Arbeiterrats-Wahlen

Arbeiterrats-Wahlen! [] Die Arbeiterräte sind den Rechtssozialisten ein Greuel. Erst durch den Druck der klassenbewußten Arbeiterschaft haben sie sich bereit erklärt, die Arbeiterräte anzuerkennen, Jedoch fragt nur nicht wie! In den Verhandlungen der Neunerkommission sprachen es die Rechtssozialiste...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 23.03.1919
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/BA1FA492-E6B7-4F22-B87D-A504DF79E43F
Description
Summary:Arbeiterrats-Wahlen! [] Die Arbeiterräte sind den Rechtssozialisten ein Greuel. Erst durch den Druck der klassenbewußten Arbeiterschaft haben sie sich bereit erklärt, die Arbeiterräte anzuerkennen, Jedoch fragt nur nicht wie! In den Verhandlungen der Neunerkommission sprachen es die Rechtssozialisten offen aus, [] das die A.-Räte nur die Funktionen der Betriebs-Ausschüsse ausführen sollen. [] Herr Scheidemann, [] Pardon Excellenz Scheidemann, hat es für angebracht gehalten, von vielen fragwürdigen Gestalten in den A. Räten zu sprechen, die groben Unfug verüben. Woher nimmt Scheidemann das Recht so zu urteilen? Verdankt er nicht seine Stellung als Volksbeauftragter den von ihn gelästerten A. Räte? Mit welchem Recht spricht Herr Scheidemann von den "hohen" Bezügen der A. Räte, der während des Krieges jeden Tag einhundert Millionen dem Deutschen Imperialismus geopfert hat. [] Herr Legien, [] der Vorsitzende der Generalkommission erklärt in der Vorständekonferenz am 1. Februar d. Jahres: [] Ein Bedürfnis für das Rätesystem liege nicht vor. [] Er forderte nur die gewerkschaftlichen Grundrechte in die Verfassung aufzunehmen. Die Bauarbeiter lehnten die A. Räte grundsätzlich ab. Weiter wurde auf dieser erklärt, daß die A.-Räte durch ihre wilden Lohntreibereien Verwirrungen angerichtet hätten. [] Arbeiter! Arbeiterinnen! [] das ist die Stellung der Rechtssozialisten und der Gewerkschaftsleitungen zu den Arbeiter-Räten. [] Wollt ihr die Stellung dieser Leute unterstützen? [] Wir sagen Nein! [] Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei [] hat auf ihrem Parteitag in Berlin folgendes zum Rätesystem erklärt: [] Die U. S. P. stellt sich auf den Boden des Rätesystems. Sie unterstützt die Räte in ihrem Ringen um die wirtschaftliche und politische Macht. [] Sie erstrebt die Diktatur des Proletariats, des Vertreters der großen Volksmehrheit, als notwendige Vorbedingung für die Verwirklichung des Sozialismus. [] Die U. S. P. fordert: [] Einordnung des Rätesystems in die Verfassung, entscheidende Mitwirkung der Räte bei der Gesetzgebung, Staats- und Gemeindeverwaltung und in den Betrieben. [] Arbeiter! Arbeiterinnen! [] Am kommenden Sonntag sollt ihr entscheiden, welche Partei den Sieg davon tragen soll. Wenn ihr die Tatsachen, das Wirken der Rechtssozialisten und der Generalkommission der Gewerkschaften in Rechnung stellt, so müßt ihr zu der Entscheidung kommen, daß diese beiden keine Freunde des Rätesystems sind. Nur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, erklären sie sich zum Schein für die Beibehaltung der Arbeiterräte. Ihr Wille ist, durch ihre "Mitarbeitung" den Soldatenräten ihre Macht zu nehmen; sie zu einer Scheinvertretung herabzuwürdigen. Kein ehrlich denkender Arbeiter, keine Arbeiterin darf deshalb am Sonntag die Liste der Rechtssozialisten, die Liste der Gewerkschaftsangestellten wählen. [] Nur die Liste der U. S. P bürgt dafür, daß die Arbeiterräte die Stellung einnehmen, die ihnen gebührt. Die Parole heißt am 23. März für die U. S. P. [] Liste Riemer. [] Liste Riemer muss gewählt werden!
Published:23.03.1919