Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Stempelaufdruck: Eigentum des Vorstandes der SPD
Hände weg von Korea! [] Korea, eine Halbinsel von der Größe der DDR und der USA-Zone Deutschlands zusammengenommen, ist etwa 200 km von Japan entfernt Einwohnerzahl: etwa 27 Millionen. Grenzt an die Mandschurische Volksrepublik und an die Sowjetunion. [] Was wollen die Amerikaner in Korea? [] "Der Einfall der militärischen Kräfte der USA in Korea stellt einen offenen Krieg gegen das koreanische Volk dar. Der Einfall bezweckt, Korea um die nationale Unabhängigkeit zu bringen, die Schaffung eines einheitlichen demokratischen koreanischen Staates zu verhindern und unter Gewaltanwendung in Korea ein volksfeindliches Regime aufzurichten, das den regierenden Kreisen der USA erlauben würde, Korea in ihre Kolonie zu verwandeln und das koreanische Gebiet als militärisch-strategisches Aufmarschgebiet im Fernen Osten zu benutzen." [] (Aus der Erklärung des Sowjet. Stellv. Außenministers Gromyko vom 4. 7. 50) [] Bodenreform in der Volksrepublik - mittelalterliche Feudalherrschaft im USA-Protektorat [] Seit 1905 vom japanischen Imperialismus grausam unterdrückt, erhielt Korea 1945 in der nördlichen Hälfte sowjetische, in der südlichen Hälfte USA-Besatzung. Die Sowjetregierung zog ihre Besatzungstruppen 1948, die USA die ihren 1949 zurück. Das industrielle Nordkorea (südlich bis zum 38. Breitengrad) bildete die Volksrepublik Korea unter Kim Ir Sen. [] Im Südteil, in dem die Landwirtschaft vorherrscht, ließen die Amerikaner eine 500 Mann starke Militärmission zurück, um eine imperialistische Landsknechtsarmee zu bilden und die feudalen Gutsbesitzer vor den demokratischen Volkskräften zu schützen. Eine Marionettenregierung unter dem Verräter Syng Man Rhee bemühte sich um die Durchführung der Befehle aus Washington. [] Am 25. Juni 1950 griff die südkoreanische, von Amerikanern befehligte Armee die Volksrepublik Korea an [!] [] Beweise der amerikanischen Blutschuld [] Schon am 5. Juni - also zwanzig Tage vor dem Angriff - veröffentlichte die "New York Herald Tribune" eine Meldung ihrer Korrespondenten aus Söul (Südstaat), wonach General Roberts geäußert hat: [] "In Südkorea hat der amerikanische Steuerzahler eine Armee, die ein ausgezeichneter Wachhund ist. Sie schützt die Kapitalinvestierungen in diesem Land und stellt eine Kraft dar, die bei minimalen Ausgaben maximale Ergebnisse verbürgt. Wenn Sie eine ausländische Armee ausbilden wollen, dann müssen Sie über einen genügend großen Stab verfügen, um Amerikaner an allen Stellen, bis zum Bataillon herunter, einsetzen zu können. Ich habe jetzt mindestens 13 bis 14 Amerikaner in jeder Division. Sie arbeiten zusammen mit den koreanischen Offizieren, leben mit ihnen an der Front - am 38. Breitengrad - zusammen und bleiben bei ihnen im Verlaufe von Operationen und in Zeiten der Ruhe." [] Kurz vor dem Angriff der südkoreanischen USA-Armee hatten Verteidigungsminister Johnson mit General Bradley den USA-Diktator Japans, General MacArthur, besucht und die gegen die Volksrepublik Korea getroffenen Angriffsvorbereitungen inspiziert. [] Wie die "New York Herald Tribune" vom 19. Juni 1950 aus Söul meldet, erklärte der berüchtigte Kriegshetzer John Foster Dulles, gelegentlich einer Inspektionsreise nach Südkorea, zwei Tage vor dem Angriff auf die Volksrepublik, vor der südkoreanischen Nationalversammlung: "Heute liegt das koreanische Volk in der Frontlinie der Freiheit, unter Bedingungen, die gefährlich, aber auch anfeuernd