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Wohin steuern Fette, vom Hoff, Reuter und Freitag? [] [] Das Deutsche Arbeiterkomitee amen die Remilitarisierung Deutschlands sieht sich verpflichtet, zu der Erklärung des 1. Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Christian Fette, zum deutschen Verteidigungsbeitrag Stellung zu nehmen zu nehmen. [] [] Gewerkschaftskollegen und -kolleginnen! [] Aus der westdeutschen Presse entnehmen wir eine Stellungnahme des DGB-Vorsitzenden Fette, die er vor der Auslandspresse abgegebene hat. Der "Welt" zufolge sagt er: "Als verantwortlicher Vorsitzender einer demokratischen Organisation halte ich es für absolut notwendig, daß wir unsere Freiheit gegen jeden totalitären Angriff verteidigen. Diese Verteidigung müßte aber soweit östlich, wie möglich, sein." [] Wir fragen: [] Wer bedroht Deutschland und seine nationale Existenz? [] Unser Volk und unsere Heimat werden von den amerikanischen Kriegsherren, die sich mit den Totengräbern Deutschlands, Krupp, Pferdmenges, Reusch, verbündeten und auf deutscher Erde einen dritten Weltkrieg vorbereiten, bedroht. Krieg und Profit sind der Inhalt ihres Lebens und Handelns. Aus dem Blut des deutschen Volkes, unserer Jugend, dem kostbarsten Gut der Nation, zogen sie in zwei Weltkriegen Milliarden Kriegsgewinne. Alle Lasten der beiden Weltkriege und der neuen Kriegsvorbereitungen werden auf das werktätige Volk abgewälzt. Neue Massensteuern, Preissteigerungen, Beschlagnahmungen von Land und Wohnungen, der Bau neuer Flugplätze sind unwiderlegbare Beweise der Kriegsvorbereitungen auf deutscher Erde. [] [] Schwer und hart ist das Leben für die Arbeiter und Schaffenden in England, Frankreich, Italien, Holland, Belgien und Westdeutschland, Grausam werden die Arbeiter im faschistischen Spanien von Trumans Henker und Kriegsknecht Franco unterdrückt und verfolgt. Millionen Arbeitslose, Inflation, Preissteigerungen und Massensteuern sind die Kennzeichen diesen Europas, das Fette verteidigen will. [] Die amerikanischen Rüstungskapitalisten und ihre deutschen Helfershelfer sehen nur im Krieg einen Ausweg aus der Krise. Ohne Kohle und Eisen können die Imperialisten keinen Krieg machen. Deshalb sind die amerikanischen Kriegsherren bestrebt, durch ihre Helfershelfer in Paris und Bonn die Rohstoffe Deutschlands und Frankreichs - Kohle und Eisen - in ihre Hände zu bekommen. Damit werden die Völker praktisch der Politik und Willkür der amerikanischen Milliardäre ausgeliefert. [] Die "Hohe Behörde" des Schumanplans sind die Geschäftsführer der amerikanischen, deutschen und französischen Rüstungsmillionäre. Für 260000 DM Jahresgehalt soll vom Hoff in diese Behörde eintreten, um dafür die Gewerkschaften an den Kriegskarren der Imperialisten zu spannen. [] Gewerkschaftskollegen! Höher geht der Zynismus nicht. Fette mißachtet den Friedenswillen der Millionen Gewerkschafter. In Tausenden Entschließungen und Anträgen fordern die Gewerkschaftskollegen in Betriebsversammlungen, Konferenzen und gewerkschaftlichen Zusammenkünften die aktive Teilnahme der Gewerkschaften an dem Kampf zur Verteidigung des Friedens gegen Remilitarisierung und Schumanplan. [] [] Die Gewerkschafter lehnen die Wiederaufrüstung und den Schumanplan mit aller Entschiedenheit ab. [] Sie fordern, daß die Rohstoffe Kohle und Stahl in Deutschland verbleiben und dem friedlichen Aufbau unserer Heimat und der deutschen