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Das Rote Berlin [] Herausgegeben von der Kommunistischen Partei Berlin-Brandenburg [] Alarm! Alarm! Nazis planen Marsch auf Berlin [] Antifaschistische Aktion zu Gegenwehr! [] Durch Geheimbefehl hat Hitler für die gesamte SA. und SS. ab 31. Juli Marschbereitschaft angeordnet. [] Der Nazi-Abgeordnete Zillken - Ruhrgebiet hat in Holzminden erklärt: "Den Wahlen am 31. Juli wird der Marsch auf Berlin folgen, ganz gleich, ob dieser Marsch legal oder sonstwie durchgeführt wird." [] Der Nazi-Abgeordnete Rust - Hannover drohte frech an: "Nach dem 31. Juli regiert nur Adolf Hitler, mögen die Wahlen ausfallen, wie sie wollen." [] "Zuverlässige Leute aus SA. an SS. überschreiben [] Die Mobilisierung der SA.- und SS.-Banden geht im ganzen Reiche vor sich. In einem Befehl an die SA. und SS. Stuttgart (Standarten - und Sturmbefehl) wird höchste Alarmbereitschaft für den 31. Juli angeordnet. Genaue Meldungen werden verlangt über die Bewaffnung und Ausrüstung der SA. und SS. Ein solcher Befehl wurde von München aus an "Sturmbann- und Sturmführer", an "die Führer", an die "Abschnitte" herausgegeben. Jeder Urlaub für SA. und SS. ist gesperrt. In diesm Befehl heißt es dann wörtlich: [] "Ich verlange, daß dieser Befehl restlos durchgeführt wird, jeder Führer haftet mir für die Einhaltung dieses Befehls, die Zehnprozentstärke der SS. im Verhältnis zur SA. wird auf 15 bis 20 Prozent festgesetzt.EGs sind besonders zuverlässige Leute aus der SA. an die SS. zu überschreiben Meldung bis spätestens 25. Juli über die Dienststellen zur Reichsleitung. [] Standarte 13, gez. Zeller." [] Überall bewaffnete SA. [] In Altona, Siemensstadt, Ohlau, Düsseldorf, Essen, Köln und Breslau haben die Mordbanditen täglich auf Arbeiter geschossen. In Itzehoe, Münster, Berlin-Tegel und überall, wo die SA.-Truppen gestellt wurden, wurde bei den Banditen Ausrüstung mit Revolvern, Dolchen, Eisenstangen und Totschlägern festgestellt. Zu jeder SA-Kaserne gehört ein Waffenlager, und jeder Mordsturm hat seine bewaffneten Formationen. In jeder SA.-Kaserne werden immer neue Ueberfälle auf Antifaschisten, Terroraktionen gegen Arbeiterviertel, Ueberfallpläne auf kommunistische Parteibüros und auf Gewerkschaftshäuser ausgebrütet. [] Organisiert die Gegenwehr! [] Gegen die braune Mordpest helfen leine Telegramme an Hindenburg, Papen und Schleicher, helfen keine "juristischen" Deuteleien vor dem Staatsgerichtshof. Wenn die SPD.-Führer nach "Ruhe und Ordnung" winseln, vor der faschistischen Regierung kapitulieren, gegen die Kommunisten hetzen und die antifaschistische Einheitsfront sabotieren und bekämpfen, dann geben sie Deutschland immer mehr dem Faschismus preis, genau so wie der SPD.-Polizeipräsident Eggerstedt mit Panzerwagen und Karabinersalven das rote Altona den Banden Hitlers preisgeben wollte. [] Nieder mit dem Mordfaschismus! [] Schließt überall die Reihen der roten antifaschistischen Einheitsfront! [] Bereitet in allen Betrieben den politischen Massenstreik gegen alle Formen des faschistischen Terrors vor! [] Stempelstellen, schließt euch mit den Betrieben zur antifaschistischen Massenaktion zusammen! [] Arbeiterviertel, verteidigt euch gegen die Provokationen und Mordpläne der SA.! [] Streik und roter Massenselbstschutz schlägt Faschismus [] Deutschland ist nicht Italien oder Ungarn. Macht die Betriebe