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Soldatenrat bei der Obersten Heeresleitung [] An alle Soldatenräte des Feldheeres! [] Kameraden! Noch leidet das neue Reich an den Rückwirkungen der glänzend geglückten Umwälzung und schon drohen unserer verjüngten Heimat neue Gefahren, während wir die Waffen aus der Hand zu legen gewillt sind, will das neu erstandene Polen unsere augenblickliche Lage missbrauchen; unstreitig deutsches Land soll dem großen deutschen Vaterlande entrissen werden. [] Unser aller Rechtsempfinden empört sich gegen den Gedanken, daß unter Mißachtung der Wilsonschen Friedensgrundsätze kerndeutsche Brüder und Landesteile gewaltsam abgetrennt und einer polnischen Fremdherrschaft unterstellt werden sollen. [] Kameraden! Mögen solche Absichten laufen wie sie wollen - uns warnt diese Erscheinung vor Zwietracht und Auflösung. Einig und geschlossen müssen wir uns um unsere vom Vertrauen des werktätigen Volkes getragene Reichsregierung scharen. Nur dann wird sie das Maß an Einfluß erlangen, um einen Völkerfrieden aufzubauen, der das deutsche Volk schützt vor nationaler Zerreißung und auch ihm das Recht auf Selbstbestimmung sichert. [] Großes Hauptquartier, 21. November 1918. [] Der Vollzugsausschuß des Soldatenrates der Obersten Heeresleitung: [] Antesberger, [] Obermatrose. [] Dahmke, [] Sergant. [] Müller, [] Pionier. [] Stein, [] Vizefeldwebel. [] Weckerle, [] Unteroffizier. [] 7 [] Wir bitten Presse, Arbeiter- und Soldaten-Räte, für weiteste Verbreitung dieses Flugblattes Sorge zu tragen
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