So oder $o?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; So oder $o? [] [] Das deutsche Handwerk - Aufstieg oder Niedergang? [] [] Es hat von jeher und auch in letzter Zeit nicht an westdeutschen Presse- und Rundfunkmeldungen gefehlt, die den Niedergang der ostdeutschen Wirtschaft prophezeiten. D...

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Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Published: 1951 - 1952
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Online Access:http://hdl.handle.net/11088/F974E349-4BE0-4E01-ADE0-616E7964A885
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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; So oder $o? [] [] Das deutsche Handwerk - Aufstieg oder Niedergang? [] [] Es hat von jeher und auch in letzter Zeit nicht an westdeutschen Presse- und Rundfunkmeldungen gefehlt, die den Niedergang der ostdeutschen Wirtschaft prophezeiten. Die Wirtschaft der Deutschen Demokratischem Republik entwickelt sich in raschem Tempo aufwärts und gewinnt immer größere internationale Bedeutung. Es gibt keine Arbeitslosen. Es gibt auch keine Kurzarbeiter. Im Gegenteil, die Wirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik braucht 890000 Arbeitskräfte für den Fünfjahrplan, allein 200000 für die Bauindustrie. Aber nicht für Kasernenbauten. Nein, in der Deutschen Demokratischen Republik werden Wohnungen, Kulturhäuser, Sportanlagen, Theater und neue Fabriken für den Frieden gebaut. [] Der Fünfjahrplan sieht für die Handwerksbetriebe in der Deutschen Demokratischen Republik eine Steigerung ihrer Leistungen auf 160 Prozent gegenüber dem Jahre 1950 vor. Damit wird der Prozeß der ständigen Aufwärtsentwicklung des Handwerks in noch größerem Umfange als bisher fortgesetzt. [] [] Einige Tatsachen [] Die gesamte von Truman bezahlte westliche Propaganda, die Agenten und Saboteure hatten keine Mühe gescheut, die Arbeiter und Bauern, Ingenieure und Wissenschaftler, Handwerker und Kaufleute von dem von den patriotischen Kräften Deutschlands vorgeschlagenen Wege des gemeinsamen Handelns, des gemeinsamen Arbeitens, des gemeinsamen politischen Wirkens abzubringen. [] Tatsache ist, daß am 31. Dezember 1945 auf dem Gebiete der damaligen sowjetischen Besatzungszone 243000 Handwerksbetriebe bestanden. Bis zum 1. April 1950 stieg diese Zahl auf 304000, also um 61000, das sind 25 Prozent. Die Umsätze dieser Betriebe erreichten im Jahre 1947 3,6 Milliarden DM. 1949 waren es schon 4,5 Milliarden DM. [] Im Fünfjahrplan war die Leistung der Handwerksbetriebe für 1951 mit 4423 Millionen festgesetzt. Aber im Jahre 1955 wird das Handwerk in der Deutschen Demokratischen Republik schon 7078 Millionen DM Umsatz erreichen. [] Alle Hetze, alle Lügen nützen nichts. Das Handwerk in der Deutschen Demokratischen Republik existiert nicht nur, es blüht auf. Es wird sich weiter aufwärtsentwickeln. Daran kann auch das krampfhafte Bemühen der Bonner Regierung, diese Entwicklung zu diffamieren oder zu verschweigen, nichts ändern. [] Das deutsche Handwerk, das eine jahrhundertealte Geschichte und eine an Leistungen glänzende Tradition hat, ist heute ein unentbehrlicher Teil der Gesamtwirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik. [] Die hervorragende Bedeutung des deutschen Handwerks tritt besonders im Fünfjahrplan in Erscheinung, in dem es heißt: [] "Das Handwerk wird mit der ständigen Steigerung seiner Qualitätsarbeit wesentlich zur Verbesserung unserer Konsumgüter beitragen. Es sind