Die Hamburger SPD fordert seit 1981 die ersatzlose Streichung des § 175. Geht zur Wahl. Arbeitskreis gegen die Diskriminierung Homosexueller (Die Schwusos) [der] Jungsozialisten in der SPD

Bemerkungen: Das Plakat wurde nicht veröffentlicht bzw. - nach einer Notiz von Ch.Stamm/AdsD - vom Arbeitskreis gegen die Diskriminierung "eingestampft". - Vorausgegangen war die Vorlage des Plakats beim Landesvorstand mit der Bitte um Veröffentlichungsgenehmigung. Das Ergebnis der Beratun...

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Bibliographic Details
Main Authors: Kirchhoff, Florian (unter Verwendung von Grafiken A. Dürers), Arbeitskreis gegen die Diskriminierung Homosexueller ( AK Schwusos), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 09.11.1986
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0FCCE21A-8347-4175-BF3C-926B277DDF3D
Description
Summary:Bemerkungen: Das Plakat wurde nicht veröffentlicht bzw. - nach einer Notiz von Ch.Stamm/AdsD - vom Arbeitskreis gegen die Diskriminierung "eingestampft". - Vorausgegangen war die Vorlage des Plakats beim Landesvorstand mit der Bitte um Veröffentlichungsgenehmigung. Das Ergebnis der Beratungen im Landesvorstand teilte der Landesgeschäftsführer Peter Walter in einem Schreiben vom 29.10.1986 an Martina Neujoks, Juso-Landesorganisation, mit. Es hat folgenden Wortlaut: "Liebe Martina, [] dem anliegenden Plakat stimme ich grundsätzlich zu; allerdings mit der Auflage, daß es nicht im Straßenbild sichtbar werden bzw. nur innerhalb von 'Szene-Lokalen' angebracht werden darf. [] Mit freundlichen Grüßen [Unterschrift Peter Walter] [] (Peter Walter) [] Anlage" (Unterstreichungen im Original - PJ). - Mit Schreiben vom 22.11.1986 an den Landesvorstand der SPD nimmt Peter Keil für die Schwusos dazu wie folgt Stellung: "Liebe Genossinnen und Genossen, [] anläßlich der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft hat unser 'Arbeitskreis gegen die Diskriminierung Homosexueller - Die SCHWUSOS' ein Plakat drucken lassen, in dem wir darauf aufmerksam machen, daß die Hamburger SPD seit 1981 die ersatzlose Streichung des § 175 StGB fordert (s. Landesparteitagsbeschluß E 6 vom März 1981). Unsere Absicht war es, dieses Plakat als Beitrag zum Wahlkampf auf Stellschildern öffentlich zu plakatieren. [] In dieser Situation erreichte uns ein an Martina Naujoks gerichteter Brief des Landesgeschäftsführers Peter Walter, in dem dieser dem Plakat zwar 'grundsätzlich' zustimmt, jedoch nur mit der Auflage, daß es nicht im Straßenbild sichtbar werden bzw. nur innerhalb von 'Szene-Lokalen' angebracht werden darf. [] Wut und Trauer über eine solche Maulkorbpolitik, Entsetzen über den versuch, uns Homosexuelle wieder in die Ghettos, in die 'Szene-Lokale' abzudrängen, vermischten sich mit ungläubigem Erstaunen, daß solches innerhalb unserer OPartei geschieht. Ist es schon nicht mehr erlaubt, Landesparteitagsbeschlüsse öffentlich zu propagieren? Hat etwa die viel beschworene Wende jetzt auch die SPD erreicht? [] Damit derartige Ausgrenzungsversuche gar nicht erst weiter um sich greifen, halten wir es für dringend geboten, diesen ungeheuerlichen Vorgang in einem klärenden Gespräch mit dem Landesvorstand zu bereinigen. [] Für eine schriftliche oder telefonische Terminabsprache stehe ich zur Verfügung. Ich erwarte Eure baldige Nachricht. [] Mit freundlichen Grüßen [] Für die SCHWUSOS [Unterschrift Peter keil] (Peter Keil)." - Beide Schreiben befinden sich im Dep. Helmut Schmidt im AdsD. - Ob das Gespräch zustande gekommen ist bzw. welche Ergebnisse es zeitigte, war zum Zeitpunkt der inhaltlichen Erschließung des Plakats nicht bekannt - P.J./20.11.2007
Published:09.11.1986