Unser Kandidat: . Kurt Leuschner

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Unser Kandidat: [] Kurt Leuschner [] SPD [] Sozialdemokraten [] Zukunftssicherung für die Region [] Die dank der erfolgreichen Politik der Bundesregierung in unserem Lande bereits weitgehend überwundene weltweite Wirtschaftskrise hat sich in...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Schleswig-Holstein, Wullenwever-Druck, Lübeck
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 03.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/CF39726D-64D4-4F4E-89E8-62A2B4D4E9E0
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Unser Kandidat: [] Kurt Leuschner [] SPD [] Sozialdemokraten [] Zukunftssicherung für die Region [] Die dank der erfolgreichen Politik der Bundesregierung in unserem Lande bereits weitgehend überwundene weltweite Wirtschaftskrise hat sich in unserer schwach strukturierten Region hart ausgewirkt. In den Kreisen Steinburg und Dithmarschen waren besonders hohe Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Das lag nicht nur an der schlechten Konjunktur. Von der CDU-Landesregierung ist zu lange überwiegend nur die - sicherlich notwendige - Landwirtschaft gefördert worden, die aber auch bei uns weniger als zehn Prozent des Volkseinkommens erwirtschaftet. Uns fehlen vor allem zusätzliche zukunftssichere Arbeitsplätze im gewerblich-industriellen und im Dienstleistungsbereich. Und das in den Städten und Gemeinden unseres Raumes. Die große Zahl der Fernpendler nach Hamburg - zu denen auch ich zähle - zeigt, daß hier ein Defizit besteht. Die noch nicht endgültig behobene Strukturkrise in einigen unserer wenigen Großbetriebe ist ein deutliches Warnsignal. Hilfe bei der Schaffung neuer und Erhaltung vorhandener Arbeitsplätze wird daher meine Hauptaufgabe in den nächsten Jahren sein. Die Bundesregierung hat schon geholfen; sie hat im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur" die Schwerpunktorte Itzehoe, Brunsbüttel und Glückstadt beträchtlich gefördert. Die dadurch gebotenen Chancen müssen zielstrebig genutzt werden. [] Verkehrsverbesserung und Umweltschutz [] Erste Voraussetzung für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist die weitere Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Einiges ist bereits von Sozialdemokraten trotz knapper gewordener Staatsfinanzen durchgesetzt worden: die Autobahn wird zügig nach Itzehoe weitergebaut, die erste Priorität für die wichtige Kanalquerung Brunsbüttel und für die neue B 204 nach Heide ist gesichert. Mein ständiger Einsatz wird der weiteren Beschleunigung dieser Bauvorhaben gelten. Auch werde ich nicht hinnehmen, daß die Bundesbahn ihre Leistungen in unserem Raum ohne ausreichenden Ersatz weiter einschränkt. Zusätzliche Industrie- und Gewerbeansiedlung darf aber nicht zur Zerstörung und Zersiedelung unserer schönen Landschaft an der Unterelbe führen. Ich werde daher darauf achten, daß die Bestimmungen des von uns seit 1970 stark verbesserten Umweltschutzes strikt beachtet werden. [] Chancengleichheit in der Bildung [] Seit ich selbst aus finanziellen Gründen vorzeitig das Gymnasium verlassen und später unter harten Bedingungen neben dem Beruf das Abitur auf der Abendschule nachholen mußte, habe ich mich für ein besseres Bildungssystem mit Chancengleichheit auch für die sozial Benachteiligten eingesetzt. Die Fortschritte, die von den Sozialdemokraten für das deutsche Bildungswesen seit 1970 erreicht wurden, können sich wahrlich sehen lassen. Zum Beispiel: [] - Die Zahl der Kindergartenplätze wuchs seit 1970 um mehr als 400000 Plätze. [] - Die Zahl der Realschulabsolventen wuchs von jährlich 143000 (1970) auf 213000 (1975). [] - Die Hochschulreife erwarben 1970 91000 Schüler. 1975 waren es 173000. [] - 1970 gab es rund 390000 Lehrer; 1975 waren es 475000. [] Auf dem Erreichten aufbauend, müssen auch in diesem Bereich gleiche Chancen für alle jungen Menschen verwirklicht werden. Das heißt für mich heute, daß Bildungsreform verstärkt die berufliche Bildung einbeziehen muß, daß genügend Lehrstellen von der Wirtschaft - die ja letzten Endes am meisten von gut Ausgebildeten profitiert - bereitgestellt werden müssen. [] Von der Reform der beruflichen Bildung lassen wir uns von konservativen Widerständen nicht abbringen. Sicherzustellen, daß ausreichend Ausbildungsplätze bereitstehen und die Qualität der beruflichen Bildung gleichwertig zu anderen Bildungswegen zu entwickeln ist, das ist aus menschlichen, aus sozialen und aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. junge Menschen können erwarten, daß die Gesellschaft sie gut ausgebildet ins Arbeitsleben aufnimmt. [] Kurskorrektur zugunsten der beruflichen Bildung heißt aber nicht, andere Bildungsbereiche zu vernachlässigen. Im Gegenteil. Wir arbeiten z. B. daran, daß der Numerus clausus nicht weiter auswuchert und jungen Menschen den Zugang zur Hochschule versperrt. Die Zehntelnote im Durchschnitt des Abiturs darf nach unserer Auffassung nicht länger über den Lebensweg eines jugendlichen entscheiden. [] Und auch sonst: Fortsetzung der Reformpolitik [] Wir haben zwar schon vieles in diesem Lande verbessert. Noch mehr aber bleibt weiterhin zu tun. Die CDU/CSU ist aus durchsichtigen Gründen gegen eine Fortsetzung der Reformpolitik. Sie sorgt sich nur um die Interessen wirtschaftlich wichtiger Gruppen, die sie und ihren Wahlkampf finanzieren. Zusammen mit meinen politischen Freunden werde ich mich weiter einsetzen [] - für eine Verbesserung des Gesundheitswesens, um übermäßige Belastungen für die Versicherten zu vermeiden, [] - für humane Arbeitsplätze und die volle paritätische Mitbestimmung der Arbeitnehmer, [] - für eine gerechte Beteiligung aller am gemeinsam von Arbeit und Kapital erarbeiteten Gewinn und Produktivvermögen, [] - für eine Verbesserung des Wettbewerbsrechts im Interesse der Verbraucher und des Mittelstandes, [] - für den weiteren Ausbau der sozialen Sicherheit. [] Dafür bitte ich um Ihr Vertrauen [] Kurt Leuschner [] Kurt Leuschner [] 1936 in Wismar/Meckl. geboren, 1949 übergesiedelt nach Flensburg. Ausbildung zum Regierungsinspektor. Tätigkeit beim Land Schleswig-Holstein. Nebenberuflich Abitur auf der Abendschule. Studium der Rechtswissenschaften. Vorsitzender der Studentenschaft in Kiel. Seit 1964 Mitglied der SPD. Mitglied der ÖTV. Seit Heirat 1968 wohnhaft in Itzehoe. Jetzt Oberregierungsrat in der Senatskanzlei Hamburg. Stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD Steinburg. Mitglied des SPD-Landesvorstandes. Ratsherr in Itzehoe. [] Herausgeber: SPD-Landesverband Schleswig-Holstein - Druck: Wullenwever-Druck, Lübeck. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
Published:03.10.1976