Unsere Stadt Hannover

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals UNSERE STADT Hannover [] Das ist das Portal der Marktkirche, des Wahrzeichens von Hannover. Der Rat der Stadt Hannover hat dieses Portal zum 600jährigen Jubiläum der Marktkirche gestiftet. Das Werk, gestaltet von Prof. Gerhard Marcks, zeigt...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Städtisches Presseamt Hannover, Hannoversche Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Hannover
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.03.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D581A7EB-5CE8-418E-9627-44F495AD4953
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals UNSERE STADT Hannover [] Das ist das Portal der Marktkirche, des Wahrzeichens von Hannover. Der Rat der Stadt Hannover hat dieses Portal zum 600jährigen Jubiläum der Marktkirche gestiftet. Das Werk, gestaltet von Prof. Gerhard Marcks, zeigt in einfacher Bildersprache Szenen unserer jüngeren Geschichte seit 1933, auf der linken Türhälfte die zerstörenden und auf der rechten die aufbauenden Kräfte. Die Bronzetür reiht sich in die Tradition der Bildgießerkunst ein, in der die um 1015 in Hildesheim vollendeten Bronzetüren des Bischofs Bernward ein Höhepunkt sind. Auch auf den folgenden Seiten soll über die Entwicklung und den Fortgang des Aufbaus unserer Stadt in jüngster Zeit berichtet werden. [] Das Freizeitheim Linden - ein Schritt in die Zukunft [] Nahe dem Fössebad, das erst im vorigen Jahre fertig wurde, und dicht neben der Westtangente, die in diesem Jahre weitergeführt werden soll, entstand jetzt eines der schönsten und modernsten Bauwerke Hannovers: das Freizeitheim Linden. Die Stadt Hannover baute es für ihre Einwohner. Jedermann soll dort Gelegenheit finden, in seiner Freizeit seinen Neigungen und Wünschen nachzugehen, Menschen aller Schichten und Altersklassen sollen sich darin zusammenfinden. Schon im ersten Monat seit seiner Eröffnung ist das Freizeitheim von vielen Tausenden besucht worden. [] Die Überlegungen, daß man den Menschen für ihre vermehrte und weiter zunehmende freie Zeit einen geistigen musischen und geselligen Mittelpunkt anbieten müsse, war im Grunde schon älter, aber es gab noch viele und heftige Diskussionen, bis der Gedanke an ein richtiggehendes "Freizeit-Heim" feste Formen annahm. [] Man wählte den Stadtteil Linden, weil hier der Mangel an Sälen und Versammlungsräumen am größten war. [] Der Rat der Stadt Hannover stellte 2,2 Millionen Mark für das Haus und die Herrichtung seiner Umgebung zur Verfügung. Auch Bund und Land haben sich an dem Teil des Hauses beteiligt, der für die Jugend bestimmt ist. [] Im Januar 1960 wurden die Fundamente betoniert. Genau ein Jahr dauerte es dann, bis das Bauwerk fertig war: ein moderner Stahlbau mit großflächigen Fenstern, ein Glashaus, das sich schon im Äußeren freizügig und weltoffen zeigt. [] Das Freizeitheim enthält unter einen Dach Räume für Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen in zugleich lockerer und alles umfassender Form. Den Mittelpunkt bildet ein großer Saal, der für Konzerte ebenso geeignet ist wie für Laienspielaufführungen, für Filmdarbietungen wie für Vorträge: ein "Saal für alle" also. Ein zweiter, kleinerer Raum in der Nordwestecke des Hauses bietet sich für Orchester- und Chorproben, für Gymnastik und Volkstanz