Es geht um dein Geld!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; ES GEHT UM EUER GELD! [] Wählerinnen und Wähler! [] Ihr bestimmt die bayerische Politik für die nächsten 4 Jahre. Von Eurer Wahl hängt ab, wie bei uns im Lande regiert wird, in welchem Geist Eure Kinder erzogen werden und was mit Euren Steuer...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Freie Demokratische Partei (FDP)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.11.1954
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D1780C31-48B3-4764-86EE-13476C784501
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; ES GEHT UM EUER GELD! [] Wählerinnen und Wähler! [] Ihr bestimmt die bayerische Politik für die nächsten 4 Jahre. Von Eurer Wahl hängt ab, wie bei uns im Lande regiert wird, in welchem Geist Eure Kinder erzogen werden und was mit Euren Steuergeldern geschieht. Wie war es denn bisher unter der Herrschaft der CSU und SPD? [] Auf allen Gebieten hat der Staat seine Macht ausgedehnt. Statt der versprochenen Vereinfachung und damit Verbilligung der Verwaltung drang die Bürokratie in immer weitere Bereiche unseres Lebens vor. [] Neben Ministerien und zahllosen Landesbehörden leben von unserem Gelde 6 Bezirksregierungen und 181 Kreisverwaltungen. [] Mehr als 1 Milliarde gibt der bayerische Staat 1954 allein für Personalkosten aus, also mehr als die Hälfte der gesamten bayerischen Steuereinnahmen. Das ist der höchste Aufwand an Personalkosten im Bundesgebiet. [] Der Fehlbetrag im bayerischen Staatshaushalt steigt von Jahr zu Jahr. 1952 betrug er 65,4 Millionen, 1953 schon 130,7 Millionen, 1954 wird er ohne den Fehlbetrag vom Vorjahr mindestens 150 Millionen erreichen. [] Die Staatsschuld ist auf 3,8 Milliarden gestiegen; damit hat Bayern jetzt die meisten Schulden von allen Ländern in der Bundesrepublik. [] Trotzdem hat die CSU/SPD-Regierung ¾ Milliarden an Staatsbürgerschaften übernommen und schon viele Millionen, vor allem bei den Filmkrediten, eingebüßt. [] Es ist ein Skandal, wie Millionen von Steuergeldern verschleudert worden sind, z.B. beim Bau des Residenztheaters in München, der Forst-Villen in Geiselgasteig, des Bayerischen Hofbräuhauses in Stuttgart usw. - Weitere Millionen-Beträge hat der Bayerische Staat bei verlustreichen Beteiligungen in der Wirtschaft vertan. [] 14 Millionen werden Jahr für Jahr für eine eigene bayerische Grenzpolizei ausgegeben, die neben dem Bundesgrenzschutz, der Gemeindepolizei, der Landpolizei und der Bereitschaftspolizei nur im Lande Bayern besteht. [] Aber für alle 7076 Gemeinden hatte die Regierung nur 2 % des Jahres-Etats übrig. [] Das haben die jetzigen Regierungsparteien der schwarz-roten Koalition aus CSU und SPD verschuldet, obwohl die FDP immer wieder davor gewarnt hat. [] Soll das so weitergehen? [] Die Freie Demokratische Partei fordert nach wie vor: [] Auch der Staat darf nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. [] Abbau der staatlichen Aufgaben und durchgreifende Vereinfachung der staatlichen Verwaltung; [] sofortige Sparmaßnahmen in allen Zweigen der Verwaltung; [] als Wächter über die Verwendung unserer Steuergelder muß der Oberste Rechnungshof von der Regierung vollständig unabhängig sein; [] schärfste Maßstäbe bei der Vergabe von Bürgschaften und Krediten; [] staatliches Wirtschaftsvermögen ist weitgehend zu reprivatisieren; stärkere Selbstverwaltung der Gemeinden und ihre unmittelbare Beteiligung am Steuereinkommen; Landtag und Bezirkstage müssen verkleinert werden. [] Welcher Geist beherrschte die bayerische Kulturpolitik? [] Der Friede im Lande wird durch eine zunehmende Konfessionalisierung des öffentlichen Lebens bedroht. [] 87 Prozent unserer Volksschüler beider Konfessionen besuchen gemeinschaftlich Schulen, die ohne Befragen der Eltern zu Bekenntnisschulen erklärt wurden. Über 600 neue Zwergschulen wurden bis jetzt schon errichtet. Diese CSU-Politik führt zu einer weiteren Zersplitterung unserer Schulen. [] Man will die Lehrer konfessionell getrennt ausbilden. [] Man will