Die Wahrheit über den Fall Kühne

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Wahrheit über den Fall Kühne [] ... entführung aus der melanchthonstrasse 15 ... [] ... blutlachen und injektionsspritze am tatort ... [] ... "offener brief" - eine fälschung des nkwd ... [] Die Wahrheit über den Fall Heinz Küh...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 08.02.1949
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/A3A26D9A-BD80-40FE-8E9E-3DB4543D5C05
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Wahrheit über den Fall Kühne [] ... entführung aus der melanchthonstrasse 15 ... [] ... blutlachen und injektionsspritze am tatort ... [] ... "offener brief" - eine fälschung des nkwd ... [] Die Wahrheit über den Fall Heinz Kühne [] Die Kommunistische Partei sieht sich gezwungen, ihren Wahlkampf, in Ermangelung eines konstruktiven Programms, mit Lügen, vor allem gegen die Sozialdemokratische Partei, zu bestreiten. Als einen ihrer "Wahlschlager" veröffentlicht die KP-Presse einen angeblichen "Offenen Brief" des Sozialdemokraten Heinz Kühne an den Parteivorstand der SPD. Mit diesem Brief hat es seine besondere Bewandtnis. Wider besseres Wissen verschweigen die Kommunisten, daß dieser angebliche Brief Heinz Kühne's ein Machwerk der russischen Geheimpolizei, der NKWD ist. Sie unterschlagen, daß Heinz Kühne im Februar 1949 in Berlin-Hermsdorf im französischen Sektor, im Auftrage der NKWD von kommunistischen Banditen entführt worden ist. [] Heinz Kühne hatte als Journalist den Hauptabteilungsleiter der Hauptverwaltung für Interzonen- und Außenhandel der Deutschen Wirtschaftskommission, Hermann Ehlert, kennengelernt. Er wußte nicht, daß Ehlert ein Beauftragter der NKWD, der russischen Geheimpolizei, war. Ehlert verstand es, sich in das Vertrauen Kühnes einzuschleichen, indem er seine Unzufriedenheit über das herrschende kommunistische Regime der Sowjetzone äußerte. Unter der Maske des Biedermannes, des "Antifaschisten", der die unwürdigen Zustände in der Sowjetzone ablehnt, fand Ehlert bei dem in der Nazizeit politisch verfolgten Heinz Kühne Berührungspunkte. [] Am Abend des 8. Februar bat Ehlert Heinz Kühne zu sich in seine Wohnung. Er behauptete, ihm Neuigkeiten mitteilen zu wollen. Ein Aufschub der Unterredung sei nicht möglich, da er am nächsten Tage verreisen müsse. Ehlerts Wohnung befand sich in der Melanchthonstr. 15, in Berlin-Hermsdorf, im französischen Sektor, und Kühne hatte gegen den Besuch keine Bedenken. [] In der Wohnung wird Heinz Kühne von kommunistischen Banditen überwältigt. Als er sich verzweifelt wehrt und die Fensterscheiben einschlägt, um Hilfe herbeizurufen, werden ihm Injektionen beigebracht, die ihn betäuben sollen. In eine Decke gehüllt wird er die Treppe heruntergeschleift. Noch einmal wehrt er sich, schreit laut um Hilfe, aber gewaltsam wird er in ein bereitstehendes Auto gezerrt und in die sowjetische Zone entführt. [] Der Polizeibericht kann nur andeuten, was sich in dieser Nacht in der Melanchthonstraße 15 in Berlin-Hermsdorf zugetragen hat. Die Tatsache, daß am Tatort Blutspuren und Injektionskanülen und am Gartentor Bekleidungsstücke des Entführten vorgefunden wurden, lassen auf einen erbitterten Kampf mit den kommunistischen Banditen schließen. Ehlert ist seit diesem Tage flüchtig. [] Die Vorbereitungen und die Ausführung dieses Menschenraubes zeigen wieder einmal die ganze Brutalität und die Skrupellosigkeit, mit der die kommunistische Geheimpolizei in der Sowjetzone arbeitet. [] Es wird niemals bekannt werden, wieviel Giftspritzen und welche Methoden in den Verhören angewandt wurden, um von Heinz Kühne seine Unterschrift unter diese von der NKWD fabrizierten Propagandabekenntnisse zu erzwingen. [] Dieses sensationell aufgezogene kommunistische Machwerk stellt eine Fortsetzung der in regelmäßigen Abständen veröffentlichten angeblichen Enthüllungen der sowjetischen Propaganda dar, um die SPD in ihrem Kampf gegen das im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands herrschende Terrorregime zu diffamieren. [] Die Wahrheit ist: [] Die "Flüchtlingsbetreuungsstelle Ost" beim Vorstand der SPD sieht ihre vornehmste Aufgabe darin, allen Opfern des kommunistischen Terrors in der Sowjetzone zu helfen. Seit Jahr und Tag werden nicht nur ehemalige Sozialdemokraten in der Sowjetzone verfolgt, wenn sie es wagen, sich der totalitären, kommunistischen SEP zu widersetzen. Auch Anhänger der sogenannten Blockparteien, ja sogar ehemalige Mitglieder der KP, die mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren können, die sowjethörige Politik der Kommunisten in der Sowjetzone mitzumachen, flüchten täglich aus der Sowjetzone und suchen Rat und Hilfe bei der "Flüchtlingsbetreuungsstelle Ost". [] Eine sorgfältigeÜberprüfung der Angaben aller Flüchtlinge ist notwendig. Infolge der kommunistischen Diktatur in der Sowjetzone kann die Überprüfung nicht offizielle Wege gehen, sondern muß sich auf einen eigenen Ermittlungsdienst stützen, der ausschließlich aus aktiven Sozialdemokraten in der Sowjetzone besteht. Aus den Berichten der Flüchtlinge und den Ergebnissen der Nachprüfung ihrer Angaben ergibt sich eine außerordentlich umfangreiche Materialsammlung über die wahren Zustände in der Sowjetzone. Sie werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Tatsachenberichte über die Vorgänge in der Sowjetzone sind es, die die Kommunisten unterdrücken möchten und deren Veröffentlichung sie in jeder Weise zu verhindern suchen. [] Die Sozialdemokratische Partei wird gemeinsam mit den freiheitlichen Kräften den Kampf um Freiheit und Recht, Sicherheit und Demokratie in der Sowjetzone weiterführen. In diesem Kampf versucht die kommunistische Presse die Sozialdemokraten als "Agenten, Spitzel und Saboteure" zu diffamieren. Auch das wird die Sozialdemokratische Partei nicht davon abhalten, ihren Kampf bis zum Sieg fortzusetzen. Genau so wie das nationalsozialistische Regime, wird auch der kommunistische Terror einmal überwunden werden. Wir warnen die verantwortlichen Drahtzieher und die ausführenden Organe dieses Terrors: kein Mord, kein Menschenraub und kein Unrecht wird der gerechten Bestrafung entgehen! Auch der Fall KÜHNE wird einmal seine Sühne finden! [] Herausgeber: Vorstand der SPD [] CDH 62
Published:08.02.1949