sind. Zweifellos stehen schwierige Tage bevor, aber das, was sich bisher ereignete, zeigt, daß es in eurer Macht liegt, das Ziel zu erreichen." [] Am 20. Juni 1950 meldet die "Neue Zürcher Zeitung" aus der südkoreanischen Hauptstadt: "Es fehlt im südlichen Korea nicht an Leuten, die eine Lösung der das Land schwer bedrückenden Probleme im militärischen Angriff auf den Norden sehen. Die von den Amerikanern ausgerüstete, vorzüglich geschulte Armee von rund 100000 Mann wäre vermutlich dem nordkoreanischen Heer bedeutend überlegen." [] Am 26. Juni 1950 meldet der Korrespondent der "New York Times" aus Söul, daß "fast alle Gespräche über den Krieg von den führenden Personen Südkoreas ausgehen". Unter Bezugnahme auf die am 1. März gehaltene Rede des koreanischen Quislings Syng Man Rhee fährt der Korrespondent fort: "In einer Reihe von Fällen gab Syng Man Rhee zu verstehen, daß seine Armee nach Zustimmung Washingtons den Angriff unternehmen werde." [] Die Volksrepublik Korea oder gar die Beschützerin des Friedens, die Sowjetunion, für den Angriff in Korea verantwortlich zu machen, ist nichts als eine verleumderische Erfindung, mit der die wirklichen Angreifer ihre Spuren zu verwischen versuchen. Nach diesem authentischen Tatsachenmaterial kann die imperialistische Lügenoffensive zur Diffamierung der Sowjetunion als dem Aggressor in Korea gewiß bei keinem denkenden Menschen mehr verfangen! [] Die "Gründe" für das neue Kriegsverbrechen [] Das gespaltene Korea versuchte beharrlich, seine Einheit wiederzuerlangen. Schon im April 1948 wurde auf einer gemeinsamen Beratung der Parteien und Massenorganisationen Nord- und Südkoreas die Wiederherstellung der Einheit beschlossen. Dieser Versuch scheiterte am Widerstand der Syng-Man-Rhee-Clique. Ein Terrorregime gegen alle Freunde der Einheit und des Fortschritts in Südkorea setzte ein. Die Kommunistische Partei wurde verboten. 93000 koreanische Patrioten ermordet und 154000 andere ins Gefängnis geworfen. [] Am 25. August 1948 wurden allgemeine Wahlen zu einer Gesetzgebenden Nationalversammlung in der nördlichen Volksrepublik ausgeschrieben. Obwohl sie im Süden verboten war, beteiligten sich auch dort 6 Millionen von den 8 Millionen Wahlberechtigten in geheimen Wahllokalen. [] Während im Norden 99 Prozent der Wähler für die demokratische Einheit des Landes stimmten, taten das im Südstaat 77 Prozent der Wahlberechtigten trotz des imperialistischen Terrors. [] Auch 1949 wiesen die in der Demokratischen Vaterländischen Einheitsfront Koreas vereinigten Parteien und Massenorganisationen durch einen Vorschlag zu einer allgemeinen Wahl den Weg zur Einheit. Wieder scheiterte die Durchführung am Widerstand der Marionettenregierung. [] Dem Wunsche der demokratischen Parteien und der Massenorganisationen Rechnung tragend, schlug das Präsidium der Obersten Volksversammlung der Volksrepublik Korea am 19. Juni 1950 die friedliche Vereinigung des Landes durch Zusammenschluß der Obersten Volksversammlung Nordkoreas mit der sogenannten Nationalversammlung Südkoreas vor. [] Die Syng-Man-Rhee-Clique beantwortete diesen Vorschlag, auf Befehl der USA, mit der Eröffnung des Bürgerkrieges. Ihr Ziel ist, auch im nördlichen Teil Koreas ein reaktionäres volksfeindliches Regime zu errichten, die demokratische Bodenreform und alle anderen Errungenschaften der Volksrepublik zu liquidieren und auch Nordkorea in eine Kolonie der amerikanischen Imperialisten zu verwandeln. [] In seiner Rede am 27. Juni 1950 erklärte Kim Ir Sen, der Vorsitzende des Ministerrats