unfreie, konfessionell gebundene Hochschulen. [] Man hat die Landjugend konfessionell gespalten. [] Wer anderer Meinung ist, wird als Feind des christlichen Glaubens beschimpft. [] Aber: [] Nicht der Glaube, sondern die Freiheit des Gewissens ist in Gefahr, wo konfessionelle Eiferer politische Macht ausüben. [] Wollt Ihr wirklich, [] daß immer wieder unser Zusammenleben und die Gemeinschaft unserer Kinder durch trennende Gegensätze gestört werden? [] Wir, die Freien Demokraten, wollen: [] Toleranz und religiösen Frieden in allen Bereichen des öffentlichen Lebens; [] ein voll ausgebautes Volksschulwesen; [] Ausbildung der Volksschullehrer an Universitäten oder gleichberechtigten wissenschaftlichen Hochschulen; [] Reform der Lehrpläne aller Schulgattungen; [] Förderung und Wiederaufbau des seit Jahren vernachlässigten höheren Schulwesens, der drei Landesuniversitäten und der Technischen Hochschule; [] Förderung der Begabten und der Erwachsenenbildung; [] Einhaltung des in der Verfassung garantierten Elternrechtes, vor allem durch echte Mitwirkung der Elternbeiräte. [] Wir verlangen weiter: [] Achtung vor der verfassungsmäßig garantierten Meinungsfreiheit in Presse und Rundfunk; Förderung der freien Jugendarbeit unter Berücksichtigung der staatsbürgerlichen Bildung. [] Auch auf dem Gebiet der Landwirtschaft muß Wandel geschaffen werden: [] Wir wollen verhindern, daß mit der von der CSU- und SPD-Regierung geforderten Landwirtschaftsabgabe für den Bayerischen Bauernverband eine neue Steuer auf die Acker der Bauern gelegt wird. [] Ferner: [] muß die Gleichstellung in Preis und Lohn herbeigeführt werden; [] muß die Flurbereinigung endlich wesentliche Fortschritte machen; [] ist der ländliche Nachwuchs in der Ausbildnug [!][Ausbildung] dem städtischen gleichzustellen; [] muß der Weg der Nahrungsgüter vom Erzeuger zum Verbraucher so kurz und billig wie nur möglich gestaltet werden; [] sind landwirtschaftliche und mittelständische Betriebe bei der Vergabe von Krediten mehr als bisher zu berücksichtigen. Das gilt insbesondere für unser bayerisches Grenzland. [] Wirtschafts- und Sozialpolitik [] ist zwar im wesentlichen Sache des Bundes, es bleibt aber doch in Bayern viel zu tun. [] Vor allem [] muß eine ausreichende Wasser- und Energieversorgung sichergestellt werden; [] müssen im Wohnungsbau die Minderbemittelten, die kinderreichen Familien und jungen Ehepaare stärker zum Zuge kommen; [] müssen endlich die noch bestehenden Barackenlager aufgelöst werden; [] muß die berufliche Unterbringung arbeitsloser älterer Angestellter stärker gefördert werden; [] muß die berufstätige Frau entsprechend der Verfassung den männlichen Berufskollegen gleichgestellt werden; [] müssen energische Maßnahmen zur Bekämpfung der Frühinvalidität getroffen werden. [] Überhaupt muß alles getan werden, [] um vielen Menschen wieder zu Besitz und Eigentum zu verhelfen; [] um einen Ausgleich sozialer Gegensätze zu erreichen; [] um den Lebensstandard Aller durch erhöhte Produktivität zu steigern. [] DIE FREIE DEMOKRATISCHE PARTEI [] macht keine unerfüllbaren Versprechungen, die bei der erschütterten Finanzlage des bayerischen Staates ohnehin nicht zu verwirklichen sind [] Wählerinnen und Wähler! Ihr müßt wissen: [] Ohne eine starke Freie Demokratische Partei [] ist eine freiheitliche Entwicklung in Bayern nicht denkbar [] Wir Freien Demokraten wollen dafür sorgen, daß [] in freiheitlichem Geist sparsamer und besser regiert wird. [] Denkt daran, wenn Ihr am 28. November zur Wahl geht! [] FDP LISTE 4 [] Die Spitzenkandidaten der Freien Demokratischen Partei Bayern [] Senatspräsident Otto Bezold Wahlkreisliste Oberbayern [] Studienrat Dr. Friedr. Steinmann Wahlkreisliste Niederbayern [] Kommerzienrat Georg Baumann Wahlkreisliste Oberpfalz [] Rechtsanwalt Dr. Karl Eberhardt Wahlkreisliste Oberfranken [] Rechtsanwalt Dr. Albrecht Haas Wahlkreisliste Mittelfranken [] Landwirt Artur Heinrich Wahlkreisliste Unterfranken [] Präsident i. R. Rich. Kallenbach Wahlkreisliste Schwaben
Published:28.11.1954