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An alle Haushaltungen! [] Das ist unser Mann! [] Er verdient Vertrauen! Ihm gehört Ihre Stimme am 15. Mai! [] Dr. Rudolf Schieler [] Kandidat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Wahlkreis Emmendingen (LISTE 2) [] Sein Lebensweg [] Dr. RUDOLF SCHIELER wurde am 22. Mai 1920 in Teningen, Krs. Emmendingen, als Sohn des derzeitigen Ersten Bürgermeisters der Stadt Freiburg, Fritz Schieler, geboren. Bereits in seiner frühen Jugend lernte er wirtschaftliche Not kennen. Der Vater wurde 1933 als aktiver Sozialdemokrat und Gewerkschaftler aus politischen Gründen fristlos aus dem Staatsdienst entlassen, später 2 1/2 Jahre inhaftiert und der Familie damit der Ernährer entzogen, Im November 1944 wurden die Eltern beim Bombenangriff auf Freiburg total ausgebombt. War die Jugend unseres Kandidaten somit ganz und gar nicht unbeschwert, so hat doch diese Zeit bereits einen entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit gehabt: Er hat früh gelernt, das politische Geschehen kritisch zu betrachten. [] Dr. RUDOLF SCHIELER besuchte nach fünf Jahren Volksschule zunächst die Mittelschule und danach das Realgymnasium in Freiburg. Infolge der Kriegs- und Nachkriegsereignisse arbeitete er 1944/45 ein Jahr in einem Freiburger Großbetrieb als Hilfswerker und konnte hierbei eigene Erfahrungen darüber sammeln, wie der Arbeitstag eines Industriearbeiters abläuft. 1949 legte er die Reifeprüfung ab und studierte anschließend sieben Semester Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg. Er bestand im Jahre 1953 die Erste und im Frühjahr 1957 mit gutem Erfolg die Zweite Juristische Staatsprüfung. 1954 erwarb er sich den Doktortitel mit einer Arbeit über das Thema "Rechtliche Mittel der Baulandbeschaffung", ein Thema, das für unsere Gemeinden von großer Bedeutung ist. [] Seit 1957 ist Dr. SCHIELER als Regierungsassessor im Dienst des Landes Baden-Württemberg tätig. Zunächst war er nahezu zwei Jahre Leiter eines Referats beim Landratsamt Freiburg, zu welchem mehrere wichtige Abteilungen gehörten (Verkehrs- und Strafsachen, Paßabteilung, Gesundheitswesen, Veterinärsachen, Kreisjagdamt, Wohnungswesen und Kreisamt für Umsiedlung). Er ist somit auch mit den einen Landkreis berührenden Problemen bestens vertraut. Seit 1959 ist er Referent für Baurecht beim Regierungspräsidium Südbaden und wirkt in dieser Eigenschaft u. a. auch bei der Aufstellung der gemeindlichen Bebauungspläne mit. [] Dr. RUDOLF SCHIELER ist seit 1946 Mitglied der SPD. Er hat an der Arbeit der Jungsozialisten maßgeblichen Anteil und war zeitweilig Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes an der Universität Freiburg. Er vertritt heute noch die Jungsozialisten beim "Ring Politischer Jugend", dem auch die Junge Union und die Jungdemokraten angehören. Dr. RUDOLF SCHIELER ist seit 1955 verheiratet und ist glücklicher Vater eines Sohnes im Alter von drei Jahren. [] Diejenigen, die unseren Kandidaten aus seiner bisherigen beruflichen oder politischen Arbeit kennen, wissen sein offenes und stets hilfsbereites Wesen zu schätzen. Sie wissen, daß er kein politischer Fanatiker, sondern ein politisch interessierter Mann ist, der die Dinge nüchtern betrachtet. Er ist für alle Anliegen aufgeschlossen, gleichgültig aus welchen Schichten der Bevölkerung diese an ihn herangetragen werden. Er ist jung und unverbraucht und besitzt die notwendige Energie und den erforderlichen Mut zur Entscheidung, ohne den die Lösung unserer Probleme nicht denkbar ist. [] Sehr geehrte Wählerinnen und Wähler! [] Wie Sie wissen, wird am 15. Mai 1960 der Landtag