Wirtschaft dienen. [] Die Arbeiterschaft und das schaffende Volk kämpfen gegen die Kriegslasten. Sie fordern höhere Löhne, ausreichende Renten und Unterstützungen, Arbeit für unsere Jugend, ausreichende Mittel für den sozialen Wohnungsbau. [] Im Programm der Gewerkschaften zur Bundestagswahl wurde als Hauptforderung formuliert: "Die starke Konzentration der Grundstoffindustrie hat zu Machtgebilden geführt, die das gesamte wirtschaftliche, gesellschaftliche und staatliche Leben beeinflußt und beherrscht haben. Es ist deshalb vordringlich, insbesondere den Bergbau und die eisen- und stahlschaffende Industrie in Gemeineigentum zu überführen." [] [] Kollegen! [] Dafür kämpfen wir gemeinsam, daß die Betriebe des Kohlenbergbaues und der eisenschaffenden Industrie den Kriegstreibern entrissen und in die Hände des Volkesübergeführt werden. [] Diese Forderung von Millionen Gewerkschaftern mißachtet Fette. Die Gruben- und Hüttenwerke sollen durch den Schumanplan erneut für die Aufrüstung mißbraucht werden. Fette verschachert Kohle und Stahl an das ausländische und deutsche Rüstungskapital. Er pfeift auf die Beschlüsse des Hauptvorstandes des DGB und mißachtet den Willen der Gewerkschafter, verletzt bewußt die Satzungen und ist bereit, das deutsche Volk in das furchtbare Verbrechen eines dritten Weltkrieges zu stürzen. Kein deutscher Gewerkschafter darf diese Preisgabe der Grundsätze des DGB dulden. [] Gewerkschaftsführer, die den Kampf um Lohn und Brot sabotieren und den Frieden nicht verteidigen, müssen aus der Führung demokratischer Organisationen entfernt werden. Richtig hat der Ortsausschuß des DGB in Düsseldorf gehandelt, indem er mit überwältigender Mehrheit die Kriegspolitik von Fette aufs schärfste mißbilligte. [] [] Fette ist für den Krieg! [] Mit Eisenhower und Hitler-Generale ist Fette bereit, die Kriegspolitik der Hitler, Göring und Goebbels zu wiederholen. Hat Fette die Millionen Toten, die zerstörten Städte und Dörfer unseres Vaterlandes vergessen? Genau, wie sein Freund Schumacher, fordert er neue amerikanische Divisionen. Er verschweigt der Arbeiterschaft aber, daß jede neue Division 740 Millionen DM neue Massensteuern für die Werktätigen bedeuten. [] In welchem Namen spricht Fette, und wer gibt Ihm das Recht, die friedlichen Fluren unserer Heimat der amerikanischen Kriegspartei und den deutschen Rüstungsmagnaten als Aufmarschgebiet und Kriegsschauplatz zur Verfügung zu stellen? Gewerkschafter! Dieser Politik nicht Einhalt gebieten, würde bedeuten, sich mitschuldig machen am Untergang den Vaterlandes. Fette hat kein Recht, mit dem Leben der Arbeiter, Angestellten, Beamten und des deutschen Volkes zu spielen. Bewußt verschweigt er dem deutschen Volk den Friedenswillen der Sowjetunion und der volksdemokratischen Länder, deren Außenminister wiederholt auf Internationalen Konferenzen in New York, London und Paris den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und den Abzug aller Besatzungstruppen forderten, Fettes Freunde, Adenauer, der Kanzler der Rüstungsmillionäre und seine Helfershelfer, sind für die Aufrechterhaltung des Besatzungszustandes, der Westdeutschlands Bevölkerung jährlich über 10 Milliarden Mark Kriegslasten aufbürdet. [] [] Gewerkschaftskollegen und -kolleginnen! [] Nur im Frieden kann das deutsche Volk leben und existieren. Deshalb muß die Arbeiterschaft und das deutsche Volk mit verstärkter Kraft den