Die Sozialdemokratische Partei ruft!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Sozialdemokratische Partei ruft! [] Unsere Situation [] Wir stehen vor dem größten materiellen Trümmerfeld aller Zeiten. Dieses Trümmerfeld ist das Erbe der 12jährigen nationalsozialistischen Diktatur. [] Das deutsche Volk hat die Mahnung...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Drott, Karl, Druckerei Bott, Neu-Isenburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1945
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/926C93D0-A505-4E07-9C80-43111494C8A8
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Sozialdemokratische Partei ruft! [] Unsere Situation [] Wir stehen vor dem größten materiellen Trümmerfeld aller Zeiten. Dieses Trümmerfeld ist das Erbe der 12jährigen nationalsozialistischen Diktatur. [] Das deutsche Volk hat die Mahnungen der Sozialdemokratischen Partei in der Zeit vor 1933 nicht verstanden. Friedrich Wendel hat im Jahre 1932 in seiner Schrift "Hitler gegen die Lebensinteressen Deutschlands", erschienen im Verlag J.H.W. Dietz Nachf., G.m.b.H., Berlin SW 68, im ersten Kapitel folgendes geschrieben: [] Gegen Schluß seines dickleibigen Bekenntnisbuches "Mein Kampf" fordert Herr Hitler- eine Serie von Kriegen unter folgender Begründung: Deutschlands Bevölkerung brauche Boden. Boden sei nur noch in Rußland zu haben. Bekomme man ihn nicht in Güte, müsse man Krieg gegen Rußland und gegebenenfalls auch gegen die Randstaaten führen. Dazu sei Aufrüstung nötig. Ein entschiedener Gegner der deutschen Aufrüstung sei aber Frankreich. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, zuerst gegen Frankreich Krieg zu führen und es niederzuwerfen. Dann müsse Krieg gegen Rußland folgen. [] Die Unkenntnis, die in weitesten Kreisen des deutschen Volkes über die eigentlichen Absichten der Nationalsozialistischen Partei besteht, eine Unkenntnis, von der selbst breite Gruppen der NSDAP selber nicht ausgenommen sind, hat die politische Groteske zustande gebracht, daß der Hitlerische Plan aggressiver Kriege in naher Zukunft, wiewohl er offenherzig aller Weit verkündet wird, nicht genügend beachtet, nicht genügend untersucht und nicht genügend gewürdigt worden ist. Wir stehen nicht an, zu vermuten, daß mancher Leser der hier zum erstenmal von jenem Plan, [!] erfährt, sogar stärkste Zweifel in die Zuverlässigkeit unserer Mitteilungen setzt. [] Wir fragen? [] Was sagen die Wähler, die vor 1933 Nazi gewählt haben? Was sagen alle diejenigen, die durch das Naziregime und den Krieg Opfer an Gut und Blut bringen mußten? Was sagen die Soldaten, die für Nazideutschland gekämpft haben und erkennen müssen, daß ihr Opfer umsonst war? [] Was sagen die Frauen und Mütter, die dadurch, daß sie Nazi gewählt haben, ihre Söhne und Männer nutzlos diesem System geopfert haben? Was sagen diejenigen, die ehrlich die Hoffnung hatten, daß der Nazismus dem deutschen Volk helfen wird? Was sagt die Jugend, die damals vor 1933 noch nicht politisch entscheidend war? Was antwortet die alte Generation in Deutschland, die die Entscheidung im Sinne des Nazismus herbeigeführt hat, der fragenden Jugend? [] Allen war in Deutschland Gelegenheit gegeben, sich zu informieren. Die Weimarer Demokratie gab jedem die Möglichkeit, sich in Zeitungen, Zeitschriften und Versammlungen über die Auffassung unserer Partei zu orientieren. [] Alle haben jetzt die Pflicht, soweit sie durch ihre Entscheidung vor 1933 mit dazu beigetragen haben, die Nazi-Diktatur aufzurichten, der Welt zu beweisen, daß sie aus den großen Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. [] Wir wenden uns an alle! [] Unsere Mahnung geht an alle sozialen Schichten im neuen Deutschland. Wir rufen den Arbeiter, die Arbeiterin, den Bauern, die Bäuerin, den Angestellten, die Beamten, die Gewerbetreibenden im Handel und Handwerk, die freien Berufe, die Künstler, die Jugend - die gesamte schaffende Bevölkerung - zusammenzustehen um ein Deutschland des Friedens und des Wiederaufbaues zu errichten. [] Kämpft alle mit der Sozialdemokratischen Partei für ein freies und friedliches Deutschland, [] Wählt die Liste der Sozialdemokratischen Partei! [] Informationsmaterial Nr. 2. [] Herausgeber Karl Drott, Offenbach a. M., Herrnstraße 11. [] Auflage: 1500 Stück, Nov. 1945. [] Druckerei Bott, Neu-Isenburg.
Published:1945