an. Um beide herum gruppieren sich Räume für die verschiedenen Altersklassen, darunter ein Musikraum sowie zwei Räume vor allen, für alte Menschen, die wohnlich eingerichtet sind und sogar einen Fernsehapparat enthalten. Ein zentral angeordneter Erfrischungsraum liefert alkoholfreie Getränke und einfache Speisen. [] Einen großen Teil des Hauses nimmt die "Stadtbücherei Limmerstraße" ein, die neunte Stadtteilbücherei Hannovers. Sie ist in eine Kinderbücherei und eine Erwachsenenbücherei aufgeteilt. Ungewöhnlich und sehr verlockend ist ein Lesegarten der als Innenhof mitten im Gebäude liegt. Das Allerschönste am Freizeitheim sind aber, wie viele Besucher immer wieder versichern, die Werk- und Bastelräume. Hier gibt es ein vollständig eingerichtetes Fotolabor, einen Raum für Töpferarbeiten und Modellieren, eine Schneiderwerkstatt, eine Tischlerwerkstatt, einen Raum für Metallarbeiten und einen für Papier-, Textil- und Webarbeiten. Auch sind im Untergeschoß vier Musikstudios untergebracht worden, die schalldicht vomübrigen Hause abgesondert sind, und es gibt einen großen Tischtennisraum - so groß daß man darin tanzen kann, wenn die vier Tischtennisplatten weggeräumt sind. Die Stadt hat es aber nicht dabei bewenden lassen, den Menschen Räume für ihre Freizeit anzubieten: sie hat sich auch Beschäftigungen dafür überlegt. Während die Gruppenräume ohnehin in regelmäßigen Abständen von Vereinigungen aller Art belegt werden, während in den Sälen Laienspielaufführungen, Tanzveranstaltungen, Film- und Puppenspielvorführungen und ein "offenes Singen" stattfinden, kommen zahlreiche Arbeitskreise in den Werkräumen zusammen. Hier wird unter der Leitung erfahrener Kräfte gebastelt, genäht, getischlert, geschlossert, getöpfert und gemalt; wahrhaftig, die Menschen im Freizeitheim wissen, was sie mit [] ihrer Freizeit anfangen können. [] Vier neue Schulen in vier Wochen [] In der Zeit vom 6. Februar bis zum 6. März 1961, in vier Wochen also, wurden in Hannover nicht weniger als vier neue Schulen ihrer Bestimmung übergeben: die Anne-Frank-Schule, eine Volksschule mit differenziertem Mittelbau, an der Eichsfelder Straße im Stadtteil Stocken-Ledeburg, die Volksschule Groß-Buchholzer Kirchweih, der Erweiterungsbau der Volksschule Nordfeldstraße in Ricklingen und die Berufsschule IV an der Gustav-Bratke-Allee. Damit gibt es jetzt in Hannover 93 Schulgebäude gegenüber 87 vor dem Kriege. Das ist ein ganz beachtliches Ergebnis, wenn man berücksichtigt, daß nur vier Schulen den Krieg heilüberstanden hatten. [] Von den nun vorhandenen 93 Schulgebäuden wurden nicht weniger als 41 in der kurzen Zeit von rund zehn Jahren neu gebaut, und zwar 20 Volksschulen, vier Sonderschulen, fünf Mittelschulen sieben Gymnasien und fünf Berufsschulen. Hinzu kommen noch sieben Volksschulerweiterungsbauten, durch die zusätzlicher Klassenraum gewonnen wurde. Mit einer Ausnahme hat die Stadt Hannover alle diese Neubauten allein finanziert. [] Gegenwärtig sind noch neun Schulen im Bau, davon sechs Volksschulen, eine Mittelschule und zwei höhere Schulen. Die Gesamtzahl der Neubauten erhöht sich damit auf 50. Außerdem soll noch in diesem Jahre mit sieben weiteren Neubauten begonnen werden. Dazu gehört auch die Werkkunstschule an der Herrenhäuser Straße. Die Erdarbeiten sind dort bereits in vollem Gange. [] Dank der großen Anstrengungen auf dem Gebiete des Schulbaues wurde die Schulraumnot in Hannover in den vergangenen Jahren wesentlich gemildert. An den meisten Schulen gibt es heute keinen Schichtunterricht mehr. Dennoch müssen immer noch mehr Schulen gebaut werden, weil sich die Schülerzahl von rund 58000 vor dem Kriege auf über 90000 erhöht hat. Noch nicht berücksichtigt ist dabei das 9. Schuljahr, das vom Jahre 1962 an bei den Volksschulen eingeführt wird. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Bedarf von 159 Klassenräumen. [] Neues Kinderheim entsteht [] Ungefähr 110 Kinder wird ein neues Heim in Bothfeld aufnehmen können, für das bereits ein Grundstück neben der Bothfelder Kirche ausgesucht worden ist. Der hannoversche Rat hat jetzt eine erste Rate von einer halben Million Mark in den Haushaltsplan eingesetzt, die für das große Kinder- und Aufnahmeheim verwendet werden soll. Das alte Gebäude in Mecklenheide wird dann zu einem Altersheim umgebaut. Erhebliche Beträge sind überdies wieder bereitgestellt worden, um das Alters- und Pflegeheim "Feierabend" in Langenhagen zu modernisieren. [] In diesem Frühjahr wird man außerdem eine Kindertagesstätte in der Freytagstraße vollenden können, und an der Plathnerstraße und an der Schierholzstraße sollen zwei weitere in Bau gehen. Damit rückt die Gesamtzahl aller hannoverschen Kindertagesstätten schon nahe an die achtzig. [] GROSSE AUFGABEN [] ABER DIE KASSE STIMMT [] Investitionen nach dem Mehrjahresprogramm ohne Werke [] Keine Pause im Krankenhausbau [] Nach dem Oststadtkrankenhaus nun ein neues Schwerpunktkrankenhaus [] Außerordentliche Anstrengungen sind in den letzten Jahren in Hannover für den Ausbau der Krankenhauser unternommen worden. Nachdem das neue Oststadtkrankenhaus zu einem Begriff für neuzeitige Krankenanstalten geworden ist - aus vielen Städten, auch aus Übersee, kommen Fachleute zur Besichtigung -, hat die Stadt bereits die Planungen für ein neues Schwerpunktkrankenhaus eingeleitet, das die Aufgabe des veralteten Nordstadtkrankenhauses übernehmen soll. Für die Planungskosten sind in diesem Jahre 150000 Mark vorgesehen, außerdem aber soll bereits eine Sonderrücklage in Höhe von dreieinhalb Millionen Mark angesammelt werden. [] Das seit 1895 betriebene Nordstadtkrankenhaus, das im Pavillonstil errichtet ist, entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen: die Versorgungswege sind zu lang, die Häuser sind unzweckmäßig zueinander angeordnet, die Säle zu groß. Nach sorgfältigen Untersuchungen sind darum die Fachleute zu dem Ergebnis gekommen, daß ein neues Schwerpunktkrankenhaus mit 800 Betten gebaut werden muß. In den alten Gebäuden soll nach ihrer Sanierung ein allgemeines Krankenhaus und dazu später die Psychiatrische Abteilung der Nervenklinik Langenhagen untergebracht werden. Acht Jahre sind für diese Bauprojekte vorgesehen. [] Bis zum Jahre 1949 hatte man sich in den Krankenhäusern darauf beschränken müssen, zunächst so schnell wie möglich neue Krankenbetten unterzubringen und die bauliche Gestaltung der Anlagen auf später zurückzustellen. Danach wurde zuerst ein Ersatzgebäude für den Altbau des Krankenhauses Linden errichtet, später erneuerte man das Tuberkulose-Krankenhaus "Heidehaus" von Grund auf. Im Jahre 1954 wurde im großen Stile mit der Sanierung und der Erweiterung des Krankenhauses Siloah begannen, drei Jahre später, im