alle Voraussetzungen für die Beteiligung der Handwerker am Export hochwertiger Erzeugnisse zu schaffen." [] Zum Titelbild: [] So oder so? - Es gibt keinen Zweifel: Das Handwerk wünscht sich Arbeit, Brot, eine gesicherte Existenz. Jeder Handwerker möchte wissen, daß ihm die Zukunft nicht Pleite und Ruin, sondern ein Leben in Zufriedenheit und Wohlstand bringt. Diese Perspektiven hat das Handwerk in der Deutschen Demokratischen Republik durch den Fünfjahrplan in vollem Umfange. [] Was aber haben die Handwerker in Westdeutschland?- Lesen Sie bitte! Prüfen Sie selbst! [] [] So oder so? - Wie in dieser Tischlerwerkstätte im demokratischen Sektor von Berlin, so lernen, arbeiten und bilden sich Hunderttausende Jugendliche in der ganzen Deutschen Demokratischen Republik zu tüchtigen Handwerkern aus. Der Meister hat Aufträge über Aufträge. Der Bedarf ist riesengroß, alle verdienen und wollen sich besser, schöner einrichten. Dazu braucht man den Tischler und seine Qualitätsarbeit ... Kann der Wohlstand der Bevölkerung aber vermehrt werden, wenn es so aussieht, wie vor dem Arbeitsamt in Berlin Neukölln? Nein! Wo Millionen fleißiger Hände feiern müssen, da muß schließlich der Hunger, da muß das Elend überhandnehmen. - Das Handwerk in Westberlin und in ganz Westdeutschland spürt das besonders schmerzlich. [] [] Wie sieht es aber mit dem Handwerk im Westen unserer Heimat aus? [] Das "Badische Tageblatt" schrieb am 27. Juni 1950: [] "... die langen Reihen fertiggestellter Schuhe, Kleider, Pelze, Uhren und vieler anderer Reparaturen und Neuanfertigungen, die in den Werkstätten der Handwerker ihrer Abholung harren, sprechen eine beredte Sprache über die ständig steigenden Außenstände der Handwerksbetriebe. Das deutsche Handwerker-Institut München schätzt die Außenstände der rund 900000 Handwerksbetriebe auf über eine Milliarde Mark." [] Diese Meldung spricht Bände. Sie kennzeichnet den Zustand der allgemeinen Verelendung breitester Bevölkerungsschichten in Westdeutschland. [] Warum verzichtet der arbeitende Mensch auf die Abholung seiner, dem Handwerksmeister übergebenen Reparaturen? [] Er muß darum darauf verzichten, weil ihm das Geld für Remilitarisierung und Wiederaufrüstung aus der Lohntüte gestohlen wird. Er muß auf seine neubesohlten Schuhe, auf seine reparierte Uhr, auf seinen Anzug verzichten, weil er arbeitslos auf dem Straßenpflaster gelandet ist. [] Wer könnte behaupten, daß es unter Adenauer heute in Westdeutschland und in Westberlin nicht so ist! Die Not der arbeitenden Bevölkerung wird zur Not des Handwerksmeisters! [] Zu diesen Schwierigkeiten kommen noch andere, z. B. Material- und Auftragsmangel. Alles zusammen bedeutet Ruin für den westdeutschen Handwerker! [] Für diese Entwicklung sind neben einigen anderen besonders zwei Tatsachen erwähnenswert: [] 1. Die handwerkliche Produktion im Westen Deutschlands kann sich nicht entwickeln, weil die Einfuhr amerikanischer Waren einen derartigen Umfang annimmt, daß die handwerkliche Erzeugung zum Erliegen kommt, [] 2. weil die Rüstungsindustrie angekurbelt, von allen Seiten unterstützt, mit Material und Rohstoffen versorgt wird, während die Handwerksbetriebe das Nachsehen haben. [] Der Maschinenbau in Westdeutschland hat z. B. den Stand von 1936 überschritten, aber die Produktion von industriellen Verbrauchsgütern, z. B. von Schuhen und Textilien, hat den Stand von 1936 noch nicht einmal annähernd erreicht. Bedeutet das nicht, daß in Westdeutschland bewußt jene Industriezweige