und die Stempelstellen frei von den Mordorganisatoren! [] Die Partei der Liste 3. die KPD., ist die einzige Partei, die euch die Wahrheit über den Ernst der Lage in Deutschland sagt. Sie ist die einzige antifaschistische und antikapitalistische Partei. [] Sie ist die einzige Partei der sozialen und nationalen Befreiung, die einzige Partei des Sozialismus. [] Nur in kühnem revolutionären Klassenkampf, durch Bildung der roten Einheitsfront in Stadt und Land, wird das Proletariat als Führer aller ausgebeuteten Werktätigen Deutschlands den Faschismus schlagen. [] Hört auf die Kommunisten! [] Laßt euch nicht einlullen! [] Massensturm gegen die faschistische Kapitalsdiktatur! [] Ob am 31. Juli, ob in der Nacht zum 1. August oder später gegen jeden Versuch der Nazis, Arbeiter zu morden, die Arbeitereinrichtungen zu zerstören, die direkte Regierungsgewalt zu ergreifen, gegen jede faschistische Maßnahme, gegen jeden Abbau der Löhne und Gehälter, die Erwerbslosenunterstützung und der Renten, gegen jede Unterdrückungsmaßnahme der Kapitalsdiktatur: [] Heraus zum Maffenkampf! [] Massenstreik ist die Losung des antifaschistischen Freiheitskampfes! [] Rote Einheitsfront schlägt alle Feinde der Arbeiterklasse! [] Kämpft mit den Kommunisten, wählt Liste 3 [] "Schimpfliche Kapitulation Severings" [] Sozialdemokratisches Zentralorgan "Berner Tagwacht" klagt die Wels und Severing an [] Selbst das Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, die "Berner Tagwacht", wendet sich mit einer Schärfe gegen das Verhalten der Severing, Wels und Künstler in Deutschland, die jedem SPD.-Arbeiter die Augen darüber öffnen muß, daß er niemals den Kandidaten der Liste 1 folgen, sondern nur mit denen der Lifte 3 kämpfen kann. Die "Berner Tagwacht" schreibt u. a.: [] "Eigentlich sollten die Ereignisse, deren Schauplatz jetzt Deutschland ist, niemand mehrüberraschen können. Bis zu dem vorläufig letzten Akt, der Verjagung Severings durch einen von Papen beorderten Offizier und zwölf feldmarschmäßig ausgerüsteten Reichswehrsoldaten, bis zur Verhaftung des sozialdemokratischen Polizeipräsidenten Grzesinski war alles seit Wochen und Monaten ebenso vorauszusehen, wie die schimpfliche Kapitulation des Preußenkabinetts, das sich bereits heroisch vorkommt, weil es sich zu einem lächerlichen Appell an den Staatsgerichtshof gewandt hat... [] Wenn das Preußenkabinett das erste Opfer wurde, so keineswegs darum, weil dieses ein irgendwie nennenswertes Gegengewicht gegen die Reichsregierung bildete. Es hat bisher noch alle Maßnahmen des Junkerkabinetts getreulich ausgeführt. Doch Hitler hatte das Eingreifen verlangt... [] Es ist eine Illusion zu glauben, daß der Stimmzettel etwa noch eine korrigierende Kraft besitze. Die deutsche Arbeiterklasse darf nicht zögern, den Kampf aufzunehmen." [] Das SPD. -Organ bestätigt alles, was wir Kommunisten schrieben. Zieht die Konsequenz SPD.-Arbeiter! Kämpft mit Liste 3 gegen den Faschismus! [] Drei Pfeile gegen die Einheitsfront [] SPD.