Januar 1957, setzten die Erdarbeiten für den Neubau des Krankenhauses Oststadt ein. Es zählt seit seiner Einweihung am 3. Juli 1959 zu den modernsten Häusern im Bundesgebiet. [] In diesem Jahre sind auch wieder erhebliche Beträge dafür vorgesehen, die medizinisch-technischen Ausstattungen unserer Krankenhäuser auf den neuesten Stand zu bringen. Zudem müssen im Krankenhaus Siloah und im Nordstadtkrankenhaus neue Unterkünfte für das Personal geschaffen werden. Ein Erweiterungsbau der Nervenklinik Langenhagen wird in diesem Jahre fast eine halbe Million Mark erfordern. Alle diese Arbeiten laufen aber schon unter den Gesichtspunkten der Zukunftsplanung. [] Fünf Millionen mehr für Wohnungen [] Bisher wurden über 100000 neue Wohnungen gebaut [] Eine Summe von 14 Millionen Mark setzte der Rat der Hauptstadt Hannover in den diesjährigen Haushaltsplan für die Wohnungsbauförderung ein, er ging damit wiederum bis an die Grenze seiner Möglichkeiten. Das Thema "Wohnungsbau" beschäftigte die Ratsausschüsse in den Vorberatungen zum Haushaltsplan am meisten, galt es doch, die Bemühungen der letzten Jahre trotz aller Verteuerungen fortzusetzen. In Hannover, das immer noch als ein Ballungsraum der Wohnungsnotstände bezeichnet werden muß, wurden seit dem Jahre 1948 mehr als 100000 neue Wohnungen gebaut. Die durchschnittlichen Kosten für eine Wohnung, vor einigen Jahren noch mit etwa 12000 bis 15000 Mark anzusetzen, haben sich inzwischen gut verdoppelt. Die Entwicklung auf dem Baumarkt bedrohte nun auch das vor zwei Jahren vom Rat beschlossene Vierjahresprogramm, das bis 1962 den Bau von 15000 Wohnungen für die "vergessenen Hannoveraner" vorsah. Hinzu kam, daß der Bund seine Leistungen für die Förderung des allgemeinen Wohnungsbaus, für die Wohnraumhilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz und für Sonderprogramme seit zwei Jahren abbaut. Das Vierjahresprogramm, so war zu fürchten, könne nun nur noch etwa zur Hälfte zu realisieren sein. Jetzt hat die Stadt zum teilweisen Ausgleich dieser Entwicklung 4 Millionen Mark mehr als vorgesehen waren, für die Wohnungsbauförderung ausgeworfen, und eine weitere Million hat sie für Arbeitgeberdarlehen ausgesetzt. Die nunmehr 14 Millionen Mark kommen allen jenen Hannoveranern zugute, die aus [] eigener Kraft nicht in der Lage sind, sich eine Wohnung in der Stadt zu beschaffen und die hohen Mieten zu tragen. [] Hohe Summen, die dann keiner sieht [] Auf Jahrzehnte hinaus wird der sogenannte "Nordstadtsammler" neue Wohngebiete erschließen. Der wichtige Hauptkanal ist eine Art Schlagader im unterirdischen System der Stadtentwässerung; er erfordert viele Millionen Mark und mehrere Jahre Bauzeit. Nach umfangreichen Planungsarbeiten konnte er im vorigen Jahre angefangen werden - dieses Jahr sind ebenfalls wieder erhebliche Beträge für den Weiterbau freigestellt worden. Zusammen mit dem Neubau des Heizkraftwerkes und der Umgestaltung des Schlacht- und Viehhofes steht er an oberster Stelle im Ausgabenbuch der Stadt. [] Der Schlachthof macht inzwischen schon gute Fortschritte. Die Anlagen, die in diesem Jahre vollendet werden, nehmen über 330 mittelständische Gewerbebetriebe auf: sie können hier rationell und hygienisch einwandfrei arbeiten. Die alten Gebäude waren auf nur etwa 130000 Einwohner zugeschnitten. Neu gebaut werden mußten ein Seuchenschlachthof, eine