjugend, will sie mit? :,: Wir sind die junge Garde des Proletariats! :,: [] Wir haben selbst erfahren der Arbeit Frongewalt in düstren Kinderjahren und wurden früh schon alt. Sie hat an unserm Fuß geklirrt, die Kette, die nur schwerer wird. :,: Wir sind die junge Garde usw. :,: [] Die Arbeit kann uns lehren, sie lehrte uns die Kraft, den Reichtum zu vermehren, der unsre Armut schafft. Nun wird die Kraft von uns erkannt, die starke Waffe unsrer Hand. :,: Wach auf, du junge Garde des Proletariats! :,: [] Wir reichen euch die Hände, Genossen all, zum Bund! Des Kampfes sei kein Ende, eh' nicht im weiten Rund der Arbeit freies Volk gesiegt und jeder Feind am Boden liegt! :,: Vorwärts, du junge Garde des Proletariats! :,: [] 4. Die Gedanken sind frei! [] Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Kerker einschließen, es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei. [] Ich denke, was ich will und was mich beglücket, doch alles in der Still' und wie es sich schicket. Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei. Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker, das alles sind rein vergebliche Werke, denn meine Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei. [] Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen. Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen und denken dabei: Die Gedanken sind frei. [] 5. Hebt unsre Fahnen in den Wind! [] Hebt unsre Fahnen in den Wind! Sie fließen hell wie Sonnenglut und künden, daß wir gläubig sind: :,: Der Mensch ist gut! :,: [] Stellt eure Stirnen hoch ins Licht und fragt nicht, was gewesen sei, und hört nur, was die Zukunft spricht: :,: Der Mensch ist frei! :,: [] Laßt alles mit den Fluten geh'n, was nicht nach hohen Zielen weist, für uns bleibt eines nur besteh'n :,: Der neue Geist. :,: [] Durch diesen Maienmorgen klingt das wilde, milde Lied des Föhn, das Freude und Erlösung, singt: :,: Die Welt ist schön. :,: [] Hebt unsre Fahnen in den Wind, hebt in die Sonne euren Mut! Wir kämpfen, weil wir gläubig sind: Der Mensch ist gut! :,: [] Arthur Zickler [] 6. Und wenn wir marschieren! [] Und wenn wir marschieren, dann leuchtet ein Licht, :,: das Dunkel und Wolken strahlend durchbricht! [] Und wenn wir uns finden beim Marsch durch das Land, :,: dann glüht in uns allen heiliger Brand! :,: [] Und wenn wir im Sturme dem Ziel uns genaht, :,: dann ragt vor uns allen Neuland der Tat! :,: [] Du Volk aus der Tiefe, du Volk aus der Nacht, vergiß nicht das Feuer, bleib auf der Wacht! :,: [] W. Gättke [] 7. Wacht auf, Verdammte dieser Erde! [] Wacht auf, Verdammte dieser Erde, die stets man noch zum Hungern zwingt! Das Recht wie Glut im Kraterherde nun mit Macht zum Durchbruch dringt! Reinen Tisch macht mit dem Bedränger! Heer der Sklaven, wache auf! Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger! Alles zu werden, strömt zuhauf! :,: Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht!! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht :,: [] Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun! Uns aus dem Elend zu erlösen, können nur wir selber tun! Leeres Wort, des Armen Rechte! Leeres Wort, des Reichen Pflicht! Unmündig nennt man uns und Knechte! Duldet die Schmach nun länger nicht! Völker, hört die Signale usw. :,: [] Gewölbe stark und fest bewehret, die bergen, was man dir entzog, dort liegt das Gut, das dir g'höret und um das man dich betrog! Ausgebeutet bist du worden, ausgesogen stets dein Mark! Auf Erden rings, in Süd und Norden, das Recht ist schwach, die Willkür stark! :,: Völker, hört die Signale usw. :,: [] In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute, wir sind die