der Volksrepublik: [] "Die Regierung der Volksrepublik Korea wendet sich an das gesamte koreanische Volk mit der Aufforderung, sich noch enger um seine Regierung zu scharen, um die bewaffneten Kräfte der Marionettenregierung zu zerschlagen und die Einheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes sicherzustellen. Die Geschichte zeigt, daß ein Volk, das entschlossen den Kampf für seine Freiheit und Unabhängigkeit aufgenommen hat, unbesiegbar ist. Die Sache unseres Volkes ist gerecht. Dieser gerechte Kampf für Vaterland und Volk wird mit dem Siege des koreanischen Volkes enden." [] Wieder amerikanische Angriffe auf Wehrlose! [] In unüberbietbarem Zynismus bemerkte Präsident Truman am 26. Juni 1950: "Diejenigen, die für diese Angriffshandlungen verantwortlich sind, müssen sich klarmachen, mit welchem Ernst die USA-Regierung derartige Bedrohungen des Weltfriedens betrachtet." [] Truman ordnete die offene militärische Intervention der USA auf seiten der südkoreanischen Landesverräter an. Sofort setzten schwere Terrorangriffe auf Phöngjang, der ungeschützten Hauptstadt der Volksrepublik, und auf andere Brennpunkte des nordkoreanischen Lebens ein. Wieder werden die nazistisch-amerikanischen Mörderphantasien des totalen Krieges gegen die friedliche Zivilbevölkerung voll und ganz zur Anwendung gebracht. Auf dem Luft- und Seeweg wird vom nahen Japan aus weitere militärische Unterstützung den südkoreanischen Angreifern zugeleitet. Die amerikanische Pazifikflotte erhielt den Befehl, sich ebenfalls in den Kampf gegen die koreanische Volksrepublik einzuschalten. [] Wie Ministerpräsident Attlee im Londoner Unterhaus mitteilte, ist die britische Fernost-Flotte angewiesen worden, sich dem amerikanischen Kommando zu Operationen gegen die Koreaner zu unterstellen. [] Das unerhörte Verbrechen gegen den Frieden, das die USA und ihre südkoreanischen Lakaien auf dem Gewissen haben, wird in keiner Weise von der Tatsache verkleinert, daß sich die Angreifer verrechnet haben und nunmehr die Armeen der Volksrepublik, mit der tatkräftigen Unterstützung der Freiheitspartisanen Südkoreas dabei sind, das ganze Land von den imperialistischen Eindringlingen zu befreien. [] Die Rüstungsaktien steigen [] Die "New York Herald Tribune" meldete am 2[...]. Juni, also drei Tage vor der Eröffnung des Bürgerkrieges in Korea, daß Truman den Kongreß um die Bewilligung von 300 Millionen Dollar für Arbeiten an der angeblich zur Vernichtung ganzer Völker geeigneten Wasserstoffbombe ersuchen wolle. Da in den USA die Proteste gegen eine weiterhin kriegsmäßige Besteuerung lediglich zur Finanzierung der Trumanschen Aggressionspläne immer lauter werden, wäre eine solche Aufforderung ohne umfassende Vorbereitung, nicht auf günstigen Boden gefallen. Durch den Angriffskrieg in Korea, - Truman spricht unverfrorenerweise von einer "Polizeiaktion" - ist aber die nötige Kriegshysterie geschaffen, um den neuen Riesenkredit unter Dach zu bringen. [] Aber auch sonst erweist sich die USA-Intervention in Korea als ein gutes Geschäft. So schrieben die Londoner "Financial Times" am 1. Juli 1950, die USA seien bewußt das Risiko der Entfesselung eines neuen großen Krieges eingegangen. Für die amerikanische Wirtschaft bedeute die USA-Intervention in Korea eine Umstellung, die sich bereits in dem Anziehen der Preise an den Warenbörsen, insbesondere der Metallpreise, widerspiegele. [] Die westdeutschen USA-Lakaien jubeln [] Im Zuge der bestialischen Offensive gegen das koreanische Volk soll Formosa, der