Kleintierstraße mit Markthalle, eine Schlachthalle sowie ein Kühlhausblock und außerdem zahlreiche Anlagen des Fleischgroßmarktes. Der Bau der Großtierstraße wird in diesem Jahre stark vorangetrieben. [] Die Gelder dafür fließen aus dem Einzelplan der Stadt für "öffentliche Einrichtungen". Dort stehen auch Beträge für die Erweiterung des Fahrzeugparkes des Fuhramtes, für die Verlegung der Wachen 2 und 4 der Berufsfeuerwehr nach Stöcken und Oberricklingen und für Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr in Bornum, Buchholz und Kirchrode. [] 3,3 Mill. Mark für 350 Autos [] Der Verkehr ist zum Diktator des Städtebaus geworden [] Die Tiefgarage Opernplatz, die ersteÖffentliche Garage in dieser Form, ist dieser Tage eröffnet worden. Sie entlastet die Straßenränder der Innenstadt um 350 Autos; mehr als 3,3 Millionen Mark hat die Stadt dafür ausgeben müssen. [] Der ständig wachsende Verkehr zwingt zu immer höheren Aufwendungen. Oberstadtdirektor Wiechert nannte den Verkehr in seiner diesjährigen Haushaltsrede geradezu einen "Diktator des Städtebaus". Hannover hat hier gegenüber anderen Städten allerdings den Vorteil, daß sein Straßennetz gleich nach Kriegsende auf weite Sicht neu geplant wurde: so können die Schnellstraßen, der Innenstadtring und die Zubringer heute Zug um Zug vervollständigt werden. [] Für 1961 ist die Fortsetzung der Arbeiten am Westschnellweg im Fössefelde vorgesehen. Man wird die Aufständerung über die Davenstedter Straße bauen und den Einschnitt im Lindener Berg ausheben. Zur besseren Verbindung der Stadtteile Döhren und Wülfel mit dem Stadtteil Mittelfeld wird die Brückenerweiterung an der Garkenburgstraße dienen, die jetzt abgeschlossen werden kann. [] Aber nicht nur an die Autos, sondern vor allem auch an die Fußgänger denkt man im Rathaus. Über den Messeschnellweg werden zwei neue Fußgängerbrücken aus Spannbeton geschlagen, und bei Bischofshol wird ein Tunnel unter ihm hindurchgebohrt. Am Friedrichswall, der nach seinem im Gang befindlichen Ausbau eine der eindrucksvollsten Straßen Hannovers zu werden verspricht, stehen zwei neue Fußgängertunnels kurz vor der Vollendung. [] Hannovers neues Sportzentrum [] Eine Baugrube neben- dem Niedersachsenstadion kündet seit Wochen von dem schon ungeduldig erwarteten Neubau der Sporthalle. Die langwierigen Vorbereitungen haben sich gelohnt. Es ist gelungen, die Konstruktion zu verbessern und die Bausumme herabzusetzen, so daß die Kosten mit 8 Mill. Mark nunmehr in einem vertretbaren Rahmen liegen. [] Hannover wird damit seinen Ruf als eine Stadt, die dem Sport besonders aufgeschlossen ist, weiter festigen. Mit großen Stadien, Sportplätzen und Turnhallen, mit einer modernen Kunsteisbahn, mit dem großzügigen Fössebad und mit den völlig neuartigen Bezirkssportanlagen unternimmt die Stadt ungewöhnlich große Anstrengungen für die Gesundheit ihrer Bürger. Der Sporthallenbau ist nun zugleich der Initialzünder für die Vervollständigung des Sportparkas. In diesem Jahre wird man dort eine Anlage für leichtathletische Kämpfe und für Rasenspiele fertigstellen, die vorwiegend der Schuljugend dienen soll. Die Planung des Sportbades, mit dem der Sportpark abgerundet werden soll, ist eingeleitet worden. Im Einzugsbereich dieses Bades wohnen rund 110000 Einwohner, und 17 Schulen können dort ihren Schwimmunterricht