Rente und Gesundheit . Für soziale Gerechtigkeit

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Rente und Gesundheit [] Für soziale Gerechtigkeit [] Die Bundesregierung will: [] Das Rentenalter heraufsetzen. [] Die Altersgrenze für Frauen ab 1997 und die Altersgrenze für langjährige Versicherte ab dem Jahr 2000. [] Die Folgen: [] Alle...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand, bild-werk, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.1996
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/416E4F3D-0114-4BB5-8440-BEC70A75B917
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Rente und Gesundheit [] Für soziale Gerechtigkeit [] Die Bundesregierung will: [] Das Rentenalter heraufsetzen. [] Die Altersgrenze für Frauen ab 1997 und die Altersgrenze für langjährige Versicherte ab dem Jahr 2000. [] Die Folgen: [] Alle, die ab 1.1.1937 geboren sind, müssen entweder bis zum 65. Lebensjahr arbeiten oder ihre Renten werden gekürzt. Ein Beispiel: Eine Frau, die mit Ablauf des Jahres 2001 mit 60 Jahren in Rente gehen will, kann dies tun, aber ihre Rente wird dann um 18 % gekürzt. Die derzeitige Durchschnittsrente beträgt in diesem Fall ungefähr 1.200,- DM Künftig [!] würde diese Rente weniger als 1.000,- DM monatlich ausmachen. Das werden sich die wenigsten Frauen leisten können. [] Pro Jahr gehen zur Zeit rund 200.000 Frauen mit 60 Jahren in Rente. Damit machen sie Arbeitsplätze für Jüngere frei. [] Den meisten Frauen wird aber demnächst nichts anderes übrig bleiben, als länger zu arbeiten. [] Dadurch wird die Arbeitslosigkeit bei Jüngeren noch weiter ansteigen. [] Die Gewerkschaften wollen: [] Die Rentenpolitik muß zuverlässig sein. Dazu muß der Rentenkonsens von 1989 eingehalten werden; Bundestag und Bundesrat müssen ihr Versprechen von 1991 einlösen und die Alterssicherung von Frauen verbessern. [] Die Beitragsbelastung um 2 %-Punkte senken. Das ist möglich, wenn versicherungsfremde Leistungen die Rentenkassen nicht mehr belasten. Dafür müßten zum Beispiel Fremdrenten der einigungsbedingten Lasten vollständig durch einen höheren Bundeszuschuß finanziert werden. [] Die Bundesregierung will: [] Kranke bestrafen und Leistungen kürzen. [] Die Lohnfortzahlung bei Krankheit um 20 %, das Krankengeld um 10 %. Wer länger als 6 Wochen krank ist, soll nur noch gut 75 % vom Nettoeinkommen erhalten, statt wie bisher 87 %. Wer seine Erwerbsfähigkeit mit medizinischer Hilfe (z.B. Kuren) wieder herstellen will, muß dreifach zahlen: Zuerst die um 20 % gekürzte Lohnfortzahlung, zweitens die erhöhte Selbstbeteiligung von 25,- DM pro Tag, statt derzeit 12,- DM und drittens werden pro Woche 2 Tage Urlaub angerechnet. [] Die Folgen: [] Frühinvalidität wird steigen. Verlust von annähernd 20.000 Arbeitsplätzen in den Rehabilitationseinrichtungen durch weitere geplante Einsparungen der Bundesregierung im Gesundheitswesen von 2 Mrd. DM. [] Die Gewerkschaften wollen: [] Klaren Vorrang für gesundheitliche Vorsorge und Rehabilitation. [] Eingliederung ins Erwerbsleben nach der Krankheit statt Gesundheitsverschleiß und vorzeitige Invalidenrente. [] Die Bundesregierung setzt auf Scheinlösungen. Sie gefährdet die Gesundheit von Millionen und führt unser Gesundheitswesen noch tiefer in die Krise. Ihre Rotstiftpolitik macht Menschen kaputt und führt zu frühzeitiger Erwerbsunfähigkeit. [] Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, daß Gesundheit ein Gut für alle bleibt und nicht nur für Gutverdienende. [] Für Arbeit und soziale Gerechtigkeit [] Jetzt contra [] Mehr Druck von unten [] Herausgeber: DGB Deutscher Gewerkschaftsbund - Bundesvorstand - Hans-Böckler-Straße 39 - 40476 Düsseldorf - 5/96 [] DGB [] bild-werk, Dortmund
Published:05.1996