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WUSSTEN SIE DAS? [] A [] Liebe Mitbürger, [] Sie haben den noch amtierenden Bundeskanzler Erhard gehört und gesehen. Das ist gut so. Im Wahlkampf sollte man möglichst viele Politiker hören. Bevor man sich am 19. September entscheidet, möchte man gern von maßgebenden Politikern erfahren, wie sie sich die besten Wege für die kommenden Jahre vorstellen. [] Der Nachteil solcher Veranstaltungen ist eigentlich immer der, daß dabei nur eine Seite zu Worte kommt. Bei den CDU/CSU-Politikern wird meist über die SPD hergezogen, die sich dabei gegen Unwahrheiten und böswillige Unterstellungen nicht zur Wehr setzen kann. [] Es gäbe eine Möglichkeit! [] Die Hauptkontrahenten der großen Parteien sollten sich am besten in Funk und Fernsehen miteinander vor aller Öffentlichkeit treffen. Sie sollten gemeinsam diskutieren. Da könnten dann alle Rede und Gegenrede hören. [] Das wäre eine informative und faire Sache! [] Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister von Berlin, wollte Ihnen und jedem Wähler diese Möglichkeit bieten. Sie sollten alle - so war und ist sein Wunsch - im Fernsehen sehen und vor allem hören, welche Argumente es für die eine oder andere Seite gibt. Sie sollten einfach eine bessere Möglichkeit der Wahl haben. [] Wahlkampf muß ein Wettstreit mit Argumenten für den besten politischen Weg sein. Wahlkampf sollte nicht gegenseitiges Schlechtmachen sein. Anständige Leute wollen das gar nicht. So wäre es schon ein guter Weg, die Diskussion der Spitzenkandidaten vor den Augen und Ohren des ganzen Volkes zu führen. Die deutschen Fernsehanstalten haben auch sofort ihre Hand dazu gerne geboten. [] Der jetzt noch amtierende Bundeskanzler Erhard hatte früher einmal zu einem solchen "Fernseh-Gipfelgespräch" ja gesagt. Jetzt aber ist er auch da wieder einmal weich geworden. Diesmal seinen Parteimanagern gegenüber. Die legten ihm auch die Begründung in den Mund: Willy Brandt wolle sich lediglich bekannt machen. Als ob der Regierende Bürgermeister von Berlin nicht häufig genug im Fernsehen zu sehen und zu hören wäre und erst bekannt gemacht werden mußte. [] Erst kürzlich hat der Wirtschaftssachverständige der SPD, der Berliner Wirtschaftssenator Professor Dr. Karl Schiller, Herrn Erhard zum Gespräch von Professor zu Professor über Wirtschaftsfragen, Währungsstabilität und stabile Preise aufgefordert. Auch das hat Professor Erhard abgelehnt. [] Erhard reist weiter lieber allein durch die Bundesrepublik Deutschland. Er redet weiter allein, weil dabei auch niemand widersprechen und niemand fragen kann. Einer Fernsehdiskussion mit Willy Brandt stellt er sich nicht. Leider! Man kann das auch kneifen nennen! [] Viele Fragen bleiben nun offen. Aber wahrscheinlich will das die CDU/CSU so. Vielleicht kann sie gar nicht anders? [] Sie können auch darauf am 19. September mit Ihrer Wahl die richtige Antwort geben. Sie lautet: [] Bei uns [] SPD - 1965 [] weitersagen ... weitergeben ... weitersagen ... weitergeben ... [] Herausgeber: Vorstand der SPD, SOPADE-Rednerdienst
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