gefördert werden, die für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung wichtig sind? Bedeutet das nicht, daß die Industriezweige, die Güter des Massenbedarfs produzieren, zurückbleiben? [] Ja, so ist es! Wo die Vorbereitung eines neuen Krieges auf die Tagesordnung gesetzt wird, da ist die Bevölkerung zum allgemeinen Verzicht verurteilt. [] Nach amtlichen Angaben der Bonner Bundesregierung waren bis Ende 1950 rund 190000 Handwerksbetriebe unter den Hammer geraten, d. h. jeder vierte Handwerksbetrieb Westdeutschlands war schon damals ruiniert. Hinzukommen etwa 30000 bankrotte Westberliner Handwerksbetriebe und andere Gewerbeunternehmen. [] [] Eine aufschlußreiche Erklärung [] zu dieser Entwicklung gibt die "Süddeutsche Zeitung", wenn sie schreibt: [] "So sieht sich z. B. das Elektrohandwerk der Konkurrenz von Elektrogroßfirmen gegenüber, die über ihre eigenen Installations- und Verkaufsabteilungen an die Verbraucher mit den gleichen Rabattsätzen verkaufen, die sie als Lieferanten dem Handwerker zugestehen." [] Ist das nicht die offene Bestätigung der schrankenlosen Herrschaft der unter amerikanischem Einfluß stehenden Wirtschaftsverbände, d. h. der Monopole und Konzerne? Immer mehr selbständige Handwerker begreifen, daß diese sogenannten Wirtschaftsverbände ihre Todfeinde sind. Welcher Handwerker könnte sich ihrer schrankenlosen, ja von der Adenauer-Regierung noch geförderten brutalen Konkurrenz, ihrer auf die Vernichtung der kleinen Existenzen gerichteten Politik erwehren?! [] Die handwerks-feindliche Politik der Bonner Spalter- und Kriegstreiberregierung charakterisiert die gleiche Zeitung, indem sie feststellt: [] "Das Handwerk ist seit dem Krieg ständig vernachlässigt worden, vor der Währungsreform durch eine völlig unzureichende Materialversorgung, nach dem 20. Juni 1948 durch eine geradezu handwerksfeindliche Gesetzgebung sowie eine Benachteiligung bei der Kreditverteilung und bei der Auftragsvergebung der öffentlichen Hand." [] [] "Nicht leben und nicht sterben können" [] Der Präsident der Zentralfachverbände des deutschen Handwerks, Ruppert Bodner, sprach einmal unter dem Druck der unzufriedenen Stimmen aus der westdeutschen Handwerkerschaft aus, daß die Ursachen der Verelendung des Handwerks in der Politik der Bonner Regierung liegen. Er fügte wörtlich hinzu: [] "Es gibt zahlreiche Handwerksmeister, die mit dem, was sie verdienen, nicht leben und nicht sterben können. Viele Betriebsinhaber arbeiten praktisch unter Einkommensverzicht, nur um den Betrieb weiterzuführen." [] Hätte der Präsident der Zentralfachverbände so gesprochen, wenn den westdeutschen Handwerksmeistern das Wasser nicht bis zum Halse stehen würde? Nein, gewiß nicht! [] Nur eines hat Ruppert Bodner den westdeutschen Handwerkern nicht gesagt. Er verschwieg ihnen, daß die Kriegsvorbereitungen der Ruhrmonopole unter dem Protektorat McCloys und Adenauers Schuld an ihrem Elend tragen. Aber inzwischen erkennen das immer mehr Handwerksmeister in Westdeutschland und in Westberlin. [] [] In West-Staaken, einem Berliner Vorort, herrschte Arbeitslosigkeit, ging die Not um. Nur die Schieber wurden satt und fett. Das war, als sich West-Staaken der "Freiheit" erfreute, zum westlich besetzten Teil Berlins zu gehören. - West-Staaken kam dann unter die Obhut des Demokratischen Magistrats von Groß-Berlin. Die Schieber verschwanden mit Wehgeschrei. Dafür erhielten aber alle ehrlichen Menschen aus dem kleinen Ort Arbeit und Brot, wie dieses