-Arbeiter, ein Wort an euch [] Drei Pfeile blinken am Rockkragen des sozialdemokratischen Arbeiters. Das Abzeichen der "Eisernen Front". Hunderttausende tragen es mit Stolz, um ihren ehrlichen Kampfwillen gegen den Faschismus zu demonstrieren. [] Einigkeit, Aktivität, Disziplin! Das soll die Bedeutung dieser Pfeile sein. Welche Einigkeit, welche Aktivität, welche Disziplin? Diese Fragen stellen wir an alle sozialdemokratischen Arbeiter, die mit uns den Sieg der Arbeiterklasse wollen. Keiner kann ableugnen, daß auch der Klassenfeind im Kampfe gegen die revolutionäre Arbeiterschaft einheitlich vorzustoßen bestrebt ist. Daß er dabei die größte Aktivität und Klassendisziplin an den Tag legt, ist ebenfalls unbestritten. Wer den Sieg der Arbeiterklasse will, der muß die Einigkeit der Arbeiterklasse, die Aktivität und Disziplin im revolutionären Kampf gegen den Klassenfeind wollen! [] Ist diese Einigkeit, diese Aktivität und diese Disziplin das Ziel der "Eisernen Front"? Wir wollen Tatsachen sprechen lassen. [] Es regnet Notverordnungen. Jede einzelne ein Schlag gegen die Arbeiterschaft. Lohnsenkung, Unterstützungsabbau, Salzsteuer, Mietwucher. Im Bunde mit Hitler errichtet Papen die offene faschistische Diktatur. Belagerungszustand, Schießerlaß, Presseverbote, schärfste Unterdrückung der Arbeiterorganisationen. Die sozialdemolratischen Minister und Polizeipräsidenten fliegen, weil die Bourgeoisie größere Garantien für die Durchführung ihres faschistischen Kurses braucht. Die braune Mordpest rast durch die Straßen. Täglich werden Arbeiter gemeuchelt. Kommunisten, Reichsbannerkameraden, Parteilose, der braune Mordstahl fragt nicht danach. [] Gab es eine Stunde, wo die rote Einheitsfront der Tat, die revolutionäre Aktivität im Kampf gegen unsere Unterdrücker notwendiger war als heute? Wir Kommunisten wollen diese Einheitsfront und diese Aktivität. [] Unermüdlich rufen wir die Arbeiter zum gemeinsamen Kampf. In den Betrieben, an den Stempelstellen und in den Wohngebieten. Wir stellen nicht die Frage des Mitgliedsbuches. Wir stellen keine Bedingungen. Wir reichen jedem die Hand, der mit uns zum Kampf gegen Hunger und Faschismus bereit ist. Die Antifaschistische Altion, die Millionen zum Widerstand gegen die faschistische Hungerdiktatur zusammenballt, verwirklicht die rote Einheitsfront der Tat. [] Doch was tun die Führer der "Eisernen Front"? Sie verbieten den sozialdemokratischen Arbeitern, mit uns zusammenzugchen. Einigkeit? Jawohl, mit Hindenburg, mit der Volkspartei, mit dem Zentrum. Gegen die proletarische Einheitsfront, gegen die Antifaschistische Aktion, gegen die Kom munisten schärfster Kampf! Wenn Severing sich rühmt, seine Polizei in erster Linie gegen die revolutionäre Arbeiterschaft eingesetzt zu haben, wenn der Militärbefehlshaber von Rundstedt den sozialdemokratischen Führern öffentlich seinen Dank ausspricht, weil sie den Generalstreik gegen die faschistische Militärdiktatur verhinderten, steigt da nicht jedem sozialdemokratischen Arbeiter die brennende Schamröte ins Gesicht? [] Aktivität? Wenn die braunen Notverordnungsjacken in die Arbeiterquartiere einfallen, um Gewerkschaftshäuser zu stürmen, und Proleten abzuknallen, dann heben die Führer der "Eisernen Front" beschwörend die Hände: "Weg von den Straßen, schließt die Fenster, spielt und badet." Sie verbieten den sozialdemokratischen Arbeitern, sich mit ihren kommunistischen Klassenbrüdern im roten Massenselbstschutz zur Verteidigung des Arbeiterlebens und Arbeitereigentums zusammenzuschließen. Wenn die Arbeiter in den Betrieben sagen: Jetzt Schluß mit dem Lohnraub, wir zahlen keine Beschäftigtensteuer, Streik! Wenn die Erwerbslosen gegen den Unterstützungsabbau rebellieren, wenn sie dem Mietwucher durch Mieterstreiks ein Ende