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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; An die Bevölkerung im Wahlkreis 12 [] Aufruf der KPD zur Bundestagsnachwahl! [] [] Männer, Frauen und Jugendliche! [] Vor Euch steht die Bundestagswahl! Vor Euch stehen gleichzeitig entscheidende Lebensfragen. Sechs Jahre nach Beendigung des Hitlerkrieges droht ein neuer Krieg. Ihr alle wollt den Frieden, Ihr wollt Eure Familie, wollt Haus und Hof erhalten. [] Mit großer Sorge seht Ihr deshalb, wie wieder Kasernen, Truppenübungs- und Flugplätze gebaut werden. Der Jahrgang 1932 soll im Herbst dieses Jahres einberufen werden. Adenauer plant die Einberufung der allgemeinen Wehrpflicht. Für die Aufstellung der ersten zwölf Divisionen fordert Bonn weitere 24 Milliarden Mark von unserem Volk. Daß ist die Vorbereitung des Krieges, der die deutsche Jugend, unser ganzes Volk, den amerikanischen Profitinteressen opfern soll! [] Das ist der Krieg, den die amerikanischen und deutschen Imperialisten vorbereiten. [] Die deutschen Imperialisten, die auch Hitler finanzierten, die Krupp und die Herren der IG-Farben, die Pferdmenges, Zangen & Abs, und mit ihnen die alten Hitlergenerale wie Heusinger und Speidel, bestimmen wieder die Politik, die sie mit der CDU Führung festlegen. Mit Hilfe des Schumanplanes wollen sie ihre Vorherrschaft in Europa sichern und die alte Politik unter amerikanischer Führung fortzestzen [!][fortzusetzen]. Deshalb geben sie unsere Friedensindustrie dem Bankrott preis, ruinieren sie das Kleingewerbe und die Bauernschaft. Deshalb steigen die Preise, und die Profite der Unternehmer und die Arbeiter stehen in hartem Lohnkampf. [] Allein in unserem Land haben sie 30000 ha Bauernland für Flug- und Truppenübungsplätze ausgeliefert, während die Bauern, besonders die Winzer, unter der Last der Steuern und dem Absatzmangel erdrückt werden. [] Hand in Hand damit geht die Schaffung der neofaschistischen Organisationen, Soldatenverbände und Legionen faschistischer Terrororganisationen zur Unterdrückung des Volkes! Bonn hat jetzt auf Initiative der SPD-Führung ein neues Gestapogesetz erlassen, das Streiks, fortschrittliche Organisationen, jedes freie Wort, wie unter Hitler, verbieten soll. Das ist die Remilitarisierung. [] Remilitarisierung - das bedeutet Krieg! [] Das alles, liebe Landsleute, verspürt Ihr selber am eigenen Leib. Das ist die Politik der CDU-FDP-Führung und vor dieser Entwicklung haben wir Kommunisten immer gewarnt. Wir sagen Euch heute erneut: [] [] Der Krieg wird von Menschen gemacht und kann deshalb von Menschen verhindert werden [] Wir fordern: [] Fort mit Adenauer und seinem Krieg! [] Allein: ist das nur die Politik Adenauers? Stehen nicht die Schumacher und die rechte SPD-Führung in Opposition zu Adenauer? Was Schumacher und die SPD-Führung wollen, haben sie längst durch ihre Taten bewiesen. Selbst McCloy hat festgestellt, daß es zwischen der Adenauer-Regierung und der sogenannten "Opposition" keinen grundlegenden Unterschied, sondern nur "taktische Meinungsverschiedenheit" gibt. Aber prüft selbst: Schumacher fordert die "Zentralisierung der Streitkräfte der westlichen Welt auf deutschem Boden, und die "Verteidigung Deutschlands durch die Weltdemokratische Offensive nach Osten!" (Neuer Vorwärts 13. 7. 51). Das heißt, er fordert den Angriffskrieg gegen die DDR und die Sowjetunion. [] Hat nicht Dr. Schumacher erklärt, daß "wenn die SPD an der Macht wäre, es keine Kriegsdienstverweigerer gäbe?" Hat nicht der DGB-Vorsitzende Fette den "Verteidigungsbeitrag" gefordert? Hat nicht Carlo Schmid im Bundestag zum Schumanplan erklärt: "Wenn wir nein sagen, so tun wir dies weil unser Ja zu dem Prinzip so leidenschaftlich ist, daß wir zu den Surrogaten (Behelfsmitteln) der anderen nein sagen müssen". Hat nicht Dr. Schumacher selber die "Ausbildung der USA-Truppen statt in Texas, in der Lüneburger Heide gefordert". Hat nicht Böckler selber Ja zur Remilitarisierung gesagt? - So ist es! Gerade die Bundestagsfraktion der SPD hat im Bundestag das berüchtigte Gestapogesetz ala Hitler eingebracht und auf ihre Initiative wurde das Verbot der Volksbefragung gegen die Remilitarisierung ausgesprochen! [] Das sind