Frieden verteidigen. [] [] Der Schumanplan ist ein Kriegsplan! [] Zum Schumanplan sagt Fette auf die Frage der Journalisten folgendes: "Wenn ich vor die Frage gestellt werde, Schumanplan oder Europa so wie es jetzt ohne Schumanplan ist dann bin ich für den Schumanplan." Von welchem Europa spricht Fette? Vorn Europa der Aktionäre, der Trusts und Monopole, die aus der Not der Völker Milliarden Profite durch ihre Kriegsrüstungen erzielen. Im Europa von Christian Fette werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. [] In Hessen streiken fast 100000 Kollegen und kämpfen um das Brot ihrer Familien. 1,5 Million Metallarbeiter fordern höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen. [] In Hohenfels im Bayerischen Wald kämpfen schaffende Bauern und ihre Familien gegen den neuen Landraub McCloys und seiner Bonner Helfershelfer. 14 Landräte schlossen sich dem berechtigten Kampf der Arbeiter und Bauern an und verteidigen die friedliche Existenz der Bauernfamilien, die Jahrhunderte auf ihrer Erde arbeiten und das Brot unseres Volkes sichern. Dafür hat Fette wenig Verständnis. Sein Sinnen und Trachten geht darauf hinaus, ein guten Verhältnis mit den Monopol- und Kriegsherren herzustellen. [] [] Kolleginnen und Kollegen! [] Ihr wollt keinen Krieg, Ihr wollt den Frieden! [] In den Satzungen des DGB, § 2, Abs. r, heißt es: Bekämpfung von nationalistischen und militaristischen Einflüssen; Abs. t: Zusammenarbeit mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung, Förderung der Völkerverständigung und Sicherung dem Friedens. Danach handeln Millionen Gewerkschafter, die aktiv für den Frieden eintreten. Fette, Freitag, vom Hoff und andere haben sich in die Kriegsfront der Imperialisten eingereiht. Sie wollen die Gewerkschaften zu Instrumenten der amerikanischen Kriegspolitik machen. [] Das darf nicht sein. Alle Gewerkschafter haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß der DGB zu einer starken Kraft für den Frieden wird. Verteidigt den Frieden und das Leben Eurer Kinder, Eurer Familien und des gesamten deutschen Volkes. Die Arbeiterklasse ist eine gewaltige Kraft, die den Frieden im gemeinsamen Kampf aller Patrioten erzwingen wird. Macht Schluß mit der Politik der Arbeitsgemeinschaft der Fette u. Co. Verteidigt die Kollegen, die der Sache der Arbeiterklasse dienen und im Kampf um den Frieden in den Betrieben und Ortsverwaltungen der Gewerkschaften aufrecht gegen die Politik der Arbeitsgemeinschaft kämpfen. Verhindert die geplanten Ausschlüsse aufrechter Gewerkschaftsfunktionäre durch die Gewerkschaftsbürokratie. Nehmt in allen Betrieben, Funktionär-, Belegschafts- und Gewerkschaftsversammlungen Stellung zu der kriegsbejahenden Politik Fettes. Folgt dem Beispiel der Kollegen des Ortsausschusses Düsseldorf. Verteidigt die demokratischen Rechte der Gewerkschaftsmitglieder. Macht unsere Gewerkschaftsbewegung zu einer mächtigen Kraft für die Verteidigung des Friedens. [] [] Es lebe die Aktionseinheit der Arbeiterklasse! [] Kämpft entschlossen gegen die Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag mit Deutschland noch im Jahre 1951! [] Nieder mit der Politik der Kriegstreiber und ihrer Helfershelfer! [] Der Friede wird den Krieg besiegen! [] [] Herausgeber: Deutsches Arbeiterkomitee gegen die Remilitarisierung Deutschlands. Verantwortlich: Karl Jungmann, Herne
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