Schild bezeugt. [] Das andere Bild? - Der Westberliner Friseurmeister hat, wie viele andere Berufskollegen, sein Geschäft längst aufgegeben. Die Angestellten sonnen sich nicht mehr, sondern sie mischen sich täglich unter die Arbeitslosenschlangen vor den Westberliner Arbeitsämtern. Der Meister selbst hofft auf den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland, weil dann Berlin wieder einheitlich und die große Hauptstadt eines neuen deutschen Staates wird. "Dann wird es uns Handwerkern auch wieder gut gehen", sagt er. [] [] Wo das Handwerk einer Blüte entgegengeht [] In der Deutschen Demokratischen Republik wird für den Frieden gearbeitet. Der Fünfjahrplan und der Neuaufbau Berlins beweisen: Wer soviel Wohnungen, Kulturstätten, Ferienheime und Sportanlagen baut, will keinen Krieg und kann auch keinen Krieg gebrauchen. Ein solch gewaltiger Aufbau bringt jedoch für alle Schichten große Aufgaben. [] Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat daher auch auf gesetzlichem Wege alle Fragen des Handwerks zur Zufriedenheit, und im Interesse der Handwerker gelöst. Am 9. August 1950 trat hier das Gesetz über die Förderung des Handwerks in Kraft. [] Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat mit diesem Gesetz nicht nur dem Handwerk den ihm gebührenden Platz in der demokratischen Wirtschaft eingeräumt, seine Entwicklung im Rahmen der Wirtschaftsplanung und seine gleichberechtigte Teilnahme am Aufbau gewährleistet, sie hat erheblich mehr getan. Im Kampf um die Lebensfragen unseres Volkes hat sie zugleich durch die Tat bewiesen, welche Rolle und Bedeutung sie dem Handwerk in einem einheitlichen und demokratischen Deutschland für die Erringung eines dauerhaften Friedens und bei der Vermehrung des nationalen Wohlstandes beimißt. [] Das Gesetz für das Handwerk legt u. a. fest, daß zur Genehmigung eines Handwerksbetriebes in der Deutschen Demokratischen Republik die Ablegung einer Meisterprüfung notwendig ist. Damit ist der schrankenlosen "Freiheit" aller Pfuscher, sich im Handwerk breitzumachen, wie es in Westdeutschland heute üblich ist, ein Zaum angelegt worden. Das Handwerk in der Deutschen Demokratischen Republik wird frei von Pfuschern gehalten, die sich in Westdeutschland bereits zum Krebsschaden des Handwerks entwickelt haben. [] Mit der Aufhebung der Buchführungspflicht für die Handwerker in der Deutschen Demokratischen Republik - beibehalten wurden nur das Wareneingangsbuch und die Festlegung der gezahlten Lohnvergütungen - und mit der Einführung einer einzigen Steuer (alle anderen Steuern fielen weg) sowie mit einer Neuregelung der Preisbildung verbesserte sich die Lage des Handwerks in der Deutschen Demokratischen Republik ganz wesentlich. Außerdem erließ die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik den Handwerkern die bis zum 31. Dezember 1949 aufgelaufenen Steuerschulden, wobei lediglich die Abschlußzahlungen für 1949 auf Grund der Steuererklärung geleistet werden mußten. [] Durch ein sinnvolles Vertragssystem mit den großen volkseigenen Betrieben werden dem Handwerk Arbeit und die damit verbundene Materialversorgung gesichert, die Lebensfähigkeit des Handwerks und seine Weiterentwicklung gewährleistet. [] Schon im Jahre 1949 erhielten die handwerklichen Betriebe durch Lieferverträge mit volkseigenen Betrieben Aufträge in Höhe von 138 Millionen DM. Im ersten Halbjahr 1950 wurden bereits Aufträge im Werte von 141 Millionen DM vergeben. 