Aufgepaßt: Drahtzieher am Werk!

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Aufgepaßt: [] Drahtzieher am Werk! [] Mit Betonmauern und Stacheldrahtverhauen hat Ulbricht gezeigt, was die wirklichen Absichten der "Friedensunion" sind: [] Die persönliche Freiheit eines jeden Einzelnen in einem großen KZ zu ers...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Kreisverband Herne (Westfalen), Gebr. Gillessen KG, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 17.09.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FCB024B9-1249-4B21-8612-5D471C78B297
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Aufgepaßt: [] Drahtzieher am Werk! [] Mit Betonmauern und Stacheldrahtverhauen hat Ulbricht gezeigt, was die wirklichen Absichten der "Friedensunion" sind: [] Die persönliche Freiheit eines jeden Einzelnen in einem großen KZ zu ersticken [] ob es sich um politische Gegner oder um unpolitische Bürger handelt. [] Überall sind die Feinde der Freiheit erkannt und jeder wendet sich mit Abscheu von ihnen und ihren Methoden ab. [] Deshalb betreiben sie ihre Geschäfte unter vielerlei Tarnung [] hier und heute nennen sie sich [] Die [] Freunde [] Ulbrichts [] Mit dem Bilde Albert Schweitzers wird Friedenspropaganda nach dem SED-Rezept getrieben, während Chruschtschow eine Atombombe nach der anderen explodieren läßt anstatt der kapitalistischen Welt ein Vorbild an Vernunft und Verantwortungsbewußtsein zu geben. Mit Atombomben und Schüssen auf Flüchtlinge werden die Menschheitsideale geschändet, zu denen sich der Sozialismus bekennt. [] Wer [] Die [] Freunde [] Ulbrichts [] wirklich sind, hat der Rundfunk hinter dem eisernen Vorhang in alle Welt geschrieen und damit die Kulissen beiseite geschoben, zu denen sich Salonkommunisten aus allen möglichen politischen Kaffeekränzchen und einige der gefährlichen "Idealisten" haben gebrauchen lassen, die sich lieber an großen Worten berauschen als sich mit der harten Wirklichkeit des politischen Lebens ehrlich auseinanderzusetzen. [] Der Radiobefehl aus Pankow erging am 6. 9. 1961: "Hier spricht die KPD - wählt diesmal DFU" [] Nun braucht sich keiner mehr zu wundern, daß die Forderungen der SED/KPD und der DFU so übereinstimmen. [] Die KPD deklamiert: [] "Entweder Wettlauf auf dem Gebiet der Aufrüstung, Steigerung der Produktion schlimmster Mordwaffen, was zum furchtbarsten Kriege der Weltgeschichte führen würde - oder friedliches Zusammenleben und friedlicher Wettbewerb zwischen den verschiedenen Gesellschaftssystemen ..." [] Die DFU deklamiert: [] "Die Entscheidung, vor der wir heute stehen, heißt nicht Kommunismus oder freie Welt - sondern friedlicher Wettbewerb oder Untergang." [] Aber wo die Kommunistische Partei regiert, dort herrscht das Wettrüsten. [] Die KPD deklamiert: [] "Verzicht auf jede Atomrüstung, einschließlich der Lagerung nuklearer Waffen auf deutschem Boden; sofortigen Rüstungsstop." [] Die DFU deklamiert: [] "Sofortigen Rüstungsstop und Ablehnung jeder atomaren Bewaffnung in der Bundesrepublik." [] Aber wo die Kommunistische Partei regiert, dort wird Atomrüstung auf Hochtouren betrieben. [] Die KPD deklamiert: [] "Schaffung einer atomfreien Zone in Europa." [] Die DFU deklamiert: [] "Verhandlungen über die Schaffung einer beispielgebenden Zone kernwaffenfreier Länder in Europa als ersten Schritt zur allgemeinen Abrüstung." [] Aber wo die Kommunistische Partei regiert, dort hat man bis jetzt alle westlichen Abrüstungs- und Rüstungsbegrenzungsvorschläge dadurch zu Fall gebracht, daß man sich weigert, ein wirksames Kontrollsystem zuzulassen. [] Die KPD deklamiert: [] "Ständig Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und der 'DDR' und eine innerdeutsche Verständigung und Entspannung." [] Die DFU deklamiert: [] "Verhandlungen zur sofortigen Entspannung der innerdeutschen Beziehungen." [] Aber wo die Kommunistische Partei regiert, dort wird jeder Versuch, die deutschen Menschen diesseits und jenseits der Zonengrenze freier miteinander verkehren zu lassen, stranguliert. Zonengrenze und Sektorengrenze in Berlin sollen hermetisch abgedichtete Staatsgrenzen werden. [] Die Kommunistische Partei und die DFU stimmen in ihren Deklamationen überein. Sie fordern übereinstimmend, was andere bewilligen sollen. Dort, wo die Kommunistische Partei aber selbst regiert, verweigert sie zu erfüllen, was sie hier von anderen fordert. Und die DFU findet das in der Ordnung, denn sie erhebt ihre Stimme nicht gegen die Heuchelei und das Doppelspiel der Kommunistischen Partei. Sie gibt, wie jüngst Behrisch sagte, den Kommunisten in der Bundesrepublik ,freien Auslauf" [] Für den, der es immer noch nicht durchschaut hat, ein warnendes Beispiel aus der Nachbarschaft. Der oberste Stacheldrahtzieher sagte im Frühjahr dieses Jahres: [] "Wir haben eine erhebliche Zahl von westdeutschen Bürgern bei uns zu Gast gehabt! Das hat uns sehr viel gekostet. Die Zeit ist nun gekommen, wo wir Gegenleistung dafür fordern müssen. Jetzt müssen diese Leute mutig auftreten und sich zu unserer Sache bekennen. Was nützen uns sonst solche Personen, die nur im stillen Kämmerlein beteuern, daß sie mit uns übereinstimmen, in der Öffentlichkeit aber schweigen. Diese Menschen, soweit sie einen Namen haben und sich in unserer Hand befinden, muß man jetzt zwingen aufzutreten, ohne Rücksicht auf die Zugehörigkeit zu anderen Organisationen. Was nützen ihre Positionen dort wenn sie nicht für uns wirksam werden." [] Man muß beinahe Mitleid mit dem Mann haben, dem plötzlich ein solcher Wechsel präsentiert wird und der buchstäblich über Nacht seine gewerkschaftlichen Funktionen und seine Freunde im Stich lassen muß um als Apparatschik so lange Arbeiter zu verwirren bis ihn der Verfassungsschutz einkassiert, weil er nach der Wahl auch für die CDU, der er jetzt Schützenhilfe leistet, indem er die Sozialdemokraten bekämpft, nicht mehr interessant ist. [] Eben noch hat sich der arme Mann um die Stellung eines persönlichen Referenten beim DGB beworben. Er hielt die Politik der Gewerkschaften für so richtig, daß er gern Bezirksleiter der IG Druck und Papier in Münster werden wollte. Nun muß er mit wüsten Beschimpfungen gegen Sozialdemokraten und Gewerkschafter durch die Lande ziehen und die traurige Rolle spielen, die diese Sorte von nachgemachten Kommunisten immer gespielt hat: [] Die Sozialdemokraten bekämpfen, damit die reaktionären Parteien an der Macht bleiben. [] Darum keine Stimme für die Spalter- und Splitterpartei [] Wer den Frieden will, wer nicht Adenauer, nicht Erhard und nicht Strauß will, wählt Sozialdemokraten! Liste 2 [] Verantwortlich SPD Kreisverband Herne/Westf.
Published:17.09.1961