machen wollen, wer hindert sie daran ihre Aktivität im Kampfe zu entfalten? Es sind die Führer der "Eisernen Front", [] Antifaschisten - "Spitzel und Provolaleme" [] Ungeheuerliches Rundschreiben der "Eisernen Front"-Führer zur Sprengung der antifaschistischen Einheit [] Die kommunistischen Arbeiter und die antifaschistischen Kampfbündler politisch infamieren, sie als unzuverlässig verdächtigen und sie schließlich, um allem die Krone aufzusetzen, als kriminelle Elemente zu beleidigen - das ist die Antwort der "Eisernen Front"-Führer auf den Einheitsfront-Ruf der Kommunistischen Partei. Das Veweisdokument liegt jetzt vor: [] Die wörtlichen Zitate, die wir weiter unten aus den beispiellosen Sabotageanweisungen bringen, sind so ungeheuerlich, daß vielleicht sozialdemokratische Arbeiter, denen es mit der Einheitsfront ernst ist, die aber noch an ihre Führer glauben, an der Echtheit zweifeln könnten. Aus diesem Grunde geben wir das ganze Rundschreiben im Facksimile wieder. Ein für allemal sind die Saboteure, die verbrecherischen Spalter der Arbeiterbewegung an den Pranger gestellt. Lest und hört, was sie zu schreiben wagen: [] "Werte Gesinnungsgenossen! Die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die auch in unserem Bezirk einen Grad erreicht haben, der kaum zu überbieten ist, werden von der KPD. Und deren Unterorganisationen (wie Antigfa, RGO., Rote Hilfe, Roter Massenselbstschutz usw.) dazu ausgenutzt, um unsere Anhänger für eine Einheitsfront unter Führung der KPD. Zu gewinnen. [] Zweck der von der KPD. gewünschten Einheitsfront ist nicht, wie diese vorgibt, die Stärkung der orgnisierten Arbeiterschaft zum Kampf gegen den Faschismus, Leider sind in einigen Orten unseres Bezirks Teile der Eisernen Front auf diesen Schwindel heringefallen ... [] In einzelnen Fällen haben die Kommunisten die Kameraden des Reichsbanners in Tätlichkeiten mit den Nationalsozialisten verwickelt, sind dann aber nicht nur rechtzeitig verschwunden, sondern haben die Reichsbannerleute als Täter bei den Behörden denunziert (!) Wir haben Beweise dafür, daß der Antifaschistische Kampfbund derart stark mit nationalsozialistischen Spitzeln durchsetzt ist, das er tatsächlich kampfunfähig ist." [] Wir rufen euch, sozialdemokratische Arbeiter, und euch, Reichsbannerkameraden, als Zeugen an: [] Ist es wahr oder nicht, daß die Kommunisten euch Hunderte Male zu Hilfe geeilt sind wenn ihr überfallen wurdet? [] Ist es wahr oder nicht, daß sie ihr Leben aufs Spiel setzten, um Arbeiterinstitutionen zu schützen? [] Ist es wahr oder nicht, daß sie als tapfere antifaschistische Kämpfer bei den Zusammenstößen mit den Nazis in der ersten Reihe stehen und fechten? [] Das alles ist so wahr, wird selbst von der reaktionären faschistischen Presse immer wieder betont, daß nur ein verworfener Lügner es leugnen kann. Warum leugnen es die Führer des Reichsbanners, des ADGV., der SPD. usw. Sie tun es darum, weil sie nichts mehr hassen, als die kämpfende Einheitsfront gegen den Faschismus. Und schon aus der Tatsache, wie sie aus den mutigen Antifaschisten Feiglinge und Provokateure machen, solltet ihr SPD.