letzte Stützpunkt des bankrotten Tschiangkaischek-Regimes, von den USA kalt annektiert, die USA-Streitkräfte auf den Philippinen verstärkt, die Waffenlieferungen an die französischen Imperialisten in Indochina beschleunigt und diesen eine USA-Militärmission zu Hilfe gesandt werden. [] Aber wie es um die Zukunft der Kolonialsysteme in Ostasien bestellt ist, ließ kürzlich der stockreaktionäre englische "Observer" durchblicken. Er bemerkte zum schwindenden Einfluß der imperialistischen Marionettenregierungen folgendes: "Ebenso wie das Volk in China und Korea scheinen auch die Vietnamesen keine Lust zu verspüren, für eine Regierung zu kämpfen, an die sie nicht glauben." In letzter Zeit habe Amerika, so fährt das konservative Blatt zynisch fort, "Waffen im Werte von 23 Millionen Dollar an die Franzosen und an Bao Dai (ihren Agenten) nach Indochina geliefert. Nach den Ereignissen in Korea werden diese Lieferungen sicherlich beträchtlich erhöht werden." [] Nicht nur im Pazifik bringen die USA ihre Kriegsmaschinen in Gang [] Auch Deutschland, das dem gespaltenen Korea sowohl in seinem Willen zur Einheit, als auch in der Spalterpolitik einer amerikahörigen Verräterclique (Syn Man Rhee - Adenauer!) ähnelt, ist der Schauplatz verschärfter imperialistischer Kriegsvorbereitungen und sogar schon wieder direkter Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Kartoffelkäferabwurf!) geworden. [] Die deutschen Quislinge und Kriegsvorbereiter haben in ihrer Hetze gegen die friedlichen Völker seit dem Koreaangriff jede Zurückhaltung abgelegt. So schreibt der amerikanisch lizensierte "Tagesspiegel" am 28. Juni 1950 über die Vorbereitungen für die Überflutung der Oberrheinischen Tiefebene durch Sprengung des Loreleifelsens: "Das Einbauen von Sprenglöchern an strategisch wichtigen Punkten im Bundesgebiet diente keineswegs dazu, die Widerstandskraft der Bevölkerung zu steigern (!), sondern erzeugte im Gegenteil das Gefühl, daß die westlichen Truppen in ihrer jetzigen Stärke nicht in der Lage sein würden, eine Parallele zu Korea zu verhindern ... Noch wichtiger als die völlige Einigung der Atlantikpakt-Mächte wäre die Entsendung einer genügenden Zahl kampfstarker amerikanischer Divisionen nach Deutschland." [] Der Westberliner Oberbürgermeister Reuter hielt es sogar für nötig, die amerikanischen Aggressoren in Korea dadurch in ihrem verbrecherischen Tun zu bestärken, daß er "das feste Auftreten der Vereinigten Staaten in Südkorea" begrüßte. [] Weltfriedensbewegung gebietet - Halt! [] In aller Welt erheben sich Stimmen der Empörung gegen die ruchlose Tat des USA-Imperialismus in Korea. Der Generalsekretär der Arabischen Liga drückte die Einmütigkeit der Liga in der Ablehnung der USA-Intervention aus. [] In Mailand kam es in den Arbeitervierteln bereits zu Proteststreiks gegen das Eingreifen der USA im koreanischen Bürgerkrieg. Vor dem USA-Konsulat in Mailand demonstrierten Mailänder Frauen gegen die amerikanische Intervention. [] Zahlreiche australische Friedenskämpfer demonstrierten mit Losungen wie "Schluß mit der Yankee-Intervention in Korea!" vor dem USA-Konsulat in Melbourne. Mit brutaler Gewalt versuchte die Polizei die Demonstranten auseinanderzutreiben. In Beirut (Syrien), wie an unzähligen anderen Orten, wurde eine Solidaritätskundgebung für den Freiheitskampf des koreanischen Volkes durchgeführt. [] "Die Kriegstreiber verrechnen sich, weit sie nicht mit dem Willen der Werktätigen aller Länder zur Verteidigung des Friedens rechnen." Dies rief der deutsche Außenminister