Summary: | Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Depositum Stephan Hilsberg im AdsD, Signatur: 1/STH/000263<NZ>Der im Flugblatt aufgeführte Begriff "Karaganda-Transport", auch als "Pelzmützentransport" bezeichnet, bezieht sich auf den Transport von Lagerinsassen des sowjetischen Speziallagers Buchenwald nach Karaganda (Kasachstan/ Sibirien), vornehmlich im Zeitraum von 1946-1948, die dort als Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Zum Begriff Karaganda-Transport vgl. vertiefend Ritscher, Bodo: Speziallager Nr. 2 Buchenwald, zur Geschichte des Lagers Buchenwald 1945-1950, 2. überarb. Aufl., Weimar u. Buchenwald 1995.
Weimar-Buchenwald, den 21. August 1995 [] Gemeinsamer Aufruf [] Sehr geehrte Damen und Herren, [] mit dem symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau eines Ausstellungsgebäudes am 7. Juni 1995 begann zugleich die unmittelbare Vorbereitung einer Ausstellung über die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Buchenwald von 1945-1950. Es wird die erste größere Dokumentation ihrer Art sein. Bis zum Jahresende ist durch die Gedenkstätte Buchenwald eine entsprechende Konzeption zu erarbeiten. [] Die Wirksamkeit einer Ausstellung hängt ganz entscheidend von den zur Verfügung stehenden Austellungsgegenständen [!][Ausstellungsgegenständen] ab, insbesondere den sogenannten historischen Sachzeugen. Mit anderen Worten: Sie kann nicht besser sein, als das vorhandene Material. Trotz bereits beachtlicher Sammlungsergebnisse ist die Situation schwierig. Es fehlen Bildmaterial und dreidimensionale Exponate. Um eine tragfähige Ausstellungskonzeption entwickeln zu können, benötigt die Gedenkstätte so bald wie möglich einen Überblick über die tatsächlich verfügbare Materialbasis. [] Mit diesem gemeinsamen Aufruf wenden wir uns an alle ehemaligen Internierten des Lagers Buchenwald, an Angehörige und Freunde, an alle, denen das Ausstellungsvorhaben wichtig ist, mit der nachdrücklichen Bitte um Unterstützung. Es werden dringend weitere Exponate benötigt, insbesondere: [] Fotos; Zeichnungen; Erinnerungsgegenstände und sonstige Sachzeugen; frühe Veröffentlichungen (Bücher, Broschüren); persönliche Dokumente; Dokumentationen über persönliche Schicksale. [] In die Ausstellung einbezogen werden sollen in bestimmtem Umfang auch der Einlieferung nach Buchenwald vorgelagerte (sog. GPU-Keller, Untersuchungsgefängnisse, andere Lager - besonders Fotos) und nachgelagerte (z.B. Karaganda-Transport, Zuchthaus Waldheim) Geschehnisse. Auch dafür braucht es Material. [] Die Unterlagen/Exponate können entweder der Gedenkstätte übereignet oder als Dauerleihgabe über eine Reihe von Jahren zur Verfügung gestellt werden. In jedem Falle wird ein Übergabeprotokoll bzw. ein Leihvertrag ausgefertigt. Alle bereitgestellten Exponate und Dokumente unterliegen der restaurativen Pflege. [] Natürlich können Sie sich zuvor mit allen Fragen an die Gedenkstätte Buchenwald, 99427 Weimar-Buchenwald oder an die Initiativgruppe Buchenwald 1945-1950 e.V., W.-Victor-Str. 8, 99425 Weimar wenden. [] Allen, die das Ausstellungsvorhaben in dieser oder jener Form unterstützen werden, möchten wir bereits jetzt unseren Dank sagen. [] Mit freundlichen Grüßen [] Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Dr. V. Knigge Direktor [] Häftlingsbeirat für die Insassen des Speziallagers beim Stiftungskuratorium G. Finn Vorsitzender [] Initiativgruppe Buchenwald 1945-1950 e.V. H. Brauer Vorstand
|