von Baden-Württemberg neu gewählt. Meine politischen Freunde haben mich als Kandidaten für den Wahlkreis Emmendingen nominiert und so bewerbe ich mich am Wahltag auch um Ihre Stimme. [] Aus meinem nebenstehenden Lebenslauf ersehen Sie, daß ich noch zur jungen Generation gehöre. Die Kommunalwahl in Bayern vor wenigen Wochen hat gezeigt, daß die Wählerschaft bereit ist, jungen Politikern Verantwortung zu übertragen. Ich bin mir der Schwierigkeiten durchaus bewußt, die auf einen Abgeordneten warten, der sein Mandat ernst nimmt; jedoch glaube ich, aufgrund meiner Ausbildung und bisherigen beruflichen Tätigkeit, das erforderliche Maß an Wissen und Erfahrung zu besitzen, um diese Schwierigkeit zu überwinden. Gerade die Tatsache, daß ich nicht zu den bejahrten Politikern zähle, wird mir dabei von Nutzen sein; es gehört schließlich zum Wesen der Jugend, unbekümmert und mit dem notwendigen Schwung an die Probleme heranzugehen, um sie auf diese Weise zu meistern. [] Ich weiß, daß man sich noch mancherorts eine falsche Vorstellung von einem Sozialdemokraten macht. Sie haben recht, wenn Sie annehmen, daß wir Sozialdemokraten [] - für eine sparsame und rationelle Verwaltung [] - für moderne Schulen und Sportstätten [] - für eine wirksame Unterstützung der Gemeinden [] - für ein großzügiges Straßennetz und neuzeitliche Hygiene [] - für unbedingte Förderung des Wohnungsbaus und [] - für eine fortschrittliche Sozialpolitik eintreten. [] Sie unterliegen hingegen immer noch einem absichtlich verbreiteten Irrtum, wenn Sie z. B. annehmen, daß wir kirchen- und religionsfeindlich seien. Der Sozialismus ist keine Ersatzreligion und will es nicht sein. Die SPD achtet vielmehr die kirchlichen Institutionen und Religionsgemeinschaften und bejaht ihren öffentlich-rechtlichen Schutz, ihren besonderen Auftrag und ihre Eigenständigkeit. Dementsprechend hat die bisherige Landtagsfraktion jeweils einmütig den nicht unbeträchtlichen Zuschüssen an die Kirchen zugestimmt. Ich bin jedoch der Auffassung, daß das Christentum tunlichst nicht in die parteipolitischen Auseinandersetzungen einbezogen werde sollte und ich halte es auch für ungut und dem Ansehen der Kirchen abträglich, wenn sie sich da und dort selbst einmischen. [] Ich kann in diesem Rahmen weder einen erschöpfenden Tätigkeitsbericht der bisherigen Landtagsfraktion geben, noch ein umfassendes Programm für meine eigene etwaige Arbeit im Landtag entwickeln. Auf dem kulturpolitischen Sektor erscheint mir erwähnenswert, daß die Sozialdemokraten das Gesetz über die Lehr- und Lernmittelfreiheit durchgesetzt und damit maßgeblichen Anteil daran haben, daß zukünftig nicht mehr ausschließlich der Geldbeutel des Vaters, sondern die Tüchtigkeit des Einzelnen dafür entscheidend sein wird, ob er studieren kann oder nicht. Wichtig ist, daß unsere altbewährte christliche Gemeinschaftsschule erhalten bleibt. Wir werden alles daran setzen, die von bestimmten Kreisen immer wieder beabsichtigte Trennung unserer Kinder in den Schulen nach Konfessionen zu verhindern und damit den konfessionellen Frieden in unserem Lande zu erhalten. [] Lassen Sie mich zum Schluß noch eines sagen: Es gibt in der Landespolitik genügend Probleme, die uns trotz aller Verschiedenheiten der politischen Auffassungen gleichermaßen berühren und die schließlich nur gemeinsam gelöst werden können. Die Überlegung sollte uns veranlassen, nicht nur in diesem Wahlkampf, sondern auch im täglichen politischen Leben fair zu sein und die Meinung eines politisch Andersdenkenden zu respektieren, auch wenn wir sie nicht für richtig halten. [] Sehr geehrte Wählerinnen und Wähler! [] Gehen