abhalten. [] Kestnermuseum vor Vollendung [] Nur noch wenige Wochen trennen uns von der Eröffnung das neuen Kestnermuseums, das ein Schatzkästlein Hannovers zu werden verspricht. Gut zweieinhalb Jahre lang ist daran gearbeitet worden, das teilweise kriegszerstörte Gebäude umzubauen, und zu erweitern heute ist es fast um die Hälfte größer geworden. Der Bau fügt sich besonders glücklich in die Reihe der kulturellen Mittelpunkte unserer Stadt ein, die in der jüngsten Vergangenheit wiedererstanden sind. Im vorigen Jahre erst konnte das Künstlerhaus, nun endgültig wiederaufgebaut und um einen Saal bereichert, der Öffentlichkeit übergeben werden. [] Inzwischen wird an dem weiteren Wiederaufbau des Opernhauses gearbeitet. Der Rat der Stadt stellte in diesem Jahre abermals eine Baurate von anderthalb Millionen Mark zur Verfügung, mit der nun vor allem die Bühneneinrichtungen ausgebaut werden sollen, aber auch die Zugänge von der Tiefgarage, die neue Freitreppe und die neue Kassenhalle. Die Rücklage für das geplante Schauspielhaus und das Zentralmagazin ist in diesem Jahre auf sieben Millionen Mark aufgestockt worden. [] Zugleich mit dem Freizeitheim in Linden entstand Hannovers neueste Stadtteilbücherei. Die Südstadt und Döhren werden nun auch ihre eigenen Büchereien bekommen; beide sollen in diesem Jahre errichtet werden. Außerdem will die Stadt eine zweite Fahrbücherei in Dienst stellen, die alle jene Stadtteile mit Büchern versorgen soll, die bis jetzt noch keine eigene Bibliothek haben. [] Immer eine Nasenlänge voraus [] Rund siebzig Millionen Mark wird allein die erste Ausbaustufe des Heizkraftwerkes an der Ihme kosten, die bereits im Winter 1962/63 voll arbeiten soll. Die Stadt bemüht sich hier sehr, den außerordentlich schnell steigenden Bedarf an Elektrizität rechtzeitig aufzufangen: denn nicht nur die allgemeine Elektrifizierung in den Haushalten, sondern vor allem die stürmische Entwicklung der Industrie in Hannover verlangt weitschauende Planungen. Die zweite Ausbaustufe des Heizkraftwerkes, die abermals 34 Millionen Mark verschlingen wird, soll deshalb vorgezogen werden, nach Möglichkeit soll sie schon im Winter 1963/64 betriebsfertig sein. [] Auch der Wasserverbrauch nimmt in ähnlichen, Tempo zu. Hannover ist ihm mit dem Wasserwerk Fuhrberg glücklicherweise um eine Nasenlänge voraus gewesen; das zeigte sich vor allem im Dürresommer 1959, als hier im Gegensatz zu anderen Städten keinerlei Beschränkungen notwendig wurden. Aus der gleichen Voraussicht hat die Stadt jetzt den zweiten Bauabschnitt in Fuhrberg früher als beabsichtigt eingeleitet - acht Millionen Mark werden in diesen Jahre schon dafür ausgegeben. [] In wenigen Wochen wird nun auch das erste Erdgas in die hannoverschen Leitungen fließen. Die Stadtwerke haben alle Schritte unternommen, die Erdgasvorkommen bei Thönse für die öffentliche Versorgung nutzbar zu machen. Für die Heranführung des Erdgases und für die Anlagen zu seiner Übernahme in das Leitungsnetz sind 3,5 Millionen Mark nötig. Mit ihrem Bau ist bereits begonnen worden. Das Erdgas wird es ermöglichen, den Gaspreis auf längere Zeit zu halten. [] Herausgegeben von der Hauptstadt Hannover [] Verantwortlich: Städtisches Presseamt [] Am 19. März 1961 hat jeder Wähler eine Stimme [] Die kann er dem Kandidaten seines Vertrauens für den neuen Rat geben.
Published:19.03.1961