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... überhaupt wählen? [] - eine Frage, die sich jeder vorlegt, der in der Vergangenheit gesunden Instinkt bewahrte und einen klaren Blick für die Gegenwart hat. [] Welches sind die Leistungen unserer derzeitigen Parteien? [] Zwei Weltkriege mit ihren Opfern an Blut und Leben, an wirtschaftlichen und unersetzlichen Kulturgütern, [] totale Verarmung breiter Volksschichten durch zwei Inflationen, [] Wohnungsmangel und das Fehlen an allen lebenswichtigen Erzeugnissen, trotzdem steigende Arbeitslosigkeit - mitten in Trümmern, [] Kreditmangel, Absatzstockungen, leere Geldbeutel vor vollen Schaufenstern, eine lebensfeindliche Bürokratie, die uns beengt und ihren Tribut an hohen Steuern fordert. [] Kein Arbeiter, kein Angestellter, kein Landwirt, kein Gewerbetreibender, kein Geschäftsmann sieht einer sorglosen Zukunft entgegen, da Wirtschaftskrisen jede Gesundung verhindern. [] Gestoppte Löhne, eine immer wieder schwankende Kaufkraft des Geldes gefährden die Existenz jedes einzelnen. [] Muß das so sein? [] Mit gesundem Instinkt empfindest Du, daß hier die ewig gleichen Methoden versagen, daß die Zeit des Herumexperimentierens an einer in sich falschen Wirtschaftsordnung endlich überwunden werden muß. [] Von der Arbeit des zu wählenden Bundestages hängt es ab, ob Deutschland wieder in der Welt an Achtung gewinnt und die sozialen Nöte unserer Zeit behoben werden. [] Unsere derzeitigen Parteien haben tatsächlich nur dort angefangen, wo sie nach ihrem Versagen aufhörten. [] Aus diesem Versagen aber entstand die große Weltkatastrophe, indem Not und Arbeitslosigkeit den Weg ebneten zur verhängnisvollen jüngsten Vergangenheit. [] Verschiedene Parteien bauen bereits vor, indem sie erklären, daß in der Wahlperiode des zu wählenden Bundestages natürlich nur ein Teil von dem verwirklicht werden könne, was man heute als Programm aufstelle ..., denn sie wissen praktisch keinen Weg, der uns die Lösung des wirtschaftlichen und sozialen Problems bringt. [] Es muß aber nicht so sein! [] Nicht die Sozialisierung der Schlüsselindustrien beseitigt die Nöte unserer Zeit. Wenn es so wäre, würden diejenigen Staaten, in denen die Sozialisierung durchgeführt ist, keine Krise und keine Not kennen. [] Auch nicht die "geordnete" oder "soziale" Marktwirtschaft führt zur Beseitigung der unverschuldeten Not und zu nur leistungsbedingten und somit sittlich gerechtfertigten Einkommen. [] Nicht die liberale Wirtschaft mit ihrem herkömmlichen Geld- und Währungssystem vermag die krisenfreie Vollbetriebswirtschaft herbeizuführen. [] Auch nicht eine Sammlung zur Tat ohne einheitliches und klares Programm vermag das Problem unserer Zeit zu lösen! [] Die Versager von einst werden nicht Retter von morgen, wenn sie nicht endlich klar die Ursachen des ungelösten wirtschaftlichen und sozialen Problems erkennen. [] Die entscheidende Ursache für die Ungerechtigkeiten in unserem heutigen Wirtschaftssystem liegen darin, daß infolge technischer Mängel in unserem Geldwesen der Absatz der erzeugten Güter immer wieder stockt, weil das Geld, das den Kauf tätigen soll, nach Lust zu streiken vermag und weil seine Kaufkraft nicht beständig ist. [] Diese Ungerechtigkeiten treffen den Unternehmer ebenso wie sie härter den Arbeitnehmer treffen. Und die Not des einen fördert die des anderen. Diese von der Geldseite her ausgelösten Störungen sind schuld an den fortwährenden Innen- und außenpolitischen Spannungen. Die dadurch bedingte Erhaltung der Armut und die nicht leistungsbedingte Verteilung des Sozialprodukts verhindern die Lösung der sozialen Frage. [] Wohl wollen sie und wollten sie alle dieses Problem lösen, sie sind aber in der Vergangenheit Irrwege gegangen und es sieht nicht danach aus, als ob die derzeitigen Parteien daraus gelernt hätten oder lernen wollen. [] Was uns fehlt! [] Ein gerecht verwaltetes Geld, das ununterbrochen durch die Kanäle der Wirtschaft kreist, das zwangsläufig [] stetige Vollbeschäftigung sichert, [] die Löhne auf Kosten des arbeitslosen Einkommens steigen läßt, [] den Wohnungsbau lohnend macht und nicht der Kapitalleihe einen Riegel vorschiebt, [] einen reibungslosen Warenabsatz im freien Wettbewerb ohne Monopole sichert, [] die Geldhortung und Arbeitslosigkeit ausschaltet, [] durch ein Höchstmaß an Kapitalbildung in den Händen der arbeitenden Menschen zur Überwindung der unverdienten Armut führt [] und durch die Befreiung vom hohen Zinsdruck die Ausbeutung des Arbeitenden beseitigt. [] Deshalb fordert mit uns [] folgende Ergänzung des Länderbankgesetzes: [] 1 Die Bank deutscher Länder ist verpflichtet, den durchschnittlichen Preisstand auf die Dauer durch Geldmengenregulierung zu stabilisieren. [] 2 Zur Sicherung des Geldumlaufs sind die geeigneten technischen Mittel anzuwenden, [] 3 Die Währungspolitik ist unter Überwachung und Kontrolle der Volksvertretung zu stellen. [] Wenn Du nicht willst, daß Deine Existenz immer wieder gefährdet wird, daß Du durch Wirtschaftskrisen Deinen Arbeitsplatz verlierst, Deine Ersparnisse einbüßest, auf Deinem Warenlager sitzen bleibst, dereinst Deine Lebensversicherung in entwertetem Gelde ausbezahlt erhältst usw., [] wenn Du nicht willst, daß durch Krise und Not nationale und internationale Spannungen erhöht und Kriege ausgelöst werden, [] dann gebe keiner Partei Deine Stimme, es sei denn, sie bekenne sich bindend zu obigen Kernsätzen einer natürlichen sozialen Ordnung. [] Durch krisenfreie Wirtschaft zur sozialen und politischen Konsolidierung! [] Fordert mit uns die feste Kaufkraft des Geldes, die Vollbeschäftigung der Wirtschaft, den Abbau der Zwangsbürokratie. [] Wählt den Weg zur Lösung des sozialen Problems unter Wahrung der Freiheit des einzelnen. [] Die freiwirtschaftliche Bewegung in der französisch besetzten Zone [] (Kreisverbände des Freiwirtschaftsbundes und Gruppen der im Aufbau befindlichen Radikal-Sozialen Freiheitspartei)
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