Summary: | Wer schuftet, [] muß auch Chancen haben [] Gleiche Chancen für Frauen [] Seit der Bonner "Wende" sind die Frauen wieder die Aschenputtel der Nation. Viele Rechte, von Sozialdemokraten für Frauen durchgesetzt, wurden abgeschafft. Mädchen, Mutter, Erwerbstätige und Rentnerinnen bekommen das massiv zu spüren. [] Martina M., 17 Jahre [] Die Realschülerin wollte Bankkauffrau werden - doch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz kam eine Absage nach der anderen. Schließlich bekam ein Klassenkamerad den Platz, um den sie sich zuletzt bemüht hatte. "Dabei ist mein Zeugnis viel besser als seins. Da sieht man's wieder: Für uns Mädchen ist der Zug abgefahren." [] Zwei Drittel der Jugendlichen ohne Aus-bildungsplatz sind Mädchen! Schluß mit der Benachteiligung beim Start in den Beruf. [] Sabine K., 20 Jahre [] Ihr Traum, Tiermedizin zu studieren, zerbrach an der Umstellung der Studentenförderung auf Volldarlehen. "Auf die ursprüngliche Regelung, 9000 Mark abzuzahlen, hätte ich mich eingelassen. Aber bei 40000 Mark Schulden ist mir das Risiko zu groß." [] Seit der Bafög-Änderung wird den Frauen der Weg in die Hochschulen wieder erschwert. 1983/84 nahm die Zahl der studierenden Frauen um 5 Prozent ab - der Anteil männlicher Studenten stieg im gleichen Zeitraum um 9 Prozent. [] Carola P., 23 Jahre [] 600 statt 750 Mark Schwangerschaftsgeld sind für die Arzthelferin traurige Ironie, besonders wenn sie daran denkt, daß der nicht erwerbstätigen Frau ihres Chefs das Gleiche ab 1986 zusteht: "Die hat's nötig! Und dafür muß ich auf 150 Mark verzichten. Außerdem bin ich nicht einmal sicher, ob ich künftig meine Stelle behalte." [] Junge Mütter müssen durch gerechten Lohnersatz und sicheren Arbeitsplatz vor finanziellen Krisen geschützt werden. [] Brigitte H., 29 Jahre [] Das neue Scheidungsfolgenrecht der CDU/CSU sieht eine zeitliche Begrenzung der Unterhaltszahlungen vor. Das kann die Existenz von Mutter und Kindern gefährden. "Wie soll ich bei dieser Arbeitslosigkeit und meiner langen Abwesenheit aus dem Beruf eine Stelle finden? Ich seh' da schwarz." [] Wenn der Unterhalt dann auch noch wegfällt, bleibt nur der Gang zum Sozialamt. [] Helga B., 32 Jahre [] Für die Mutter von zwei kleinen Kindern war die Teilzeit-Beschäftigung im Kaufhaus zunächst eine ideale Lösung. Doch als sie krank wurde und zweimal hintereinander nicht auf Abruf zur Verfügung stand, wurde sie von der Liste gestrichen. "Jetzt weiß ich, daß ich mich auf solche Arbeitsverträge nicht mehr einlassen kann - man wird ja doch nur ausgenützt." [] Die neuen Teilzeitarbeits-Bestimmungen der CDU/CSU-Regierung offnen der Willkür Tür und Tor. Teilzeitkräfte brauchen Schutz und Sicherheit. [] Monika H., 43 Jahre [] Als die Kinder groß waren, fand sie zum Glück wieder Arbeit. Doch dann kam die Kündigung und das Geld wurde knapp. Das Arbeitslosengeld wurde ihr nach einer Beitragszeit von 2 Jahren nur 35 Wochen ausgezahlt. Und die Arbeitslosenhilfe war noch geringer. "Weil bei der Leistungsberechnung der Verdienst meines Mannes ausschlaggebend ist, bleibt mir nur ein Taschengeld und ich bekomme keine neue Stelle." [] So werden Frauen aus dem Erwerbsleben gedrängt. Über 1 Million melden sich nicht mehr beim Arbeitsamt. Sie wissen: ihre Chancen sind gleich Null. [] Renate A., 45 Jahre [] Vor zehn Jahren unterbrach sie ihre Arbeit als Buchhalterin, um für ihre Kinder zu sorgen. Durch einen schweren Autounfall wurde sie nun erwerbsunfähig. Nach der Neuregelung steht ihr jetzt keine Erwerbsunfähigkeitsrente zu. "Dabei habe ich 20 Jahre gearbeitet und meine Beiträge bezahlt. Ich hätte nie gedacht, daß man mich einmal um meine wohlerworbenen Rechte bringt." [] Ein Betrug an Frauen, die sich ihre Ansprüche mühsam erarbeitet haben. [] Herta B., 68 Jahre [] Sie hat ihr Leben lang hart gearbeitet, 4 Kinder großgezogen und die Kriegstrümmer weggeräumt. Doch ihre Hoffnung auf eine gerechte Rente wird nun enttäuscht. Die Bundesregierung plant zwar eine Anrechnung der Kindererziehungszeiten auf die Rente, aber nur für Frauen ab Jahrgang 1921. Herta B. geht leer aus. "Heute fragt doch keiner danach, was wir damals geleistet haben." [] Zwei Drittel aller Rentner mit Renten unter 600 Mark sind Frauen. [] Seit die Schwanen in Bonn regieren, ist Chancengleichheit nur ein leeres Wort. [] Jede Menge großer Spruche für die Frauen - und das sind die Taten von CDU und CSU: [] Weniger Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt. [] Schlechtere Bedingungen für Teilzeitarbeit. [] Das Mutterschaftsgeld wurde gekürzt. [] Unterhaltszahlungen für geschiedene Mütter sollen gekürzt werden. [] Für doppelt so viele Mädchen wie Buben gibt es keinen Ausbildungsplatz. [] Der Frauenanteil an den Hochschulen nimmt wieder drastisch ab. [] Müttern, die für ihre Kinder die Berufsarbeit unterbrechen, wurde die Erwerbsunfähigkeitsrente gestrichen. [] Schäbige Renten für Trümmerfrauen. [] Soll das so weitergehen? [] Was Frauen gemeinsam mit Sozialdemokraten errungen haben, das muß wiederhergestellt und weitergeführt werden: [] Gleiche Rechte, gleiche Chancen für Frauen und Männer! [] Frauen für soziale Gerechtigkeit: Information bei Uschi Pausch-Gruber, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft [] Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Oberanger 38, 8000 München 2, V.i.S.d.P.: SPD Landesverband Bayern, Walter Paetzmann, [] Oberanger 38/11, 8000 München 2, Gestaltung und Produktion: ARGE Langenfass/Schülein, München [] Motiv-Nr. 85/022/A5
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