Dertinger am 29. Juni 1950 der Friedenskundgebung der 350000 im Berliner Lustgarten zu. "Hände weg von Korea!" klingt es überall. Die Entrüstung gegen die imperialistische Kriegsprovokation umfaßt die ganze Erde. Die friedliebende Menschheit muß den Abbruch der volksfeindlichen Angriffsaktionen im Fernen Osten von der Regierung in Washington erzwingen. [] Ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Durchsetzung dieser Menschheitspflicht ist die verständnisvolle Einigung über die gemeinsame Kandidatenliste zu den Volkswahlen im Oktober 1950. [] Das in seiner patriotischen Einmütigkeit auch für das gespaltene Deutschland vorbildliche Volkskorea kann auf die Solidarität und Opferbereitschaft der gesamten Friedensbewegung und im besonderen der in der Nationalen Front vereinigten patriotischen Kräfte des demokratischen Deutschland rechnen. [] "Dieser Krieg bedeutet weiter nichts", heißt es in einer Entschließung der Volkseigenen Betriebe Gröditz/Sa., "als ein Mittel der Versklavung des koreanischen Volkes und ist ein Ausdruck der Profitgier der Imperialisten. Die Geschichte lehrt jedoch, daß der Wille eines friedliebenden Volkes weder mit Waffen noch mit Söldnern oder einer handvoll Landesverrätern zu unterdrücken ist." [] Der Stellvertretende Sowjetische Außenminister GROMYKO über die betrügerische Ausnutzung des Sicherheitsrats der UN durch die USA-Regierung [] Als es klar wurde, daß das Terrorregime Syng Man Rhees, der niemals auf die Unterstützung des koreanischen Volkes rechnen konnte, zusammenbrechen würde, ging die Regierung der Vereinigten Staaten zur offenen Intervention in Korea über und gab ihren Luft- und Seestreitkräften und dann auch den Landstreitkräften den Befehl, an der Seite der südkoreanischen Machthaber gegen das koreanische Volk vorzugehen. Damit ging die Regierung der Vereinigten Staaten von der Politik der Vorbereitung der Aggression zur offenen Aggression über, begann eine unverhüllte Einmischung in die inneren Angelegenheiten Koreas und betrat den Weg der bewaffneten Intervention in Korea. Indem sie diesen Weg einschlug, verletzte die USA-Regierung den Frieden und zeigte damit, daß sie nicht nur nicht bestrebt ist, den Frieden zu festigen, sondern daß sie ein Feind des Friedens ist. [] Die Tatsachen beweisen, daß die Regierung der USA nur Schritt für Schritt ihre aggressiven Pläne in Korea aufdeckt. Zuerst erklärte sie, daß die Einmischung der Vereinigten Staaten in die Angelegenheiten Koreas sich nur auf die Entsendung von Kriegs- und anderen Materialien beschränken werde. Dann wurde erklärt, daß auch Luft- und Seestreitkräfte, doch ohne Landstreitkräfte, entsandt würden. Später wurde auch die Entsendung von USA-Landstreitkräften nach Korea angekündigt. [] Es ist auch bekannt, daß die Regierung der USA anfangs erklärte, daß die amerikanischen bewaffneten Streitkräfte nur an Operationen auf südkoreanischem Gebiet teilnehmen werden. Es vergingen jedoch nur einige Tage, bis die amerikanische Luftwaffe ihre Operationen auf das Gebiet Nordkoreas ausdehnte und Phoengjang sowie andere Städte angriff. [] All dies zeigt, daß die USA-Regierung die Vereinigten Staaten immer mehr in den Krieg hineinzieht, daß sie - jedoch gezwungen, der Tatsache Rechnung zu tragen, daß das amerikanische Volk nicht in ein neues Kriegsabenteuer hineingezogen werden will - das Volk allmählich von Stufe zu Stufe in den offenen Krieg treibt. [] Die Regierung der Vereinigten Staaten bemüht sich, die bewaffnete Intervention gegen Korea durch Hinweise