Sie am 15. Mai zur Wahl! Unterschätzen Sie bitte nicht deren Bedeutung! Wägen Sie gut ab, wem Sie Ihre Stimme geben wollen! Sofern Ihr Vertrauen meine Person trifft, will ich mich nach besten Kräften bemühen, es zu rechtfertigen. [] Mit freundlichen Grüßen [] Ihr Dr. Rudolf Schieler [] Unser Ersatzbewerber [] Gerichtsreferendar RICHARD PROBST [] Stadtrat in Waldkirch [] RICHARD PROBST ist am 22. November 1929 als Sohn des Küchenchefs und Gastwirts Otto Probst in Freiburg geboren. Er besuchte die Volksschule in Freiburg, anschließend das Progymnasium in Waldkirch und legte 1951 am Keplergymnasium in Freiburg die Reifeprüfung ab. Nach acht Semestern Studium der Rechtswissenschaft bestand er im Frühjahr 1956 die Erste Juristische Staatsprüfung und nimmt an der zur Zeit stattfindenden Zweiten Juristischen Staatsprüfung teil. Es verdient Erwähnung und Beachtung, daß Richard Probst sich seine Studiengelder während der Semesterferien als Werkstudent in verschiedenen Fabriken verdiente. [] Im Herbst 1956 wurde er als Stadtrat in Waldkirch gewählt und erhielt bei der Kommunalwahl im Herbst 1969 erneut das Vertrauen der Wählerschaft. Er ist Mitglied des Personal-, des Sozial-, des Schul- und Kultur- und des Sportausschusses der Stadt Waldkirch und hat in dieser Tätigkeit vielseitige Erfahrungen sammeln können. [] Was man weiß, was man wissen sollte! [] Der Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Dr. Veit, der Innenminister Renner und der Arbeitsminister Hohlwegler sind Sozialdemokraten. Ihre erfolgreiche Arbeit für das ganze Volk wird auch von politischen Gegnern nicht bestritten! [] Die SPD betrachtet gesunde Gemeinden als eine Voraussetzung für einen gut funktionierenden Staat. Sie hat daher stets darauf geachtet, daß den Gemeinden vom Land die größtmöglichste Hilfe gewährt wurde. Wir haben daher in Baden-Württemberg einen vorbildlichen Finanzausgleich. 1954 flossen den Gemeinden 234 Mill. DM, 1959 rund 378 Mill. DM zu; 1960 werden es rund 423 Mill. sein. Angesichts der Fülle gemeindlicher Aufgaben (Schulhausneubau, Wohnungsbau, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Straßenbau, Bau von Sportstätten usw.) erachtet die SPD eine weitere Stärkung der Gemeindefinanzen für notwendig. [] Die von der CDU und FDP beabsichtigte Wiedereinführung der Bürgersteuer ("Negersteuer") wird von der SPD als unsozial abgelehnt. [] Die Kirchen erhielten im HaushaltsJahr 1959 unbeschadet ihres Rechts auf Erhebung von Kirchensteuern mit Zustimmung der SPD 29,3 Mill. DM; außerdem wurden weitere Vergütungen für den von Geistlichen erteilten Religionsunterricht bezahlt. [] Das Schulhausbaugesetz, das den Gemeinden für Schulhausbauten Zuschüsse des Landes zw. 20 und 45 % der Bausumme sichert, entspringt sozialdemokratischer Initiative. [] Ein Antrag der SPD, die Regierung zur Vorlage eines Sportstättenbeschaffungsprogramms zu ersuchen, fand Zustimmung des Landtags. Im Haushaltsjahr sind für diesen Zweck rund 10 Mill. eingeplant. [] Die SPD fördert die Sanierung der Landwirtschaft durch Verbesserung der Agrarstruktur. Im Haushaltsentwurf 1960 sind für den agrarischen Sektor 116,7 Mill. DM enthalten, davon 78 Mill. DM Zuschüsse. [] Der Antrag der SPD, den Generalverkehrsplan auf den neuesten Stand zu bringen und zusätzliche Mittel zu beschließen, wurde im Plenum einstimmig angenommen. Dem Verkehrschaos kann nur durch Straßenbau vorgebeugt werden. [] Sozialdemokraten haben sich in Baden-Württemberg bewährt! [] WÄHLEN SIE SOZIALDEMOKRATEN! [] Wählen Sie Dr. Rudolf Schieler und Richard Probst [] SPD LISTE 2
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