Wir stellen vor: . Max Henning

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Max Henning [] Kandidat im Wahlkreis 5 Rendsburg [] [] Liebe Wählerinnen und Wähler! [] Sie wissen, daß man es schwerlich jedem recht machen kann. Genau wie Sie habe ich mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie m...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Schleswig-Holstein, Strack, Gerhard, Haase-Druck GmbH, Kiel
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FDC39B4E-04A8-4221-B328-915FA5BE67F0
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Max Henning [] Kandidat im Wahlkreis 5 Rendsburg [] [] Liebe Wählerinnen und Wähler! [] Sie wissen, daß man es schwerlich jedem recht machen kann. Genau wie Sie habe ich mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie man es für alle und unser Land am besten und am richtigsten machen könnte. [] Sicherlich werden Ihre und meine Gedanken nicht in allen Punkten übereinstimmen, aber bitte lesen Sie einmal meine politischen Ansichten, und ich glaube, Sie werden feststellen, daß sie in vielem den Ihren entsprechen. [] Zwar werde ich in öffentlichen Versammlungen im einzelnen darüber sprechen, aber vielleicht sind Sie gerade an diesem Tage durch Arbeit abends ermüdet oder haben keine Zeit oder Lust, zu politischen Veranstaltungen zu gehen. Deshalb erlaube ich mir, Ihnen einiges brieflich zu sagen. [] Zunächst etwas zu meiner Person: [] Vor 46 Jahren wurde ich in Neumünster geboren. Mein Vater war Tischler. Nach meiner Verwaltungslehre war ich vor 1933 im Wohlfahrtsdienst tätig. Während der Hitlerzeit wurde ich aus meinem Dienst entfernt und mußte, nach Jahren harter Arbeitslosigkeit, als Waldarbeiter, Bote, Versicherungsagent und Zeitschriftenhändler mein Leben fristen. Während des Krieges war ich eingezogen und kehrte im April 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. [] Nachdem ich Oberinspektor in Neumünster war und anschließend die Stelle eines Gemeindedirektors in Einfeld und in Büdelsdorf inne hatte, war ich 1950 Kreisredakteur der "Volks-Zeitung" in Rendsburg und führte anschließend die Baugenossenschaft Gewoba in Schleswig. [] Zur Zeit bin ich wieder im Dienst der Gemeinde Büdelsdorf und widme mich insbesondere den Wohlfahrtsfragen. [] Über die Turn- und Sportbewegung in Neumünster kam ich in die SAJ, deren Vorsitzender ich wurde, und gehöre seit meinem 18. Lebensjahr der Sozialdemokratischen Partei an. Seit 1948 bin ich Mitglied des Kreisvorstandes. [] 1948 wurde ich in den Kreistag des Kreises Rendsburg gewählt. Dort bin ich Fraktionsführer der SPD und gleichzeitig Mitglied des Kreisausschusses und des Finanzausschusses. Meine politischen und fachlichen Erfahrungen habe ich seit 1945 insbesondere zur Linderung der Not der Heimatvertriebenen eingesetzt. [] Vieles ist in den Jahren geschehen, doch alles das war bisher nicht genug, um gerade den nach Schleswig-Holstein, dem Armenhaus der Bundesrepublik, verschlagenen Armen und Bedrängten unserer Zeit zu helfen. [] Dabei stehe ich allerdings auf dem Standpunkt, daß dies nicht durch die von Prof. Erhard hochgepäppelte Marktwirtschaft, die nur den Besitzenden Vorteile brachte, erreicht werden kann, sondern neue Formen der Wirtschaftspolitik gefunden werden müssen. Das geeignetste Instrument, die Wirtschaft anzukurbeln und ihre Erzeugnisse für alle zu mäßigen Preisen nutzbar zu machen, ist die Vergesellschaftung der Grundstoffindustrie und die Planung der industriellen Produktion. [] Ich werde mich entschieden für die Erweiterung des sozialen Wohnungsbaues einsetzen. Durch eine vernünftige Bodenreform sollen endlich die heimatvertriebenen Bauern und die alteingesessene Landarbeiterschaft und der bäuerliche Nachwuchs die Möglichkeit erhalten, ihre eigene Wirtschaft zu erhalten. [] Für vereinfachte Steuergesetzgebung und Steuererleichterungen für den Mittelstand trete ich entschieden ein, weil ich weiß, ein Volk kann nur gesund sein, wenn es seinem Mittelstand, speziell dem Handwerk, gut geht. [] Ich werde für eine Erhöhung der Renten und damit für einen gesicherten Lebensabend unserer Alten und Kranken kämpfen. [] Als meine vornehmste Aufgabe sehe ich jedoch den Kampf um die Wiederherstellung der Einheit unseres Vaterlandes an. Ich bin deshalb gegen den Adenauerschen EVG-Vertrag, weil er die Verwirklichung der Einheit Deutschlands als die zur Zeit wichtigste Aufgabe auf Jahre hinaus unmöglich macht. [] Finden Sie nicht, daß viele meiner Gedanken und Wünsche mit den Ihren. im Einklang stehen? Wenn ja, dann bitte ich Sie, mir am 6. September. Ihre Stimme zu geben. Ich bin sicher, daß es uns dann gemeinsam gelingen wird, für alle Menschen ein lebenswertes Dasein in Frieden und Freiheit zu erreichen. [] Ihr Max Henning [] [] Muster-Stimmzettel [] Jeder Wähler hat 2 Stimmen! [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Henning, Max Geschäftsführer Büdelsdorf [] Ollenhauer Diekmann Pohle Annemarie Renger Prof. Baade [] [] 2 mal bei Nr. 2 ankreuzen, dann wählen Sie richtig! [] [] Herausgeber: SPD Bezirksvorstand Schleswig-Holstein. Für den Inhalt verantwortlich Gerhard Strack, Kiel. Haase-Druck GmbH., Kiel.
Published:06.09.1953