1951 konnten die Handwerksbetriebe allein in Thüringen eine Umsatzsteigerung von 200 Millionen DM erzielen. [] [] Wo für den Frieden gebaut wird, hat der Handwerker immer gut gelebt [] Zur Erfüllung aller Aufgaben werden die volkseigenen Betriebe künftig noch viel mehr auf die handwerkliche Produktion zurückgreifen müssen. Die Umsätze des Handwerks werden dadurch noch erheblich steigen. Es gibt deshalb in der ganzen Deutschen Demokratischen Republik keinen Handwerker, der von irgendwelchen Existenzsorgen geplagt wird. Es gibt keinen, der vor einer aussichtslosen Zukunft steht. Alle Handwerker kennen die Perspektiven, die ihnen Arbeit, Wohlstand und eine glückliche Zukunft garantieren. [] [] Wie den Schlossermeister Urbat im demokratischen Sektor von Berlin, so bewegt alte Werktätigen und mit ihnen auch alle Handwerker in der Deutschen Demokratischen Republik eine große Frage: "Wie erfüllen wir am besten die Aufgaben des großen Fünfjahrplans?" Während die Werktätigen so fragen, sind sie voller Zuversicht, denn sie wissen: friedliche Aufbauarbeit vermehrt nicht nur ihren Wohlstand, sie sichert auch den Frieden. [] Wie muß es aber um die Zukunftspläne des Westberliner Bäckermeisters bestellt sein, der mitten in seine Schaufensterdekoration zwei Figuren stellte, von denen die eine verkündet, daß der Meister stempeln gehen muß! - Inzwischen ist er wirklich bei denen gelandet, für die die "westliche Welt" weder Hoffnung noch Brot oder eine Existenz hat. [] Zwei Handwerksmeister: [] Rechts der Sattlermeister Franz Fuge aus Halle/Saale. Links ein Schuhmachermeister aus Westberlin. Der Meister aus Halle ist Besitzer einer gutgehenden Sattlerei. Als der Entwurf der Sowjetregierung für einen Friedensvertrag mit Deutschland veröffentlicht wurde, sagte er: "Ja, wir brauchen den Friedensvertrag! Ich werde meine Produktion erhöhen, damit auch durch meine Arbeit unsere friedliche Wirtschaft stärker wird!" [] Und sein Kollege aus Westberlin? Das Handwerkszeug ist längst verkauft, weil der Magen sich nicht betrügen läßt. Jetzt macht der Meister "Notstandsarbeiten im Goethepark in Westberlin. "Aus und vorbei", sagt er. "Solange wir keinen Friedensvertrag und kein einheitliches Deutschland und Berlin haben, werde ich keine besseren Tage sehen. - Aber jetzt ist ja Hoffnung, wegen der Sowjetnote ... meine ich." [] [] Was hat Adenauer dem entgegenzustellen? - Nichts! [] Die Handwerker Westdeutschlands haben unter den ständig steigenden Steuern stark zu leiden. Der Präsident des Zentralverbandes des Handwerkes, Uhlmeyer, teilte auf einer Obermeistertagung des Dortmunder Handwerkskammerbezirks z.B. mit, daß den "Umsatzmillionären" durch den Fortfall der Warenhaussteuer jährlich so bis 100 Millionen D-Mark geschenkt werden, während das Handwerk allein durch die Erhöhung der Gewerbesteuer jährlich mit 180 Millionen D-Mark mehr belastet wird. [] Darin drückt sich aus, daß für das westdeutsche Handwerk durch die Remilitarisierung, durch Schuman-Plan und Generalkriegsvertrag die Aussichten täglich ungünstiger und unheilvoller werden. Nach dem Vorbild Hitlers und Görings tritt Adenauer im Interesse der Kriegsvorbereitungen die Lebensinteressen der westdeutschen Handwerker wie des gesamten werktätigen Volkes mit Füßen. [] Hitler ließ vor Kriegsausbruch 1939 von 1,6 Millionen Handwerksbetrieben 700000 schließen. Die Handwerksmeister gingen in Kasernen, an den "Westwall" oder in die Rüstungsunternehmen der deutschen "Wehrwirtschaftsführer". Dasselbe plant heute Adenauer, dasselbe