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Ihr Abgeordneter: [] Egon Franke [] Bundesminister [] SPD [] Sozialdemokraten [] Mehr Bindungen zwischen den Menschen [] Deutschlandpolitik - das ist für mich [] - die Aufgabe, dem Frieden und der Nation zu dienen; [] - die Anstrengung, das Nebeneinander der beiden deutschen Staaten so weit wie möglich vertraglich zu regeln; [] - das zähe Bemühen um Erleichterungen für die von der Teilung betroffenen Menschen und um mehr Verbindungen über die schreckliche Grenze hinweg. [] Diese Deutschlandpolitik ist realistisch und nüchtern. Darum hat sie reale und praktische Verbesserungen gebracht: [] - Fast 8 Millionen Menschen sind 1975 von hier nach drüben gereist. Dreimal soviel wie noch 1971, dem Jahr vor dem Verkehrsvertrag. [] - 1,33 Millionen Rentner aus der DDR kamen 1975 zu einem Besuch in die Bundesrepublik. [] - Etwa 150000 DDR-Einwohner außerhalb des Rentenalters konnten seit Ende 1972 wegen dringender Familienangelegenheiten in die Bundesrepublik reisen. [] - Rd. 10 Millionen Telefongespräche sind 1975 von West nach Ost geführt worden, davon allein fünf Millionen in Berlin. Noch 1969 waren es 500000 Gespräche, in Berlin kein einziges. [] - Der Transitverkehr von und nach Berlin läuft seit Inkrafttreten des Transitabkommens (1972) reibungslos. Seither hat der Transitverkehr um über 80 Prozent zugenommen. (1975: 14,8 Mio. Reisende.) Weitere Verbesserungen 1975: Ausbau der Autobahnen und Beschleunigung des Schienenverkehrs. 11000 Menschen aus der DDR konnten seit 1970 mit ihren Familienangehörigen in der Bundesrepublik zusammengeführt werden. In derselben Zeit hat die Bundesregierung für etwa 5800 politiscbe Häftlinge eine vorzeitige Entlassung aus Gefängnissen in der DDR erreicht. Auch dies ist erreicht worden: Beispielsweise Erweiterung des innerdeutschen Handels; Verbesserungen im Paketverkehr und für die Mitnahme von Geschenken; Hilfe in Krankheitsfällen beim Reiseverkehr; Wettkämpfe zwischen Sportlern; Regelungen an der Grenze; Arbeitsmöglichkeiten für Journalisten. [] Vieles in den Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten ist noch nicht so, wie wir es wünschen. Aber die unverkennbaren Fortschritte zeigen, daß die Deutschlandpolitik auf dem richtigen Wege ist. [] Darum müssen wir diese Deutschlandpolitik fortsetzen. Es gibt keine vernünftige Alternative. [] Gemeinsamkeit im politischen Ziel: Bundeskanzler Helmut Schmidt und Minister Egon Franke [] In engem Kontakt zu Hannover und seinen Bürgern [] Ich habe es stets als ehrenvolle und wichtige Aufgabe angesehen, meine Arbeit in Bonn auch in den Dienst meiner Heimatstadt Hannover und ihrer Bürger zu stellen. [] Auch in den zurückliegenden Jahren haben sich viele Bürger von Hannover mit persönlichen Sorgen und Bitten an mich gewandt. Wenn irgend möglich, habe ich versucht zu helfen. [] Das will ich auch künftig so halten. [] Ich habe mich darum bemüht, zu den Vereinen und Verbänden in Hannover mein Verhältnis unmittelbarer Kontakte zu vertiefen. So habe ich viele Probleme persönlich kennengelernt und auch manches Mal bei deren Lösung behilflich sein können. [] Auch das will ich künftig so halten. [] Wenn in Hannover in den zurückliegenden Jahren viele kommunalpolitische Aufgaben angepackt und gelöst worden sind, dann war es für mich selbstverständlich, meine Mitarbeit anzubieten und die Kommunalpolitik nach Möglichkeit zu unterstützen, auch gemeinsam mit den anderen Kollegen im Deutschen Bundestag aus Hannover. [] Der für die Landeshauptstadt besonders wichtige U-Bahn-Bau konnte mit der finanziellen Unterstützung aus dem Bundeshaushalt vorangebracht werden. [] Die Autobahn-Eckverbindung im Norden von Hannover bedeutet eine spürbare Entlastung für den Verkehr. Der Flughafen hat jetzt unmittelbaren Anschluß an das Autobahnnetz rund um die Messestadt. [] Meine Bemühungen um erhöhten Lärmschutz für die Anlieger der Westtangente hatten Erfolg. [] Das neue Jugend- und Familienferiendorf der Stadt Hannover in Kirchheim/Hessen wird mit einer Millionen-Unterstützung aus dem Bundeshaushalt gebaut. Weil es im Zonenrandgebiet liegt, war eine besondere Förderung durch das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen möglich. [] Das sind einige Beispiele. Aber auch bei der Lösung manch anderen Problems konnte ich in den vergangenen Jahren meiner Heimatstadt Hannover behilflich sein. [] Auch das will ich künftig so halten. [] Dafür bitte ich Sie erneut um Ihr Vertrauen. [] Minister Franke zusammen mit Oberbürgermeister Schmalstieg beim ersten Spatenstich für das neue Feriendorf der Stadt Hannover in Kirchheim [] Enger Kontakt zu den Bürgern von Hannover: Eine Besuchergruppe informiert sich in Bonn über die Arbeit von Bundesminister Egon Franke [] Egon Franke [] 1913 in Hannover geboren; verheiratet; zwei Kinder. Tischlerlehre; Besuch der Kunstgewerbeschule. Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend; im Alter von 15 Jahren Eintritt in die SPD; bis 1933 führende Funktionen im SPD-Ortsverein Hannover; Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Nach dem nationalsozialistischen Verbot der SPD illegale Arbeit für die Partei; 1935 verhaftet und von den Nazis wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 1/2 Jahren Zuchthaus verurteilt; 1942 zur Strafeinheit 999 eingezogen; Fronteinsatz; Verwundung; Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende als einer der engsten Mitarbeiter von Kurt Schumacher am Wiederaufbau der SPD beteiligt. [] 1945 Mitbegründer der SPD Stadt und Bezirk Hannover; 1947 bis 1952 hauptamtlicher Mitarbeiter des Parteivorstandes; von 1952 an Bezirksvorsitzender der SPD in Hannover und - bis 1970 - Landesvorsitzender in Niedersachsen; 1964 bis 1973 Mitglied des Präsidiums der SPD. Als Parlamentarier nach 1945 Ratsherr in Hannover, Mitglied des Hannoverschen und - bis 1951 - des Niedersächsischen Landtags. Seit 1951 Mitglied des Deutschen Bundestages. 1967 bis 1969 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen. Seit 1969 Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen. [] Verantwortlich: SPD-Bezirk Hannover, Axel Endlein, Hannover, Odeonstr. 15/16 - Druck: braunschweig-druck GmbH. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
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