die Taten der Führung der SPD! Das ist dieselbe Politik wie auch die Adenauers! Das heißt offene Unterstützung der Vorbereitung des amerikanischen Krieges auf deutschem Boden. Der amerikanische Krieg würde aber Deutschland zu einem Leichenfeld und zur Trümmerwüste machen. [] [] Wir wissen: [] Die Meinung Dr. Schumachers - Das ist nicht die Meinung der ehrlichen und aufrichtigen Sozialdemokraten, die den Frieden wollen! [] Nach den Erfahrungen von zwei Weltkriegen weiß jeder einsichtige Sozialdemokrat, daß aus dieser beschleunigten Remilitarisierung die Gefahr des Krieges erwächst, den die Arbeiterklasse einheitlich und geschlossen abwehren muß! Wir Kommunisten haben deshalb der Bezirksleitung der SPD - Bögler - ein zweimaliges Angebot auf gemeinsame Kandidaten und gemeinsames Auftreten gegen den drohenden Krieg gemacht. Die Führung der SPD hat nicht geantwortet! Wir wenden uns deshalb an alle Sozialdemokraten zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Remilitarisierung und Krieg - für die Forderungen der Arbeiterklasse - gegen die geplante Einberufung des Jahrganges 1932 - auf der Basis des gegenseitigen Vertrauens! Laßt uns zusammengehen, ehe es zu spät ist! Wenn die Arbeiterklasse einheitlich auftritt, wird sie ihre Lohnforderungen durchsetzen, wird sie ein besseres Leben erkämpfen, ein neues 1933 verhindern und den Krieg bezwingen! [] Laßt uns in dieser Stunde der großen Verantwortung der Arbeiterklasse vor unserem Volke gemeinsam den Brief des Zentralkomitees der SED an die Sozialdemokraten und Kommunisten in Westdeutschland diskutieren, der uns zur gemeinsamen Tat auffordert, um das Vaterland vor dem Kriege und unsere Jugend vor dem Tode zu bewahren! [] [] Georg Gampfer, der Kandidat der KPD [] [] Die Kommunisten zeigen den Ausweg! [] Jeder Mensch weiß, daß uns Kommunisten nicht Hetze noch Verleumdung oder Terror der Kriegsinteressenten und Volksfeinde davon abhält, für die Sache des Volkes einzutreten, [] für den Frieden zu kämpfen und damit für ein besseres Leben! [] Wir treten ein für den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland noch in diesem Jahr! Für den Abzug aller Besatzungstruppen für ein einheitliches demokratisches Deutschland, das in Frieden mit allen Völkern lebt. Wir kämpfen gegen die Remilitarisierung, die zur Verelendung des Volkes, zum Ruin unserer Heimat und zum Kriege führt. Mit allen Mitteln werden wir gegen die Einberufung auch nur eines Jugendlichen auftreten. Wir haben Marshallplan und Schumanplan von allem Anfang an abgelehnt und bekäpft [!] [bekämpft]! Noch nie haben wir unsere Stimme zur Erhöhung von Steuern oder Preisen gegeben - dafür aber alle Kraft für die Erhöhung der Löhne der Arbeiter und der Versorgungssätze der Unterstützungsberechtigten! Welche andere Partei als wir hat ihre Stimme gegen den Raub von Bauernland, für die Annulierung [!][Annullierung] der Schulden der Klein- und Mittelbauern, für die Sicherung des Absatzes der Landwirtschaft, eine wirkliche demokratische Bodenreform erhoben? Niemand! [] Friedensvertrag, Abzug der Besatzungstruppen und ein einheitliches demokratisches Deutschland - das bedeutet, daß wir frei und in Frieden leben können. Das bedeutet, daß die Zonengrenzen beseitigt werden und die unheilvolle Spaltung Deutschlands überwunden wird. [] Dann können wir statt Kasernen Wohnungen bauen - dann können wir statt der Besatzungskosten und Remilitarisierungs-Gelder die Steuern senken und die Löhne werden steigen, dann können die Arbeitslosen arbeiten und unsere Jugend lernen! Damit ist der Absatz der Landwirtschaft und der Friedensindustrie garantiert. Die Mütter werden in Frieden ihre Kinder großziehen. Dann ist der Frieden in Europa gesichert. [] [] Das ist der Weg der Verständigung aller Deutschen [] Das ist der Weg des Friedens! [] Das bedeutet: [] Frieden, Aufbau und ein besseres Leben! [] Das ist der Weg für das Volk! [] Wir sagen: Wer Kommunisten wählt, der wählt den Frieden! Wer aber SPD und CDU wählt, der gibt den Führungen dieser Partei seine Stimme, der wählt damit den Stellungsbefehl und den Krieg! Wer aber von Euch will den Krieg? [] Man sagt Euch: Die Kommunisten seien schwach. Warum bekämpft man sie dann mit allen