- und Reichsbannerarbeiter sehen, was für eine Sorte Führer ihr habt und wie sie euch gegen die Einheitsfront mißbrauchen wollen. [] Sie lügen nicht nur, daß der Antifaschistische Kampfbund von Spitzeln verseucht sei, sie behaupten in dem Rundschreiben auch, daß die antifaschistischen Schutzstaffeln den Sturm auf Lebensmittelgeschäfte und Warenhäuser organisieren. Spitzellügen über Anweisungen antifaschistischer Instrukteure, "im Kampf gegen die Polizei genügend Pflastersteine und Blumentöpfe zu benutzen", werden von den Fabrikanten des Rundschreibens produziert, um zwischen SPD.-Arbeitern und revolutionären Antifaschisten den Keil zu treiben und jeden mit dem Ausschluß aus den Organisationen der "Eisernen Front" zu bedrohen, der die Einheitsfront verwirklichen hilft: [] "1. Alle Aktionen zu Bekämpfung des Faschismus werden von uns bestimmt und druchgeführt. 2. Eigenmächtigkeiten einzelner Personen oder Gruppen, die der Eisernen Front angehören, mit dem Ziel der Vorbereitung gemeinschaftlicher Aktionen mit der KPD. und deren Organen sind unzulässig. Das bezieht sich auch auf gemeinschaftliche Aufmärsche, Kundgebungen und Versammlungen. [] 3. Die Versicherungseinrichtungen der Eisernen Front, Rechtsschutz usw. müssen solchen Mitgliedern der Eisernen Front versagt bleiben, die gegen die Anweisungen verstoßen." [] Punkt 1: Eben weil die "Eisernen-Fiont" Führer nicht eine einzige Aktion gegen den Faschismus durchführen (siehe 20. Juli!), darum streben die sozialdemokratischen Arbeiter sehnsüchtig nach der Verbindung mit den kommunistischen Arbeitermassen, die nicht wie die SPD.-Führer vom Kampf gegen den Faschismus schwätzen, sondern ihn praktisch durchführen. Und darum, weil die Wels, Künstler und Neidhard keinen Kampf gegen den Faschismus wollen, verbieten sie generell gemeinsame Altionen mit der Kommunistischen Partei und rauben ihren gegen den Faschismus kämpfenden Mitgliedern die Versicherungseinrichtungen. [] Dieses Rundschreiben der Berliner SPD.-, Reichsbanner- und Gewerkschaftsführer ist eine einzige Kette von Anschlägen gegen die Einheitsfront. Es muß darum in allen Betrieben und Stempelstellen und in den Gewerkschastsversammlungen niedriger gehängt werden. [] Sozialdemslratische Arbeiter, ihr könnt diese Methoden, die zur Niederlage des Proletariats führen, nicht gutheißen. Werdie Einheitfront bekämpft, ist unser und euer Feind. Macht der Sabotage eurer Führer ein Ende! Stoßt zu uns, zur Antifaschistischen Aktion! [] [Bildunterschrift: Das Original des Rundschreibens der "Eisernen-Front"-Führer] [] (Fortsetzung des Leitartikels.) [] die so der Papen -Regierung helfen, ihre Notverordnungen durchzuführen. Und welche Disziplin ist es, die sie predigen? Jene Disziplin, die den sozialdemokratischen Arbeitern aufgibt, zähneknirschend diese Politik zu dulden. Die jeden gesunden proletarischen Instinkt, der sich dagegen aufbäumt, erstickt. Jene Disziplin, die hunderttausend ehrliche Sozialdemokraten die offene Unterstützung der Notverordnungen Brünings dulden hieß, jene Disziplin, die sie zwang, wider ihre eigene Ueberzeugung den Stimmzettel für Hindenburg in die Wahlurne zu stecken. [] Diese Disziplin ist heute für zahllose sozialdemokratische Arbeiter, das letzte Hemnis, das sie vom gemeinsamen Kampf mit ihren kommunistischen Klassengenossen abhält. Helfen wir ihnen, durch ernste kameradschaftliche Diskussionen dieses Hemmnis zu überwinden. [] Dann werden sie drohen mit der sozialdemokratischen Politik der Einigkeit mit der Bourgeoisie, sie werden mithelfen, die rote Einheitsfront der Arbeiterklasse im Kampf für den Sozialismus zu schmieden. Sie werden