darauf zu rechtfertigen, daß sie angeblich im Auftrag des Sicherheitsrats unternommen wurde. Die Unaufrichtigkeit einer solchen Behauptung ist augenfällig. [] Was geschah in Wirklichkeit? [] Es ist bekannt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten mit der bewaffneten Intervention in Korea vor der Einberufung der Sitzung des Sicherheitsrats vom 27. Juni begann, ohne zu berücksichtigen, welchen Beschluß der Sicherheitsrat fassen würde. Auf diese Weise stellte die Regierung der USA die Organisation der Vereinten Nationen vor eine vollendete Tatsache, vor die Verletzung des Friedens. [] Der Sicherheitsrat hat lediglich die von der Regierung der USA vorgeschlagene Entschließung zurückdatiert, in der die von dieser Regierung unternommenen aggressiven Handlungen gebilligt werden. Hierbei wurde die USA-Entschließung vom Sicherheitsrat unter grober Verletzung der Charta der Vereinten Nationen angenommen. [] Laut Artikel 27 der Charta der Vereinten Nationen müssen alle Beschlüsse des Sicherheitsrates in wichtigen Fragen mindestens mit sieben Stimmen, einschließlich der Stimmen aller fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, das heißt, der UdSSR, Chinas, USA, Großbritanniens und Frankreichs, angenommen werden. [] Die USA-Entschließung, die die militärische Intervention der USA in Korea guthieß, wurde jedoch lediglich mit 6 Stimmen der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Norwegens, Kubas, Ekuadors, angenommen. Als siebente Stimme für diese Resolution wurde die Stimme des Kuomintang-Vertreters Tsiang Tin-Fu, der unrechtmäßig im Sicherheitsrat den Sitz Chinas innehat, gezählt. [] Außerdem waren auf der Sitzung des Sicherheitsrats vom 27. Juni von den fünf ständigen Mitgliedern des Rats nur drei - die USA, England und Frankreich - anwesend. An der Ratssitzung nahmen die zwei anderen ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats - die UdSSR und China - nicht teil, da die feindselige Haltung der Regierung der USA gegenüber dem chinesischen Volk China der Möglichkeit beraubt, im Sicherheitsrat einen eigenen rechtmäßigen Vertreter zu haben. Dies wiederum machte die Teilnahme der Sowjetunion an den Sitzungen des Rats unmöglich. Damit war auf der Sitzung des Rats am 27. Juni keine der beiden Forderungen hinsichtlich der Regel für die Annahme von Beschlüssen durch den Sicherheitsrat erfüllt, wodurch die in dieser Sitzung angenommene Resolution jeglicher Rechtskraft entbehrt. [] Es ist auch bekannt, daß die Charta der UN die Einmischung des Sicherheitsrats nur in den Fällen vorsieht, wo es sich um Ereignisse von internationalem Charakter, nicht aber in jenen Fällen, wo es sich um innere Angelegenheiten eines Landes handelt. Dabei verbietet die Charta direkt die Einmischung der Organisation der Vereinten Nationen in die inneren Angelegenheiten irgendeines Staates, wenn es sich um einen inneren Konflikt zwischen zwei Gruppierungen eines Staates handelt. Damit hat der Sicherheitsrat durch seinen Beschluß vom 27. Juni auch diesen sehr wichtigen Grundsatz der Organisation der Vereinten Nationen verletzt. [] Wenn dem Sicherheitsrat an der Sache des Friedens gelegen wäre, so hätte er vor der Annahme einer solchen skandalösen Resolution den Versuch unternehmen müssen, die kämpfenden Parteien in Korea zu versöhnen. Dies konnten nur der Sicherheitsrat und der Generalsekretär der UN tun. Sie machten jedoch diesen Versuch nicht, da sie anscheinend wußten, daß eine solche friedliche Aktion den Plänen der Aggressoren widerspricht.
|