Mitteln? Ist das nicht die Angst der Kriegshetzer? Sind es nicht die Länder mit 800 Mill. Menschen, in denen die Kommunisten an der Spitze stehen? Entscheidend ist, daß die Kommunisten das Recht und den Frieden wollen. Wer das will, der wählt unsere Kandidaten! [] Man sagt Euch: die Kommunisten sind von Moskau diktiert! Hat das nicht schon Hitler gesagt? Hat nicht Hitler damit seinen Krieg gegen die Sowjetunion vorbereitet? Haben das die Feinde des Volkes nicht gesagt, lange bevor es eine Sowjetunion gab? Das ist eine dumme Lüge. Wir Kommunisten kämpfen für die Freundschaft mit der sozialistischen Sowjetunion. Ist das nicht viel besser, als, wie Hitler, für einen Krieg gegen sie einzutreten? [] Was aber, wenn wir KPD wählen, - kommen dann nicht die "Russen"? Wäre das nicht eine Lüge, sondern Tatsache, was würde sie abhalten zu kommen? Hätte sie sonst ständig vorgeschlagen, einen Friedensvertrag mit Deutschland abzuschließen und die Besatzungstruppen abzuziehen? Hätte sie sonst vorgeschlagen, eine gesamtdeutsche Regierung zu schaffen, die den Abschluß eines Friedensvertrages regelt? Und schließlich: sie, die den Kommunismus aufbaut, hat erlebt, was ein Krieg ist, sie hat sieben Millionen Menschen verloren, sie braucht den Frieden, sie braucht ihre Menschen, im aufbauen zu können. Solche Lügen, daß die "Russen kommen", brauchen die Kriegshetzer, um Euch einzuschüchtern, damit Ihr ruhig Steuern bezahlen sollt, damit sie ihre Kriegsvorbereitungen "begründen" können. Wer aber glaubt das noch? [] Habt ihr nicht all diese Hetze schon unter Hitler gehört? Wenn Adenauer und Schumacher sie auftischen, so beweisen sie nur, daß sie dasselbe wie Hitler wollen! Das ist Tatsache. [] Schließlich tischt man den einfachen Menschen viele Lügen auf über die DDR, nach dem Prinzip, je dicker die Lügen, umso eher werden sie geglaubt! [] Man sagt Euch: dort wird Remilitarisiert! Aber wer soll Remilitarisieren, wenn dort die Großgrundbesitzer und Monopolherren enteignet sind? Die Arbeiter und Bauern? Welches Interesse sollten sie am Kriege haben? Sie haben nur am Frieden Interesse! [] Dort gäbe es keine "Freiheit" - so sagt Adenauer. Welche Freiheit meint er? Freiheit für Kriegshetzer, wie Krupp, für die Hitlergenerale, die gibt es dort nicht. Dafür gibt es Freiheit für die Jugend, zu lernen und zu schaffen, Freiheit für die schaffenden Menschen, auf ihrer eigenen Scholle, in ihren volkseigenen Betrieben. Das meint Adenauer aber nicht. [] Sie lügen über die Volkspolizei. Hat nicht die DDR vorgeschlagen, gemeinsame Besprechungen über die Polizei zu führen, die es auch in Westdeutschland gibt, um sie in ganz Deutschland zu vermindern, was Adenauer aber ablehnte? [] All' diese Lügen braucht Adenauer, weil er die demokratische Einheit Deutschlands fürchtet, denn nur in einem gespaltenen Deutschland kann er seinen Krieg vorbereiten. [] All' diese Lügen wurden durch die großartigen Weltfestspiele der zwei Millionen Jugendlichen in Berlin über den Haufen geworfen. Wenn die Lügen nicht Lügen, sondern Tatsachen wären, warum hat dann Herr Lehr die westdeutschen Jugendlichen an der Fahrt nach Berlin zu hindern versucht und auf sie schießen lassen? Millionen haben dort für den Völkerfrieden demonstriert! Das fürchten Adenauer und Schumacher! [] Zwei Millionen Jugendliche haben gezeigt, daß Deutschlands Jugend den Krieg ablehnt - daß das deutsche Volk über die Kriegshetzer, über Adenauer und seine USA-Hintermänner siegreich sein wird im Kampf für einen Friedensvertrag 1951 und gegen die Remilitarisierung Deutschlands! [] Männer, Frauen, Jugendliche! [] Laßt Euch nicht verwirren! Prüft die Taten derer, die da reden. Wählt den Frieden und damit unseres Volkes glückliche Zukunft! [] ALLES FÜR EINEN FRIEDENSVERTRAG mit DEUTSCHLAND IM JAHRE 1951. - GEGEN REMILITARISIERUNG UND KRIEG! [] FÜR DIE DEMOKRATISCHE EINHEIT UNSERER NATION! [] FÜR UNSERE JUGEND! [] FÜR DEN FRIEDEN! [] Am 23. 9. 1951: Eure Stimme dem Kandidaten der KPD! [] wählt Georg Gampfer den Kandidaten der Werktätigen! [] KPD [] Landesleitung Rheinland-Pfalz. [] [] Verantwortlich: H. Thielen, Koblenz. Druck: F. Feldmann, Ludwigshafen, Bismarkstraße [!][Bismarckstraße] 68
Published:23.09.1951