ihre drei Pfeile abnehmen, um fortan die Siegesfahnen der Antifaschistischen Aktion tragen. Und am Sonntag werden sie ihre Stimmen abgeben für die Liste 3, für die einzig revolutionäre Freiheitspartei. [] Generalsdank an die SPD [] "Wohl habe ich im Laufe des Nachmittags das kommunistische Flugblatt, das zum Streik aufrief, in großer Zahl beschlagnahmen lassen, aber dankenswerter Weise hat sich ja die Sozialdemokratische Partei dieser Streikparole nicht angeschlossen, sondern im Gegenteil, zur Ruhe und Besonnenheit gemahnt." [] General v. Rundstedt, Militärbefehlshaber für Berlin -Brandenburg. [] "Eines ist jedenfalls sicher: Herr Severing hat sich im jahrelangen Kampf gegen den Kommunismus die allergrößten Verdienste erworben. Er ist nicht umsonst der erklärte Todfeind der Kommunisten." [] "Der Deutsche", vom 22. Juli. [] "Es ist trotz schärfster Gegnerschaft ein Wort des Bedauerns nötig, daß die Tätigkeit von Männern, wie Braun und Severing an der Spitze des preußischen Staates auf diese Weise beendigt werden mutzte." [] "Deutsche Allgemeine Zeitung", vom 21. Juli. (Organ der Schwerindustrie.) [] Im Kampfe zweier Welten: Entscheide dich! [] Der deutsche Kapitalismus ist bankrott. Die faschistische Diktatur die Terrorgarden Hitlers wollen ihn durch blutige Niederwerfung und Versklavung des werktätigen Volkes retten. Aber auch die Tätigkeit Severings ind Leiparts war und ist auf die Erhaltung dieses Systems gerichtet. Alle Parteien buhlen um eure Stimmen. Wir kommunisten sagen: Nur die Sowjetunion bringt Rettung. Unser bester roter Wahlhelfer ist die Sowjetunion. Tatsachen beweisen: [] Deutschland. [] Sechs Millionen Arbeitslose. [] Tag für Tag neue Betriebsstillegungen. [] Die Sozialversicherung wurde um 30 bis 50 Prozent abgebaut. [] Das Wohnungselend wächst ins Grauenhafte. Der Bau von Arbeiterwohnungen hat völlig aufgehört. [] Der Mittelstand und der Bauer gehen zugrunde unter Geißel des Kapitalismus. [] Theater werden geschlossen. Abbau der Schulen. Verfall in Kulturbarbarei. [] Das Arbeitende Volk hungert, um die Ausbeuter und Schmarotzer zu erhalten. Tributzahlungen haben das arbeitende Volk ausgesogen und sollen es weiter ausplündern. [] Heer und Polizei sind in der Hand der Kapitalistenklasse. Faschistischer Mordterror wütet gegen das Arbeitervolk und fordert tägich Blutopfer [] Kapitlismus heißt: [] Elend, Sklaverei, Barbarei! [] Sowjetunion [] Kein einziger Arbeitsloser. [] Jeden Tag werden neue Betriebe eröffnet. [] Seit 1929 wurden die Löhne um 30 bis 60 Prozent erhöht. [] Die Sozialversicherung wurde in den letzten Jahren um 95 Prozent erhöht. [] Zahlreiche Städte für viele Millionen Menschen werden neu errichtet. [] Kleingewerbebetriebe und Bauern haben eine neue Existenz gefunden. [] Stürmischer Aufbau des Schulwesens. 150 Millionen Menschen steigen empor zu einer neuen Kultur. [] Die Ausbeuter und Schmarotzer wurden enteignet; der Ertrag der Arbeit kommt nur dem Volke zugute. [] Die Sowjetunion hat alle Schulden an die Kapitalisten annulliert. [] Rote Armee und GPU. Sind in der Hand des Proletariats. [] Das Arbeitervolk hat die Reaktion mit Stumpf und Stiel ausgerottet. [] Sozialismus heißt: [] Arbeit, Freiheit, Kultur! [] Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Ernst Schneller. Berlin. Druck: City-Druckerei AG., Berlin C 25.
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