planen auch Dr. Schumacher, Lehr, Kaiser, Fette und vom Hoff. Durch den wirtschaftlichen Ruin glauben sie, die um ihre Existenz gebrachten Menschen leichter vor ihren Kriegskarren spannen zu können. [] Doch diesmal wird daraus nichts werden! [] Die Handwerker Westdeutschlands erkennen am Beispiel der Entwicklung des Handwerks in der Deutschen Demokratischen Republik, daß sich das Handwerk auf friedlichem Wege eine glückliche und gesicherte Existenz schafft. Das Handwerk in der Deutschen Demokratischen Republik hat eine gesicherte Existenz. Das kann niemand bestreiten. [] In der Deutschen Demokratischen Republik, wo es keine Monopole gibt, haben sich alle friedliebenden demokratischen Kräfte im Kampf um den Abschluß eines Friedensvertrages und im Kampf um ein einiges, demokratisches Deutschland vereint. Die Deutsche Demokratische Republik steht fest und entschlossen im Lager der Staaten des Friedens unter der Führung der großen Sowjetunion. Das ist die Garantie auch für eine gesicherte Existenz, für den Wohlstand aller Handwerker. [] Adenauer dagegen kann den Handwerkern Westdeutschlands nur neue Steuern, neue Konkurse, Gestellungsbefehle und den "Heldentod" für amerikanische Interessen verbürgen. [] Halt! Das möchten die Amerikaner und ihr treuer Diener Adenauer. Aber das deutsche Volk will es nicht und wird das auch nicht zulassen! [] [] Friedensvertrag statt Generalvertrag [] Das ist jetzt die Losung aller ehrlichen Deutschen. Die Regierung der UdSSR hat dem ganzen deutschen Volke mit ihrem Entwurf für einen Friedensvertrag mit Deutschland, den sie den Westmächten überreicht hat, den Weg gewiesen. Ein gerechter, demokratischer Friedensvertrag, das ist der Ausweg aus der elenden Lage, in die das westdeutsche Handwerk durch die Adenauer-Regierung hineinmanöveriert [!][hineinmanövriert] worden ist. [] Die große Volksbewegung für den Abschluß eines Friedensvertrages umfaßt Arbeiter, Wissenschaftler, Handwerker, Geistliche, Hausfrauen und Jugendliche, kurz, alle guten, nationalgesinnten Deutschen, ohne Unterschied ihrer politischen und religiösen Einstellung. [] [] Worauf kommt es heute an? [] Es kommt für jeden Deutschen, der seine Heimat liebt, darauf an, den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und den nachfolgenden Abzug aller Besatzungstruppen zu fordern. [] Auch der Handwerker begreift, daß es für ihn keine Existenz von amerikanischen Gnaden geben kann, wenn die Westmächte dem deutschen Volke den Friedensvertrag weiter vorenthalten. Arbeit und Brot für alle Handwerker in ganz Deutschland kann es nur in einem einheitlichen, demokratischen und friedliebenden Deutschland geben. Mit Empörung weisen sie die Ansicht der von den Amis bestochenen Landesverräter und Agenten der Dollarmilliardäre zurück, daß es keine deutsche, sondern nur noch eine amerikanische Zukunft für Deutschland geben soll! [] Es gibt eine Zukunft für Deutschland! Sie kann nur deutsch sein! [] Deshalb ist auch das Handwerk in Westdeutschland und in Westberlin aufgerufen, sich geschlossen in die Reihen der deutschen Patrioten zu stellen, die täglich stärker fordern, daß dem deutschen Volke sein Recht, das Recht auf ein glückliches Leben in einem freien, geeinten und gleichberechtigten Deutschland durch den Abschluß eines Friedensvertrages endlich gewährt wird. [] Das Handwerk will leben und in Ruhe zum Besten des Volkes arbeiten - [] Deshalb fordert es den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland!
Published:1951 - 1952