stärkste der Partei'n! Die Müßiggänger schiebt beiseite! Diese Welt muß unser sein! Unser Blut sei nicht der Raben und der mächt'gen Geier Fraß! Erst wenn wir sie vertrieben haben, dann scheint die Sonn' ohn' Unterlaß! :,: Völker, hört die Signale usw. :,: [] Deutsche Übersetzung von Emil Luckhardt [] 8. Wann wir schreiten Seit' an Seit'! [] Wann wir schreiten Seit' an Seit' und die alten Lieder singen, und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muß gelingen. :,: Mit uns zieht die neue Zeit! :,: [] Einer Woche Hammerschlag, einer Woche Häuserquadern, zittern noch in unsern Adern, aber keiner wagt zu hadern. :,: Herrlich lacht der Sonnentag! :,: [] Birkengrün und Saatengrün. Wie mit bittender Gebärde hält die alte Mutter Erde, daß der Mensch ihr eigen werde, :,: ihm die vollen Hände hin. :,: [] Wann wir schreiten Seit' an Seit' und die alten Lieder singen, und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muß gelingen :,: Mit uns zieht ein neuer Geist. :,: [] Hermann Claudius [] 9. Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet! [] Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet, zu unsrer Fahne steh' zuhauf, wenn auch die Lüg' uns noch umnachtet, :,: bald steigt der Morgen hell herauf! :,: Ein schwerer Kampf ist's, den wir wagen, zahllos ist uns'rer Feinde Schar, doch ob wie Flammen die Gefahr mög' über uns zusammenschlagen! Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all! :,: Der Bahn, der kühnen, folgen wir, die uns geführt Lassall'. :,: [] Den Feind, den wir am tiefsten hassen, der uns umlagert schwarz und dicht, das ist der Unverstand der Massen, :,: den nur des Geistes Schwert durchbricht! :,: Ist erst dies Bollwerk überstiegen, wer will uns dann noch widersteh'n? Dann werden bald auf allen Höh'n der wahren Freiheit Banner fliegen! Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all', :,: der Bahn, der kühnen, folgen wir, usw. :,: [] Von uns wird einst die Nachwelt zeugen, schon blickt auf uns die Gegenwart; frisch auf, beginnen wir den Reigen, :,: ist auch der Boden rauh und hart; :,: Schließt die Phalanx in dichten Reihen! Je höher uns umrauscht die Flut, je mehr mit der Begeist'rung Glut dem heil'gen Kampfe wir uns weihen! Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all', der Bahn, der kühnen, folgen wir, usw. :,: [] Auf denn, Gesinnungskameraden, bekräftigt heut' auf's neu den Bund, daß nicht die grünen Hoffnungssaaten :,: gehn vor dem Erntefest zugrund'! :,: Ist auch der Säemann gefallen, in guten Boden fiel die Saat, uns aber bleibt die kühne Tat, heil'ges Vermächtnis sei sie allen! Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all', :,: der Bahn, der kühnen, folgen wir usw. :,: [] Jakob Audorf [] 10. Wir sind jung, die Welt ist offen! [] Wir sind jung, die Welt ist offen, O, du weite schöne Welt! Uns're Sehnsucht, unser Hoffen, zieht hinaus in Wald und Feld! Bruder, laß den Kopf nicht hängen, kannst ja nicht die Sterne sehn! :,: Aufwärts blicken, vorwärts drängen! Wir sind jung, und das ist schön! :,: [] Liegt dort hinter jenem Walde nicht ein fernes, fremdes Land? Blüht auf jener Bergeshalde nicht ein Blümlein unbekannt? Laßt uns schweifen ins Gelände, über Täler, über Höh'n! :,: Wo sich auch der Weg hinwende: Wir sind jung, und das ist schön! :,: [] Auf denn, auf, die Sonne zeje uns den Weg durch Feld und Hain! Geht der Tag darob zur Neige, leuchtet uns der Sterne Schein! Bruder, schnall den Rucksack über, heute soll's in's Weite gehn! :,: Regen, Wind, wir lachen drüber: Wir sind jung, und das ist schön. :,: [] Jürgen Brand [] Herausgeber: Vorstand der SPD, Bonn.
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