Wählerinnen und Wähler von Celle!

Wählerinnen und Wähler von Celle! Nach vierjähriger wirksamer Arbeit im Stadtparlament stellen wir Sozialdemokraten uns erneut zur Wahl. Vier Jahre praktische Arbeit bewiesen jedem Bürger unserer Stadt, daß wir Sozialdemokraten anders waren, anders sind und anders handelten, als es unsere politische...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Ortsverein Celle, Pohl, Celle
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 26.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/BD6BFCAA-B08B-4532-944D-9E5DC4B37CE5
Description
Summary:Wählerinnen und Wähler von Celle! Nach vierjähriger wirksamer Arbeit im Stadtparlament stellen wir Sozialdemokraten uns erneut zur Wahl. Vier Jahre praktische Arbeit bewiesen jedem Bürger unserer Stadt, daß wir Sozialdemokraten anders waren, anders sind und anders handelten, als es unsere politischen Gegner vor vier Jahren den Celler Bürgerinnen und Bürgern darstellten. Wir vertraten und wollen auch künftig keine Gruppe, keinen Stand, keinen Beruf und keine Sonderinteressen vertreten, sondern alle Celler Bürger und werden - wie bisher - immer nur das Gesamtinteresse zu wahren wissen. Auch im neuen Rat wird unsere besondere Aufmerksamkeit auf folgendes gerichtet sein: 1. Sinnvolle und planmäßige Finanzpolitik<NZ>Einnahmen und Ausgaben müssen so aufeinander abgestimmt werden, daß städtische Steuern und Abgaben nur so hoch wie nötig und so niedrig wie möglich erhoben werden. Sparsamste Verwaltung, sorgfältige Planung, Handeln nach kaufmännischen und wirtschaftlichen Grundsätzen wird stets unsere Richtschnur sein. Neu zu errichtende öffentliche Gebäude und Anlagen, die auch künftigen Generationen dienen, können durch langfristige Anleihen finanziert werden. Wenn entsprechende Werte geschaffen werden, ist diese Verschuldung tragbar. 2. Wohnungsbau<NZ>Die Förderung des sozialen Wohnungsbaues ist und bleibt uns ein besonderes Anliegen. Neben den öffentlichen Geldern sollen auch städtische Mittel dem Wohnungsbau helfen. Wir wollen im sozialen Wohnungsbau die Bauherren niederen Einkommens fördern. Wir wollen mehr Wohnungen, auch Mietwohnungen, für die noch immer unzulänglich unter, gebrachten Einwohner. Natürlich muß der Eigentumsbau und die Kleinsiedlung gefördert bleiben. Wir setzen uns für die besondere Förderung der Objekte mit erträglichen Mieten ein. 3. Ausbau des Schul- und Bildungswesens und der Sport und Jugendpflege dienenden Einrichtungen<NZ>Der Jugend eine gute Ausbildung zu vermitteln, ist nicht nur eine echte kommunalpolitische Aufgabe, sondern auch die erste staatspolitische Pflicht. Deshalb fordern wir verstärkte Förderung des Schulbaues und der Schuleinrichtungen für sämtliche Schularten, Das gleiche gilt für die Einrichtungen der Erwachsenenbildung (Volkshochschule, Universitätswochen u. dgl.)<NZ>Die Einrichtungen für Sport und Jugendpflege sind durch die Schaffung neuer Sportplätze, Turnhallen, Schwimm-, und Badeplätze, Spielstätten für Kinder und Ausbau von Jugend, heimen zu erweitern und zu verbessern. 4. Praktische Sozialarbeit<NZ>In Zusammenarbeit von Fachkräften und ehrenamtlichen Helfern müssen die Möglichkeiten des Reichs-Jugend-Wohlfahrtsgesetzes in verstärktem Maße ausgenutzt werden zur "leiblichen, seelischen und geistigen Ertüchtigung" der Jugend. Wirtschaftliche Hilfe soll nicht zur Erlahmung eigener Initiative führen; sie soll dazu dienen, die Kräfte der Selbsthilfe zu wecken und zu fördern. 5. Stadtgestaltung und Stadtplanung<NZ>Unsere schöne Stadt soll schön bleiben. Erhaltung des schönen Stadtbildes und Beseitigung von Verschandelungen ist Herzenssache. Die Celler Altstadt ist ein wertvolles Kapital. Wir müssen jedoch in dieser Stadt auch wohnen und arbeiten und deshalb auch dem Neuen zugewandt sein. So wie in früheren Jahrhunderten muß in sauberer Baugestaltung Altes und Neues miteinander verbunden werden. - Die Stadt braucht, weil sie gewachsen ist, mehr Grünanlagen. Die Ausführung der vom alten Rat beschlossenen zweiten großen Allerbrücke ist dringend erforderlich und soll das Heesegebiet mit Klein-Hehlen verbinden. 6. Verkehrsgestaltung<NZ>In Celle herrscht eine bedrohliche Verkehrsnot. Die Pläne zu deren Beseitigung sind seit Jahren erarbeitet und von namhaften Fachleuten lobend begutachtet worden. Um diese Verkehrs, not zu beseitigen, sind zwei Maßnahmen erforderlich: 1. Die äußere Stadtumgehung, die der Bund baut, aber nachdrücklichst gefördert werden muß. 2. Die innerstädtische Sammelstraße und geordnete Ortsdurchfahrt. Nur die SPD hat im letzten wie im vorletzten Rat konsequent, unbeeinflußt und entschieden an diesem Programm festgehalten. Schon im Jahre 1952 konnte der Plan ausgeführt werden. Der Stadt wären ca. 1000 000 DM erspart worden. Sie wissen, was wir wollen! Wenn Sie sich auch dazu bekennen, bitten wir Sie um Ihre Stimme. Unsere Kandidaten sind frei und unabhängig und werden nie Sonder-Interessen, sondern nur das Gemeinwohl vertreten. Jeder Mann - jede Frau - 3 Kreuze der Liste1-SPD<NZ>Öffentliche Wahlversammlung! am Freitag, dem 26. Oktober 1956, 20 Uhr im großen Saal und im Muschelsaal der Städtischen Union<NZ>Willy Brandt, Bundestagsabgeordneter <NZ>Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses<NZ>Neue Wege der deutschen Politik<NZ>Wir laden hierzu herzlich ein <NZ>SPD Ortsverein Celle<NZ>Pohl, Celle
Published:26.10.1956